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Vietnam  /  19. Dezember 2023

Städte-Hopping in Zentralvietnam

Aufgrund des Housesits im Dezember in Ho Chi Minh Stadt, sind wir zeitlich für die Weiterreise durch Vietnam etwas eingeschränkt. Daher lautet der Plan, die recht nah beieinander liegenden Städte Hué, Hoi An und Da Nang abzuklappern, bevor wir weiter unten im Süden noch Da Lat einschieben. Unsere Aufenthalte sind dementsprechend kurz, daher bekommt ihr die volle Ladung Zentral-Vietnam in diesem Artikel. Eins sei schon jetzt verraten, das Wetter war nicht so ganz auf unserer Seite.

Kurzes Intermezzo in Hué

Mit dem Nachtbus starten wir von Hanoi nach Hué. Die Fahrt ist mit 14 Stunden veranschlagt und die benötigen wir dieses Mal auch. Der Bus ist semi bequem und besonders Konsti hat Probleme, überhaupt einzuschlafen. Das hängt auch etwas damit zusammen, dass wir in Hanoi von sämtlichen anderen Touris getrennt wurden und als einzige in einen anderen Bus eingestiegen sind, obwohl wir von anderen Reisenden gehört haben, dass sie ebenfalls nach Hue wollen. Daher beobachten wir mit Spannung Google Maps und schauen, wo wir rauskommen.

Irgendwann näher wir uns immer weiter Ninh Binh an und halten schließlich eine Weile in Tam Coc an dem uns sehr gut bekannten Busbahnhof. Hier steigen auch viele weitere Touris hinzu und die Fahrt setzt sich irgendwann fort.

Damit ist schonmal klar, dass der folgende Tag anstrengend wird. Wir können noch nicht in unser Zimmer einchecken, daher steht ein starker und guter Flat White an oberster Stelle. In einem Kaffeeanbau-Land wie Vietnam glücklicherweise kein Problem. In einem kleinen und gemütlichen Café schmieden wir Pläne für den Rest des Tages. Ein paar Sights haben wir bereits herausgesucht und da alles nicht weit entfernt, aber dennoch nicht fußläufig ist, beschließen wir uns für heute zwei Drahtesel zu leihen. Statt fancy Mountainbikes (die mit einer entsprechenden Tagesmiete einhergehen) mieten wir uns zwei sehr einfache Fahrräder an der nächsten Straßenecke. Ein super Tipp von unserer Unterkunft. Das erste Ziel steuern wir direkt im Anschluss an. Auf der anderen Seite des Sees wartet die riesige Zitadelle von Hué auf uns. Kaum fahren wir los, fängt es übrigens an, leicht zu regnen. Eine Regenjacke haben wir heute morgen natürlich NICHT mitgenommen.

Groß, größer, die Zitadelle von Hué

Die Zitadelle von Hué war die frühere Residenz der Kaiser der vietnamesischen Nguyen-Dynastie in der damaligen Hauptstadt. Die Zitadelle enthält einen Kaiserpalast nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in Peking und ist heute, was auch sonst, UNESCO Welterbe. Das Ensemble wurde während der sogenannten Tet-Offensive im Jahre 1968 stark beschädigt. Jedoch kümmern sich diverse Initiativen um den Wiederaufbau. Die Zitadelle ist quadratisch angelegt mit einer Seitenlänge von je 2,5 km und ist umgeben von einer 6 m hohen Befestigungsmauer und einem 23 m breiten Wassergraben. 11 Tore erlauben den Zugang – klar, dass wir erstmal den falschen Eingang ansteuern. Als Personal gehen wir leider rein optisch nicht durch, also radeln wir nochmal auf die komplett andere Seite, wo wir zu Beginn die passende Abbiegung verpasst haben. Von einem Sicherheitsmann werden wir dann (weg vom Eingang und der Kasse) zu einem Parkplatz geleitet. Sollen wir jetzt sogar mit Fahrrädern Parkgebühren zahlen? Ne ne, nicht mit uns. Wir stellen die Räder einfach in einer Nebenstraße ab, müssen dann aber noch ein paar hundert Meter zum Eingang laufen. Dann haben wir es endlich geschafft.

Wir haben schon vorab gelesen, dass es empfehlenswert ist, sich einen Guide zu nehmen. Am Ende sind wir etwas froh, dass wir es nicht gemacht haben. Auch ohne Guide laufen wir zwei Stunden über das große Gelände. Mit Guide hätten wir sicherlich doppelt so viel Zeit gebraucht, mindestens. Irgendwo lesen wir etwas von einem sechsstündigen Aufenthalt. Sicher interessant, aber dafür sind wir heute zu müde und gefrühstückt haben wir auch noch nichts. „Kulturbanausig“ überholen wir die Gruppenführungen und lesen uns gegenseitig Internetartikel zur Zitadelle vor. Wahnsinn, was für eine Bedeutung die Dynastie zu ihrer Zeit hatte. In einem großen Palast stehen überdimensionale Portraits der verschiedenen Kaiser mit großen Altären und zahlreichen Opfergaben.

Weiter hinten gibt es zahlreiche, riesige Pavillons, dort ist unter anderem Kunst ausgestellt. Darüber hinaus gibt es auch noch ein Theater, in dem auch heute noch Vorstellungen stattfinden. Wir spazieren durch eine riesige Parkanlage mit kleinen, künstlich angelegten Bachläufen und unzählbar vielen Bonsai-Bäumen. Es ist wirklich sehr eindrucksvoll, über das große Gelände zu laufen. Nach fast zwei Stunden beschließen wir, dass wir nun aber dringend mehr Koffein benötigen.

Klitzekleine Mittagspause

In einem kleinen Restaurant frühstücken bzw. brunchen wir gebratene Nudeln, führen unseren Körpern Koffein zu und radeln wieder zur Unterkunft. Unser Zimmer ist fertig. Eigentlich wollen wir nur ganz schnell duschen, uns umziehen uns dann wieder los. Auf keinen Fall dürfen wir uns ins Bett legen, das wäre fatal. Kaum sind wir im Zimmer, schon liegen wir auf dem Bett und schlafen ein. Da können die Vorsätze noch so gut sein. Immerhin dauert die Pause nicht zu lange und nach der Dusche fühlen wir uns etwas frischer. Also schwingen wir uns wieder auf die Räder.

Verlassener Wasserpark

Man könnte behaupten, dass wir (hipp und modern wie wir sind – in dem Zusammenhang eine super Wortwahl) jetzt unter die „Lost-Place-Explorer“ gehen. Da uns aber nichts ferner liegt, als unsere liebsten Menschen an der Nase herumzuführen, geben wir offen zu: Der verlassende Wasserpark ist bei weitem kein Geheimtipp in Hué und wahrscheinlich gehört er heute genauso dazu, wie der Besuch der Zitadelle. Der Gastgeber unserer Unterkunft schaut uns etwas schräg an, als wir sagen, dass wir mit den Fahrrädern dorthin fahren wollen. Tatsächlich ist es etwas wild, hier im Straßenverkehr mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Fahrradwege gibt es natürlich nicht und dass der Verkehr in Vietnam generell etwas „hektischer“ ist, habt ihr ja bereits mitbekommen. Nicht selten wird man also eng von einem Auto mit Vollgas überholt oder von einem Roller aus dem Weg gehupt. Straßenkreuzungen gleichen einem kleinen Glücksspiel. Am besten einfach fahren, die Hände stets an der Bremse und die Augen in 360 Grad Wachstellung. Kein Problem. Schade, nur dass unsere Fahrräder keine Klingel haben, wir scheinen wirklich das letzte Glied der Verkehrskette zu sein. Mal wieder müssen wir an die Fahrradreisenden denken, die wir unterwegs getroffen haben. Unglaublich, dass genau das deren täglich Brot ist. Nachdem wir aus der Stadt raus sind, wird es etwas ruhiger. Wir fahren auf kleinen Straßen durch noch kleinere Dörfchen, hier ist es richtig schön. Am Wasserpark angekommen parken wir unsere Fahrräder und machen uns zu Fuß auf Erkundungstour.

