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Usbekistan  /  7. August 2023

Kurzer Zwischenstopp in Kokand

Konsti kommt heute schwer aus dem Bett. Er fühlt sich nicht ganz fit, ausgerechnet an einem Reisetag. Heute geht es für uns nach Usbekistan, erst mit dem Yandex zur Grenze, dann weiter in die nächste Stadt nach Andijon und von dort aus mit dem Zug weiter bis nach Kokand (nicht zu verwechseln mit Krokant ☝️). Soweit der Plan.

Willkommen in Land Nummer 6

Nach einem schnellen Frühstück und zwei Kaffee (die sind heute dringend nötig) fahren wir mit dem Yandex zur Grenze. Wir tauschen noch schnell ein paar kirgisische Som in usbekische So’m, um wenigstens ein bisschen Bargeld zu haben. Das wird sich noch als gute Entscheidung herausstellen. Dann geht es zu Fuß Richtung Grenzübergang. Drei Minuten später finden wir uns schon in einer Menschenschlange wieder. Wir sind nicht die einzigen. Allerdings die einzigen offensichtlichen Touris. Wir kennen es ja bereits, aber das mit dem Anstellen läuft hier etwas anders. Ältere Damen drängeln sich vorbei (okay), dann Frauen mit Kindern (auch okay) und dann noch junge Männer (wir wollen nicht unhöflich und schon gar nicht sexistisch sein, also auch okay). Vor den Schaltern zur Ausreise ist es knubbelig und schon jetzt sehr heiß. Als wir vorne ankommen, sind wir komplett nass geschwitzt. Ausreisestempel: Check. Dann sichten wir ein anderes Touri-Pärchen. Ob sie wohl Deutsch sind? Knapp daneben, sie kommen aus den Niederlanden, aus der Nähe von Amsterdam. Unsere Wege trennen sich aber schnell wieder, wir steuern ein anderes Ziel an. Einreise Usbekistan: Check. Wir laufen zum nächstgelegenen Bus, den wir sehen. Auch wenn uns zahlreiche Taxifahrer weiß machen wollen, dass der Bus nicht nach Andijon fährt, fragen wir beim Busfahrer nach. Natürlich fährt er nach Andijon, er ist schon relativ voll, aber zumindest können wir unsere Rucksäcke noch im Mittelgang abstellen und uns auf die Stufe am Ausgang setzen.

Immer dasselbe mit den Taxifahrern, das Streuen von falschen Informationen und Abzocken von Tourist:innen scheint hier und da zum Berufsbild zu gehören.

Kurzer Zwischenhalt: Andijon

Direkt bei der Ankunft, man zahlt im Bus übrigens beim Aussteigen vorne beim Fahrer, steuern wir direkt den nächstgelegenen Simkarten-Laden an der Ecke an. Eine freundliche Mitarbeiterin, die heute Unterstützung von ihrer kleinen Tochter bei der Arbeit hat, hilft uns schnell weiter. Sie spricht sehr gutes Englisch und problemlos bekommen wir unsere Simkarte für Usbekistan. Danach steuern wir das nächste Kaffee an. Konsti ist offensichtlich (siehe Foto) immer noch müde und draußen ist es wahnsinnig heiß. So voll bepackt, wie wir sind, nutzen wir die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges, um unsere Weiterreise in Usbekistan und Tadschikistan zu planen.

Bevor wir zum Bahnhof fahren, wollen wir noch „schnell“ Bargeld abheben. Aber nichts da, laut einem Bankmitarbeiter gibt’s hier erst ab Montag wieder Geld. Okay. Hoffentlich haben wir in Kokand mehr Glück. Viel Bargeld haben wir leider nicht mehr. Danach geht’s zum Bahnhof. Der Bahnhof sieht auf den ersten Blick wie ausgestorben aus. Es gibt nur einen überwachten Eingang, alles ist wahnsinnig sauber. In der kleinen Eingangshalle sind dann aber doch ein paar Menschen. Alles ist sehr entspannt und überschaubar. Das gefällt uns. Hier noch ein kleines Bild zur Erinnerung wie es noch vor ein paar Wochen in Indien am Bahnhof aussah.

