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Laos  /  11. November 2023

Vientiane – Hauptstadt von Laos

Start in der Hauptstadt

Die Einreise läuft schnell und problemlos. Dieses Mal müssen wir kein Ausreiseticket vorzeigen. In der Eingangshalle des Flughafens sehen wir einen Bus-Info-Stand. Wir heben Geld ab und steuern dann den Stand an. Wir können den Bus nehmen, er kostet nicht viel und fährt kurz danach ab. Das läuft ja wie am Schnürchen. Vom der Haltestelle laufen wir keine 10 Minuten zu unserem Hostel. Dieses befindet sich im Zentrum. Wir können noch nicht einchecken, aber unser Gepäck abstellen und einen Kaffee trinken. Das Hostel ist wie ein großes „Zuhause“. Es gibt eine große Terrasse und im ersten Geschoss mehrere Aufenthaltsräume, die mit Sofas und Sesseln richtig gemütlich möbliert sind. Unser Dorm hat sechs Doppelstockbetten. Sie sind sehr hoch gebaut und über eine richtige kleine Treppe kommen wir zu unseren beiden oberen Betten. Aber das beste kommt noch: Zum Hostel gehört Pipi, ein Collie und eine ganze Hand voller süßer Schmusekatzen. Die Tiere haben hier ein kleines Paradies auf Erden. Ausreichend Futter, überall Kratz- und Kletter-Möglichkeiten und natürlich jede Menge Menschen, die sich (wie wir) ums Streicheln und Kuscheln reißen.

Erkundungstour

Gegen Mittag machen begeben wir uns auf die erste Erkundungstour durch die Stadt. Hier leben etwa 350.000 Menschen, im gesamten Ballungsraum sind es ca. 620.000. Der laotische Name Vieng Chan bedeutet ursprünglich „Stadt des Sandelholzes“, wird heute aber von vielen Laoten als „Stadt des Mondes“ verstanden. Vientiane liegt direkt am Fluss Mekong, der die Grenze zu Thailand bildet. Hauptstadt und Umland sind die größten Tabak-, Reis- und Zuckerrohrproduzenten des Landes. Unser erster Stopp ist aber wie immer der örtliche Telekommunikationsanbieter, in diesem Fall Lao Telecom. Wir besorgen uns problemlos eine Simkarte (Sim-Karte für 10.000 Kip und Datenpaket mit 55 GB für 100.000 Kip sind in Summe übrigens so um die 5 €) und spazieren weiter.

Was uns direkt auffällt? Es gibt wieder Tuktuks. Etwas anders, als wir es aus den anderen Ländern kennen, ist der Anhänger etwas größer und mit zwei kleinen Sitzbänken ausgestattet. Sie sind schön bunt und werden von einem Motorrad angetrieben. Später sehen wir sehr oft, dass sich die Fahrer hinten auf dem Anhänger eine Hängematte gespannt haben und dort drin liegen, bis der nächste Fahrgast kommt. Guter Vibe hier. Und es gibt jede Menge Cafés, Restaurants und Bars. Zum Teil sehr modern und zu 80 % prangert eine Beerlao Werbung am Eingang. Aber noch ist es etwas früh für ein Bier. Unser nächster Halt:

Patuxai oder auch Arc de Triumph

Der Freiheitsbogen ähnelt dem französischen Bruder in Paris. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand Französisch-Indochina, das die heutigen Staatsgebiete von Laos, Kambodscha und Vietnam umfasst als Kolonie Frankreichs. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Region durch die kaiserliche Armee Japans erobert und wurde zur Verwaltung nach Ende des zweiten Weltkriegs wieder an Frankreich übergeben, trotz bestehender Unabhängigsbestrebungen in den Regionen. Das „Denkmal für die Helden der königlichen Armee“ soll als Denkmal an die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich erinnern, zu der es dann 1949 gekommen ist.

Das erste Mal..