Das Herzstück, oder besser gesagt, der Foto Hotspot aller Influencer und derer, die es werden wollen, ist ein großer Drache, der am Rande eines Sees ist. Über eine Brücke und ein kleines Treppen-Labyrinth (jedenfalls für uns, denn erst nach ein paar Anläufen finden wir den richtigen Aufstieg) kommt man hinauf bis in den Kopf des Drachens. Die Atmosphäre ist genau wie es bei einem verlassenden Ort sein sollte: Alles ist zugemüllt, voll gesprayt, dort wo irgendwann mal Fenster gewesen sein müssen, ist jetzt ein Meer aus Scherben. Uns gefällt es auf jeden Fall. Wir sind zwar nicht ganz alleine hier, aber es ist auch alles andere als überlaufen.

Schon jetzt fragen wir uns, was genau hier damals war und ob dieser Ort jemals richtig genutzt wurde. Ein Wasserpark zum Spazieren und für Familienausflüge am Sonntag? Oder konnte man hier tatsächlich baden? Zumindest auf die letzte Frage finden wir gleich eine Antwort. Wir spazieren weiter entlang des Sees und kommen bald zu einem verlassenem Rutschen-Park. Hier hat die Natur definitiv die Oberhand gewonnen. Alles ist super zugewachsen, überall liegt Laub und im leicht abendlichen Sonnenlicht wirkt alles ein bisschen verzaubert. Lustig hier so entlang zu spazieren. Was wohl in Zukunft mit diesem Ort passiert und ob hier alles abgerissen wird?

Zurück bei den Fahrrädern, schwingen wir uns wieder auf die Sättel und treten den Heimweg an. Wir sind immer noch sehr müde und freuen uns auf einen entspannten Abend.

Plan B in Hué

Den ganzen Tag schieben wir schon eine Entscheidung vor uns her. Im Grunde genommen sind es ein paar, wir können uns mal wieder nicht entscheiden, wie es weitergehen soll. Ursprünglich wollten wir morgen die ehemalige Grenze zu Nordvietnam ansteuern, die sogenannte demilitarisierte Zone. Das Gebiet hat während des Zweiten Indochinakrieges sehr gelitten, hier gab es sehr viele Tote und Bombenabwürfe. Zu dem Gebiet, was man besuchen kann, gehört ein großer Militärfriedhof, eine Art Museum sowie das Tunnelsystem, das damals von den Südvietnamesen genutzt wurde. Die Sache hat nur einen Haken. Das Grenzgebiet ist von Hué recht weit entfernt und mit dem Roller wären wir den Großteil des Tages mit Hin- und Rückfahrt beschäftigt. Es gibt eine Vielzahl von Tourenanbieter, die das Komplettprogramm inkl. Bustransfer und Führungen anbieten. Diese Touren sind aber wirklich sehr teuer und kosten umgerechnet bis zu 75 Euro pro Person. Zudem spielt das Wetter uns momentan nicht in die Karten. Eigentlich soll es die ganzen nächsten Tage nur regnen. Morgen ist zumindest die Niederschlagsmenge noch verkraftbar, danach wird es ungemütlich und das sowohl in Hué als auch in Hoi An und Da Nang. Von Hué wollen wir übrigens mit dem Roller in die nächste Stadt. Auf dem Weg überquert man den Hai Van Pass, hier soll die Aussicht besonders schön sein. Auch das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Was machen wir nun? Beim Abendessen in einem köstlichen vegetarischen Restaurant lassen wir uns das ganze durch den Kopf gehen. Obwohl wir bereits zwei Nächte in der Unterkunft gebucht haben, fragen wir an, ob wir schon morgen abreisen können. In der Nähe von Ho Chi Minh soll es auch nochmal ein Tunnelsystem zu besichtigen geben und wir wollen den Tag morgen für die Fahrt mit dem Roller über den Pass nutzen, bevor es die nächsten Tage nur regnen soll. Dass man sich hier so rein gar nicht auf den Wetterbericht verlassen kann, werden wir am nächsten Tag am eigenen Leib erfahren.

Regen: 1 – Cluburlauber: 0

Am nächsten Morgen wird unser Roller zu unserer Unterkunft gebracht und unser Gepäck wird eingesammelt. Sozusagen ein All-Inclusive-Paket. Für die Fahrt haben wir nur das nötigste dabei. Und was heute am nötigsten ist: die Regenjacke. Trockenen Fußes kommen wir so gerade noch zur 200 m entfernten Tankstelle. Dann ist der Regen erstmal unser ständiger Begleiter. Knapp über zwei Stunden fahren wir bis kurz vor den Pass. Wir sind KOMPLETT nass. Konstis Regenjacke hat leider nachgegeben, er ist bis auf die Unterhose nass. Caro hat komplett nasse Füße und Beine, glücklicherweise hat Konsti aber den meisten Regen abgefangen.

Wir machen Pause in einem Café. Der Besitzer ist super freundlich und versorgt uns mit ein paar Gläsern heißem Tee zum Aufwärmen. Dazu bestellen wir noch zwei Kaffee und machen eine kleine Pause. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn als wir unsere Fahrt fortsetzen, hat es tatsächlich aufgehört, zu regnen. Genau passend zu Beginn des Hai Van Passes. Wir sind jetzt direkt an der Küste. Links von uns das Meer und wir folgen der kurvigen Straße bergauf. Rechts von uns ist alles grün. Wunderschön, da kann man auch mal ein bisschen Regen in Kauf nehmen. Wir halten ein paar Mal und genießen die tolle Aussicht. Ein Wasserfall gibt es auch noch auf der Strecke, wäre ja auch komisch, wenn nicht. Auf dem Pass selbst, sind wir dann schneller als gedacht. Hier sind ein paar Cafés und natürlich ein paar Touri-Busse. Wir fahren weiter und finden nochmal einen viel schöneren Spot mit Aussicht auf eine Bucht. Hier sind wir (zumindest eine ganze Zeit) alleine.

Dann geht es weiter Richtung Da Nang. Diese Stadt liegt vor unserem heutigen Ziel Hoi an und steht ebenfalls noch auf unserer Liste. Wir fahren mitten durch die Stadt. Eins muss man Konsti lassen, er ist mittlerweile eins mit dem Roller: Er schlängelt sich entspannt durch den wuseligen Stadtverkehr, lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und an der Hupe kann ihm keiner was vormachen. Wir steuern einen Banh Mi Laden an und stärken uns hier mit super köstlichen Baguette-Variationen und zwei erfrischenden Säften. Konsti hat im Vorbeifahren ein griechisches Restaurant gesehen. Leider hat es gerade zu, aber alleine das scheint eine Motivation zu sein, noch einmal nach Da Nang zu kommen.

