Typisch Reisetag
Wir kommen in unserem Hostel an und werden nett vom Besitzer in Empfang genommen. Wir erkundigen uns direkt nach dem Thakhek-Loop und er erklärt uns anhand einer großen Karte auf der Wand, worauf wir achten müssen. Der Thakhek-Loop ist eine der berühmtesten Motorrad- bzw. Rollertouren in Laos. Der gesamte Loop umfasst 450 km und wird in der Regel in 4 Tagen befahren. Die Umgebung ist geprägt von einem Karstgelände mit vielen Höhlen. Die wohl spektakulärste hiervon ist die Kong Lor Höhle, durch die man mit einem Boot komplett durchfahren kann. Die Tourist:innen, die nach Thakhek kommen, machen dies meist nur, um den Loop zu befahren, die Stadt selbst hat ansonsten nicht besonders viel zu bieten. Der freundliche Besitzer des Hostels stellt uns eine Karte bei Google Maps zur Verfügung, in der alle wichtigen Highlights markiert sind. Inklusive der Police Scams, die sich noch in Thakhek befinden, wie praktisch!

Wir beschließen also als erstes die Rollervermietung anzusteuern, um uns zu erkundigen, ob wir hier morgen früh (wir möchten frühstmöglich starten) einen Roller mieten können. Also ab zu PokemonGo!

Hier ist nicht nur der Name vielversprechend, die Empfehlung haben wir von Taco und Tim bekommen, die hier sehr zufrieden waren. Auf den Straßen ist viel los. Auch hier findet momentan das Festival statt, das es schon in Pakse gegeben hat, eine Art Ernte-Dank-Fest. Und die Straßen sind voll mit lauter Ständen und vielen Menschen. Gar nicht so einfach, die Vermietung überhaupt zu finden. Direkt vor dem Rollerverleih steht ein großes Zelt, aber irgendwann werden wir fündig. Ganz höflich fragen wir, was es kosten würde, den Roller jetzt schon mitzunehmen und erklären, dass wir morgen schon früh los wollen. Und es klappt. Der nette Mann schenkt uns den Rest des Tages die Miete. Mega, wir können also mit dem Roller zurück zum Hostel düsen. Vorbildlich wie wir sind, möchten wir das Schloss anbringen. Das Schloss ist gleichzeitig eine Alarmanlage. Das bedeutet, dass wir nach dem Anbringen des Schlosses noch drei kurze Piepser Zeit haben, bevor das Schloss scharf gestellt wird. Schnell merken wir, dass der Alarm bei der kleinsten Berührung losgeht. Lautstark. Und das schlimmste: Beim Aufschließen muss man ebenfalls schnell sein, sonst geht der Alarm wieder los. Blöd nur, dass das Schloss klemmt und mal eine gehörige Portion WD40 nötig hätte. Das Alarmsignal wird ums die kommenden Tage noch öfter begleiten.

Wir besorgen im Supermarkt noch ein bisschen Proviant und gehen dann Abendessen. Danach packen wir mal wieder um, gehen duschen und gehen früh schlafen.
Mit Vollgas auf den Loop
Da wir schon um 6.30 Uhr im Hostel frühstücken können, nehmen wir das noch mit, bevor wir uns gegen 7 Uhr auf den Weg machen. Hoffentlich noch vor den anderen Tourist:innen. Besonders zu Beginn sehen wir ausschließlich Einheimische. Schon nach ca. 15 Minuten biegen wir zum ersten Stopp ab. Der Xieng Liap Höhle. Zugehörig zur Höhle ist ein kleiner Hochseilgarten. Und weil wir uns schon lange nicht mehr verlaufen haben, überwinden wir erstmal eine wackelige Hängebrücke, um dann auf der anderen Seite festzustellen, dass diese nur in den Hochseilgarten führt. Also wieder zurück. Wir folgen einem kleinen Weg und als wir beim Eingang der Höhle ankommen, merkt Caro, dass die Adiletten heute nicht die beste Wahl sind. Während Konsti furchtlos mit der Kopflampe auf Erkundungstour in der komplett dunklen Höhle geht, kämpft Caro einen anderen Kampf. Es gibt wenig, was sie in so kurzer Zeit aus der Haut fahren lässt: Eine Armada an Mücken hat es auf sie abgesehen und greift aggressiv an.



