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Kasachstan  /  10. Juli 2023

Roadtrip durch die Almaty-Region

Ab 12 Uhr können wir das Auto abholen. Unser kleiner blauer Lada Granta wird uns die kommenden vier Tage begleiten. Wir halten noch schnell an einem kleinen Supermarkt, decken uns mit dem nötigsten ein und schon startet unser zweiter Roadtrip. Dieses Mal geht’s in die Region rund um Almaty, erster Stopp: Issyk See.

Issyk See

Begleitend von Musik aus unserer Bluetooth Box fahren wir bei strahlendem Sonnenschein ca. 2 Stunden bis zum Eingang des Nationalparks. Von hier an geht es bergauf durch wunderschöne Berglandschaften. Beim Parkplatz angekommen, ziehen langsam ein paar Wolken auf und es zieht sich zu. Von hier aus sind es noch ca. 20 Minuten Fußweg bis zum See. Auf dem Weg dorthin philosophieren wir darüber, ob es wohl passt, wenn wir doch die Nacht im Auto verbringen würden. In den Nationalparks gibt es zwar Unterkünfte, die sind allerdings meistens teuer und wir sind ja eher geizig unterwegs 😉

Da erhaschen wir schon den ersten Blick zwischen den Bäumen auf den See. Er liegt wunderschön und das Wasser leuchtet trüb türkis.

Unten angekommen sind tatsächlich ein paar Menschen am See, es wird gepicknickt, eine Kindergruppe beendet gerade ihren Aufenthalt mit einem Abschlussfoto und ein paar Pärchen tun es ihnen gleich. Wir gehen noch etwas am See spazieren und genießen die Aussicht. Dass es genau jetzt wieder etwas wolkig ist, macht uns nur ein kleines bisschen traurig. Schön ist es hier allemal.

Pläne schmieden

Wir haben zwar einen groben Plan, was wir uns anschauen wollen, aber mehr auch nicht. Es ist später Nachmittag und wir beschließen noch unser nächstes Ziel anzusteuern, damit wir dieses am nächsten Morgen früh besichtigen können: den Charyn Canyon. Bis dahin sind es noch ca. 3 Stunden Fahrt. Der zweite Beschluss: Wir möchten die Nacht im Auto verbringen. Nach einem kurzen Probeliegen auf dem Parkplatz, sind wir einstimmig der Meinung, dass wir unseren Rücken dies für eine Nacht zutrauen können. Wir haben noch Nudelreste mit Pesto und Salat von Caros Geburtstag und für das Frühstück haben wir eine Art Fladenbrot und Käse am Start.

Auf der Fahrt entfernen wir uns von den Bergen, wechseln auf eine Autobahn (angeblich eine Mautstraße) und fahren Richtung Canyon. Je näher wir dem Ziel kommen, desto mehr verändert sich auch die Kulisse. Die Landschaft ist viel karger, hügelig und sehr weitläufig. Besonders im Abendlicht wird sie stimmungsvoll in Farbe getaucht.

Gute Nacht Charyn Canyon

Beim Eingang des Nationalparks behaupten wir sicherheitshalber (wahrscheinlich hätte das den Mann nicht die Bohne interessiert), dass wir wüssten, wo wir übernachten. Weit kommen wir mit dem Auto allerdings nicht. Früher durfte man im Canyon mit dem Auto oder Camper übernachten. Heute ist dies verboten und wir halten auf dem Parkplatz beim Besucherzentrum.

Ein bisschen was ist noch los, das ändert sich allerdings rasend schnell, als es plötzlich anfängt, wie aus Eimern zu Gießen. Wie passend zu unserer Ankunft. Statt also die Umgebung und den erhofften Sonnenuntergang zu genießen, sprinten wir noch schnell zur Toilette und dann zurück ins Auto. Wir sind schon hungrig und freuen uns, dass wir im Trockenen ein Auto-Picknick abhalten können. Draußen ist es richtig windig, nass und ungemütlich, der Umbau unseres Schlafplatzes erfolgt also auch ausschließlich im Inneren. Von außen betrachtet sicher lustig anzusehen: Die Rucksäcke kommen nach vorne, die Kultur zum Zähne putzen in Griffnähe, wir suchen alle warmen und weichen Klamotten heraus, klappen die Sitze um (natürlich ergibt sich daraus keine waagerechte, geschweige denn gepolsterte Liegefläche) und machen es uns mit den Schweinen hinten bequem.