Einen Zwischenstopp bauen wir auf unserer heutigen Tour noch ein. Die Mable Mountains oder auch „Fünf-Elemente-Berge“ sind eine Ansammlung von fünf Marmor- und Kalksteinhügeln. Sie sind nach den fünf Elementen der traditionell östlichen Philosophie benannt: Kim (Metall), Thủy (Wasser), Mộc (Holz), Hỏa (Feuer) und Thổ (Erde). Alle Berge haben Höhleneingänge und zahlreiche Tunnel. In den Bergen befinden sich auch mehrere buddhistische Heiligtümer, die dieses Gebiet zu einem touristischen Ziel machen. Darüber hinaus ist die Gegend ist bekannt für die Herstellung von Steinskulpturen und das Steinmetzhandwerk. Die direkte Gesteinsgewinnung in den Bergen wurde vor kurzem verboten. Überall stehen riesige Steinfiguren in allen Größen. Da es mal wieder anfängt zu regnen, halten wir es für einen cleveren Schachzug, uns heute die dazugehörige Höhle anzuschauen. Wir stellen aber schnell fest, dass es auch hier ordentlich von der Decke tropft. Die Höhle ist groß und sehr gut ausgebaut und beleuchtet. Immer wieder sehen wir skurrile Steinfiguren, die aussehen, als wenn sie direkt aus der Hölle ihren Weg hierher gefunden haben. Dann wiederum sehen wir viele in der Höhlenwand platzierte Buddha-Figuren. Über steile Treppenstufen gehen wir hinaus zu einem Aussichtspunkt und einer weiteren kleinen Pagode.

Weiter geht die Fahrt zu unserer nächsten Stadt in Zentral-Vietnam:

Hallo aus Hoi An

Komplett nass kommen wir eine halbe Stunde später in unserem Homestay an. Wir werden sehr nett von einer älteren Dame in Empfang genommen, verziehen uns aber erstmal aufs Zimmer und nehmen eine heiße Dusche. Gegen Abend wollen wir uns dann auf den Weg zum Abendessen machen. Obwohl gerade das Essen der Familie, der das Homestay auf dem Tisch steht, besteht die Besitzerin darauf uns ein paar Sachen zu Hoi An zu erzählen. Kleiner Sidefact, ihr Ehemann war schon ein paar Mal in Deutschland und zeigt uns stolz seine Pinnchen aus Frankfurt. Wir bekommen erklärt, dass Hoi An berühmt für seine speziellen Speisen ist. Da sind unsere Ohren doch direkt gespitzt. Sie fragt auch direkt, ob wir uns vegetarisch ernähren und empfiehlt uns zwei Restaurants in direkter Nähe. Außerdem gibt sie uns einen Stadtplan und ein paar Tipps mit Sehenswürdigkeiten, die wir in Hoi An anschauen können. Wir sind mal wieder in einem richtigen Homestay, das Ehepaar lebt hier mit ihren bereits erwachsenen Kindern und zwei Enkeltöchter turnen auch um uns herum. Neben der Treppe zu den Zimmern befindet sich direkt die Küche. Auf Wunsch können wir hier auch Frühstück bestellen. Es gibt Brot mit Ei-Variationen oder aber eine klassische Pho und die hier typischen Nudeln namens Cao lầu. Na dann bestellen wir doch direkt mal Frühstück für morgen. Danach verabschieden wir uns und gehen nicht etwa zu der netten Restaurantempfehlung, sondern ganz banausig zum Griechen. Nachdem wir an dem griechischen Restaurant in Da Nang vorbeigefahren sind, haben wir richtig Lust auf Tzatziki und Pita Brot bekommen. Dazu gibt es einen griechischen Salat. Der ist zwar etwas klein, aber sonst schmeckt das Essen sehr gut und ist eine willkommene Abkürzung. Als wir wieder zurück ins Homestay kommen, fragt die nette Dame natürlich, wo wir zu Abend gegessen haben.. Shame on us, aber morgen testen wir auf jeden Fall ihren Tipp. Heute geht’s aber nur noch ins Bett.

Das Geheimnis der Cao lầu Nudeln

Wir stehen pünktlich zum bestellten Frühstück parat und werden in den Garten geleitet. In den Garten? Wir schauen etwas orientierungslos in das Gesicht der Tochter. Tatsächlich gibt es hinter der Küche noch einen kleinen süßen Garten in dem wir unser Frühstück serviert bekommen. Welche besondere Bedeutung das Cao lầu hat und dass es die Nudeln nur hier gibt, wird uns erst später klar, als wir googlen: Nirgends sonst haben die Nudeln die entsprechende Konsistenz, um als “Cao lầu Nudeln” durchzugehen. Das Geheimnis ist das Wasser, in dem die Reiskörner vor der Weiterverarbeitung eingeweicht werden. Es stammt von den Quellen der Cham-Minderheit rund um Hoi An. Außerdem wird mit einer speziellen Holz-Asche von den Cu Lao Cham Inseln, ca. 15 Kilometer vor Hoi An, eine Lauge hergestellt. Sie ist die Grundlage um den Nudeln eine spezielle, zähe Konsistenz zu verleihen. Für uns schmecken sie wie etwas dickere Nudeln und im ersten Moment (eigentlich auch im zweiten oder dritten..) erkennen wir nicht, dass es sich um Reisnudeln handelt.

Eigentlich ist es traditionell nicht ganz stilecht, Cao lầu auf der Straße zu essen. Es sagt schon der Name des Gerichts, dass es in einer höheren Etage gegessen wird, z.B. im 2. oder 3. Stock. Cao bedeutet hoch, Lầu ist das vietnamesische Wort für Stockwerk. Früher haben Kaufleute ihr Cao Lau in den höheren Stockwerken mit Blick auf den Hafen genossen. Von da her leitet sich auch der Name der Spezialität aus Hoi An ab.

Serviert werden die Nudeln dann nach dem Kochen in einer Schale mit weiteren Einlagen wie Sojasprossen, in unserem Fall vegetarische Soja-Protein-Schnipsel, Pakchoi. Die heiße Sauce wird separat gereicht und wird dann über die Nudeln gegossen. Einige der rohen Nudeln werden auch in Quadrate geschnitten und knusprig frittiert; diese sind eine zusätzliche Garnitur verwendet. Dann fehlt nur noch die frische Komponente in Form von frischem Salat und Kräutern. Wie auch bei der Pho wird immer ein separater Teller mit „Grünzeug“ dazu gestellt. Die Auswahl ist immer unterschiedlich, manchmal ist Koriander dabei, manchmal Minze oder Thaibasilikum und manchmal (na gut, meistens) haben wir auch keinen blassen Schimmer.

Hoi An – zwischen Touris und Laternen

Danach starten wir Richtung Altstadt. In ca. 10 Minuten sind wir dort und lassen uns einfach durch die Straßen treiben. Hoi An zählt heute ca. 75.000 Einwohner:innen, einst war hier der größte Hafen Südostasiens entlang der Seidenstraße. So siedelten sich im 15. und 16. Jahrhundert viele Händlerfamilien aus China und Japan in Hoi An an. Mit der zunehmenden Versandung des Hafens mussten die immer größeren Handelsschiffe in den Hafen von Da Nang ausweichen. Daher verlor Hội An im 18. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung. Als der Außenhandel in Japan 1635 endgültig verboten wurde, veränderte sich die Bedeutung des Hafens erneut. Zu dieser Zeit wurden europäische Handelsniederlassungen in Hội An gegründet. Parallel dazu ließen sich Inder, Portugiesen, Holländer und Franzosen nieder, allerdings war der geschäftliche Erfolg leider sehr bescheiden.

Ihrem Niedergang als Handelsmetropole hat die Stadt allerdings den Erhalt des historischen Stadtbildes zu verdanken. Zudem gilt die Altstadt als einzige, die im Zweiten Indochinakrieg unversehrt blieb. Die Altstadt wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, da sie als gut erhaltenes Beispiel eines südostasiatischen Handelshafens aus dem Zeitraum zwischen dem 15. und 19 Jahrhundert gilt.