Wir beide haben heute morgen (wie übrigens jeden Morgen) zuerst eine Sonnencreme-Vorwäsche und einen darauffolgenden Mückenspray-Vollwaschgang hinter uns. Eins können wir euch sagen – gut riecht das nicht, es klebt und stinkt. Das Traurige: Es scheint die Mücken nicht vor einem bösartigen und hinterhältigen Angriff abzuhalten. Wir sind wahrscheinlich keine 10 Minuten dort und kassieren beide viele Stiche. Caro legt nochmal Mückenspray nach und setzt gleichzeitig zum Gegenangriff an. Die Laune sinkt, während die Aggression steigt. Diese nichtsnutzigen und bösartigen Lebewesen – auf dass sie alle von hungrigen Riesen-Geckos gefuttert und von lauernden Spinnen in ihren Netzen gefangen werden. Wie ihr merkt, das Interesse an der Höhle rückt leicht in den Hintergrund. Wir werfen einen Blick hinein und machen uns dann wieder aus dem Staub.
Höhlenexpedition zweiter Versuch
Nach unserem ersten, leicht gescheiterten Versuch, fahren wir weiter und halten wenig später bei der Tham Nang Aen. Hier sieht es wieder wesentlich touristischer aus und auch in den Bewertungen haben wir gelesen, dass die Höhle etwas kitschig und bunt ausgeleuchtet sein soll. Wir sind aber noch so früh dran, dass selbst der Ticketverkäufer noch verschlafen den Block mit den Tickets suchen muss und auch die Schranke zur Höhle noch geschlossen ist. Hier ist schnell klar – Adiletten sind hier kein Problem und eine Stirnlampe benötigen wir bei der festiven Beleuchtung ebenfalls nicht. Direkt am Anfang der Höhle gehen wir durch einen blau beleuchteten kleinen Lichtertunnel. Das ist weit entfernt von natürlicher und stimmungsvoller Beleuchtung. Weiter in der Höhle wird es etwas besser. Zwar wechselt die Beleuchtung ihre Farben, aber zumindest sieht es nicht mehr nach amerikanischer Weihnachts-Gartenbeleuchtung aus.





Die Höhle ist ganz schön und wir schauen uns alles ganz in Ruhe an. Sie ist relativ groß und es gibt große Stalagmiten und Stalaktiten. Ein Teil der Höhle ist mit Wasser gefüllt und zu einer späteren Tageszeit kann man sich auch einen Kapitän mit Boot mieten und weiter in die Höhle fahren. Die Höhlen sind übrigens durch Wasser in den Karstbergen ausgespült worden. Damit hört unser Wissen zu Höhlen auch schon auf.
Aussicht von oben
Wir steuern einen Aussichtspunkt an, aber stehen erstmal vor einem verschlossenen Tor. Ob hier noch alles geschlossen ist? Kein Mensch weit und breit zu sehen. Caro steigt vom Roller, das Tor ist nicht verschlossen, sie öffnet es und Konsti fährt durch. Wir folgen noch etwas dem Weg. Was wahrscheinlich mal eine Unterkunft mit Restaurant war, sieht jetzt geschlossen aus. Das ehemalige Schwimmbad gleicht eher einem lost place. Alles sieht heruntergekommen aus und mal wieder können wir uns nicht vorstellen, wie es zu Hochzeiten hier ausgesehen haben muss. Wenn es die überhaupt gab. Wir spotten eine Art Treppe am Berg und parken unseren Roller. Hier stört es ausnahmsweise niemanden, wenn wir unser lautstarkes Rollerschloss nicht schnell genug bedienen. Es stört zwar niemanden, aber genauso wenig würde es jemand mitbekommen, wenn jemand unseren Roller einfach mitnimmt. Wirkliche Sorgen machen wir uns aber nicht. Dann mal los. Es geht auf einer Mischung aus Treppe und Metallbrücke steil bergauf. Die einzelnen Stufen bzw. Streben sind etwas weiter auseinander, richtig vertrauensvoll sieht es nicht aus. Zwischendurch müssen wir uns an Felsen vorbei drücken. Obwohl es immer noch recht früh ist, schwitzen wir arg. Der Schweiß tropft uns aus dem Gesicht. Aber irgendwie macht es auch Spaß und wir sind gespannt auf die Aussicht. Und die ist wirklich super schön. Von einer kleinen Plattform haben wir auf der einen Seite einen Blick ins Tal, wir sehen die Straße unseres Loops, die kleinen Dörfer und natürlich das gruselige Geister-Schwimmbad. Zur anderen Seite sehen wir die schönen Karstfelsen. Sie sind dunkelgrau, sehr spitz und scharfkantig. Konsti vergleicht es sehr passend mit der Maske der Nasgul (Herr der Ringe lässt grüßen). Wir stellen mal wieder fest, eine schöne Aussicht – lieben wir!






Berg runter sind wir deutlich schneller. Wir fahren weiter zu einem kleinen Café, welches nur ein paar Minuten entfernt an einer Kreuzung liegt, von der aus man nach Vietnam abbiegen kann. Die vielen LKWs, mit denen wir uns die Strecke bis hierhin geteilt haben, biegen zum Glück zum Großteil Richtung Vietnam ab. Gegenüber vom Café fällt uns noch ein Schild ins Auge:“Disciplined pupils, students, scholar, academia, youths must pay attention to education not drugs.“ Solche Schilder haben wir schon echt oft in Laos gesehen, vor allem an Gebäuden von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Behörden oder Polizeistationen. Bei ein bisschen Recherche zu dem Thema stößt man schnell darauf, dass Laos lange Probleme mit Drogen hatte. Grund ist vor allem die Durchsetzung der Gesellschaft mit Opium aufgrund des Opiumanbaus im 19. Jahrhundert.