Mittlerweile ist der Parkplatz fast leer und ausschließlich ein russischer Wohnwagen wir mit uns die Nacht hier verbringen.

GuMo Charyn Canyon

Wir erwachen bei Sonnenschein und blicken auf den wunderschön angestrahlten Canyon. Also nachdem wir unsere Körper gestreckt und die Köpfe aus dem Auto gereckt haben. Jaaa, es war nicht die beste unserer Nächte auf Reisen und vor allem der harte Untergrund hat uns einige Mal aufwachen lassen, aber tatsächlich war es auch gar nicht so schlimm und die Aussicht am Morgen ist ein Traum. Zur Verwunderung eines jungen Mannes, der auf dem Parkplatz umherschlendert, öffnen wir die Hintertür. Neugierig und verwundert kommt er kurz näher und wirft einen Blick in unser Schlafgemach – Gumo!

Wir machen uns kurz fertig und starten zeitnah in den Canyon. Bevor hier gleich die Touri-Massen einlaufen, starten wir mit der ersten Route „auf“ dem Canyon, danach gibt es eine zweite Route, die „durch“ das Tal des Canyons bis zum Fluss führt. Jeweils mit gleichem Hin- und Rückweg. Der Vergleich mit dem großen Bruder aus den USA liegt rein optisch gar nicht mal so fern. Mit nur 50 km vom Anfang bis zum Ende ist er eben nur etwas kleiner. Der Charyn Canyon folgt dem Hauptlauf des Charyn River. Die Schlucht erreicht eine Tiefe von 370 Metern. Besonders im Sonnenlicht leuchtet das rote Sedimentgestein beeindruckend schön. Direkt beim ersten Fotostopp werden wir genaustens beobachtet. Rechts und links tauchen plötzlich viele kleine Wühlmäuse auf, die neugierig aus ihren Löchern schauen und dabei kaum Scheu sind. Der Ausblick ist traumhaft schön.

Bei der Route durch das Tal ist die Hitze schon mehr zu spüren und wir freuen uns über die frische Brise als wir am Fluss ankommen. Hier ist plötzlich alles grün und wirkt viel lebendiger.

Genau wie die Mücken, die uns beim Frühstück Gesellschaft leisten und Caro promt im Gesicht erwischen.

Mittlerweile ist auch gut etwas los. Es tummeln sich Einheimische und Tourist:innen im Tal. Die einen im kurzen Sommerröckchen mit Sandalen, die anderen im Trekkingoutfit mit Wanderschuhen und Anglerhut. Die einen tragen ihr Kind, die anderen ihre Spiegelreflexkamera mit Objektiv. Sagen wir mal so, wir hatten auf jeden Fall sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg viel zu bestaunen.

Kein Glück in Saty

Gut geschwitzt, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Stopp: Kolsai Seen. Da wir uns nach einer Dusche sehnen, wollen wir uns zunächst eine Unterkunft im letzten Dorf vor dem Nationalpark, Saty, suchen.

Dort angekommen müssen wir aber schnell feststellen, dass auch hier die Unterkünfte verhältnismäßig teuer sind. Selbst, wenn wir ohne Verpflegung buchen, müssen wir trotzdem noch 36 Euro zahlen. Und das für ein Homestay mit geteiltem Badezimmer. Hm, das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Laut dem Internet soll es eine Touristeninformation für den Park geben. Andere Reisende wurden hier auch bezüglich einer Unterkunft beraten. Die Mitarbeitenden sollen nämlich auch tatsächlich Englisch sprechen. Im folgenden lesen Sie „Das Besucherzentrum in drei Akten.“