Wir genießen gerade einen kurzen Moment der Ruhe (O-Ton Konsti: „Ich bin froh, dass wir gerade einfach kurz chillen können und nicht interagieren müssen“), als wir von einem jungen Mann auf Englisch angesprochen werden. Er ist Englischlehrer und er ist mit seiner Klasse Jugendlichen unterwegs. Gerne möchte die Klasse ihr Englisch etwas „testen“ und ehe wir uns versehen, sind wir zu zwei englischsprachigen Versuchskaninchen vor einer Traube an Jugendlichen geworden, die jetzt um uns rum stehen. Sie freuen sich sehr und wir versuchen, so gut es geht alle Fragen zu beantworten. Wir erzählen ein bisschen über Deutschland (Wobei, was erzählt man eigentlich über Deutschland?), outen uns als nicht-verheiratet und Vegetarier:innen und erklären, dass bei uns Männer und Frauen gemeinsam studieren (und das sogar gleichberechtigt!!!). Die Schüler:innen wollen nämlich gerne irgendwann im Ausland studieren. Dann kommt unser Zug, wir verabschieden uns schnell, machen noch ein paar Selfies und Konsti verrät auf Nachfrage unseren Instagram-Account.

5 Minuten später haben wir dann tatsächlich unsere Follower gesteigert. So geht das also mit dem Generieren von neuen Followern 😅

Zugfahren in Usbekistan

Wir sind begeistert, alles läuft sehr geregelt ab, das Personal zeigt uns den Zug und unseren Waggon und wir starten pünktlich Richtung Kokand. Also wenn so das Zugfahren so einfach ist, dann wird dies wohl unsere präferierte Fortbewegungsart. Die Züge sind sauber und nicht wirklich überfüllt (es werden so viele Tickets verkauft, wie es Sitzplätze gibt, Wahnsinn). Was es mit dem Schild (s.u.) auf sich hat, haben wir nicht so ganz verstanden. Einziger Haken: Das permanent schreiende Kind direkt hinter uns.. Wobei dieses Konsti auch nur geringfügig zu stören scheint. Auch bei der Ankunft erscheint der Bahnhof fast wie ausgestorben.

Wir steigen auf das Yandex um und fahren zu unserer Unterkunft.

Fitnessstudio oder Hostel?

Der Eingang wird sich auf jeden Fall geteilt. Auf der zweiten Etage scheint es ein Fitnessstudio zu geben, auf der dritten Etage ist dann das Hostel.

Der Herr von der Rezeption kann leider kein Englisch, per Telefon werden wir mit dem Besitzer verbunden. Konsti fragt, ob es möglich sei, morgen zu zahlen, da wir erst zum ATM müssen, um Geld abzuheben. Kein Problem. Wir beziehen unser Zimmer, ruhen uns kurz aus und machen uns dann auf den Weg, um einen Supermarkt zu finden. Wir sind schon enttäuscht auf dem Rückweg, als Caro vorschlägt, es bei dem Laden DIREKT neben unserem Hostel zu versuchen. In der Frontscheibe sind Spielzeug und Stofftiere. Dahinter aber verbirgt sich noch ein richtiger kleiner Supermarkt. Jackpot! Wir statten uns mit Brot, Gemüse und einer Dose Bohnen aus. Die Grundlage für unser kleines Abendbrot.

Eine richtige Küche gibt’s nicht, also bereiten wir mal wieder alles in der Tupperdose im Zimmer zu. Das kennen wir ja schon. Dann klopft es.

Money Money Money

Vor der Tür steht der Rezeptionist. Er streckt Konsti das Telefon entgegen. Der Besitzer des Hostels möchte, dass wir zahlen. Sofort. Als Konsti nochmal erklärt, dass wir morgen früh direkt Geld holen, wird er ungemütlicher. Wo wir denn morgen an einem Sonntag Geld her bekommen wollen? Die Banken hätten ja geschlossen. Da wir aber wirklich nicht genug Geld haben, gibt Konsti etwas widerwillig seinen Reisepass als „Pfand“ ab. Da Caro zum Zeitpunkt des Klopfens weder Hose noch BH anhatte (das Wetter hatten wir ja bereits das ein oder andere Mal thematisiert), verfolgte sie das gesamte Gespräch nur hinter verschlossener Badezimmertür. Wir sind irritiert und zugegebenermaßen etwas verunsichert. In Andijon hatten wir ja auch kein Glück mit einem ATM. Können wir tatsächlich erst am Montag Geld abheben? Wir unterbrechen das Abendessen und googlen erstmal. Hm, was wir lesen, beruhigt uns nicht wirklich. Es wird empfohlen Bargeld mit ins Land zu bringen, da es wenig Geldautomaten gibt. Am besten Dollar oder Euro. Nicht jede Bank tauscht jede Währung. Wir haben noch knapp 20 Euro. Unser Notgroschen. Die Banken öffnen am Montag um 9 Uhr. Da wollen wir eigentlich schon weiter Richtung Chudschand. Aber gibt es wirklich keine ATMs, die funktionieren? Angezeigt werden uns tatsächlich nur wenige auf Maps. Wir wollen es direkt morgen früh versuchen. Erstmal dinieren wir in unserem kleinen Zimmerchen und schauen dabei Herr der Ringe Teil 1.