Heute werden die Reisenden besonders vom schönen Bild der Altstadt angezogen. Überall hängen bunte Laternen/Lampions und wer eine besondere Erinnerung an Hoi An haben möchte, kann sich hier ein Kleidungsstück schneidern lassen. Die Straßen sind gesäumt von Schneidereien, die innerhalb kürzester Zeit maßgefertigte Stücke nach ganz individuellen Wünschen herstellen. Die Welt der Speisen hat auch einiges zu bieten, das Cao lầu kennt ihr ja bereits, aber wir haben natürlich noch das ein oder andere weitere Gericht getestet. Passend dazu werden viele Kochkurse angeboten. In ein paar Cafés kann man sich sogar die Zubereitung des berühmten Egg Coffee’s aneignen. Außerhalb der Altstadt wartet dann noch eine weitere sehr typische Attraktion: Die Fahrt in einem runden Bambusboot. Die Boote sind tatsächlich aus Bambus und die Fahrten sind das reinste Schauspiel, vor allem wenn der Bootsführer das runde Gefährt in ein kleines Karussell verwandelt. Die Fotos mit lauter Touri-Massen, das regnerische Wetter und der Preis schrecken uns aber ab, an dem Spektakel teilzunehmen.

Was man bei Regen halt so macht..

Wir spazieren etwas durch die Altstadt, schauen uns ein paar Tempel an und lassen uns durch die Straßen treiben. Gleich soll es anfangen zu regnen und der Wetterbericht hat kein Ende des Regens vorhergesagt. Ganz entgegen der Wettervorhersage unserer Homestay-Gastgeberin. Sie hat heute morgen beim Blick in den Himmel einen fabelhaften Tag vorhergesagt.. Wir vermuten, dass der tägliche Blick in den Wetterbericht und auf den Regenradar wahrscheinlich eine eher deutsche Angewohnheit ist. Noch ein kleiner lustiger Einschub zum Thema Regen: Sobald es hier anfängt zu nieseln, tauchen überall fleißige Verkäuferinnen auf Rädern auf, die Regenponchos und Regenschirme verkaufen. Wir stellen fest: Damit haben sie bei den Touris auch oft genug Erfolg.

Wir suchen Schutz beim Friseur, das passt doch ganz bei dem Wetter ganz hervorragend zu unserem Tagesprogramm. Heute wagen wir mal etwas ganz neues: Haare färben. Wenn nicht jetzt, wann dann? Aber die folgenden 2,5 Stunden wird nicht etwa Konsti auf der Besucher:innen-Couch warten, sondern Caro. Schon seit längerem möchte Konsti sich die Haare blond färben. Im Handy hat er die perfekte Vorlage immer parat. Bisher haben wir nur noch nicht den richtigen Friseur gefunden. Doch hier sind wir goldrichtig: Wir werden von einem jungen Mann mit Hosenträgern und blauen Haaren in Empfang genommen. Haare färben? Klar, das machen wir. Das Englisch ist weder bei ihm noch bei seinen Kollegen so gut, dass man sich problemlos verständigen kann. Dafür haben wir ja das Foto und Konsti erklärt ganz genau, wie er es gerne hätte. Dann wird unter Caros schockierten Augen erstmal der Nacken ausrasiert. Das ist kurz, wirklich sehr kurz. Aber aktuell sind zumindest noch oben alle Haare lang und dann geht’s auch schon los.

Blonder Engel?

Bei lauter Weihnachtsmusik (auch der Laden ist höchst weihnachtlich geschmückt und es gibt sogar einen Weihnachtsbaum) wird die erste Farbschicht aufgetragen. Kurz danach ist erstmal warten angesagt. Schön mit pinker Wärmehaube. Das gleiche Prozedere folgt noch einmal. Dann sind die Haare ziemlich hell und blond. Eigentlich genau so, wie Konsti es es sich vorgestellt hat.

Tja, wir sind aber noch nicht am Ende. Es folgt noch eine Schicht, die ebenfalls einwirkt. Und danach.. ihr könnt es euch sicher denken.. ist die Farbe nicht mehr blond. Innerhalb von 15 Minuten fühlt Konsti sich in Lichtgeschwindigkeit um 30 Jahre gealtert. Seine Haare sind grau. Glänzend und strahlend grau. Vom hellblonden Farbton ist nichts mehr zu sehen. Hm, bleibt das jetzt so?

Aber es sieht tatsächlich richtig cool aus. Unerwartet, aber definitiv fesch. Wenn uns das in 30 Jahren ohne 2,5 Stunden Wartezeit beim Friseur erwartet, kann sich Herr Fischer auch im Alter sehr gut sehen lassen. Auch Konsti gefällt es sehr gut, definitiv mal etwas anderes. Bevor wir den Friseurladen verlassen dürfen, werden noch ein paar Fotos mit Konsti und den Herren gemacht. Und ein kleines Video, in dem Konsti kurz über seine Erfahrung hier berichten soll. Er sagt natürlich nicht, dass seine Haare statt blond grau geworden sind. Vor lauter Aufregung vergessen alle Beteiligten fast, dass Konsti noch nicht gezahlt hat. Gegen Nachmittag sind wir durch die Tür: Ein grauer Opi und ein blonder Engel.

Hunger, Pipi, Durst

Caro hat geduldig gewartet und fleißig am Blog weitergearbeitet. Aber jetzt müssen erstmal die wichtigsten Bedürfnisse gestillt werden. Das geht in Hoi An ganz hervorragend in der Nourish Eatery. Etwas außerhalb der Altstadt liegt das stylische Café/Restaurant. Wie der Name schon erahnen lässt, ist das hier zugegebenermaßen kein Geheimtipp, in dem die Locals essen. Vielmehr gibt’s hier beste Flat White (mit einem köstlichen Stück Schokolade, was besonders für Caro erwähnenswert ist) und Fusionsküche mit westlichem Einfluss. Wir gönnen uns nur einen Snack und bestellen so ziemlich das günstigste von der Karte. Das macht aber nichts, es schmeckt so gut. Wir sind im Foodie-Himmel. Und nun auch das letzte Bedürfnis zu thematisieren: Die Toilette hat sogar einen Ventilator.

Von Unverpacktläden und Regenspaziergängen

Auf einem Instagram-Profil haben wir gesehen, dass es hier in Hoi An auch einen Unverpackt-Laden gibt. Festes Shampoo haben wir ja praktischerweise gerade erst aus Deutschland mitgebracht bekommen, aber uns interessiert, wie ein Unverpackt-Laden in Vietnam so aussieht und welches Sortiment hier angeboten wird. Außerdem kommt uns die Idee, dass wir auch mal Zahnputztabletten (Alternative zu Zahnpasta in Plastiktuben) ausprobieren wollten. So können wir noch ein paar Schritte an der frischen Luft zurück legen und einen anderen Teil von Hoi An kennenlernen. Es geht nämlich stadtauswärts, immer weiter weg von der touristischen Altstadt. Wir laufen durch ein ruhiges Wohnviertel und sind plötzlich da. Ganz unscheinbar und inmitten der Wohnhäuser ist ein kleines Geschäft. Nur ein Holzschild am Eingang verrät, dass es sich hierbei um einen Unverpackt-Laden handelt. Ansonsten ist so ziemlich alles, wie in Deutschland. Im großen Einmachgläsern sind verschiedenste Produkte zu finden und man kann sich die gewünschte Menge an der Kasse abwiegen lassen. Wir nehmen 10 Zahnputztabletten mit und füllen kostenfrei unsere Trinkflasche auf. Danach spazieren wir weiter.