Nachdem wir uns mit Café und einem kleinen Sandwich und Kaffee gestärkt haben, geht es weiter – zur Abwechslung geht es als nächstes wieder zu einem Wasserfall.
Wasserfall
Um hierhin zu kommen, müssen wir ein ganzes Stück über eine Schotterpiste fahren, neben uns ein großer Stausee, der für den Betrieb des Wasserkraftwerks Nam Theun 2 genutzt wird. Der Nam Theun ist ein Nebenfluss des Mekong. Das größte Wasserkraftwerk in Laos ist seit 2010 in Betrieb und versorgt die Region mit Strom und sorgt sogar dafür, dass etwas Strom nach Thailand exportiert werden kann. Falls ihr jetzt denkt, dass es sich wahrscheinlich wieder um ein chinesisches Investment handelt, müssen wir euch enttäuschen. Ausnahmsweise handelt es sich hier um ein Projekt, das von 26 verschiedenen Institutionen von Weltbank bis zu europäischen Banken und Development Funds finanziert wurde. Bei so vielen positiven Folgen, die auch das Land wirtschaftlich stärken, werden mögliche ökologische Konsequenzen gerne kleingeredet.
Irgendwann kommen wir am Ende der Straße an. Wir parken den Roller und folgen einem Trampelpfad. Der endet allerdings vor einem zugewachsenen Abgrund. Also wieder zurück und einen anderen Weg suchen. Entlang des Wassers (das kann ja beim Ziel, einen Wasserfall zu finden, nicht verkehrt sein) stoßen wir auf ganz viele bunte Schmetterlinge. Viele kleine gelbe, große orangefarbene und riesige dunkle Schmetterlinge flattern um uns herum. Wir kreuzen den Fluss über eine wackelige Brücke und klettern dann über ein paar Steine, bis wir dann beim Wasserfall sind. Es sind wieder eher größere Kaskaden, aber es ist trotzdem sehr schön hier. Außer uns ist keine Menschenseele da und wir suchen uns ein schönes Plätzchen auf den Steinen. In den Google Rezensionen haben wir gesehen, dass man auch von einem großen Stein springen kann. Aber das Wasser ist alles andere als klar und wer weiß schon, zu welcher Jahreszeit die anderen wo genau ins Wasser gehüpft sind.. Konsti verzichtet also sicherheitshalber auf den Spaßfaktor.



Keep on rollin
Weiter gehts. Wir düsen weiter und um uns herum ändert sich die Landschaft. Wir fahren Serpentinen bergauf, es wird grüner und um uns herum ist es dicht bewaldet. Auf der Hochebene angekommen, kommen wir an großen Seen vorbei. Die Natur ist wunderschön und es macht richtig Spaß, mit einem Podcast auf den Ohren mitten durch zu fahren. Ab und zu halten wir kurz, machen ein paar Fotos und genießen die Aussicht. Dann kommen wir an unserem heutigen Ziel an, dem Phosy Guesthouse.



Phosy oder nicht Phosy
Es befindet sich direkt am See. Wir essen zu Mittag und mal wieder bestellen wir unser kulinarisches Highlight – Papayasalat! Der Salat wird aus grünen Papayastreifen, viel Limette, Chili, Knoblauch, Erdnüssen und oft auch Fischsoße angemacht. Bis auf die letzte Zutat ein richtig erfrischendes und köstliches Gericht. Hier gibt es super viele süße Hunde und zwei Katzenbabys.




Dennoch sind wir nicht ganz richtig. Wir hatten zwar Kontakt über Whatsapp mit dem Phosy Guesthouse, haben uns aber für die günstigere Zimmer-Variante entschieden. Diese ist, wie wir jetzt feststellen gar nicht hier, sondern ein paar hundert Meter entfernt in einem separaten Guesthouse mit Bungalows.
Wir packen also unseren Rucksack und checken in unseren Bungalow ein. Es ist sehr simpel, aber vollkommen ausreichend. Lustigerweise läuft auch hier das Wasser aus dem Waschbecken auf den Boden. In einer Ecke gibt’s dann ein Loch im Boden. Das geht vermutlich einfach nach draußen unters Haus. Wir gehen duschen und essen noch eine Kleinigkeit zu Abend, bevor wir uns auf den Weg ins Bett machen. Ab unters Mückennetz!



Am nächsten Morgen frühstücken wir schon früh. Es gibt selbstgebackenes Brot und einen Pfannkuchen mit Obst. Und natürlich einen Kaffee. Gesellschaft leisten uns die beiden Hunde der Unterkunft. Unsere Gastgeberin erklärt uns, dass der große, braunschwarze Hund besser Englisch als Laotisch versteht und total auf Reisende fixiert ist. Schon als Welpe hat er immer viel Aufmerksamkeit von diesen bekommen. Gedanklich ergänzen wir:… viel Aufmerksamkeit UND viel Essen. Sein starrender Blick auf unseren Frühstücksteller und die Pfote, die er währenddessen auf unseren Schoß legt, spricht Bände. Wir verabschieden uns mit einem lautstarken Auslösen unserer Alarmanlage beim Abschließen des Rollers und fahren los.

