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Kirgisistan  /  25. Juli 2023

Tschüß Kirgisistan!

Ob es nun Kirgisistan, Kirgistan oder Kirgisien heißt, dieses Land hat es uns definitiv angetan!

Häufigstes Essen: Pfannkuchen mit Hüttenkäse
Meist gesichtetes Tier: Pferde (das Land macht seinem Ruf alle Ehre), aber und das müssen wir an dieser Stelle erwähnen, um den kleinen Nagern auch etwas Raum zu geben, auch vor allem am Pik Lenin ganz ganz viele süße, dicke Murmeltiere
Verletzungen/Beeinträchtigungen: Viele viele Blasen unter Konstis Füßen und der erste fiese Sonnenbrand auf Caros Schultern
Niedrigster Punkt / Höchster Punkt: 800 m / 4.200 m
Highlights: Die unberührte und weite Natur und die schönen Begegnungen mit Einheimischen und anderen Reisenden

Land und Leute

Auch wenn wir am Ende unserer Zeit in Kirgisistan ein bisschen wandermüde sind, die Landschaft ist so atemberaubend, wunderschön, unberührt und wild, dass es uns vielleicht irgendwann wieder zurück hierhin führt. Dann vielleicht für einen reinen Wanderurlaub, bei dem man hier definitiv voll auf seine Kosten kommt. Und ganz vielleicht auch mit Zelt und Campingequipment. Die Wanderungen in Kirgistan waren definitiv ein Schwerpunkt unserer Zeit hier und diese Natur werden wir nicht vergessen. Damit einhergehend aber auch die persönliche Herausforderungen. Anstrengende Routen, unser längster Wandertag und Wanderungen auf über 4.000 Metern.

Zu Beginn war die Kontaktaufnahme mit Locals wesentlich schwieriger als in Indien und Pakistan. Oft lag es wahrscheinlich an der Sprachbarriere oder einfach der etwas zurückhaltenden Art der Menschen. Aber wenn waren die Gespräche immer nett und interessant für uns. Durch unsere Begegnung mit Nazgul und Nasdan haben wir festgestellt, dass es gar keine gemeinsame Sprache braucht, um sich zu verständigen und vor allem gemeinsam zu lachen. Durch die beiden haben wir einen für uns unvergesslichen Einblick in das Leben in der Jurte bekommen, wir schon geschrieben, authentischer geht es wohl nicht. Wir durften mithelfen, haben die Herstellung von Kymis gezeigt bekommen und einfach Zeit mit den beiden verbracht. Ainura (das Mädchen, das wir auf der Fahrt von Bischkek nach Osh getroffen haben) hat uns in ihrem sehr gutem Englisch so viel über ihr Land, die Kultur und die Menschen erzählt. Und natürlich von sich selbst. Offen hat sie auch über die Situation der Frauen und das frühe Gründen einer Familie gesprochen. Sie hingegen möchte lieber erstmal studieren und reisen. Wir hoffen sehr, dass sie ihren Weg geht und drücken fest die Daumen. Für all diese Momente sind wir wahnsinnig dankbar, denn genau deshalb sind wir hier.

In Karakol war unsere kleine Wohlfühloase. Durch die beiden traditionellen Abende im Hostel mit Live-Musik und Tanz durften wir ein bisschen in die Traditionen und die Kultur Kirgistans eintauchen. Besonders der Manas Sänger hat uns schwer beeindruckt. Wir finden es richtig toll, dass das Duet Hostel diese authentischen Abende anbietet und das weit weg von touristischen Shows, wie man es von anderen Destinationen kennt.

Allgemein sind alle Kirgis:innen, denen wir begegnet sind, freundlich und offen. Außerhalb der Stadt grüßt man sich auf der Straße und lächelt sich an. Die Menschen hier lächeln im allgemeinen viel, auch die Yandex-Fahrer waren immer sehr freundlich. Kinder haben uns immer wieder lautstark gegrüßt und gewunken. Wir haben das Gefühl, dass Tourist:innen hier nicht „nur“ als Einnahmequelle gesehen werden, die Einheimischen sind interessiert, immer freundlich und offen.