Erster Akt

Tja, als wir ankommen (zugegebenermaßen zur Mittagszeit), ist niemand da, der Englisch kann. Ein Herr gibt uns zu verstehen, dass ab 14 Uhr wieder jemand da wäre. Gut, dann holen wir uns erstmal etwas zu trinken und vertreiben uns die Zeit mit der Google Suche nach einer weiteren Unterkunft. Wir fahren mit dem Auto zu einem weiteren Homestay, welches zumindest auf den Fotos eine Dusche hat. Hier ist aber niemand anzutreffen. Der Schlüssel steckt zwar, aber es ist niemand weit und breit zu sehen. Wir erfreuen uns dafür ein weiteres Mal an einer Eselmama mit ihrem Baby, die sich mitten im Dorf an der Straße (bevorzugt an der Bushaltestelle – wer kennts nicht aus der Teeniezeit?) aufhalten.

Wir schreiben dem Homestay über WhatsApp, vielleicht kommen wir so an mehr Infos.

Zweiter Akt

Um 14.00 Uhr sind wir natürlich wieder beim Besucherinformationszentrum. Um nicht als zu deutsch aufzufallen, nehmen wir nochmal auf der Bank vor dem Gebäude Platz und lassen ein paar Minuten verstreichen. Aber auch um 14.15 Uhr sind wir genauso erfolgreich wie zuvor. Es ist wieder nur derselbe Mann anwesend, der uns leider nicht weiterhelfen kann. Dieses Mal verspricht er aber nicht, dass noch jemand kommt. Bemüht läuft er aber nochmal rein und kommt uns mit zwei Broschüren entgegen. Die beantworten zwar nicht unsere Fragen, aber wer weiß, wozu sie noch gut sein könnten. Etwas enttäuscht ziehen wir vondannen. Nebenan befindet sich eine Art Café. Da wir gerade sowieso nichts machen können, entschließen wir uns dort einzukehren und zumindest unsere Handyakkus zu laden. Wir gönnen uns eins der zwei vegetarischen Sachen auf der Karte – eine Pommes. Während wir uns stärken, überlegen wir, was unser Plan B ist, schlafen wir einfach noch eine Nacht im Auto? Dann kommt die Antwort der Unterkunft. Leider ist diese ebenfalls teuer. Uns beschleicht der Gedanke, dass wir hier wohl keine günstigere Unterkunft bekommen.

Dritter Akt

Caro motiviert Konsti, ein weiteres Mal in das Tourusteninformationszentrum zu gehen. Was glaubt ihr, bekommen wir beim dritten und letzten Besuch mehr Infos? Zumindest begegnet uns jetzt eine neue Dame. Kann sie Englisch? Leider nein, aber wir werden nach oben geführt und tatsächlich erbarmt sich eine weitere Dame sich unserer Fragen anzunehmen:

  • Unterkünfte? Gibt es hier überall im Ort, alle sind günstig und kosten ungefähr gleich viel. Das scheint also schonmal im Auge des Betrachters zu liegen.
  • Mit dem Auto bis zum Kolsai See fahren? Kein Thema. Check 🙂
  • Mit dem Auto zum anderen See fahren? Leider nein, das geht nur mit einem 4×4 Antrieb. Das wussten wir aber eigentlich schon vorher.

Wir sind also ein kleines bisschen schlauer als vorher und schmieden unseren neuen Masterplan. Wir verzichten auf die heutige Dusche, gönnen uns dafür eine Pizza Margherita und zwei Dosen Bier. Kurzum wir verbringen eine zweite Nacht in unserem Lada. Neben den essenziellen Dingen (Pizza und Bier) gehen wir noch weiteren Proviant für den morgigen Tag einkaufen und begeben uns dann in den Nationalpark.

Ratet mal was passiert, als wir oben am Parkplatz ankommen. Richtig, es fängt richtig an zu regnen. Dieses Mal sind wir nicht ganz so traurig, hier oben ist richtig viel los. Zahlreiche Lokalitäten, Touris, Shops und laute Musik. Dafür gibt’s einen Regenbogen 🌈 Hier oben wollen wir sowieso nicht bleiben und suchen uns daher einen Stellplatz weiter unten im Tal.