Es sind die kleinen Dinge
Kurz nach dem Losfahren kommen wir zum ersten Aussichtspunkt. Er liegt direkt an der Straße und wir blicken auf die schönen Seen. Aus diesen ragen eine Vielzahl an Bäumen bzw. abgestorbene Stämme aus dem Wasser. Besonders im morgendlichen Sonnenlicht sieht das echt schön aus.



Bei der Weiterfahrt fällt unser Blick dann auf die Tankanzeige. Ui, der ist ganz schön leer. Während wir beim Pakse-Loop immer wieder zwischendurch getankt haben, haben wir hier bisher noch gar nicht getankt. Natürlich ist gerade keine Tanke weit und breit in Sicht. Internet Empfang – Fehlanzeige. Also fahren wir einfach mal weiter.
In die Felsen am Straßenrand sind Buddha-Figuren gehauen worden. Eine Figur reiht sich an die nächste. Auch ein wirklich schönes Bild. Bis auf die Opfergaben, die sich darunter befinden. Anscheinend freut sich Buddha besonders über bunte Getränke in Plastikflaschen oder -Bechern. Bei Letztem wird übrigens stets an den Strohhalm gedacht, der direkt verzehrfertig im Becher steckt. Mal davon abgesehen, gefallen uns die Figuren sehr gut.




Konsti lässt uns weiter den Berg herunter rollen. Gefühlt sind wir mittlerweile im Negativ-Bereich der Tanknadel. Da taucht unsere Rettung auf. Ein handgeschriebenes Schild mit Gas Station scheint unsere Rettung. Es ist eher ein Tank-Kiosk, bei dem der Sprit erst im einen transparenten Behälter gepumpt und von diesem in eine Kanne abgefüllt wird. Hier gibt’s noch echte Handarbeit. Glück gehabt, das war wahrscheinlich Rettung in letzter Minute. Weiter geht die Fahrt.



Dragon Cave
Wieder geht das Spiel von vorne los. Erster Halt: Dragon Cave. Wir sind wieder ganz alleine, im Inneren ist die Höhle zwar beleuchtet, aber wesentlich weniger (und glücklicherweise auch nicht in allen Farben) als in der letzten Höhle von gestern. Wir folgen einem niedrigen Weg in die Höhle und kommen in einen großen Raum. Hier gibt es wieder viele unterschiedliche Arten von Stalaktiten und Stalagmiten. Manche glitzern und glänzen, manche sind einfach nur wunderschön und riesig. Auf der anderen Seite der Höhle klettern wir heraus und bei der nächsten Kreuzung entscheiden wir uns dem Schild zum Aussichtspunkt zu folgen. Entgegen unserer Erwartungen, dass der Aussichtspunkt hinter der nächsten Ecke liegt, klettern wir fast 20 Minuten über Felsen und kleine Trampelpfade hinauf. Schwitzend und außer Puste kommen wir oben an und werden wieder mit einem tollen Ausblick belohnt. Es ist richtig schön hier.





Nach dem Schwitzen kommt die Abkühlung
Wir haben heute insgesamt 130 km Strecke vor uns, deshalb fahren wir direkt weiter. Als Abwechslung zum Wasserfall gibt es heute einen „Cool Pool“. Dabei handelt es sich um eine kleine Lagune und die ist nicht etwa 😎 sondern eher ❄️. Außer uns ist noch eine laotische Familie mit Kindern und ein alleinreisender Spanier hier. Wir ziehen uns um und wagen uns ins kalte Nass. Hier ist das Wasser deutlich klarer und überall sind Fischis um uns herum. Es ist super erfrischend. Während Caro sich irgendwann wieder in die Wärme begibt und sehr froh ist, dass sie einigermaßen problemlos auf den Steg zurück klettern konnte, klettert Konsti auf den nächstgelegenen Felsen und springt ein paar Mal ins Wasser. Angefeuert wird er dabei von den Kindern der laotischen Familie. Wenn das mal kein süßes Publikum ist.



Mini-LKW-Krimi
Wir fahren weiter und irgendwann geht es wieder bergauf, die Aussicht ist wieder mega schön. Auf dem Weg bergab kommen wir in einen kleinen Stau. Huch, was ist denn hier los? Wir schauen uns das ganze mal aus erster Reihe an (als (deutsche/r) Rollerfahrer:in darf man das doch, oder?). Nach einem Erdrutsch ist die Straße voll mit Erde. Eigentlich ist schon alles gut geräumt, aber ein großer Laster schafft es nicht und hat sich festgefahren. Ein Bagger ebnet die Straße, der LKW rutscht erneut weg, rutscht seitlich und unkontrolliert rückwärts und fährt sich dann fest. Gefühlt stehen 10 Männer in erster Reihe und schauen sich das Schauspiel an. Der Bagger ebnet erneut den Weg und fährt dann hinter den LKW.. Er wird doch nicht.. Doch, der Bagger schiebt von hinten den LKW, beide Fahrer geben Vollgas und es geht voran! Yeah, der LKW Fahrer hupt, die Zuschauer sind begeistert. Happy End. Es herrscht quasi Tatort-Stimmung am Sonntagabend. Dann geht alles wieder seiner Wege. Kleiner Spoiler – aufregender wird’s heute nicht mehr. Wir halten noch an einem Café, stärken uns mit Kaffee und Papayasalat und fahren dann weiter zur Unterkunft.