Mission Money

Wir starten mit einem Kaffee in den Tag und begeben uns direkt auf die Mission, an Bargeld zu kommen. An der nächsten Straßenecke haben wir tags zuvor eine große Bankfiliale gesehen. Vielleicht haben wir ja Glück und es gibt einen ATM, den man auch sonntags nutzen kann. Und tatsächlich: Neben dem Bankgebäude steht ein kleines 24/7-ATM-Häuschen (wie gefühlt an jeder 3. Straßenecke, wie wir später feststellen) und was bekommen wir da ganz schnell und problemlos? Bargeld. Ohne Gebühren und eine ausreichende Summe. Der ganze Stress umsonst. Wir gehen schnell zurück zum Hostel und begleichen unsere Schulden und bekommen im Gegenzug Konstis Reisepass zurück. Einfacher hätte es nicht laufen können.

Und doch fragen wir uns, ob das Geldsystem hier noch anders funktioniert und die meisten Menschen ihr Geld direkt am Schalter abholen und nicht am Geldautomaten ziehen.

Sightseeing in Kokand

Wir haben uns ein paar Sights abgespeichert, aber schon jetzt ist es ordentlich heiß.

Die Juma Moschee ist direkt bei uns um die Ecke. Die 1812 von Umar Khan erbaute Moschee hat ein 22 m hohes Minarett und umfasst einen farbenfrohen, 100 m langen Aivan, der von 98 aus Indien mitgebrachten Rotholzsäulen getragen wird. Wir begutachten sie von außen, sparen uns aber den Eintritt.

Der Xudayar Khan Palast wurde als Herrschersitz für Xudayar Khan errichtet. Der Bau wurde 1863 begonnen und 1873 vollendet. Er gehörte zu den letzten islamischen Großbauten in Usbekistan. Im Inneren hat der Palast 119 Räume und sieben Innenhöfe. Stuckverzierungen, Fliesenmosaike und bunt bemalte Holzdecken stehen für das Volkskunsthandwerk der Region. In einem Teil befindet sich ein Museum, welches wir uns anschauen. Besonders schön finden wir die Granatäpfelbäume in den Innenhöfen.

Danach lassen wir uns durch den angrenzenden Park treiben und gehen noch an mehreren Madrasen sowie einem Mausoleum vorbei. Die Narbutabey Moschee schauen wir uns auch von Innen an. Selbstverständlich mit langen Klamotten und Caro mit Kopftuch. Genau das richtige bei dem Wetter.

Danach geht’s wieder Richtung Hostel. Wir staunen über zahlreiche Melonenverkäufer:innen, Brotbäcker und Shashlikgriller, die bei dem Wetter ihre Produkte an der Straße verkaufen.

Siesta

Wie es sich in heißen Ländern gehört, machen wir erstmal eine Pause und drehen erst am Nachmittag nochmal eine Runde an der „frischen“ Luft. Wir streifen über den Bazar. Hier scheinen sich auch die einzigen Menschen draußen herum zu treiben. Ansonsten sind die Straßen eher leer. Auf dem Rückweg machen wir einen Halt im Teehaus. Tee hat hier einen besonders hohen Stellenwert. Er schmeckt für uns wie immer, nur dass er hier aus kleinen Schalen getrunken wird und die Teekannen alle gleich aussehen. Schön finden wir allerdings die typischen Sitzgelegenheiten. Es sieht aus, als hätte man einen niedrigen Tisch auf ein, mit einem Teppich ausgelegten Bett aufgestellt. Man zieht seine Schuhe aus und macht es sich bequem. Diese „Betten“ sieht man übrigens an jeder Ecke.

Den Abend lassen wir ähnlich wie den letzten ausklingen. Morgen früh wollen wir über die Grenze nach Tadschikistan. Wie das genau funktioniert, wissen wir noch nicht, aber das wird schon klappen.

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Hallo Usbekistan!
Hallo Tadschikistan!

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