Cluburlauber

Just another Reiseblog

  • Startseite
  • Reiseberichte
    • Nepal
    • Indien
    • Pakistan
    • Kasachstan
    • Kirgisistan
    • Usbekistan
    • Tadschikistan
    • Malaysia
    • Singapur
    • Indonesien
    • Laos
    • Vietnam
    • Thailand
    • Taiwan
    • Südkorea
    • Japan
    • USA
    • Mexiko
    • Belize
    • Guatemala
    • El Salvador
    • Honduras
Singapur  /  8. Oktober 2023

Singapur pur

Aus bekannten Gründen wird unser Aufenthalt in Land 9 unserer Reise nur kurz. Daher gibt’s für unseren kurzen Aufenthalt in Singapur nur einen zusammengefassten Blogartikel.

Hallo Singapur!

Zu unseren Erwartungen müssen wir trotzdem ein paar Worte los werden. Mittlerweile haben wir uns darauf eingestellt: Singapur wird teuer. Nicht nur die Unterkunft, sondern eigentlich alles. Zumindest im Vergleich zu den Kosten der letzten Wochen/Monate. Insbesondere Caro stellt sich Singapur zudem sehr touristisch und vielleicht auch ein bisschen zu sauber und perfekt vor. Bekannt ist Singapur natürlich für zahlreiche Verbotsschilder, deren Missachtung (natürlich, wie auch sonst) mit Geldstrafen einhergeht. Es darf nicht überall geraucht werden, Müll muss korrekt entsorgt werden und in der Bahn darf nicht gegessen und getrunken werden (und vor allem keine Durian transportiert werden). Dafür ist es halt sauber 🤷🏼‍♀️🤷🏻‍♂️ Zudem gibt’s in der Metropole eine atemberaubende Skyline mit überteuerten Bars, die sich den Ausblick von der Dachterrasse zahlen lassen. Es gibt viele touristische Highlights und wir sind gespannt, was wir in der Kürze der Zeit überhaupt alles schaffen. Konsti verbindet Singapur übrigens neben der Formel 1 mit einer smarten, modernen und fancy Stadt. Vielleicht ist er damit etwas positiver eingestellt als Caro. Einen Abend vor unserer Einreise recherchieren wir ein paar Highlights und speichern diese bei Google Maps ein. Einen touristischen Programmpunkt haben wir uns noch fest vorgenommen, der steht für den ersten Nachmittag an. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr und sind auch gespannt auf die Menschen hier. Werden wir mehr Nationalitäten sehen und wird es sich überhaupt von Malaysia unterscheiden? Auch Kuala Lumpur haben wir ja als sehr modern und „hipp“ (wie wir Ü30-jährigen Kids sagen) wahrgenommen.

Einreise mit dem Zug

Zum ersten Mal queren wir eine außereuropäische Grenze mit der Bahn. Das hört sich spannender an, als es wird.

Zunächst fahren wir aber mit einem Grab zum Bahnhof. Draußen ist es noch dunkel und die Uhr zeigt kurz vor 6 Uhr an. Einen Kaffee gab’s natürlich noch nicht. Wir steigen also im Halbschlaf ins Auto. Dort erwartet uns ein wesentlich munterer Fahrer. Er ist super gelaunt und spricht sehr gutes Englisch. Er ist schon in bester Plauder-Laune und nutzt die kurze Fahrzeit, um uns noch schnell etwas Wissen zu Malaysia mit auf den Weg zu geben. Eine Sache möchten wir euch nicht vorenthalten: Malaysia ist ein föderaler Staat, der aus 9 Sultanaten besteht. Jedes Sultanat hat einen eigenen König, aus deren Kreis dann alle 5 Jahre ein Oberkönig gewählt wird. Tatsächlich haben diese Könige anscheinend auch Macht. In der Vergangenheit wurde so schonmal entschieden, dass das Wochenende auf Freitag und Samstag verlegt wurde. Wirklich demokratisch wird Malaysia übrigens nicht regiert und es scheint auch hier viel Korruption zu geben. So eine nette kurze Fahrt, wir steigen auf jeden Fall etwas wacher und definitiv etwas schlauer aus dem Auto.