Thongdam Guesthouse
Unser Guesthouse liegt in einem kleinen Dorf und besteht aus kleinen süßen Bungalows. Hinten raus gibt es eine Mini-Terrasse mit Hängematte, direkt bei den Reisfeldern mit Blick auf die Berge. Schööön! Hier lässt es sich aushalten. Wir setzen uns auf die Terrasse im Restaurant. Das Guesthouse ist (wie so ziemlich alle hier) familiengeführt. Hier trinken wir auch unseren ersten Lao Lao, den laotischen Reisschnaps, der wie es sich für Reisschnaps gehört, schön warm serviert wird.





Neben uns sind die Kinder damit beschäftigt ein kleines Blumengesteck zu basteln. Wie fragen nach und erfahren, dass heute auch hier das Festival im Dorf stattfindet. Eine Art Boatrace, bei denen die kleinen Blumengestecke in den Fluss gesetzt werden. Es gibt auch Musik, Essen und Getränke. Er lädt uns ein, später mitzukommen. Sicherheitshalber essen wir noch in der Unterkunft und gehen dann gemeinsam mit mit einem weiteren Gast aus Argentinien mit ins Dorf. Beim Fluss ist kaum etwas zu sehen, es ist schon sehr dunkel. Das erste Mal seitdem wir in Laos sind, werden wir hier von Kindern um Geld angebettelt.



Im Dorf selbst ist das Treiben etwas wilder. Es gibt eine Art Glücksspiel für Kinder, ein paar Straßenstände und an einer anderen Ecke spielen die Erwachsenen. Es gibt gerade eine Ansprache, der Besitzer unserer Unterkunft übersetzt: Es soll gefeiert werden, aber bitte nicht zu wild und ohne Schlägereien. Ach Laos, gewisse Dinge sind schon überall gleich. Besonders aufm Dorf. Wir besorgen ein Bier. Das ist allerdings warm. Eis und Plastikbecher könnten wir auch noch bekommen, aber mal ehrlich? Bier mit Eis? Darüber hinaus ist der Genuss hier auch risikobehaftet. Wir entscheiden uns schweren Herzens für das warme Bier. Ein paar Kinder turnen um uns herum und zwei thailändische Touristen gesellen sich zu uns. Wir versuchen uns zu unterhalten, aber die Musik ist wahnsinnig laut und man versteht kein Wort. Wir bleiben noch ein bisschen und gehen dann zurück in die Unterkunft.
Mutige Höhlenforschende
Wir sind früh auf den Beinen. Der heutige Vormittag ist voll und ganz der Kong Lor Höhle gewidmet. Sie ist 7,5 km lang und kann per Boot durchfahren werden. Die größte Ausdehnung erreicht die Höhle mit 90 Metern Breite und 100 Metern Höhe. Besichtigt werden kann sie nur in der Trockenzeit, da sonst die Höhle geflutet ist und es zu gefährlich ist. Es ist obligatorisch, sie mit einem Bootsführer zu durchqueren. Als die Bevölkerung 1920 Hausenten aus der Höhle kommen sah, wurde ihnen klar, dass der unterirdische Fluss mit einem anderen Dorf verbunden sein musste, und sie begannen eine Expedition mit einem Ruderboot. Sie suchten stundenlang in einer pechschwarzen Höhle, von der sie glaubten, dass sie von Geistern bewohnt sei. Schließlich erreichten sie das Ende der Höhle und das Dorf Natane.
Ausgestattet mit unseren Stirnlampen begeben wir uns in die absolute Dunkelheit. Wir nehmen auf einem Holzboot Platz und los geht die Fahrt. Naja fast, denn unser Motor springt nicht an. Sehr beruhigend. Das Wasser ist hier zwar nicht tief, aber wer weiß, wie es irgendwo in der Höhle aussieht. Außerdem haben wir in den Google Rezensionen gelesen, dass erst vor Kurzem ein Kapitän in der Höhle verstorben ist. Auch eher so geht so beruhigend.

Nach mehreren Versuchen müssen wir umsteigen, unsere Kapitäne können kein Englisch, geben uns aber zu verstehen, dass wir erstmal mit den anderen zwei Gästen weiterfahren und dann in ein anderes Boot umsteigen. Na gut, dann steigen wir mal in das Boot mit den anderen beiden Gästen. Kleine Randnotiz: Das Boot steht schon neben uns und die Frau schöpft schon fleißig Wasser aus dem Boot. Das scheint normal zu sein. Es geht auf jeden Fall endlich los, allerdings nur kurz, denn nach ca. 3 Minuten Fahrt in der Dunkelheit legen wir an. Wir befinden uns an einer Stelle mit hohen Decken und tollen Tropfsteinen. Dieser Teil ist ausgeleuchtet und wir können über eine Treppe auf eine kleine Erkundungstour gehen. Wahnsinn, welche Dimensionen diese Höhle hat. Damit haben wir absolut nicht gerechnet.