… Khao Jii. Wir laufen entlang des Busbahnhof, vorbei an zahlreichen Straßenständen. Es wird nahezu alles verkauft. Lebensmittel, frisch gegrillte Maiskolben und Fleischspieße, Telefone und Schmuck. Wir steuern eine Bäckerei an. Sie gleicht eher einer kleinen Lagerhalle, in der ein paar kleine Tische und eine Verkaufsfläche hinein gewürfelt wurden. Wir entscheiden uns für die vegetarische Version und ein Baguette mit Omelett. Aus Caros ursprünglichen Notfallplan, sich die nächsten Wochen nur von Sticky Rice zu ernähren, wird nun Konstis Ansatz „a khao jii a day, keeps the meat-salad away“. Unsere Erwartungen wurden definitiv übertroffen. Die Baguettes sind knackig und üppig belegt. Der Koriander gibt den extra Kick und für den Preis ist das Baguette als Mittagessen nicht zu toppen. Der Laden ist aber auch ein absoluter Glücksgriff und wir nehmen uns vor, hier unbedingt noch einmal hinzukommen.

COPE Foundation

Vom köstlichen Mittagessen kommen wir bei unserer nächsten Station zu einem ernsten Thema. Die COPE Foundation ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Opfer vom Unfällen mit detonierten Bomben einsetzt. Ein paar Fakten zur Einordnung der Situation in Laos sind im unseren Augen sehr wichtig:

Im zweiten Indochinakrieg, oder bei uns besser als Vietnamkrieg bekannt, kämpfte der kommunistische Norden Vietnams gemeinsam mit den Viet Kong, den Kommunisten in Südvietnam gegen den Süden um ein einheitliches Vietnam unter jeweiliger Führung. Nordvietnam nutzt den sogenannten Ho-Chi-Minh-Trail durch die Berge und Wälder in Ost- und Südostlaos als Nachschubweg für die gegen den Süden und die USA kämpfenden Einheiten. Daraufhin begannen die USA eine riesige Luftoffensive, um diesen Nachschubweg abzuschneiden. Dies taten die USA vor allem durch den Einsatz von riesigen Bomben, die viele kleine, einzelne Sprengsätze, sogenannte Cluster-Bomben beinhalteten. Insgesamt wurden Es wurden über 270 Millionen „Bombies“ (kleine Sprengsätze innerhalb einer großen Cluster-Bombe) über dem Land abgeworfen. Laos ist dadurch das meist bombardierte Land pro Kopf weltweit. Man geht davon aus, dass bis zu 30 % dieser kleinen Sprengsätze nicht explodiert sind und zum Teil bis heute noch unter der Erde liegen.

Gefahren

Die Gefahren lauern überall und sind besonders tückisch für die ländliche Bevölkerung, insbesondere im Bereich der Landwirtschaft. Die „Bombies“ explodieren u.a. durch den Kontakt mit Haken und Schaufeln beim Graben, aber auch bei der Suche nach anderen Metallen und durch die Erhitzung der näheren Umgebung beim Feuer machen (bspw. an einer Kochstelle). Aber auch Kinder laufen Gefahr durch eine Explosion sehr schwer oder sogar tödlich verletzt zu werden. bspw. durch das Spielen mit den „kleinen runden Bällen“.

Die Folgen für die Menschen sind immens. Oft werden die Menschen so schwer verletzt, dass sie danach nicht mehr in der Lage sind, körperliche Arbeit zu verrichten und damit einhergehend, sich um ihre Familien zu kümmern. Hinzu kommen die Kosten für die medizinische Behandlung der Menschen, die oft das gesamte Vermögen der Familie oder sogar der gesamten Dorfgemeinschaft aufbrauchen. Ganz zu schweigen von den psychischen Folgen eines solchen Erlebnisses.

Und ein großes Problem, das bis heute besteht. Viele Flächen können nicht zur Entwicklung, sei es landwirtschaftlich oder industriell, genutzt werden, da sie bis heute von Bombies durchsetzt sind. Erst wenn alle Bombies entfernt wurden, können diese Flächen genutzt werden. Wichtig ist, noch einmal zu betonen, dass Laos keine Kriegspartei gewesen ist. Durch die strategische Nutzung der vietnamesischen Soldaten aus dem Norden der Grenzregion zu Vietnam, wurde diese Region von Laos durch die amerikanischen Soldaten schwer bombardiert. Wie hoch das Engagement der USA ist, diesen Schaden wieder gut zu machen, konnten wir nicht so wirklich herausfinden.