Am Bahnhof von JB fährt die Bahn alle 30 Minuten, der Checkin ist strikt geregelt und vergleichbar mit dem Prozess am Flughafen. 30 Minuten vor Abfahrt beginnt das Boarding und endet auf die Sekunde 10 Minuten vor Abfahrt. Statt mithilfe des Tickets, kommen wir durch das Scannen unseres Reisepasses weiter. Im Anschluss wird unsere Ausreise abgestempelt und kurze Zeit später nehmen wir im Zug Platz, der auf die Minute pünktlich losfährt. Keine 5 Minuten später erreichen wir dann auch schon Singapur. Unspektakulärer als gedacht. Bei der Überfahrt über die Brücke sehen wir lediglich einen kleinen Rückstau an Autos, die von Singapur nach Malaysia einreisen möchten. Die Einreise erfolgt ebenfalls problemlos, das einzige Manko: Wir bekommen keinen Einreisestempel (im Nachhinein haben wir gelesen, dass Singapur bei Einreise per Flugzeug bald sogar komplett auf Pässe und Boardingpässe verzichten möchte). Konsti ist empört, darauf freuen wir uns doch immer ganz besonders.. Wir kommen etwas außerhalb der Stadt an und müssen von hier erstmal in die Stadt kommen. Wir steigen in den nächstbesten Bus. Wir haben den Tipp schon vorab erhalten, danke nochmal dafür: Man kauft für die Nutzung der Öffis keine Tickets und keine Guthabenkarte, sondern kann sich problemlos mit seiner Kreditkarte oder eben dem Handy beim Ein- und Aussteigen ein- und ausloggen. Die Abrechnung folgt dann am Ende des Tages. Wahnsinnig praktisch und super sinnvoll. Außer uns sind keine Tourist:innen weit und breit zu sehen. Wir zweifeln schon, dass wir überhaupt im richtigen Bus sitzen, da kommen wir doch an einer Art Bahnstation an, von wo aus wir in die Innenstadt kommen. Gegen viertel nach 9 sind wir bei der Unterkunft.

Boutique Hostel? 

Wir solltem erst ab 10 Uhr kommen, aber eigentlich wollen wir ja nur kurz die Rucksäcke loswerden. Es ist aber tatsächlich noch keiner weit und breit zu sehen, die Eingangstür ist abgesperrt. Gegenüber gibt es direkt ein Café mit Innenhof, das uns quasi mit offenen Armen empfängt. Wir fühlen den Bedarf an Koffein bis in die Zehenspitzen. Das Café ist gut besucht und Caro wird direkt von einem Mops begrüßt. Als wir uns umschauen, fallen uns direkt viele Hunde auf. Allerdings keine Mischlinge, sondern kleine Rassehunde der Kategorie Schoßhündchen. Das haben wir länger nicht gesehen. Ansonsten fällt uns noch eine Gruppe Rennradfahrer auf, die anscheinend nach ihrer Tour ebenfalls eine Stärkung benötigen. Der köstliche Kaffee weckt wieder ein paar Lebensgeister und im Anschluss können wir dann einchecken. 

Schon bei der Buchung der Unterkunft haben wir bei der Bezeichnung Boutique Hostel geschmunzelt. Der Eingangsbereich ist in weiß gehalten, hier wurde anscheinend Wert auf ein stylisches Interieur gelegt. Wir werden sehr herzlich begrüßt und bekommen von Peggy alles gezeigt. Die Unterkunft verfügt über kleine (im wahrsten Sinne des Wortes) Doppelzimmer mit Gemeinschaftsduschen und -WCs. Es gibt sogar einen kleinen Aufenthaltsraum und Trinkwasser. Unser Zimmer ist wirklich süß und die Größe erinnert uns ans LAV-Hostel in Almaty. Ein Doppelbett so breit wie das Zimmer und davor ist noch so gerade Platz für unsere Rucksäcke und einen kleinen Safe. Die Tür ist hier keine Milchglastür sondern eine Schiebetür, die mit einem kleinen Zahlenschloss abschließbar ist. Klein, aber fein. Was wir in den Rezensionen schon gelesen haben: Die Zimmerwände sind oben nicht ganz abgeschlossen, sondern zum Flur offen. Das erklärt auch die zahlreichen Schilder, die um Ruhe bitten. Man hört nämlich tatsächlich jedes Wort und jeden Pups der anderen Gäste. Alles kein Problem, die Unterkunft ist wirklich sehr sauber (damit unterscheidet sie sich dann doch immens vom LAV-Hostel in Almaty) und Peggy ist nicht nur super freundlich, sondern gibt uns direkt noch ein paar Tipps mit auf den Weg. 