Wieder zurück am Anleger wartet unser Bootsführer mit neuem Motor wieder auf uns. Gut, dass Konsti sich sein Gesicht gemerkt hat. Es geht zu dritt weiter in der Dunkelheit. Wieder dauert die Fahrt nicht so lange. Wir werden erneut rausgelassen und dürfen eine größere Halle in der Höhle anschauen. Auch dieser Teil ist ausgeleuchtet und sehr beeindruckend. Komischerweise schwitzen wir ganz schön, obwohl es uns gar nicht so heiß vor kommt. Wir kehren nicht etwas zum gleichen Anleger zurück, sondern werden an anderer Stelle wieder eingesammelt. Die folgenden 20 Minuten fahren wir durch die vollkommene Dunkelheit. Man hört nur das Geräusch der Bootsmotoren. Mit unseren Stirnlampen schauen wir uns um. Manchmal wird die Strömung stärker, wir fahren vom links nach rechts und weichen immer wieder Felsen aus, die aus dem Wasser ragen. Es ist wirklich ein komisches Gefühl, durch diese vollkommene Dunkelheit zu fahren. Irgendwie ist es aber auch ganz cool. Gegen Ende müssen wir noch einmal aussteigen und etwas durchs Wasser waten, damit die Bootsführer eine kleine Stromschnelle mit Anlauf hochschießen können. Dann geht es raus aus der Höhle, wir legen an und machen kurz Pause im Dorf. Die Rückfahrt erfolgt dann auf gleichem Weg, nur mit der Strömung und ohne Ausstieg.


Übrigens: Es ist möglich, seinen Roller mit aufs Boot zu nehmen und sich auf der anderen Seite absetzen zu lassen. Von dort kann man ebenfalls den Loop zu Ende fahren, quasi die Abkürzung. Allerdings soll die Strecke aufgrund der Straßenverhältnisse schwierig zu fahren sein. Darüber hinaus haben wir in den Rezensionen gelesen, dass der Roller auf der Fahrt oft leidet und Kratzer abbekommt. Das wollen wir uns auf jeden Fall ersparen. Stattdessen planen wir, die gleiche Strecke zurück zu fahren. Wir könnten den Loop auch richtig Westen weiterfahren, allerdings würden wir dann eine weite Strecke entlang des Highways fahren und es gäbe nicht mehr viel dort zu sehen und der Verkehr mit den vielen LKWs soll eher so semilustig sein. Wir entscheiden uns also für die längere aber schönere Strecke. Ebenso freuen wir uns wieder auf das Bungalow Homestay, im dem wir bereits die erste Nacht verbracht haben. Den Hunden dort haben wir quasi auch versprochen, dass wir wiederkommen.
Gleiches Spiel
Gegen kurz nach 11 Uhr sind wir zurück, sammeln in der Unterkunft noch unseren Rucksack ein und machen uns dann auf den Rückweg. Wir hören Podcasts und genießen die schöne Aussicht.






Irgendwann müssen wir eine Pause einlegen, da unser Po vom Sitzen ganz schön weh tut. Wir haben extra ein gut bewertetes Café herausgesucht. Kaum betreten wir es, merken wir, dass auch hier alles etwas in die Jahre gekommen ist. Statt der im Internet angepriesenen Backwaren, gibt es nur eine Käse-Schinken-Pizza zu essen. Dann halt nur einen Kaffee. Dafür sind wir in süßer Gesellschaft einer kleinen Hundebande, die uns gar nicht gehen lassen möchte. Als Caro mal wieder das verfluchte Schloss aufzumachen versucht, quetscht sich die Hündin dazwischen und fordert vehement Streicheleinheiten ein.



Wir düsen weiter und kommen gegen Nachmittag beim Phosy Guesthouse an. Hier können wir wieder Papayasalat essen und die Aussicht auf den großen See genießen, Hunde kraulen inklusive. Auch hier werden heute fleißig Blumen-Bötchen gesteckt und wir werden eingeladen, heute Abend wiederzukommen, um die Bötchen gemeinsam ins Wasser zu setzen.
Große Sticky Rice Liebe
Nachdem wir uns gestärkt haben, fahren wir rüber zu unserer Unterkunft, beziehen den Bungalow und gehen duschen. Gegen Abend bekommen wir etwas Appetit. Wir fragen nach, ob sie auch Mango Sticky Rice haben. Das ist die beste Entscheidung des Tages. Wir bekommen den weltbesten Mango Sticky Rice serviert. Himmel ist der gut. Um Welten besser als jeden bisherigen Sticky Rice. Die Mango ist perfekt gereift, saftig süß und nicht fasrig. Der Reis ist bereits gesüßt und klebrig-cremig. Dazu gibt es selbstgemachten Zuckerrohrsirup. Der einzige Haken: Wir teilen uns eine Portion. Anfängerfehler.