Spannend ist vor allem der demografische Wandel (dazu unten mehr) und die verschiedenen Aspekte des traditionellen und des modernen Lebens. Bischkek hat uns mit seiner Moderne überrascht, da es in einigen Dokus, die wir gesehen haben, noch wie eine völlig hinterwäldlerische Kleinstadt dargestellt wurde, was defintiv nicht der Fall ist. Andersherum gibt es aber hier noch oftmals, zumindest in den Sommermonaten, das ganz traditionelle Leben (naja, mit Solarpanelen und somit auch mit Strom) in Jurten mit den Tieren in den Bergen.

Einschub Tierwelt

Wer aufmerksam unsere Stories der letzten Wochen verfolgt hat, dem könnte aufgefallen sein, dass wir sehr viele nette Begegnungen mit Tieren hatten. Dazu zählen natürlich Fotos von Kühen, Schafen und natürlich Pferden auf diesen Wiesen, aber auch viele Katzen und nicht zu vergessen der kleine Esel. Letztere waren dieses Mal besonders für unsere Kuscheleinheiten zu begeistern. Ihr könnt euch vorstellen, wie groß unsere Begeisterung für diese Gegenliebe war. Daher zählen auch diese Begegnungen für uns zu den Highlights hier in Kirgisistan. Nicht immer behandeln die Kirgis:innen ihre Tiere, wie wir es tun würden. Oft sind es Nutztiere und Katzen auch keine Kuscheltiere. Übrigens auch ein Grund, warum wir uns gegen eine Pferde-Tour entschieden haben. Angie, BB und der kleine Kater in Kotschkor – ihr seid die besten Katzis im ganzen Land, habt ein schönes und langes Leben. Vielleicht haben auch diese Begegnungen uns nochmal in dem Vorhaben bestärkt uns bei der Plattform der „Trusted Housesitters“ anzumelden und ein Profil zu erstellen. Mal sehen, was daraus wird.

Angekommen im Hostelgame

Während der Zeit in Südasien waren wir immer etwas peinlich berührt, wenn die Frage kam, ob wir schon andere Reisende getroffen und uns mit denen connected hätten, denn ehrlicherweise hat das so gut wie nie stattgefunden. Wir waren meistens in Guesthouses und Homestays, die Preise für ein Doppelzimmer mit eigenem Bad waren dort meistens viel günstiger als die für ein Bett im Dorm in einem Hostel. Wir sind zwar keine Schwaben, aber immernoch deutsch genug, um da aufs Geld zu schauen. Nach ersten Gehversuchen in Kasachstan sind wir in Kirgisistan richtig ins Hostelgame eingestiegen. Wir hatten vor allem in Bischkek und in Karakol sehr coole Hostels und haben dabei jede Menge nette Menschen aus allen Ecken der Welt (na gut, hauptsächlich Europäer und Europäerinnen) kennengelernt und viele interessante und spannende Geschichten aus deren Leben gehört, die auch uns den ein oder anderen Denkanstoß gegeben haben.

Wir haben das Gefühl: Wir sind im Hostelgame angekommen.

Tourismus in Kirgisistan

Wir haben nicht das Gefühl, dass Tourismus hier so strukturiert gefördert wird, wie es beispielsweise der Nachbar Usbekistan tut. Obwohl Kirgisistan eigentlich kein absoluter Geheimtipp mehr ist, steckt der Tourismus hier noch in den Kinderschuhen und das bringt gute wie auch schlechte Aspekte mit sich.

Man hat viele der schönsten Orte noch einigermaßen für sich und muss auf Bildern und Videos nicht so tun, als wäre es nicht überlaufen. Es gibt wenige der typischen Probleme, mit denen Bali oder Thailand kämpfen müssen. Die Begegnungen mit den Menschen sind superauthentisch und ehrlich, weil man Touris hier tatsächlich oft einfach noch nicht gewohnt ist.