Auf Erkundungstour in Singapur

Nachdem wir uns eine Simkarte gekauft haben, machen wir uns auf den Weg nach Chinatown. Man könnte meinen, dass es langweilig werden könnte, aber wir mögen die Viertel sehr und irgendwie sind sie doch nicht gleich. Wir lassen uns einfach treiben und landen direkt vor einem großen Tempel. Hier wirkt selbst Chinatown ein bisschen geordneter und sauberer. Es hat natürlich trotzdem seinen Charme. 

Der Buddha Tooth Relic Tempel ist ein buddhistischer Tempel mit angeschlossenem Museumskomplex. Wie der Name schon sagt, soll hier ein Zahn von Buddha himself verwahrt liegen. Der ausgestellte Zahn soll allerdings eine Größe von 7,5 cm haben – ein klein bisschen zu groß für einen menschlichen Zahn 😉 Der Tempel verfügt über mehrere Etagen und im Inneren befinden sich zahlreiche einzelne Schreine verschiedener Schutzfiguren. Besonders beeindruckt hat uns die Tafel an Opfergaben, die sich vor dem Tempel erstreckte. Hier gab es allerlei Leckereien, Obst, Geschenke. Im Inneren gab es ebenfalls nochmal einen Gabentisch auf dem sich zahlreiche Geschenkboxen aneinander reihten. Spenden lassen sich hier übrigens, willkommen in Singapur, ganz schnell digital an einem Terminal per Kreditkarte erbringen.

Im Anschluss Hindu-Tempel laufen wir noch kurz am Sri Mariamman Tempel vorbei. Der 1827 erbaute Tempel ist der älteste Hindu-Tempel Singapurs und ist der Muttergöttin Mariyamman gewidmet.

Singapur von oben

Peggy hat uns den Tipp gegeben, in Chinatown weiter zu einem großen Wohnhaus zu laufen und dort von der Dachterrasse aus den Ausblick über die Stadt zu genießen. Kostenfrei ist dies leider nicht mehr, aber mit 5 Dollar immer noch günstiger und vor allem weniger touristisch als die anderen Aussichtsplattformen. Wir sind oben ganz alleine und haben quasi eine 360 Grad Aussicht in alle Richtungen. Die Skyline ist wirklich beeindruckend und schier endlos. Wir müssen zugeben: Es ist schon cool, die Stadt mal von oben gesehen zu haben. Das Wohnhaus erstreckt sich über mehrere Hochhäuser, deren Dachterrasse miteinander verbunden ist. So können wir einen regelrechten Spaziergang dort oben machen. Anwohner:innen nutzen solche Terrassen sogar zum Joggen. Es gibt verschiedenste Sitzgelegenheiten, (natürlich) wieder viele Pflanzen und sogar einen kleinen Kinderspielplatz. Der Appetit treibt uns allerdings irgendwann wieder nach unten.

Foodie

Wir steuern einen der vielen Foodcourts an. Genau diesen hatte sich Konsti nach einer Folge Kitchen Impossible mit Tim Mälzer gegen Markus Stöckle und Elif Oskan abgespeichert. Das Paar musste sich hier am Foodcourt mit den typischen Oystercakes herumschlagen und diese auf kleinstem Raum nachkochen. Wir finden sogar den Stand und eine aufgehangene Zeitungsanzeige von der Folge. Die Spezialität lassen wir trotzdem aus, die beinhaltet nämlich sowohl Austern als auch Schweinefleisch. Auf dem Foodcourt ist richtig was los, plötzlich sind überall Tourist:innen, die offensichtlich ebenfalls Appetit mitgebracht haben. Wir teilen uns ein vegetarisches Nudelgericht und Dumplings. Praktischerweise können wir hier überall mit Karte zahlen. Dann geht es auch schon wieder nach Hause, wir gehen noch schnell duschen und dann müssen wir uns auch schon wieder zu nächsten Programmpunkt begeben.