Nicht weit von hier ist bei Google Maps eine An- bzw. Ablegestelle der Bambusboote markiert. Da das Wetter immer noch recht wechselhaft ist, sehen wir kein besetztes Boot weit und breit. Aber am Steg sehen wir ein Bötchen im Wasser liegen. So sieht es rein gar nicht touristisch, sondern sogar sehr ursprünglich aus. Dennoch dauert es keine zwei Minuten, bis jemand vor uns steht, der uns eine Tour anbietet. Wir lehnen dankend an und machen uns auf den Rückweg.

Konsti hat einen alternativen Weg durch die Reisfelder bei Google Maps herausgesucht. Wir biegen von der Hauptstraße auf einen kleinen geteerten Weg ab. Schlagartig wird es grün um uns herum. Überall sind Reisfelder UND jede Menge Roller. Statt einen schönen Spazierweg haben wir wohl den „Shortcut“ der Rollerfahrer:innen erwischt. Trotzdem ist es hier sehr schön und immer wieder sehen wir Menschen bei Regen auf den Feldern. Sie sind anscheinend aber nicht dabei sich um die Reispflanzen zu kümmern, sondern scheinen eher Reusen oder kleine Netze für Krebse oder ähnliches Fischgetier auszulegen. Außer uns ist hier niemand zu Fuß unterwegs und mittlerweile macht uns der Regen auch nichts mehr aus.

Zurück im Homestay gönnen wir uns eine heiße Dusche und eine kleine Pause. Wie gestern angekündigt steht heute die Restaurant-Empfehlung von unserer netten Gastgeberin an. Im vegetarischen Restaurant um die Ecke essen wir ein Gemüsecurry, einen japanischen Pfannkuchen und Bimbap. Ein sehr schöner Abschluss des Tages und die Empfehlung war definitiv einen Besuch wert.

Nochmal Hoi An

Heute starten wir den Tag ausnahmsweise mal mit einem kleinen Griff ins Klo. Das passiert uns ziemlich selten und ein kleines Gefühl hat uns vorher schon beschlichen. Zum Start in den Tag wollen wir in ein Café mit besonderer Aussicht über die Dächer von Hoi An. Wir haben schon vorher gelesen, dass dies gerne mal als Foto-Hotspot genutzt wird. Oookay, kommt schonmal öfter vor und auch wir machen gerne mal ein Foto mit schöner Aussicht. Wir bestellen uns zwei Flat White und gehen dann auf die Dachterrasse. Es sind sogar Plätze vorne am Geländer frei – cool! Das denken wir genau 10 Sekunden, bis wir einen „Aushang“ sehen: Da es sich um den besten Fotospot handelt, ist es verboten, sich hier hinzusetzen.

BITTE WAS? 😀 Das ist jawohl ein Scherz, oder? Leider nein. Tja und dann sehen wir auch links und rechts von uns ein Foto nach dem nächsten gemacht wird. Bei dieser „Aussicht“ wollen wir unseren Kaffee nicht trinken und entscheiden uns kurzerhand, einfach eine Etage weiter runter zu gehen. Dass die Leute hierhin kommen, um die Aussicht zu genießen, einen Kaffee zu trinken und dann ein Foto zu machen war eigentlich zu erwarten, aber das nimmt irgendwie andere Ausmaße an. Auf der ersten Etage ist es dafür leer und ruhig. Jetzt müssen wir als geprüfte Kaffee-Gourmets auch noch feststellen, dass wir einen relativ dünnen Cappuccino statt einem Flat White bekommen haben. Naja und dann machen wir am Ende auch noch schnell zwei Fotos, wenigstens das. Als wir dann den Foto-Hotspot.. äh.. das Café verlassen, kommt uns noch ein Brautpaar inkl. Fotografen-Team entgegen. Klar, wo auch sonst sollte hier ein Hochzeitsshooting stattfinden?

Wir spazieren etwas durch die Straßen und steuern zum Frühstück einen veganen Banh Mi Stand an. Für umgerechnet ca. 60 Cent pro Stück bekommen wir von einer netten älteren Dame ein gut belegtes veganes Banh Mi. Auf kleinen Plastikstühlen sitzen wir vor dem kleinen Stand an der Straße, genießen unser Banh Mi und beobachten das Treiben auf der Straße.

Dann fängt es an, zu schütten. Wir rutschen mit den Stühlen ganz nah an den überdachten Stand heran und schauen dabei zu, wie die Regenschirm- und Poncho-Verkäuferin mal wieder erfolgreich ein Geschäft mit Reisenden abschließt, die in T-Shirt und Kleid vom Regen überrascht wurden. Da es jetzt erstmal nicht so scheint, als würde es in nächster Zeit trocken bleiben, machen wir uns auf den Weg ins nächste Café. Dieses Mal ohne Aussicht, dafür im überdachten Innenhof. Hier schmeckt sogar der Flat White. Wir nutzen die immer wiederkehrenden Regenschauer, die es ganz schön in sich haben, um Blogartikel zu schreiben. Zwischendurch verzieht sich Konsti und beantwortet drölftausend Sprachnachrichten. Irgendwie wollen wir aber nicht den Rest des Tages mit Kaffee trinken und Essen verbringen, wir sind ja nur einmal in Hoi An.

Konsti, die Bastel-Maus

Es braucht nicht viel Überzeugungskraft obwohl unser nächster Programmpunkt eigentlich weniger zu Konstis Lieblingsbeschäftigungen gehört. Wie ihr ja bereits wisst, ist Hoi An bekannt für deine bunten Laternen, die an jedem Haus hängen und am Abend die ganze Stadt stimmungsvoll beleuchten. Passend dazu kann man sich an ein paar Orten ein kleines Souvenir für Zuhause basteln. Souvenirs können wir ja so gar nicht gebrauchen, wir statten der Lantern Lady trotzdem einen Besuch ab. Der kleine Hinterhof ist ein kleines Laternen-Bastel-Eldorado. Ein kleines bisschen fühlen wir uns aber auch in den Kindergarten zurückversetzt. Zwei von drei Tischen sind nämlich ähnlich niedrig, wie das damalige Mobiliar der roten Gruppe. Da wir noch die einzigen Gäste sind, nehmen wir am einzigen großen Tisch Platz. Hoffentlich wird hier nichts „Großes“ von uns erwartet. Wir werden sehr freundlich begrüßt und uns wird das Vorgehen erklärt: Wir können aus einem kleinen Katalog wählen, was wir machen möchten. Entweder wir bekommen schon ein vorgefertigtes Bambus-Gerüst, oder können dies aus Bauteilen selbst zusammen setzen. Es gibt verschiedene Laternenformen und natürlich unterschiedliche Stoffe zur Bespannung zur Auswahl.

Wir entscheiden uns für das günstigste Angebot mit dem kleinsten, fertigen Gerüst. Konsti wählt das „Diamond“-Modell, Caro entscheidet sich für den „Hoi-An-Style“. Nach der Auswahl des Stoffes geht es auch schon los. Die Bambusstreben müssen mit Kleber vorbereitet werden, anschließend werden die Stofffetzen nach und nach darauf gelegt und gespannt. Zwischendurch kommt die Lantern Lady immer wieder vorbei uns schaut, was wir so fabrizieren. Sie ist begeistert von Konstis Arbeit und lobt ihn jedes Mal, wie toll er das macht. Er scheint ein richtiges Laternen-Bastel-Mäuschen zu sein. Die überschüssigen Stoffreste müssen noch sauber abgeschnitten werden. Zuletzt kleben wir unten und oben noch ein Stoffband für den Rand und suchen uns ein „Zier-Schwänzchen“ aus. Ein besserer Name fällt uns beim besten Willen nicht ein, es gibt bestimmt einen Fachbegriff – wer es besser weiß: Kommentiert gerne unter dem Beitrag und als „Gewinn“ schicken wir euch unsere einzigartigen Laternen. Günstiger werdet ihr niemals wieder an schöneres Handwerk kommen. Auf Wunsch gibt es noch eine persönliche Signierung der Künstler:innen.