Natürlich bedeutet weniger Tourismus, dass es auch weniger Infrastruktur für Touris gibt und die Sprachbarriere macht es dann nicht einfacher. Aber da wollen wir uns gar nicht beklagen. Das gehört zum Reisen dazu. Was uns eher negativ aufgestoßen ist, sind die teils mafiösen Strukturen, bestimmte Ziele zu erreichen, für die es keinen öffentlichen Nahverkehr gibt. Um beispielsweise aus Sary Mogul an dem Tulpar Lake zu kommen, ist der Preis pro Auto viel höher, als Transport normalerweise in Kirgisistan und es gibt keinen transparenten Grund dafür, außer eben, dass man die Kuh oder hier wohl eher die Stute möglichst komplett melken möchte. Normale Taxifahrer stehen dem übrigens in nichts nach, nur dass es mit Yandex für die Strecken innerhalb der Städte eine super Alternative zum ewigen Verhandeln gibt. Und auch die sogenannten Touristeninformationen, die meistens nur Touren verkaufen, anstatt staatliche gefördert kostenfrei zu informieren, tragen nicht positiv zu diesem Bild bei. Dass es vielleicht mehr Touris anlocken würde, wenn man transparente und faire Preise macht und dadurch insgesamt auch mehr Geld ins Land käme, so weit scheint man noch nicht überall zu sein.

Wir hoffen, dass das Land auf der noch einigermaßen grünen Wiese, von denen es hier reichlich gibt, einen nachhaltigen und sinnvollen Tourismus fördert und das Land in seiner Schönheit erhalten bleibt.
Und das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt:

Das junge Kirgisistan

2022 lag der Altersmedian in Kirgisistan bei rund 23,8. Die Bevölkerung ist also sehr jung und wir hatten oft das Gefühl: diese jungen Kirgisinnen und Kirgisen haben Bock, ihr Land zu pushen. Die coolen neuen Bars und Restaurants in Bischkek, die von jungen Leuten geführten Hostels, die interessanten Gespräche in sehr gutem Englisch mit der erst 16-jährigen Ainura oder auch der ebenfalls 16-jährigen Nura in unserer Unterkunft in Sary Mogul, haben uns nachhaltig beeindruckt.

Transport

Die Marschrutkas, die Minibusse, bringen einen meist für einen wirklich guten Preis über große Distanzen durch das ganze Land, allerdings nicht immer auf der einfachsten und schnellsten Route. Nicht auf jeder Straße sind Marschrutkas unterwegs, teils weil die Straßen zu schlecht sind oder bestimmte Straßen auch nur wenige Wochen im Jahr passierbar sind.

Wer dann einen direkten Transport bevorzugt und keine langen Umwege in Kauf nehmen möchte, kann sich ein Shared oder ein Private Taxi organisieren. Für europäische Verhältnisse immer noch zu sehr günstigen Preisen, wer allerdings aufs Budget schaut, nimmt dann doch lieber die Umwege oder mehrere Stopps in Kauf.

Auch per Anhalter kommt man hier durchs Land, wenn man genug Zeit und Geduld mitbringt.

Von einigen anderen Reisenden haben wir gehört, dass sie den Verkehr und die Straßenverhältnisse hier grauenvoll fanden. Wenn man direkt aus Westeuropa hierherreist, mag das ein berechtigter Eindruck sein. Für uns waren jedoch die Verhältnisse im Vergleich zu Indien und Pakistan absolut akzeptabel und der Verkehr fast ruhig.

Kulinarik

Achja, die Kulinarik in Zentralasien: auch in Kirgisistan wird vieeel Fleisch gegessen. Fair enough, aber nicht so gut für uns und der Grund, weshalb wir viele traditionelle Gerichte gar nicht erst probieren konnten. Wir hatten dafür sehr sehr viele Pfannkuchen mit Hüttenkäse oder anderen Toppings und auch die kalte Nudelsuppe Aschlan-Fu war sehr lecker. Ansonsten sind wir ehrlicherweise von der kirgisischen Küche nicht sooo sonderlich angetan. Zum Glück hatten wir aber oft topausgestattete Hostelküchen, in denen wir selbst kochen konnten, was für uns eine willkommene Abwechslung gewesen ist. Auch wenn wir noch einmal in die usbekische Kulinarik eintauchen, die noch einmal anders sein wird, so langsam freuen wir uns auf die südostasiatische Küche, die uns vermutlich näher liegen wird.

Unser Fazit

Wir sind Fans und empfehlen jedem, der sich mal nach Zentralasien verirrt hat, diesem Land einen Besuch abzustatten! Vor allem für Natur-, Wander- und Pferdebegeisterte ist das hier ein Paradies. Oder halt für Fleischesser.

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Hallo Usbekistan!

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