It’s Tiger Time

Wir nehmen eine etwas längere Anreise auf uns. Und wenn wir nicht zur falschen Bahnlinie gelaufen wären, wären wir auch gut in der Zeit gewesen. Jetzt sind wir etwas im Stress. Wir müssen nochmal umsteigen und dann früher raus. Wir wollen das letzte Stück lieber mit einem Grab fahren, weil wir sonst zu spät kommen. Wir bekommen nur leider keins. Ein Taxi ist auch weit und breit nicht zu sehen. Mist, dann müssen wir eben doch mit dem Bus weiter. Wir sind allerdings nicht die einzigen. Ein Paar vor uns im Bus scheint ebenfalls etwas nervös, verfolgt den Standort des Busses bei Google Maps und wedelt sich mit einem Ausdruck Luft ins Gesicht. Da erkennen wir es nun auch, die Tickets für die Tiger Brauereiführung.

Wecke den Tiger in dir

Wir haben Glück, dass der Bus ziemlich leer ist, so kommen wir nur 5 Minuten zu spät und werden direkt zum Rest der Gruppe gebracht. Nach einem kurzen Introfilm startet die Führung. Um die lehrreiche Ernsthaftigkeit dieser Brauereiführung zu unterstreichen, lassen wir euch gerne an unseren neu gewonnen Wissen teilhaben. Auch wenn ihr danach trauriger Weise und höchstwahrscheinlich kein Tiger Bier verköstigen könnt.

  • Die Marke Tiger Beer entsteht aus einem Joint Venture von Heineken und einem lokalen, unalkoholischen Limonadenhersteller Fraser and Neave. Noch heute hält Heineken 42 % der Anteile von Asia Pacific Breweries.
  • Die Herausforderung bei Tiger Beer lag vor allem darin, ein Lager unter tropischen Bedingungen brauen zu können.
  • Neben Tiger wird hier auch Heineken gebraut, allerdings in horizontalen Tanks und nicht wie das Tiger in vertikalen Tanks.
  • Der Brauprozess nimmt beim Tiger 31 und beim Heineken Bier 38 Tage in Anspruch und durchläuft dabei 250 Qualitätschecks. 
  • Tiger ist das meistverkaufteste Bier in Südostasien, das Rezept ist natürlich (wer hätte es gedacht) streng geheim. 
  • Heute wird Tiger Bier in 11 Ländern gebraut und in über 70 Ländern verkauft.

Dann müsst ihr auch noch ein bisschen durch zwei schmerzhafte Erlebnisse, die wir im Nachgang erstmal verarbeiten mussten. Zum einen wurde die Frage nach der optimalen Zapftemperatur mit sehr erschreckenden Tipps beantwortet. Von 24 bis 80 Grad Celsius war hier so einiges Abstruses dabei. Schon vorher haben wir uns gefragt, ob sich hinter den anderen Teilnehmer:innen auch Bierkonsument:innen verstecken. Spätestens jetzt sehen wir unsere anfänglichen Zweifel als bestätigt. Die Antwort der Tourleiterin lag am Ende übrigens bei 2 bis 5 Grad (Caros Guess waren übrigens 6 Grad). Um das Wissen und natürlich das Unwissen der anderen zu verdauen, kommen wir nun zum angenehmen Teil der Tour: der Verköstigung 🍻 In einem hübschen Biergarten können wir unsere Voucher einlösen. Pro Person gibt es zwei Voucher. Wir hatten kurz die Hoffnung, dass vielleicht nicht alle ihre beiden Voucher einlösen. Aber dann ereilt uns der zweite Schock-Moment: Neben uns sitzt ein junger Mann mit seinen Eltern. Die Familie löst direkt all ihre Voucher auf einmal ein und hat somit 6 Bier vor sich stehen. Also entweder haben wir hier „Familie Schluckspecht“ vor uns sitzen oder die „jungfräulichen Tiger“, die unerfahren davon ausgehen, dass knapp 30 Grad einem frisch gezapften Bier nichts anhaben können. Ratet mal. Während wir genüsslich unser erstes Bier genießen, nippt die Familie wenig wertschätzend an ihren Gläsern. Aber damit nicht genug. Die „jungfräulichen Tiger“ kommen (zu ihrer Verteidigung wahrscheinlich im leicht angeschwipsten Zustand) auf die Idee, das Bier, welches sie unter keinen Umständen austrinken werden, einfach mitzunehmen. Mama Tiger packt ihre PET Flaschen aus und trichtert das restliche Bier in die kleine Plastikflaschen – Was zur Hölle wollen sie mit diesem warmen, abgestandenem Bier noch anfangen? Wir werden es nie herausfinden. Aber eines steht fest: Diese Voucher wären bei uns in besseren Händen gewesen.