Probleme sind zum Lösen da. Wir machen uns nach der ersten Portion auf den Weg ins andere Guesthouse zu unserer Einladung für den Abend und was machen wir dort? Richtig, eine Portion Mango Sticky Rice bestellen. Auch dieser schmeckt ganz hervorragend. Er sieht etwas extravaganter aus und der Reis ist gespickt mit Sesam.



Lichterfest
Jetzt aber zum wichtigen Teil des Abends. Wir feiern das Lichtfest zum Ende der Regen- und Fastenzeit. Zumindest ist das unsere Interpretation nachdem wir nach Ausschlusskriterien und Beschreibungen alle Festivitäten durchgegangen sind. Als wir nämlich vor Ort gefragt haben, konnte uns niemand so richtig den Anlass erklären. Aber je nachdem, woran die Menschen glauben, kann dies natürlich auch unterschiedlich sein. Die Frauen und Mädchen haben für heute Abend Bambus-Bananenblatt-Boote gebaut, die mit orangefarbenen Blüten, Räucherstäbchen und Kerzen dekoriert sind. Wir bekommen auch zwei Bötchen geschenkt, so nett und eigentlich viel zu schade, um sie gleich im See zu versenken. Denn genau das passiert wortwörtlich als wir unsere Bötchen zu Wasser lassen. Die Kerzen gehen direkt aus, es ist leider zu windig und und schnell kommen die Blumenboote in Schieflage, bevor sie ganz umkippen und sich die Blüten verteilen. Zu unserer Verteidigung: Das passiert so ziemlich mit allen Booten früher oder später. Na hoffentlich bringt das jetzt kein Unglück 😱



Wir freuen uns total dabei sein zu dürfen und finden diese Tradition bzw. das Fest sehr schön. Ein junges Mädchen hat sogar einen Geldschein an ihr Boot gesteckt und alle sind im bester Stimmung als sie die Boote zu Wasser lassen. Im Anschluss machen wir uns langsam wieder auf den Heimweg, wir sind mal wieder sehr müde vom Tag.
Finale!
Beim Frühstück erfreuen wir uns wieder an dem selbstgebackenen Brot und der tierischen Gesellschaft, die mal wieder hoffnungsvoll neben uns sitzt. Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zurück nach Thakhek. Unterwegs legen wir nochmal einen Kaffee-Stopp in dem Café vom Hinweg ein. Danach genießen wir noch ein letztes Mal die schöne Landschaft und machen noch einen Zwischenstopp bei der Elephant Cave. Zwei Elefanten bewachen hier das Tor zur Höhle, wir erklimmen ein paar Stufen und laufen in die Höhle. Hier ist es allerdings ziemlich hell. Vorne am Eingang der Höhle sind ein paar hinduistisch aussehende Figuren, weiter hinten sind Buddha Figuren platziert. Hier wurde selbstverständlich wieder an den kleinen Hunger/Durst gedacht – selbst in der kleinsten Höhle sind immer Opfergaben zu finden.




Vom Roller in den Bus
Wir fahren weiter in die Stadt und geben den Roller zurück. Den Rest des Tages verbringen wir größtenteils am Laptop, gehen kurz in den Supermarkt, duschen im Hostel und am Abend gehen wir essen.


Für uns geht es heute Abend noch mit dem Nachtbus zurück in die Hauptstadt und von dort mit einem weiteren Bus weiter nach Vang Vieng. Das Ticket für den Bus haben wir über den Besitzer unseres Hostels gebucht. Erst werden wir gegen 20.45 Uhr von einem Tuktuk abgeholt. Es geht zur Busstation, die etwas außerhalb liegt. Zumindest hoffen wir das inständig als wir mit dem Tuktuk zwischenzeitlich in irgendwelche dunklen Seitengassen abbiegen und selbst Konsti kurz die Orientierung verliert. Wir kommen wohlbehalten an. Dann organisiert der Tuktuk-Fahrer das Busticket. Dafür geht er immer wieder an den Schalter und setzt sich dann wieder auf eine Bank. Wir verstehen nur (Bus-)Bahnhof.
Irgendwann ist er scheinbar erfolgreich, drückt uns zwei Tickets in die Hand, sagt, dass der Bus in einer halben Stunde kommt und verabschiedet sich. Auf den Tickets steht sonst nichts weiter drauf. Irgendwann kommt ein Bus und die Leute drängeln sich vor der Türe. Es sind fast nur Einheimische. Wir fragen nach und ja, es ist der richtige Bus. Aber warum quetschen sich alle? Naja, wenn wir eins gelernt haben, dann ist es, dass man meistens genau das machen muss, was auch die Einheimischen machen. Caro stellt sich mit den Tickets also in die Traube, während Konsti sich um das Einladen der Rucksäcke kümmert. Caro ahnt Böses, es stehen schließlich keine Plätze auf den Tickets. Beim Einsteigen werden erstmal die Schuhe, in unserem Fall die Adiletten ausgezogen. Es ist schon relativ voll und damit auch eng im Bus. Der Gang ist so schmal, dass man gerade so durchpasst. Auf dem Boden liegen lauter Reissäcke und was auch immer, man muss darüber laufen, der Gang ist sowieso schon niedrig, jetzt muss man sich noch mehr bücken. Caro ist bereits ziemlich weit hinten und hat noch kein freies Bett gesichtet. Ein Mitarbeiter scheint die Plätze zuzuweisen. Als Caro ihm zu Verstehen gibt, dass wir zu zweit sind, pustet er erstmal seine Backen voll mit Luft und schaut sich um. Dann krabbelt er unten aus einem Bett hervor, springt auf die andere Seite und unterhält sich mit dem halben Bus. Erst dann merkt Caro, dass Konsti mittlerweile hinter ihr ist. Er wurde netterweise vorgelassen. Wir sollen wieder mit nach vorne. Er scheint uns tatsächlich ein eigentlich schon belegtes Bett freigemacht zu haben. Seeehr zur Erleichterung von Caro. Sie hat sich nämlich schon Löffelchen an Löffelchen mit einem fremden Laoten das Bett teilen sehen. Und die Betten sind wirklich sehr schmal und unsere Tagesrucksäcke teilen sich ja schließlich auch noch das Bettchen mit uns. Wir schlafen in der Nacht ganz okay. Caro wacht zwischendurch auf und ist kurz verwundert, direkt neben ihr liegt ein Mann auf dem Gang und schläft auf den Säcken. Das dürfte noch etwas unbequemer sein, als die harten Matratzen, auf denen wir liegen.