Die Hauptaufgabe der Organisation COPE besteht in der Unterstützung der Opfer. Diese besteht zum einen im Bereich der medizinischen Unterstützung und dem zur Verfügungstellen von Prothesen sowie zum anderen in der psychischen Unterstützung der Opfer. Wir befinden uns in einer Art Ausstellung von COPE, die mithilfe von kleinen Dokumentationen und einer kleinen Ausstellung das Thema beleuchtet. Eine Landkarte zeigt die Anzahl und die hauptsächlich betroffenen Regionen der abgeworfenen Bomben während des Krieges. Auch von den Clusterbomben und den kleinen Bombies können wir uns mithilfe der Exponate ein gutes Bild machen. Erstaunt sind wir insbesondere von den ausgestellten, selbst angefertigten Prothesen, welche die Opfer sich oder den Familienangehörigen selbst angefertigt haben. Diese sind größtenteils aus Holz gefertigt und wir können nur erahnen, wie hilfreich und erleichternd die richtigen Prothesen waren, die durch COPE angefertigt wurden.

Heute und auch infolge dieses Krieges gibt es ein Übereinkommen, das die Nutzung von Streumunition verbietet und das von sehr vielen Staaten unterzeichnet wurde. Die USA, Russland, die Ukraine, Israel, China, Indien, Pakistan und Brasilien gehören übrigens nicht dazu.

Wir bewundern die Arbeit von COPE und uns gefällt die Ausstellung wirklich sehr gut. Die Informationen sind sehr gut und strukturiert aufbereitet und beleuchten das Thema umfassend. 

Ausklang des Tages mit Beerlao

Für uns geht es danach zurück zum Hostel, wir sind drei Mal durchgeschwitzt und freuen uns sehr auf eine Dusche. Unterwegs laufen wir noch kurz am nahegelegenen Fußballstation vorbei, dessen beste Zeit allerdings schon vorbei zu sein scheinen.

Wir widmen uns etwas der weiteren Planung und gehen abends köstlich essen. Davor verköstigen wir unser erstes Beerlao. Direkt neben dem Hostel gibt es eine Art Kiosk. Eine kleine Dose 0,33 l Beerlao kostet 12.000 Kip, was umgerechnet ungefähr 60 Cent sind. Ohje, wenn sich herausstellt, dass das Bier schmeckt, könnte das gefährlich für unseren Aufenthalt in Laos werden. Das Bier, welches aus Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen und Reis (!) hergestellt wird, hat einen Alkoholgehalt vom 5 %. Es sieht nicht nur cool aus, sondern schmeckt auch noch.

Das Restaurant, dass wir im Anschluss besuchen bzw. die Speisen sind komplett vegan. Es werden typisch laotische Speisen angeboten, wobei der normalerweise fleischlastige Teil durch ein pflanzliches Produkt ersetzt wird. Sehr lecker, auch wenn wir so gar nicht definieren können, was genau in der servierten Brühe und hinter der köstlichen rot-orange-farbenen Soße steckt. Hier gibts ein paar vegane Cafés und Restaurants, was wir echt sehr cool finden.

Danach spazieren wir zurück zum Hostel, wir sind so müde und freuen uns sehr auf unsere Bettchen. Als wir ankommen, fällt Konsti auf, dass eine der Katzen mit etwas spielt: „Ist das ein Skorpion?“ Tatsache, ein schwarzer und gar nicht mal so kleiner. Die Katze scheint spielen zu wollen, der Skorpion sieht sich eher bedroht. Konsti macht ein Foto und Caro schnappt sich die Katze. Die möchte sich aber wesentlich lieber mit dem Skorpion beschäftigen. Wir sagen an der Rezeption Bescheid. Wir sind uns nicht sicher, ob das hier Alltag oder vielleicht doch nicht so cool ist. Als wir aufgrund von leichten Verständigungsschwierigkeiten ein Foto vom Skorpion zeigen, ist am Gesicht des Mitarbeiters schnell zu erkennen, dass ein Skorpion nicht so cool ist. Er schnappt sich einen Billardqueue und macht kurzen Prozess. Danach wandert der Skorpion in den Müll und die Katze zieht enttäuscht von dannen. Aus Interesse fragen wir nochmal nach – ist das gefährlich. Er nickt, jap gefährlich. Zumindest für die Katze und da wollen wir natürlich kein Risiko eingehen. 