Lada Romantik Teil 2

Langsam hört es auf zu regnen und unsere Stelle direkt am Bach ist richtig schön. Wir beobachten eine Schafsherde und die Pferde auf der anderen Seite des Berges. Dann gibt’s endlich die Pizza und unser Bier. Den halben Tag haben wir heute planlos in Saty verbracht, um dann doch hier zu landen. Schlussendlich genau das richtige.

Heute versucht Caro ihr „Schlaf-Glück“ auf der Rückbank und Konsti erbarmt sich, den Platz auf dem Fahrersitz einzunehmen. Buenas noches.

Kolsai 2 – wir kommen

Der Wecker klingelt heute früh. Wir haben uns heute die Wanderung vom Kolsai Lake 1 zur Numero 2 vorgenommen. Es soll anstrengend werden und da Caro immer noch nicht wieder ganz fit ist, wollen wir zumindest früh starten. Der erste See liegt ziemlich nah beim Parkplatz von gestern. Als wir dort ankommen, sind nur ein paar ältere, russische Männer dort, die lautstark Technomusik hören und Fotos von sich machen. Wir laufen schnell los, müssen aber feststellen, dass ihre Geräuschkulisse uns noch etwas begleiten wird.

Der erste Teil der Wanderung geht direkt am Kolsai Lake 1 entlang. Leider nicht auf einer Höhe, sondern immer wieder hoch und runter. Das richtige Warm-up ist also schonmal gesichert. Schon jetzt ist die Aussicht richtig schön und schnell lassen wir die Schandflecken des ersten Sees (Bootsverleihe und sonstige Touri-Lokalitäten) hinter uns. Am Ende des Sees laufen wir eine ganze Zeit entlang des Flusses, der vom zweiten in den ersten See mündet. Zwischen den Bäumen fällt das Licht der Sonne durch, der Boden und unsere Umgebung sind von der Nacht und dem Regen aber noch ganz nass und feucht. Nach einer guten Stunde legen wir an einer Wiese in der Sonne unsere Frühstückspause ein. Es gibt Brot mit Frischkäse und Gurke – unser Dauerbrenner, aber es schmeckt ganz hervorragend. Und die Stärkung werden wir brauchen, denn bald erwartet uns erst der anstrengende Teil der Wanderung. Wir müssen nämlich noch knapp 500 Höhenmeter zurücklegen, wobei ein Teil der Strecke ca. 40 Grad Steigung hat. Nach dem Frühstück dann eine miese Feststellung: Wo ist Caros Sonnenbrille? 😱 Jedenfalls nicht mehr auf ihrem Kopf. Uns beschleicht eine Vermutung. Beim Ausziehen des Pullover wurde diese kurz abgelegt und „sicher“ an den Busch gehangen. Na hoffentlich bleibt sie da auch sicher bis zur Rückkehr. Jetzt umzudrehen wäre auf jeden Fall Quatsch.

Die Wanderung geht also gut gestärkt (allerdings ohne Sonnenbrille) weiter. Und irgendwann kommt sie dann: die Steigung. Wir kommen ganz schön ins Schwitzen und der rutschige Boden lässt uns auch langsamer vorankommen. Man munkelt, dass es vielleicht auch wieder etwas an der Kondition gelegen haben könnte, aber wer weiß das schon so genau 🤫🤔

Belohnung pur

Als wir oben ankommen, sind wir kaputt. Richtig kaputt. Aber das Schwitzen hat sich mehr als gelohnt. Der See ist beeindruckt schön! Inmitten der Berge eine kleine, blaue Oase im strahlenden Sonnenschein. Und das beste daran? Wir sind ganz alleine. Zumindest noch.

Wir laufen am See entlang über saftig grüne Wiesen auf denen Blumen in allen Farben blühen. Fotos können den Moment kaum einfangen. Am See gibt es Feuerstellen und etwas versteckt sogar eine Toilette. Wenn wir jetzt Zelt und Equipment dabei hätten, hier würde es sich gut aushalten lassen. Wir legen uns in Gras und machen die Augen zu.