Nach den zwei Bier, möchten wir die Zeit bis zur Schließung der Bar noch ausnutzen und Konsti holt noch zwei weitere Bier. Glücklicherweise wurde bereits die Kasse zugemacht und so bekommen wir zwei Bier aufs Haus. Bei einem Preis von umgerechnet 5 Euro pro Bier, freuen wir uns umso mehr. Hoffnungsvoll versuchen wir es danach erneut, aber leider erfolglos, die Quelle ist dann bereits versiegt. Jetzt müssen wir erstmal wieder zurück in die Stadt kommen. Unterwegs essen wir noch schnell etwas und steuern dann das nächste Touri-Highlight an. Die Zeit hier soll schließlich gut genutzt werden. 

Super Trees bei Nacht

Wir schlendern durch Marina Bay und obwohl es schon stockdunkel ist, sind noch einige Menschen unterwegs. Von hier haben wir einen schönen Blick auf die beleuchtete Bucht. Leider sichten wir keinen Otter, die Hinweisschilder hatten uns kurz auf eine Begegnung hoffen lassen. Dann türmen sie sich auch schon vor uns auf: Die Super Trees von Singapur, eines der Wahrzeichen der Stadt. Die stählernen Bäume sind grün bewachsen mit zahlreichen Pflanzen und ragen in die Höhe der Stadt. Jetzt, am Abend, sind sie schön stimmungsvoll beleuchtet und wir tauchen gefühlt in die Welt von Avatar. Die Stimmung ist entspannt, obwohl auch noch viele Tourist:innen unterwegs sind. Die Super Trees wirken größer und imposanter als wir sie uns vorgestellt haben. Anders als erwartet, gefällt es uns wirklich sehr gut. Vielleicht trägt auch der vorangegangene Tiger-Konsum zu unserer gelassenen Stimmung bei. 

Marina Bay Hotel

Von hier haben wir ebenfalls einen tollen Ausblick auf das nächste Wahrzeichen von Singapur, dem imposanten Marina Bay Hotel, den drei Hochhäusern, auf denen ein (Raum-) Schiff gelandet zu sein scheint. Es ist natürlich ebenfalls schön beleuchtet. Eine Nacht in dem 5-Sterne-Hotel soll vor allem wegen dem Infinity-Pool auf vielen Bucket-Listen von Reisenden stehen. Das Geld wäre es uns ehrlicherweise nicht wert, aber sehenswert ist das Gebäude in jedem Fall. Von hier aus schlendern wir zurück zur Bahn und machen uns auf den Heimweg in unser Boutique Hostel. 

Singapur und dieser Raffles

Wir starten zeitig in den Tag, denn auch heute haben wir uns die ein oder andere Sehenswürdigkeit vorgenommen. Wir starten im berühmten Finanzviertel von Singapur und dem Raffles Haus. 

Sir Thomas Stamford Bingley Raffles war britischer Forscher, Staatsmann und Gründer des modernen Singapur. Die Idee, eine neue Siedlung am heutigen Standort von Singapur zu gründen, basierte auf dem Ziel einen neuen Stützpunkt für den britischen Handel mit dem fernen Osten zu sichern. Raffles gründete am 29. Januar 1819 im Namen der Ostindien-Kompanie an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel einen Hafen und eine Handelsniederlassung. Er wird später „Singapore“ (Löwenstadt) genannt.

Die Hochhäuser hier sind riesig und sehr modern. Riesige LED Wände mit lautstarken Soundsystemen sind an den Häusern angebracht und beschallen die Passant:innen, die in gepflegten kleinen Parks zwischen den Hochhäusern sitzen. 