Tempel Time

Den Morgen nutzen wir, um uns zwei der wichtigsten Tempel der Hauptstadt anzusehen – Wat Si Saket und Haw Phra Kaew. Wat Si Saket, der über 2.000 Buddha-Figuren aus Keramik und Silber beheimatet, wurde 1818 vom König Anouvoung gestiftet. Der benachbarte Schrein Haw Phra Kaew wurde schon im 16. Jahrhundert erbaut. Beides sind buddhistische Tempel, die vorherrschende Religion in Laos mit in etwa 2/3 der Bevölkerung. In Laos wird vor allem der Theravada-Buddhismus praktiziert, die älteste existierende buddhistische Schule.

Spaziergang und hallo König

Wir spazieren vom Tempel zum Mekong. Von hier sehen wir das andere Ufer, Thailand ist quasi nur einen Katzensprung entfernt. Noch unter dem französischen Protektorat einigten sich Frankreich und Siam, wie Thailand damals noch hieß, auf diese Grenze. Wir spazieren etwas am Fluss entlang und kommen so an der Königsstatur vorbei. Es wirkt als würde der König die Grenzen seines Landes gut im Blick behalten. Etwas weiter die Straße herunter befindet sich die Fläche, auf der für abends der Nachtmarkt ausgeschildert ist. Jetzt sind alle Stände noch leer.

Vereinzelt starten ein paar Menschen mit dem Aufbau. Heute Abend wollen wir auf jeden Fall hierhin zurückkommen. Wir spazieren weiter Richtung Zentrum. Das Zentrum von Vientiane ist zwar voll mit kleinen Geschäften und Cafés, aber so richtig wirkt es nicht wie eine Stadt, schon gar nicht wie eine Hauptstadt. Wir beschließen, in eins der Cafés zu gehen.

Zeit für laotischen Flat White

Der Laden ist sehr klein. Wir nehmen direkt an der Theke Platz und bestellen (natürlich) zwei Flat White. Direkt neben uns befindet sich die Röstmaschine und um uns herum sind kleine Tüten mit laotischem Kaffee aufgebaut. Dem Kaffeeanbau von Laos gehen wir zu einem späteren Zeitpunkt noch auf den Grund. Jetzt widmen wir uns primär der Verköstigung. Die stimmt uns ganz wohlig, inmitten dem Duft vom frisch gerösteten Kaffeebohnen schmeckt der Kaffee direkt noch eine Spur besser. Danach spazieren wir weiter durch die Straßen und halten die Augen nach einer passenden Lokalität für ein Mittagessen Ausschau. Aber Fehlanzeige, so richtig überzeugt sind wir nicht. Zugegeben, wir sind auf der Suche nach einem einfachen Baguette-Laden wie gestern. Dafür machen wir einen kleinen Abstecher in einen Secondhand-Buchladen und laufen an einem Foodmarkt vorbei. Auch dieser scheint erst am Abend zu öffnen. Wir machen einen Abstecher zum Hostel und von dort aus gehen wir weiter in ein kleines Café.

Was uns beim durch die Stadt spazieren immer wieder auffällt: Laos war lange Zeit eine Kolonie Frankreichs und das zeigt sich auch heute noch im Stadtbild. Seien es die Straßenschilder, die auf französisch den Straßennamen angeben oder die Namen der Cafés (naja, das ein oder andere deutsche Wirtshaus ist auch dabei). Auch die Sprache wird hier teilweise, zumindest in den sogenannten Eliten, immer noch gelernt und gesprochen.