Auch wenn es sich beim Lesen nach einer 10-minütigen Bastel-Aktion anhört, haben wir ungefähr eine Stunde hier verbracht. Es hat wirklich total viel Spaß gemacht und war mal eine ganze andere Tagesbeschäftigung. Und weil es uns gestern so gut bei der Nourish Eatery gefallen hat, statten wir dem netten Ort einen zweiten Besuch ab. Danach geht es wieder zurück ins Homestay.

Laternenvergleich am Abend

Natürlich müssen wir uns die Altstadt von Hoi An auch einmal am Abend anschauen. Eigentlich wollen wir dies direkt mit dem Abendessen und dem Besuch des Nachtmarktes verbinden. Aber kaum sind wir aus der Tür, fängt es erneut an, zu regnen. Kurzerhand entscheiden wir uns doch erst in einem Restaurant essen zu gehen. Eine sehr gute Entscheidung. Denn an unserem letzten Abend kommen wir noch in den Genuss von zwei weiteren typischen Speisen aus Hoi An:

Die White Roses sind mit kleine, Reispapier-Tortellini, die normalerweise mit einer Masse aus Schweinefleisch oder Shrimps gefüllt sind. Die Form ähnelt einer Rosenblüte und durch das transparente und gedämpfte Reispapier kommt es optisch dem Namen sehr nahe. Die Blüten schwimmen in einer leicht süßlichen Soße, die uns an Aprikosen erinnert. Als wir gehen, fragen wir nach, mit was die White Roses gefüllt sind. Wir verstehen Süßkartoffel, wobei das nicht ganz dem entspricht, was wir geschmacklich rein interpretiert haben. Aber wie so oft, werden wir es nicht genau erfahren.

Der „brutzelnde Pfannkuchen aus Vietnam“, Bánh Xèo ist nach dem zischenden Geräusch benannt, das entsteht, wenn der dünne Reismehlteig in den Wok oder in die Pfanne gegossen wird. Wörtlich übersetzt bedeutet „Bánh“ Kuchen/Brot und „xèo“ brutzeln. Das typische „xèo“, das Brutzelgeräusch entsteht durch den speziellen Teig. Im vietnamesischen Original besteht dieser nur aus Reismehl, Kokosmilch, Salz, Sodawasser und Kurkuma. Der fettige Pfannkuchen wird mit Reispapier und dem typischen Grünzeug in Form von Kräutern serviert. Man nehme das weiche Reispapier, platziere ein Stück Pfannkuchen darauf, toppe dies mit einer Hand voll Grünzeug, rollt das ganze zu einer Art Rolle und tunkt diese dann im dazu gereichten Dip. Unser Fazit: Eine etwas matschige und fettige Angelegenheit, aber die Rolle schmeckt sehr gut und wir sehen tatsächlich auch viele Einheimische, die diese Speise essen.

Danach ist der Regenschauer weitestgehend verzogen und wir spazieren in die Altstadt. Die Laternen kommen im Dunklen noch einmal besser zur Geltung. Es sieht wirklich schön aus und sogar in den Regenpfützen spiegeln sich die bunten Lichter. Auf dem Nachtmarkt gibt es sogar Stände, die nur Laternen verkaufen. Auch bei genauerer Betrachtung können diese natürlich nicht mit unseren Unikaten mithalten. Und weil wir uns hier auf lokaler Speisen-Expedition sind, testen wir auf dem Rückweg noch den kalten Kräutertee, der hier ebenfalls hoch angepriesen wird. Der schmeckt wider unserer Erwartungen ziemlich gut. Sehr würzig und frisch, vielleicht ein bisschen zu süß, aber bei heißem Wetter auf jeden Fall eine super frische und tatsächlich auch kostengünstige Erfrischung. So geht unsere Zeit hier in Hoi An auch schon wieder zu Ende. Am nächsten Morgen essen wir zum Abschluss nochmal Cao lầu zum Frühstück in unserer Unterkunft und machen uns dann auf den Weg nach Da Nang. Ausnahmsweise dauert die Fahrt dieses Mal weniger als eine Stunde.

Hallo Đà Nẵng

In Đà Nẵng sind wir so richtig am Meer. Bei gutem Wetter tummeln sich hier sicher die Menschen am Strand. Gerade ist die rote Flagge gehisst, der Wind bläst uns um die Ohren und nur eine Hand voll Menschen trotzen dem Nieselregen. Fast ein bisschen wie an der Ostsee, also mal abgesehen von den Temperaturen, die sind trotz des Wetters noch bei schnuckligen 30 Grad.

Đà Nẵng verfügt über einen Naturhafen, der die Stadt einst zu einem wichtigen Handelspunkt am Pazifik machte. Im Zweiten Indochinakrieg diente sie als wichtige Marinebasis der US-Streitkräfte. In jener Zeit entwickelte sich Đà Nẵng zu einer der größten Städte in Südvietnam. Hier herrscht übrigens ein tropisches Monsunklima mit zwei Jahreszeiten: eine lange Regenzeit von Mai bis Januar sowie eine kurze Trockenzeit von Februar bis April. Trotzdem ist es immer ziemlich warm – können wir genau so bestätigen.

Da wir noch nicht einchecken können, beginnen wir mit einem kleinen Spaziergang. Erst geht es zum Meer und von dort zum ersten Wahrzeichen der Stadt: der Drachenbrücke namens Cầu Rồng. Woher dieser Name kommt, ist schnell offensichtlich. Der Drachenkopf speit üblicherweise an Samstag- und Sonntagabenden drei Minuten lang Feuer, gefolgt von einem Schwall Sprühregen und die gesamte Brücke ist am Abend schön beleuchtet. Bei unserem ersten Besuch ist sie deutlich weniger spektakulär und geht aus dem Mix von dreckigem grauen Flusswasser und dem grauen Himmel unter. Wir machen noch kurz Halt in einem Café und erkunden ein bisschen die Straßen und das Viertel in der Nähe unseres Hotels. Ja, richtig gehört, die kommenden beiden Tage nächtigen wir in einem richtigen Hotel.

Klo with a view

Beim Checkin bekommen wir ein kostenloses Zimmer-Upgrade, yeah! Wir haben jetzt ein Zimmer mit „Sideview“ auf das Meer. Warum wir uns für ein Hotel entschieden haben? Das Zimmer ist tatsächlich sehr günstig, der Preis ist inkl. Frühstück (15 € die Nacht) und die Lage ist ebenfalls gut. Trotzdem fühlt es sich etwas komisch an. Hier in der Stadt stehen so viele Hochhäuser und Hotelbunker. Und wir befinden uns genau in solch einem Exemplar.