Wir spazieren Richtung Wasser und laufen entlang der Promenade. Von hier aus haben wir eine gute Aussicht auf das Marina Bay Hotel bei Tageslicht. Einen kleinen Pflicht-Fotospot legen wir beim Merlion Brunnen ein. Dieser stellt eine Mischung aus Löwe und Fisch dar. Viele Tourist:innen sind hier mit den Rad unterwegs, wir laufen zu Fuß weiter Richtung Kolonialviertel. Die Gebäude hier sehen aus, als hätte man sie aus einem Kinderspiel vollkommen falsch an neuer Stelle positioniert. Sie sind in weiß gehalten, davor stehen grüne Bäume und alleine die Größe passt gar nicht zu der Skyline aus Hochhäusern im Hintergrund. 

Großer Preis von Singapur

In nicht mal zwei Wochen findet genau hier der Große Preis von Singapur statt. Die Vorbereitungen sind bereits im vollen Gange, Streckenabsperrungen und Tribünen werden aufgebaut und überall sehen wir Werbung in Form von großen Bannern. Der Stadtkurs namens „Marina Bay Street Circuit“ wurde erstmal 2008 ausgetragen. Sie besteht zu 70 % aus öffentlichen Straßen und die 5,063 km lange Strecke bietet Platz für 80.000 bis 90.000 Zuschauer:innen. Der Große Preis von Singapur wird als Nachtrennen ausgetragen. Konsti lässt es sich nicht nehmen, den Asphalt schonmal vorzutesten. Trotzdem ist es kaum vorstellbar, dass hier, mitten in der Innenstadt von Singapur, die Straßen gesperrt werden und der Alltag einen Moment für genau dieses Rennen still steht. 

Das Clarke Quay ist hier nicht weit. Der Kai ist am Vormittag wenig belebt, wir können uns aber durchaus vorstellen, dass hier am Abend in den zahlreichen Restaurants und Bars ein reges Treiben herrscht und auch die Beleuchtung für eine eindrucksvolle Stimmung sorgt. Dennoch wirkt es sehr touristisch und wenig „traditionell“. Man hat in jedem Fall eine schöne Aussicht auf den Singapore River.

Haji Lane

Auf den Straßen fallen uns wenig Tourist:innen auf, das ändert sich aber schlagartig, als wir an der Haji Lane ankommen. Die Straße ist hipp und fancy. Und was lieben Tourist:innen? Genau das. Die Straße ist voll von kleinen Bars und Cafés. Vor einer Bäckerei mit durchaus attraktiven Croissants hat sich eine Schlange gebildet. Es gibt einen Mops-Laden, der ausschließlich abgedrehte Mops-Produkte verkauft, natürlich einen Plattenladen und lauter kleine Geschäfte mit Klamotten und kleinen Accessoires. Wir sehen die ersten Leute Bier trinken, bei uns steht erstmal eine Frühstückspause an. Wir biegen einmal um die Ecke und finden direkt am Anfang der Arab Street einen Libanesen, bei dem wir Humus und Falafel bekommen. 

Little Arabia

Wie der Name schon vermuten lässt, tauchen wir in der Arab Street wieder in eine andere Welt ein. Hier reihen sich die Teppich- und Stoff-Händler aneinander. Die nächste Moschee kann nicht weit sein. Die Muscat Street wurde 1909 nach der Hauptstadt des Omans benannt und steht auch noch heute für die Handelsbeziehungen zwischen Singapur und dem Oman. Danach geht es für uns nach einem kurzen Abstecher zu Decathlon (wir sind jetzt stolze Besitzer:innen einer Tauchmaske und einer Taucherbrille mit Schnorchel) wieder ins Hostel. Wir haben ein „Bewerbungsgespräch“ für einen Housesit in Japan. Leider bekommen wir dafür später eine Absage. Um wieder wach zu werden, gönnen wir uns danach einen köstlichen Kaffee in der Rösterei gegenüber.

Little India

Mal wieder darf ein Abstecher nach Little India nicht fehlen. Das Viertel liegt nicht weit von unserer Unterkunft entfernt. Uns fällt direkt auf, dass es hier etwas weniger geordnet zugeht. Es ist trubeliger, überall sind Obst-und Gemüsestände und an der nächsten Ecke wartet ein großer Hindu-Tempel. Natürlich machen wir auch hier wieder einen kurzen Abstecher. Es ist auffällig, wie viele Leute hier Alkohol in der Öffentlichkeit trinken, obwohl das ja eigentlich nicht üblich ist. Vielleicht ist auch deshalb hier die Polizeipräsenz und die Dichte an Hinweisschildern, sich bitte nicht zu prügeln, etwas höher.