Baguettes die Zweite

An dem kleinen Laden, der zahlreiche frische Fruchtsäfte im Angebot hat, sind wir schon öfter vorbeigelaufen. Jetzt sehen wir erst, dass es hier auch Baguettes gibt. Wir bestellen ein Pad Thai, ein Baguette mit Gemüse und zwei Säfte ohne Eis. Kein Problem. Was glaubt ihr hat nicht funktioniert? Das Eis mal wieder. Sowohl der Mangosaft als auch die Limetten-Ingwer-Limo sind mit Eis. Einmal klein geschreddert und einmal ein Glas voll Eiswürfel. Wir sind wirklich nicht picky, aber nach unseren Magen-Darm-Geschichten in Indien und Pakistan sind wir etwas vorsichtiger geworden. Aber gut, was solls, jetzt stehts ja hier. Schmecken tuts auch, also hoffen wir mal, dass alles gut geht. Zurück im Hostel schreiben wir noch etwas am Blog und Konsti fügt über 100 Fotos in unseren Blogbeitrag über unseren Housesit. Die Fotos sind alle zu süß, mehr können wir beim besten Willen nicht aussortieren.

Nachtmarkt

Wir starten Richtung Nachtmarkt, wo wir ja heute Mittag bereits kurz waren. Entgegen unserer Erwartungen, gibt es hier kaum etwas zu essen. Dafür aber jede Menge „Markenkleidung“, Sonnenbrillen, Schuhe und Handtaschen. Mit Sicherheit zum besten Preis. Da sich unsere Shopping-Laune in Grenzen hält, gehen wir in die andere Richtung. Statt Essen gibt’s hier jede Menge Jahrmarktstände. Ehrlich gesagt, reiht sich ein Luftballon-Pfeilwurf-Stand an den nächsten. Es sind die gleichen gelben Luftballons, die gleichen alten Pfeile und auch die gleichen Preise in Form von billigen, bunten Kuscheltieren. Aber die Nachfrage scheint vorhanden zu sein. Als wir weitergehen, folgen weitere Trends. Mit kleinen Gewehren zielen die Schütz:innen auf Getränkeflaschen und Dosen, die anscheinend gleichzeitig den Gewinn darstellen. Im einem kleinen Gehege sind lebendige Gänse gefercht. Mit Ringen soll man die Hälse der Gänse treffen. Furchtbar. Da gehen wir schnell weiter. Dann kommen wir noch zu riesigen Kinder-Hüpfburgen und kleinen Eisenbahnen. Zum Anschauen (bis auf die Gänse) ist es ganz entertaining. Aber bei uns steigt das Hunger- und Durstgefühl. Wir beschließen in Richtung Foodmarket zu gehen, da dürfte jetzt mehr los sein als noch heute Mittag. 

Tipsy Elephant und jede Menge Kugeln

Auf dem Weg fällt uns ein besonders schönes Logo ins Auge: Tipsy Elephant – eine Rooftop Bar im 10 OG (Stockwerke werden hier übrigens so gezählt, dass das EG der 1. Stock ist). Wahrscheinlich ist es damit das fast höchste Gebäude der Stadt. Beim Menükarten-Check stellen wir fest, dass zumindest der Preis für zwei Bier in Ordnung ist. Nichts wie rauf in den 10. Stock. Beim Betreten des Foyers zweifelt Caro noch kurz unsere abendliche Outfit-Wahl an. Sollten wir tatsächlich in Badehose, durchlöchertem Shirt, fleckiger Hose und (selbstverständlich) Adiletten in diese Hotelbar gehen? Wir sind anscheinend deutlich schmerzbefreiter geworden. In Deutschland wären wir so wahrscheinlich zum nächsten Kiosk und zum Dönermann unseres Vertrauens gegangen. Die Bar ist tatsächlich ganz schick. Ebenso wie die weiteren Gäste, die aufgehübscht ihr Abendessen und Cocktails es genießen. Die Aussicht ist hingegen eher geht so. Zwischen einem weiteren Hochhaus und einem Sendemast, sehen wir dem Mekong und ein paar reflektierende Lichter. Aber das Bier schmeckt uns sehr gut und schließlich gibt es in der Bar auch ein bisschen was zu gucken. 