Dafür haben wir aber (anders als im letzten Homestay) ein Zimmer mit Tageslicht, sogar mit bodentiefen Fenstern und einem fancy Glasfenster-Badezimmer. So hat man quasi sogar von der Toilette eine schöne Aussicht, bis zum Meer reicht es allerdings nicht. Abgesehen davon, dass man von der Person, die nicht auf dem Lokus sitzt, auch beim Geschäft beobachtet wird. Naja, wie auch immer, das Zimmer ist schon cool. Ganz gespannt sind wir auch auf das Frühstück, wird es ein richtiges Frühstücksbuffet geben? Vielleicht haben wir uns da etwas zu sehr reingesteigert („Wird es Pancakes geben?“ – „Frisches, geschnittenes Obst?“ – „Es könnte auch Käse geben oder was meinst du?“). Mehr dazu gleich…

Drachenbesuch am Abend

Wir kümmern uns um weitere Planungen für die kommenden Tage. Am Abend gehen wir etwas essen und laufen dann zu Fuß zur Drachenbrücke. Dabei kommen wir am Nachtmarkt vorbei uns schlendern einmal darüber. Neben dem Nachtmarkt findet eine Art kleine Messe mit Bühnenshow statt. Knapp bekleidete Frauen tanzen auf der Bühne und im Anschluss übernimmt eine Sängerin im knappen Kleid. Später folgt noch ein Gewinnspiel mit dem Publikum – hierbei sollen Destinationen anhand von Fotos erraten werden. Wir schauen es uns aus sicherer Entfernung an, die Lautstärke ist im wahrsten Sinne des Wortes ohrenbetäubend. So kann ein bisschen echte vietnamesische Kultur ja auch aussehen.

Wir schlendern weiter Richtung Brücke. Im Gegensatz zur Mittagszeit ist jetzt wahnsinnig viel los. Aus einer Reihe von Touri-Bussen strömen Menschen zu einem Brunnen neben der Brücke. Zu recht müssen wir gestehen, am Abend ist die Brücke tatsächlich wesentlich schöner als am Tag. Wir haben uns ja bereits als kleine Renter:innen geoutet, wir sind zu müde, um auf das Feuer- und Wasser-Spektakel zu warten. Daher gehts für uns nach Hause in unseren kleinen Glaspalast. Das Bett im Hotel ist übrigens eine 1+, es ist nicht nur bequem, sondern auch noch riesig. Kein Wunder, dass wir Renter:innen uns so sehr darauf freuen und genau genommen ist Schlaf ja auch sehr wichtig.

Zu jedem Stopp in Vietnam gehört..

.. ein Tag auf dem Roller. Zumindest fast. Bis auf wenige Ausnahmen, hatten wir fast überall einen Roller. Die Flexibilität gefällt uns megagut und das Herumfahren macht auch einfach Spaß. Mit einer Tagesmiete von umgerechnet ca. 6-8 € am Tag ist das auch ein fairer Preis. Heute wollen wir ein paar Stationen außerhalb der Innenstadt ansteuern. Dieses Mal bekommen wir den Roller sogar direkt zum Hotel gebracht. Aber bevor wir uns auf den Weg machen, müssen wir uns noch für den Tag stärken – ab ans Hotel-Frühstücksbuffet!

Schnell platzen unsere gestrigen Träume von einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit einer abwechslungsreichen Auswahl. Wir befinden uns auf dem vietnamesischen Boden der Tatsachen. Wir werden nett begrüßt und uns wird direkt eine Hühner-Nudelsuppe angeboten. Wir lehnen dankend ab und inspizieren den Rest des Buffets. Es gibt eine lange Buffetfläche, die viel Platz für allerlei Leckereien bieten könnte, aber nur ein Drittel der Fläche ist mit Shabbys und weiteren Tellern gefüllt. Es gibt Toast, wahlweise mit Schablettenkäse, Wurst, Orangenmarmelade oder Butter (die schon so aussieht, als wenn sie nicht nach Butter schmeckt). Außerdem gibt es noch ein paar Tomaten, Gurken und gebratene Nudeln. Die sind zumindest vegetarisch. Dazu gibt’s Kaffee und „Saft“ unlimited. Aber hey, wir wollen uns nicht beschweren, versteht das ja nicht falsch. Natürlich finden wir genug und der Kaffee schmeckt – das ist ja die Hauptsache. Konsti ordert noch zwei Omelettes. Als das erste kommt, müssen wir allerdings feststellen, dass sich auch hier irgendwelche fleischigen Stücke eingeschlichen haben. Caro springt direkt auf, um zumindest beim zweiten Omelett schlimmeres zu verhindern. Achja, Wassermelone gibt’s auch noch, das wollen wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Insgesamt ist es aber auch auffällig, dass nicht besonders viel los ist. Außer uns sehen wir noch 2-3 andere südkoreanische Grüppchen (wir konnten noch nicht genau herausfinden warum, aber die Gegend hier ist überlaufen von südkoreanischen Touris und es gibt wohl auch viele Ressorts, die in südkoreanischer Hand sind), dabei ist das Hotel nicht gerade klein. Das würde auch den günstigen Hotelzimmerpreis erklären.

Nach dem Frühstück nehmen wir den Roller in Empfang und düsen los. Tanken, Geld abheben und dann geht es entlang der Küste in Richtung der Halbinsel, die wir eigentlich einmal komplett abfahren möchten. Unser erster Stopp:

Lady Buddha

Bevor wir allerdings die Bekanntschaft von Lady Buddha machen, begegnen wir anderen tierischen Zeitgenossen. Der Berg auf den wir gerade gefahren sind, bzw. die gesamte Gegend um uns herum wird auch „Monkey Mountain“ genannt. Auf dem Roller-Parkplatz ist ganz schön was los. Ein Affe hat den Fund des Tages gemacht. Unachtsame Besucher:innen haben ihr in Plastiktüten verpacktes Mittagessen am Roller hängen lassen. Ein Affe freut sich über diese kostenfreie Lieferando-Lieferung bis vor die Haustüre und macht sich genüsslich über alle Speisen her. Der gesamte Roller-Parkplatz ähnelt eher einem kleinen Affen-Spielplatz: Die Affen sitzen auf den Rollern, spielen an den Rückspiegeln herum und tollen in liegengelassenen Regenschirmen herum. Wir lassen das tierische Entertainment hinter und widmen uns nun der Beschützerin von Đà Nẵng.

Lady Buddha ist wahrhaftig riesig, mit ihren 67 m ist sie aus der Stadt gut zu sehen und wirkt jetzt logischerweise noch riesiger. Sie ist die Beschützerin von Đà Nẵng, da sie die Kräfte besitzt, mögliche Taifune, die die Stadt bedrohen, in eine andere Richtung zu lenken. Darüber hinaus wird die für ihre Liebe zu den Menschen hoch verehrt. In ihrer rechten Hand hält sie eine Wasservase, die den Nektar des Lebens enthält, und in ihrer linken Hand einen Weidenzweig, mit dem sie den Nektar auf die Gebete sprenkelt. Für die Fischer ist sie auch eine Schutzpatronin, die ihnen auf dem Meer folgt, Glück schenkt und sie rettet. Deshalb kommen sie zum Beten, bevor sie in See stechen. Direkt zu ihren Füßen stehen viele Bonsai-Bäume als Wertschätzung und Verehrung ihrer Person. Einer Legende zufolge war Kwan Yin, die oft als der weibliche Buddha bezeichnet wird, eine schöne indische Prinzessin, die die Ehe und das gute Leben aufgab, um in einem Kloster zu leben und ein wahrhaft erleuchtetes menschliches Wesen, einen Bodhisattva, zu werden.

Die große Buddha Statue steht auf dem Gelände der weitläufigen Linh Ung Pagode mit vielen kleineren weiteren Tempeln und zahlreichen Bonsai-Bäumen. Sowohl die Pagode als auch die Statue wurden zwischen 2004 und 2010 erbaut.