Kurz bevor wir ankommen, werden wir wach. Es dauert etwas, bis das Gepäck ausgeladen ist. Da bemerkten wir eine weniger schöne Überraschung am Morgen. Caros Rucksack (wir haben sie Kaja getauft) ist an den Schultergurten irgendwie feucht. Der Rest von Kaja ist natürlich wie immer mit dem Regencape geschützt. Hier ist alles trocken, ausgerechnet die Riemen und das gepolsterte Rückenteil sind nass. Caro riecht vorsichtig dran, im ersten Moment scheint es zumindest nichts dreckig-schmieriges zu sein. Aber was ist es dann? Nur Wasser? Leider nein. Es riecht fischig 🐟🤢 – arme Kaja! Unsere Theorie: in einer der „gut“ verklebten Styroporkisten hat ein Reisender einen kleinen Festtagsschmaus für die Familie mitgenommen. Das fischige Getier wurde für die Fahrt vermutlich (und auch irgendwie umsichtig) auf Eis gebettet. Dieses hat wiederum getan, was Eis nun mal eben bei 25 Grad tut – schmelzen. Dank der schlechten Verpackungskünste des Kistenbesitzers, der allgemein schlechten Idee sowie der ruckeligen Fahrt wurde so anscheinend das Fischwasser in die Polster des Rucksacks getränkt. Und eins können wir euch sagen: Den Geruch kriegt man nicht so schnell aus der Nase. Aber das ist jetzt erstmal ein Problem von Zukunfts-Caro und Zukunfts-Konsti, die wilde Fahrt ist ja noch nicht zu Ende.
Tuktuk – Bus – Fußmarsch
Lustigerweise sind wir mal wieder mit zwei Mädels im Bus gefahren, die wir schon in Thakhek kennengelernt haben. Eine Deutsche und eine Französin. Die beiden haben sich für die Nacht Schlaftabletten eingeschmissen und sind noch etwas neben der Spur. Alexandra sucht nicht nur ihr Gepäck, sondern auch ihre Schuhe. Auf Socken läuft sie um den Bus herum und wird irgendwann fündig. Mit den beiden und noch drei Einheimischen fahren wir einmal durch die Stadt zur nächsten Busstation. Hier ist es nämlich folgendermaßen. Wenn man in den Süden fahren möchte, muss man zur Southern Busstation, wenn man Richtung Norden fährt, gibt es eine Northern Busstation. Wie sinnvoll dies ist, sei mal dahingestellt. Die Haltestellen sind meist etwas außerhalb der Stadt und man benötigt ein Tuktuk, um dorthin zu kommen. An der Northern Busstation angekommen, kaufen wir ein Ticket für die Weiterfahrt. Es ist sehr übersichtlich und es gibt sogar einen Ticketschalter. Abfahrtszeit? Wenn der Minivan voll ist. Die Zwischenzeit nutzen wir für einen schlechten und gesüßten Pulverkaffee und den Verzehr von kleinen Brötchen. Wir hoffen immer noch, dass die undefinierbare Füllung nicht aus Fleisch bestand. Dann wird’s langsam voller und die Fahrt geht weiter. Die Straße nach Vang Vieng ist übrigens sehr gut ausgebaut und steht einer deutschen Autobahn in nichts nach. Der Grund: Die Straße führt von der Hauptstadt von Laos in Richtung Norden nach China. Und wer hat ein Interesse daran, gute Verbindungsstraßen nach China zu haben? Naja, kennt ihr ja. Nach ungefähr zwei bis drei Stunden kommen wir in Vang Vieng an. Jetzt haben wir es nicht mehr weit bis zum Hostel und können die 10 Minuten zu Fuß zurücklegen. Hallo Vang Vieng.