Beim Foodmarket ist highlife angesagt. Bei den ersten Ständen sehen wir jede Menge frischen Fisch, der darauf wartet gegrillt zu werden. Fleischspieße brutzeln schon über der heißen Glut und verströmen den Duft von Gegrilltem. Bei manchen Ständen wissen wie gar nicht so richtig, was angeboten wird. Beim Betrachten eines kleinen Aquariums mit kleinen Mini-Garnelen können wir erahnen, was später auf dem Teller landet. Ob wir hier überhaupt etwas finden, was wir essen möchten? Weiter hinten beobachten wir ein Ehepaar, dass kleine Kugeln in einer vorgefertigten Form mit Fett wendet. Ein bisschen erinnern uns die Kugeln an Poffertjes, nur in rund und etwas größer. Auf kleinen Schildern sind Motive abgebildet. Eine kleine Krabbe, ein Tintenfisch, Surimi, Wurst und Käse. Check. Käse klingt super und wir bestellen eine Portion. Die Bällchen werden noch mit verschiedenen Soßen getoppt und kleinen Nori-Blatt-Fäden bestreut. Mit Holzstäbchen pieksen wir die Bällchen auf, sie schmecken sehr gut. Ein sehr guter Start. Wir sollten bei Bällchen bleiben, Konsti besorgt frittierte lilafarbene Süßkartoffel-Bällchen, auch köstlich. Wir ziehen weiter und entdecken einen Stand mit „Cheese Corn“. Das kennen wir doch aus Malaysia. Zumindest im ähnlicher Form. Die junge Frau nimmt gekochte Maiskörner, schwengt diese mit Zucker in Fett und schmilzt im einem überdimensionalen Raclette-Pfännchen eine käse-ähnliche Masse, die dann auf den Mais gegeben wird. Heute verzichten wir auf Sticky Rice und entscheiden uns für Mango. Dieses Mal aber für eine in Stücke geschnittene, sehr unreife Variante, die wir in eine dunkle und sehr scharfe Soße tunken. Uiuiui, unsere Zunge brennt ganz schön. Das war scharf. Aber auch lecker. Danach gehts für uns nach Hause. Zum Abschluss kuscheln wir auf der Terrasse noch mit ein paar Katzen und gehen dann schlafen. Heute glücklicherweise ohne Skorpionbesuch. 

Start in den Tag

Wir starten gemütlich in den Tag und frühstücken Rührei und Müsli mit Kaffee. Wie schön können Milchkännchen eigentlich sein? Alleine dafür würde Caro immer Müsli hier bestellen.

Für uns geht es heute weiter in die nächste Stadt in den Süden. Der Nachtbus nach Pakse startet aber erst um 20 Uhr, wir haben also noch Zeit für ein wenig Tagesprogramm. Heute ist Friseur-Tag und Caro macht zur Abwechslung mal den Anfang mit ihrem ersten Friseurbesuch, seitdem wir unterwegs sind. Das intensive Waschen der Haare inkl. interessanter Kopfmassage (es erinnert Caro eher an Kratzen und Babypopo-Klopfen), dauert insgesamt länger als das Schneiden und Föhnen. Aber Hauptsache (hahaha) die Haare sind jetzt ab. Dann geht es direkt weiter zum Busbahnhof.

Buddha Park

Mit der Linie 14 machen wir uns auf den Weg zum Buddha Park. Der Bus ist schnell gefunden und mal wieder fällt uns positiv auf, wie wenig aufdringlich hier die Tuktuk-Fahrer sind. Als wir nach dem Bus fragen, wird nicht etwa behauptet, dass die Linie nicht existiert oder der Bus heute nicht fährt (es ist ja schließlich Sonntag), sondern uns wird freundlich der Weg gewiesen. Im Bus sind wir die einzigen Tourist:innen. Wir fahren ca. 45 Minuten und werden direkt vor dem Eingang raus gelassen. Hier ist schon etwas mehr los. Die anderen Tourist:innen sind aber wahrscheinlich mit Taxen oder Gruppen-Reisebussen angekommen.