Diese Malls…

Wir landen mal wieder in einer Mall. Nachdem Konsti seine Trinkflasche im Bus verloren hat, wollen wir uns eine neue zulegen. Aber davor gibt es noch einen kleinen Snack.

Was unsere Aufmerksamkeit in genau dieser Mall mal wieder auf sich zieht? Mehrere große Kletterwände mitten in der Mall. Hier verweilen wir und schauen uns die Kletterer an, die direkt neben uns jeweils das letzte schwierige Stück ihrer Route meistern. Mal wieder fällt uns auf, dass die Menschen hier sehr sportlich sind. Rennradfahrer:innen, Jogger:innen und nicht zuletzt auch die Kletterer:innen.

Statt einer Trinkflasche shoppen wir nun übrigens eine Grayl Geopress, eine Trinkflasche mit eingebautem Filter. So können wir uns ab jetzt unser eigenes Trinkwasser herstellen, wenn keines zur Verfügung ist und sparen dabei etwas Geld und vor allem Plastikmüll.

Wir widmen uns im Anschluss wieder unserer Lieblingsbeschäftigung, dem Essen. Ab zur nächsten Mall, denn da gibt es Lasagne. Nachdem wir an unzählbaren Restaurants und Imbissen vorbei gegangen sind, finden wir endlich unser Ziel. Einen kleinen Lasagne-Laden auf der obersten Etage, der von einem Italiener geführt wird.

Es gibt eine gute Auswahl an vegetarischen Lasagnen und bis auf den Mangel an Salz und Pfeffer schmeckt es ganz hervorragend. An den Wänden hängen überall beschriebene und bemalte Servietten mit lobende Worten für die tolle italienische Küche. Wir staunen nicht schlecht über die zahlreichen kleinen Kunstwerke. Von der Lasagne und den heutigen Schritten sind wir ganz schön müde. Wir gehen nach Hause und packen unsere sieben Sachen für die Weiterreise

Tschüss Singapur

Tja, was sollen wir sagen? Wir (naja, vor allem Caro) waren durchaus skeptisch, was diese Metropole betrifft. Aber wir müssen zugeben, dass es uns doch gut gefallen hat. Ja, es ist alles super teuer, aber zugegebenermaßen gibt es hier viel zu sehen und entdecken. Singapur ist im Vergleich zu Kuala Lumpur noch etwas moderner, fortschrittlicher und am Puls der Zeit. Die Kreditkartenzahlung der Bahn ist wohl ein sehr gutes Beispiel hierfür. Alle Menschen waren super nett und offen, alle sprechen hier Englisch. Kein Wunder natürlich, Englisch ist hier die erste Sprache. Man kommt durch das ausgebaute Bahnnetz super einfach von A nach B und nicht zuletzt, hält die grüne Stadt, was sie verspricht. Überall gibt es immer wieder Parkflächen und der Straßenrand ist von großen Bäumen und grünen Pflanzen gesäumt. Aufgrund der extrem hohen Versiegelung durch die dichte Bebauung der Stadt werden auch die Gebäude immer grüner von außen. Die Stadt ist multikulti und auch das ist an jeder Ecke zu spüren. Und wem bitte könnte die Geburtsstadt des Tiger Bieres nicht zusagen? Dafür schmeckt es einfach zu gut. Mit Sicherheit gibt es hier noch so viel mehr zu entdecken und zu erleben, das einzige Manko sind hier tatsächlich die Kosten, insbesondere für die Unterkünfte. Von den strengen Restriktionen haben wir eigentlich nichts mitbekommen. Klar hängen überall Schilder, aber das war es dann auch. Die Stadt ist sauber, aber das ist uns eher positiv aufgefallen, genau wie wenig rauchende Menschen.

Zum Abschluss noch ein kleiner Sidefact: Mit dem singalesischem Reisepass kann man visumsfrei in 192 einreisen. Damit ist dies der derzeit „beste Pass“ zum Reisen.

Beitrags-Navigation

Tschüss Malaysia!
Hallo Indonesien!

Share your thoughts Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt

Impressum

Datenschutzerklärung

  • Elara by LyraThemes