Dann wird es lauter. Eine Gruppe an Menschen teilt von nun an mit uns das Paradies. Sie sind auf Pferden unterwegs – unverschämt, das steht man extra früh auf und die anderen lassen sich auf dem Rücken der Pferde tragen 😅 Sie begrüßen uns aber nett und sind anschließend in ihrem Element. Sie sind nämlich nicht zum Entspannen hier, sondern versuchen ihr Glück beim Angeln. Wir genießen unseren Rohkost-Kichererbsensalat, Brot und den Rest Frischkäse. Hier oben schmeckt alles nochmal besser. Nach einer langen und ausgiebigen Pause, machen wir uns wieder auf den Weg nach unten.

Tatsächlich treffen wir dabei noch auf ein paar weitere Wanderer:innen. Ein besonders wachsames Auge haben wir dann, als wir an der Stelle für die Sonnenbrillen-Ablage vorbei kommen. Zu Caros großer Enttäuschung, ist sie allerdings nicht mehr aufzufinden. Da hat wohl jemand anders die temporäre Zwischenlagerung mit einer Gratis-Sonnenbrillen-Station verwechselt. Möge dieser Person die nächste Taube kräftig auf die Sonnenbrillengläser koten – und zwar auf beide und die Stirn gleichermaßen☝️

Next stop: Turgen Schlucht

Wir sind noch gut in der Zeit und wollen weiter in Richtung Turgen Schlucht fahren. Hier steht morgen der Bärenwasserfall an. Wir fahren gut drei Stunden und erholen uns mit TrueCrime Podcasts, einem Kaltgetränk und einem KitKat von der Wanderung. Während Konsti uns sicher von A nach B bringt, ist Caro mit der Suche nach einer Dusche inkl. Unterkunft beauftragt. Sofern das Internet mitspielt, der Empfang ist eher geht so. Schließlich werden wir doch fündig, nehmen per Whatsapp Kontakt auf und schwuppdiwupp ist die Dusche inkl. zwei Betten im Dorm für einen guten Preis im Nationalpark gebucht. Unterwegs kaufen wir noch für das Abendessen ein, im Nationalpark gibt es nämlich keinen Supermarkt mehr.

Katzen-Hostel

Das sogenannte Hostel ist in diesem Fall eher ein einfaches Resort. Auf einem großen Gelände, gibt es mehrere kleine Ferienhäuschen, einen Pool, einen großen Gemeinschaftsgrill und auch zwei 8er Dorms mit dazugehöriger Küche. Überall wachsen Pflanzen und Blumen. Es ist alles etwas in die Jahre gekommen und der Faible für Sonnenblumen (insbesondere bei der Einrichtung der Küche) ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wir fühlen uns direkt wohl. Es ist super sauber, die Hausdame Natalya empfängt uns sehr herzlich und auf Deutsch (sie hat zuvor im Almaty als Übersetzerin gearbeitet und ist jedes Mal hellauf begeistert, wenn sie deutsche Gäste empfängt) und zu guter letzt: Es gibt hier super viele Katzen und die meisten lassen sich dazu breit schlagen sich von uns streicheln zu lassen.

Zu aller erst gehen wir duschen – ein Traum, wir fühlen uns wie neu geboren. Wir machen uns schnell Nudeln und fallen dann hundemüde ins Bett!

Bären sind mit allen Wassern gewaschen

Als der Wecker klingelt, sind wir wenig motiviert aufzustehen. Wir bleiben noch etwas liegen, bevor wir uns aufraffen und fertig machen. Mit dem Auto fahren wir weiter in den Nationalpark, geradewegs vorbei an den Eingang zum Bärenwasserfall. Wir düsen also erstmal durch die Schlucht.

Direkt entlang des Wasser ist es bei dem Sonnenschein richtig schön. Irgendwann drehen wir wieder um und halten beim richtigen Parkplatz. Gerade startet eine Gruppe Jugendlicher, daher entscheiden wir uns doch erst für das Frühstück am Fluss. Wir dachten noch, dass die Jugendlichen gleich weg wären und wir somit „alleine“ zum Wasserfall gehen. Die Jugendlichen waren tatsächlich weg, dafür waren die nächsten zwei großen Gruppen da. Wären wir doch mal früher aufgestanden.. Wir drängeln uns an ein paar älteren Herrschaften vorbei uns spazieren gemächlich 20 Minuten bergauf.