Halbe Halbinsel Erkundungstour

Wir fahren weiter entlang der Küste, um uns herum ist mittlerweile nur noch Natur und die Straße schlängelt sich entlang des Wassers. Die Aussicht ist wirklich schön. Erst jetzt wird uns beim Blick auf die Stadt noch einmal klar, wie groß Đà Nẵng wirklich ist (> 1 Mio. Einwohner:innen) und wie viele Hochhäuser hier stehen. Zwischendurch halten wir in Haltebuchen und fotografieren die Aussicht. Auch immer dabei: die Affen. Egal, wo wir hinschauen oder anhalten, immer sehen wir eine ganze Bande, die sich zwischen den grünen Pflanzen versteckt oder uns von der Leitplanke beobachtet. Weit kommen wir allerdings nicht, irgendwann ist die Straße gesperrt. Dahinter ist eine Art Naturschutzgebiet, dass nur zu Fuß erkundet werden kann. Das war wohl nicht immer so. Schade für unseren Rollertrip aber umso besser für die Natur und die Tiere, die hier leben.

Wir haben sowieso Lust auf einen Kaffee. Wir genießen die Aussicht und machen uns dann auf den Weg zu einem kleinen Café nicht weit vom Strand. Dort halten wir auch nochmal kurz. Hier sind jede Menge Bambusboote und weitere kleine Schiffe. Statt für Touri-Touren werden die Boote hier tatsächlich von den Einheimischen benutzt. Wir tippen auf Fischfang.

Im kleinen Café sind wir die einzigen Gäste. Wir werden von zwei kleinen Hunden begrüßt. Alles ist etwas „selfmade“ und hat seinen ganz eigenen Charme. Wir fühlen uns direkt wohl und kommen mit den zwei Frauen ins Gespräch. Sie sind richtig nett und interessiert, was wir noch für Pläne haben und geben uns Tipps, was wir uns noch in der Umgebung anschauen können. Das meiste haben wir allerdings schon abgehakt. Die Tiere sind hier übrigens in der Überzahl. Neben den beiden kleinen Hunden gibt’s auch noch ein paar Katzen und Fische. Die Katzen haben die beiden Frauen gerettet und eine davon ist einfach riiiesig. Sie scheint aber keine Tötungsabsichten uns gegenüber zu haben und leistet uns Gesellschaft. Wo sie übrigens auch noch gerne chillt: Auf dem Aquarium. Ein wirklich guter Spot zum Fernsehen.

Nach einem Eiskaffee, der hier übrigens von den Einheimischen viel lieber getrunken wird, als heißer Kaffee (kann ihnen bei den Temperaturen auch keiner verübeln), setzen wir unsere Fahrt fort.

Fischer Pagode vs. Kirche

In einem Reiseblog sind wir auf diesen kleinen Tipp gestoßen. Zum Schutz der Fischer wurde eine kleine Pagode auf ein Schiff gebaut, welches direkt am Strand steht. Wir statten diesem Ort einen kleinen Besuch ab. Es sieht tatsächlich ganz lustig aus und passt sehr gut zu Đà Nẵng. Und wenn wir gerade schon hier in der Ecke unterwegs sind, halten wir noch kurz an der Kirche, die ebenfalls als Sehenswürdigkeit angegeben wird. Dieses Exemplar ist zwar von außen ganz nett, haut uns aber weniger vom Hocker. Aber gut, Kirchen kennen wir ja zur Genüge. Ganz im Gegensatz zu Pagoden auf Schiffen, daher geht der Punkt eindeutig an die Fischer Pagode.

Stärkung und Entspannung

Wir düsen in die City, essen eine Kleinigkeit zu Mittag und machen dann noch einen schnellen Abstecher zu einem lokalen Markt. Hier sind viele Einheimische unterwegs und es herrscht ein wildes Treiben. Warum wir aber eigentlich hier sind: Avocado-Eis. Das soll hier ganz besonders hervorragend schmecken und besonders von den Menschen, die hier leben, in großen Mengen konsumiert werden. Serviert wird die nicht besonders ansehnliche grüne Soße mit Kokosnusseis in einem Becher. Mit einem Löffel soll dann alles vermischt werden. Schöner wird’s dadurch nicht, aber wir müssen zugeben: Es schmeckt tatsächlich sehr gut, die cremige Avocadosoße mit dem süßen Eis ist eine gute Kombi. Da es Caro heute allerdings nicht so gut geht, steuern wir im Anschluss wieder unser Hotelzimmer an. Jetzt ist erstmal ausruhen angesagt.

Banh Mi, Old Fashioned oder Dosenbier?

Heute Abend wollen wir den Roller aber noch ausnutzen. Wir fahren wieder ins Zentrum und steuern eine Bar an. Diese haben wir zufälligerweise auf Instagram in den Feed gespült bekommen. Das Besondere: Es ist kein richtiger Eingang sichtbar und somit zählt die Bar zur Kategorie „Silent Bar“, wie wir sie schon aus Kuala Lumpur kennen. Der Zutritt erfolgt über einen Banh Mi Stand. Genau, richtig gehört. Augenscheinlich sieht man von außen einen Banh Mi Stand vor einer Mauer, wenn man diesen aber nach vorne zieht, versteckt sich dahinter eine kleine Bar. Ehrlicherweise ist das aber auch schon das Highlight, der Old Fashioned schmeckt maximal okay und der Charme der Bar ist ebenfalls okay. Über einen Fernseher läuft in Dauerschleife ein SuperRTL Cartoon (Oggy und die Kakerlaken).

Daneben bekommen wir aber auch ein volles Live-Entertainment. Während wir mal wieder in unseren Adiletten unterwegs sind, haben sich zwei Besucherinnen richtig in Schale geworfen. In Cocktailkleid und hohen Schuhen veranstalten sie das reinste Fotoshooting. Wir untertreiben nicht, wenn wir die Schätzung von über 50 Fotos pro Minute abgeben. Sie machen nichts anderes, als sich gegenseitig in jeder Ecke der Bar in verschiedensten Posen zu fotografieren. Den Cocktail scheinen sie als Requisite zu verwenden, trinken aber tatsächlich nicht davon. Glücklicherweise haben wir aber hier freie Platzwahl, ihr erinnert euch noch an Hoi An? Im Anschluss an den kurzen Abstecher in die Bar, geben wir den Roller wieder zurück. Eigentlich wollten wir heute Abend nochmal etwas trinken gehen. Da die einladend aussehenden Lokalitäten allerdings etwas weiter weg von unserem Hotel sind, disponieren wir kurzerhand um. Wir machen es uns mit Dosenbier, ein paar Snacks und guter Musik im Hotelzimmer bequem. Dosenbier macht ja bekanntlich auch schlau. In diesem Sinne: Gute Nacht.

Coworking Tag in Đà Nẵng

Heute passiert nicht sonderlich viel. Wir nehmen das „reichhaltige“ Frühstück des Hotels mit und widmen uns intensiv dem Nachholen von Instagram und dem Weiterschreiben von Blogartikeln. Nach dem Checkout im Hotel spazieren wir dafür in ein nahegelegenes Café. Bei einem Kaffee breiten wir uns etwas aus und „arbeiten“ an Laptop und Handy. Unser Nachtbus geht heute am späten Nachmittag. Unsere Motivation, wieder eine Nacht im Bus zu verbringen, hält sich immer mehr in Grenzen, aber gut, da müssen wir jetzt noch einmal durch.

Wir verabschieden uns von Zentralvietnam. Danke für diese kulinarischen Neuentdeckungen, Konstis neue Frisur, unserem ersten Bastel-Workshop, dem schönen Hai Van Pass und das Meer. Schön wars, auch mit Regen.

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