Im Buddha Park befinden sich, wie man vermuten könnte, Buddha Figuren. Zahlreiche. Sie stehen überall, von kleinen Figuren, bis hin zu einer riesigen, liegenden Buddha Statue. Der Park liegt direkt am Mekong und wir können wieder nach Thailand schauen. Wir schlendern durch den Park und machen ein paar Fotos. Direkt neben dem Eingang befindet sich eine Art Kuppel, in die man hinein- und dann hochgehen kann. Man müsste fast schon klettern sagen, die Stufen sind hoch klein und die Eingänge zur nächsten Etage sehr eng. Von oben haben wir nochmal einen schönen Ausblick auf den Park. Danach treten wir wieder den Heimweg mit dem Bus an. 

Der Nachmittag

In Vientiane angekommen, gehen wir erst einen Kaffee trinken und dann zum Friseur. Unterwegs sehen wir noch einen kleinen Schrein, in dem es scheint, als würde als kleine Opfergabe Pfeffi serviert werden.

Konsti lässt sich die Seiten rasieren. Natürlich dauert es länger als Caros Haarschnitt und kostet nur ein Drittel. Warum sollte es am anderen Ende der Welt auch anders sein als in Deutschland? Wir kaufen uns noch ein bisschen Wasser und Äpfel für die Fahrt und verbringen dann, in freundlicher Gesellschaft der Katzen, den Nachmittag im Hostel. Gegen frühen Abend bestellen wir uns über Foodpanda noch etwas zu Essen ins Hostel. Es dauert länger als gedacht und wir kommen mal wieder in Zeitstress. Immer das gleiche. Eigentlich haben wir ja unendlich viel Zeit. Aber vielleicht haben wir etwas zu spät geschaut, wann wir am Busbahnhof sein müssen (spätestens eine Stunde vor Abfahrt) und wie weit der Busbahnhof weg ist (25 Minuten) Fahrt. Das schaffen wir sowieso niemals. Wir essen schnell das bestellte Essen und machen uns dann auf den Weg.

Sleeperbus Premiere

Für uns gehts heute das erste Mal über Nacht mit einem Sleeperbus (wir sind zwar schon über Nacht mit Bussen gefahren, aber das waren ganz normale Reisebusse). Die doppelstöckigen Busse haben kleine Schlafabteile mit Matratzen, Decken, Kissen und sogar einem Stromanschluss.

Für Alleinreisende ist das mit den Plätzen eine andere Sache. Wenn er oder sie nur ein Ticket bucht, kann es sein, dass direkt neben einem jemand Fremdes nächtigt. Und wir wollen ehrlich sein, die Matratzen sind wirklich eng, schätzungsweise einen Meter breit. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf die Fahrt. Nachdem wir eingecheckt haben, leitet uns der Herr vom Schalter zum Terminal B. Alles klar, wir folgen dem Gang und kommen direkt beim Terminal B raus. Aber welches B meint er? Vor uns reihen sich 15 Busse aneinander, B1 – B15. Um uns herum ist ganz schön viel Trubel.

Wir fragen nach und finden doch schneller als gedacht unseren Bus. Wir verstehen allerdings bis zuletzt nicht, woran wir das hätten erkennen können. Unsere Schlafkabine ist oben, lustig, wie die kleinen Bettchen aneinander gereiht sind. Wir machen es uns bequem und lernen ein paar andere deutsche Reisende kennen. Heute ist nicht nur Sleeperbus Premiere. Wir treffen zum ersten Mal Leute aus Kiel, die ebenfalls länger reisen. Es geht pünktlich los und kurze Zeit später wird auch das Licht ausgeschaltet. Schlafenszeit. Wir hören noch etwas Podcast, sortieren Fotos und versuchen dann auch zu schlafen. An sich ist es echt ganz cool, auf deutschen Straßen hätte man sicher einen ruhigen Schlaf. Unter den laotischen Straßenbedingungen ist es ganz schön holprig und Konsti muss aufpassen, dass er nachts nicht aus dem Bett fällt. Alles in allem sind wir aber positiv überrascht. Alleine die Möglichkeit, sich hinzulegen ist schon mega gut. Außerdem sparen wir so eine Nacht im Hostel und verlieren keine Reisezeit während des Tages. Daumen hoch für den Sleeperbus 👍

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