Da wartet er dann auch schon auf uns: Der Bärenwasserfall. Seinen Namen hat er übrigens tatsächlich von den damals hier lebenden Bären. Er ist etwa 30 Meter hoch und das spritzende Wasser ist bei dem Wetter eine angenehme Erfrischung. Die Aussicht von hier oben auf das Tal ist durchaus sehenswert, da machen wir doch direkt ein Foto.

Viel länger bleiben wir aber auch nicht, es wird gefühlt immer voller.

Planänderung Nr. 300

Wir verlassen den Nationalpark und tanken bei einer wenig netten Dame. Aber wie geht es jetzt weiter? Wir überlegen nach Qapschaghai, einem „Erholungsort“ am gleichnamigen See zu fahren. Ein bisschen Planschen wäre ja nett, aber die Rezensionen sind leider weniger einladend. Der „Strand“ soll sehr vermüllt sein und die Unterkünfte sehen auch semi gut aus. Dann vielleicht doch zum Big Almaty Lake, der etwas oberhalb von Almaty liegt? Wenn wir jetzt losfahren, könnten wir noch vor dem angekündigten Regen dort sein. Top, Entscheidung getroffen. Wir fahren ca. 2,5 Stunden, einmal durch Almaty durch und ab in die Berge. Aber dann stehen wir plötzlich vor einer Straßensperrung. Es gab einen Erdrutsch und man kommt nur mit einem 4×4 Geländewagen weiter oder man läuft. Die Fahrt mit dem Geländewagen ist total überteuert und da unsere Beine noch schwer von gestern sind, entscheiden wir uns gegen die 10 km bergauf. Wahrscheinlich hätte es oben sowieso geregnet und wäre sehr bewölkt gewesen. Daher der neue Plan: Nach kurzem Zwischenstopp am zweiten Bärenwasserfall (scheint hier ein Ding zu sein)…

… ab nach Almaty in unser Winehub Hostel, duschen und dann ab zu Del Papa – Datenight mit Pizza, Pasta und natürlich Aperol Spritz.

Im Hostel lernen wir noch Roman kennen, er lebt eigentlich in Kanada, kommt aus Russland und ist ein strahlender Lebensmann, der ununterbrochen redet, ein Buch über Heilpflanzen liest, tief im Tarotkarten-Game ist und aktuell von unterwegs Englischkurse gibt. Er liebt rosa (was unschwer an seinem Koffer, seinem Kuschel-Einhorn und seinen Souvenirs erkennbar ist) und war bereits im Usbekistan und Kirgisistan unterwegs. Er gibt uns super Tipps und wir bleiben über Instagram in Kontakt.

Mission Postkarten

Am folgenden Tag folgen wir noch einer wichtigen Mission vor unserer Abreise: Wir müssen unbedingt Postkarten finden. Wie ihr wisst, hatten wir bei Insta ein kleines Quiz zu unserer nächsten Destination gestartet und allen Gewinner:innen eine Postkarte versprochen. Kein Problem. Eigentlich. Wenn es denn Postkarten gäbe. Wir haben seit Tag 1 in der Stadt Ausschau gehalten. An Verkaufsständen, in Museumsshops (obwohl wir nicht mal im Museum waren), in Malls, Touristenshops und vor allen Dingen beim Besuch von Kok Tobe, wo sich ein Souvenirshop an den nächsten reihte. Aber keine Chance. Nirgends war auch nur eine hässliche Aussichtskarte zu entdecken. Daher lautet unsere Mission am letzten Tag in Kasachstan: Postkarten finden UND schreiben.

Mietwagen-🦊

Zuerst müssen wir noch das Auto zurückgeben. Wir fahren durch die SB Waschstraße und müssen nachher feststellen (als das Auto getrocknet ist), dass wir das gar nicht mal so gut können. Zudem halten wir uns für ganz große Sparfüchse 🦊 weil wir nach unserem letzten Tank der Strich immer noch einen vollen Tank anzeigt, obwohl wir bestimmt 200 km gefahren sind. Long story short – der Vermieter hat vermutet, dass wir das Auto am Vortrag schon sauber gemacht haben, weil es „schon wieder“ dreckig war. Das haben wir einfach mal so stehen lassen. Und als Konsti das Auto von der Straße auf den Hof des Vermieters umparkt, springt der Tankstrich um. Ups, auch nicht voll getankt. Der Vermieter bemängelt diese beiden Punkte und behält sich vor, etwas von der Kaution einzubehalten. Vier Euro. Na gut, damit können wir durchaus leben 😅

Dann widmen wir uns der Mission, wir fahren mit einem Yandex in eine Art Bastelgeschäft, die laut Website Postkarten haben. Joa, Grußkarten könnte man dazu sagen. Vielleicht die hässlichsten, die wir je gesehen haben. Wir fragen, wo man sonst noch Postkarten bekommen könnte. In einem großen Supermarkt. Na gut, dann hin da. Auch hier: Die gleichen hässlichen 5 Grußkarten wie zuvor. Dafür schlendern wir durch den großen Supermarkt und setzen noch schnell einen Haken hinter einem weiteren To Do – Kumis, die gegorene Stutenmilch probieren. Wir hätten es authentischer umsetzen können. An der Straße standen oft Kinder, die Kumis aus einer großen PET Plastikflasche verkauft haben. Auf dem Bazar konnte man dies ebenfalls von netten älteren Damen erstehen. Nachdem wir nun die Supermarkt-Version getestet haben, sind wir froh, dass keine/r der Verkäufer:innen unsere Gesichter und Reaktion gesehen hat. Der Geruch war schon schlimm, aber der Geschmack war noch schlimmer. Ganz prickelig, für uns verdorben schmeckende Flüssigkeit, die zudem einen sehr starken Eigengeschmack hatte. Dagegen ist Ziegenmilch geschmacksneutral. Naja, Haken dahinter und (entschuldigung für die Lebensmittelverschwendung) weg mit dem Rest.

Es geht weiter mit der U-Bahn in die Stadt. Konsti hat im Internet einen weiteren Laden gefunden, der laut Beschreibung Postkarten anbietet. In dem kleinen Laden in der Nebenstraße gibt es alles: T-Shirts, Kaffee, Bambuszahnbürsten, Schmuck, Aufkleber und tatsächlich auch Postkarten. Yeah! Wir können uns kaum entscheiden, so schön sind die Postkarten.

Den Rest des Tages verbringen wir also bei in einem Café mit dem Schreiben der Postkarten und holen etwas Instagram-Content nach. Caro erstellt ihr erstes Reel, was eine Ewigkeit in Anspruch nimmt. Wir wissen ja, „Digital Native“ ist sie nicht. Für diejenigen, die eine Postkarte erhalten: Wundert euch nicht, ihr erhaltet eine Postkarte aus Almaty, die aus Bischkek (Kirgisistan) versendet wurde. Schlichtweg haben wir es einfach nicht mehr zur Post geschafft, aber eigentlich ganz cool so, oder?

Endlich Wine im Hub

Zurück im Hostel kredenzen wir uns einen köstlichen Salat mit etwas Brot und gönnen uns danach ein Glas Wein. Wir können ja schließlich nicht im Winehub Hostel geschlafen haben, ohne hier ein Glas Wein zu trinken. Als wir dann noch ein Foto davon auf Instagram posten und das Winehub verlinken, bekommen wir direkt noch ein Glas spendiert. Ist das der Beginn unserer Influencer-Karriere? Wenn so unsere Kooperationen laufen, sagen wir dazu nicht nein 😅 Wir haben übrigens mit unseren stolzen 135 Followern eine echte Kooperationsanfrage. Ein Hersteller von Harem Pants hat uns angeschrieben, ob wir nicht ein paar der Hosen bewerben möchten. Geht so.

Mit dem WineHub-Hostel beginnt auch der Start unseres Hostel-Games. In Südasien gab es dazu nie wirklich die Gelegenheit. Es gab nur wenige Hostels und ein Bett im Dorm war dort meistens teurer, als ein Doppelzimmer mit eigenem Bad im Hotel. Hier scheint sich das Blatt allerdings zu wenden.

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Almaty
Tschüß Kasachstan!

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