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Malaysia  /  2. Oktober 2023

Housesitting Premiere

Achtung, Triggerwarnung: Bei diesem Artikel dreht sich so ziemlich alles um unsere Zeit mit Tora, unserer Housesit-Katze. Wenn du dich damit unwohl fühlst, weil du entweder ein Hundemensch bist, eine Katzenhaarallergie hast oder Tieren generell abgeneigt bist, kannst du den Blogartikel gerne überspringen. 

Wir haben endlich eine Zusage! Nachdem wir für Singapur nach einer Zusage wieder eine Absage erhalten haben, steht er nun an: Unser erster Housesit. In Petaling Jaya, einer Stadt, die so nah an Kuala Lumpur grenzt, wie Offenbach an Frankfurt, passen wir die kommenden drei Tage auf Tora auf. Für diejenigen, die es noch nicht kennen, ein paar Worte zum Prinzip von Housesitting.

Das 1×1 des Housesittens

Eigentlich ist es selbsterklärend. Während die Besitzer unterwegs sind, übernehmen wir als Housesitter das Aufpassen auf die Wohnung/das Haus/den Garten und ggf. auf die Haustiere. Es gibt ein Online-Portal auf dem sich beide Seiten registrieren können. Beide Seiten haben ein Profil mit allen relevanten Infos hinterlegt. Welche Erfahrung hat man mit welchen Tieren, allgemeine Infos über sich selbst und natürlich Fotos. Wir haben ein paar Suchkriterien hinterlegt und bekommen eine Benachrichtigung, sobald eine passende Anzeige online geschaltet wird. Jetzt müssen wir schnell sein und uns mit einem individuellen Text auf eine Anzeige bewerben, wenn die Kriterien für uns passen. In der Anzeige sind Fotos des Zuhauses und der Tiere zu sehen. Ebenso wie Informationen zu den Rahmenbedingungen, das Datum, die Verantwortlichkeiten sowie auch Bewertungen von bisherigen Housesittern. Der Vorteil für uns: Wir haben für den festgelegten Zeitraum ein kostenloses Dach über dem Kopf und Tiere um uns herum. Bei den Tieren kann es sich übrigens um ein oder mehrere Tiere handeln. Es reicht von Katzen und Hunden, über Reptilien bis hin zu Hühnern und Fischen. Manchmal auch alles zusammen. Manchmal muss man sich noch um Pflanzen oder weitere Aufgaben im Haushalt kümmern, das ist ganz individuell. Genau wie auch der Zeitraum. Manchmal sind es nur zwei Tage, manchmal mehrere Wochen. In Zentralasien gab es keine Inserate, in Südostasien ist das Portal schon wesentlich bekannter. Besonders populär ist es aber in den USA, Australien, Neuseeland, UK und auch immer mehr im Rest von Europa. Wir haben schon direkt am Anfang festgestellt, dass wir schnell sein müssen. Es können sich max. 5 Parteien auf eine Anzeige bewerben, die Entscheidung liegt natürlich bei den Besitzer:innen, aber unser Gefühl bisher sagt uns, dass es meistens nach dem Prinzip „first come first serve“ geht.

Das Kennenlernen

Nach unserer Zusage vereinbaren wir mit Anushia und Daniel ein Kennenlernen am Vortag. Die beiden fliegen morgen sehr früh, deshalb schauen wir heute schon vorbei, um Tora kennenzulernen und uns alle Aufgaben und die Gegebenheiten zeigen zu lassen. Wir haben uns für die Vorübernachtung eine Unterkunft in der Nähe gesucht und haben es nicht weit. Zugegebenermaßen sind wir beide etwas aufgeregt. Warum? Keine Ahnung, aber wahrscheinlich hoffen wir beide insgeheim, dass Tora uns mag und wir damit Anushia und Daniel ein gutes Gefühl geben können. Die beiden sind geschätzt Anfang/Mitte 40. Anushia kommt aus Malaysia, während Daniel gebürtiger Deutscher ist. Nach einem Praktikum vor 20 Jahren, haben die beiden sich kennengelernt und er ist geblieben. Mittlerweile ist er Architekt und Anushia arbeitet für eine Unternehmensberatung. Die beiden sind 2008 von Deutschland auf dem Landweg nach Malaysia gereist, auch mit dem Backpack und einem Reiseblog. Jetzt wohnen die beiden seit mehreren Jahren in ihrem schönen und sehr gemütlichen Bungalow in einer sehr guten Wohngegend. Wir werden von den beiden sehr herzlich begrüßt. Tora schläft auf der Couch, wir gehen direkt in die Kontaktaufnahme. Sie schnuppert an unserer Hand, lässt sich streicheln und schleckt Caros Finger ab. Puh, Glück gehabt, das ging schonmal gut. Dass Tora keine klassische Schmusekatze ist und dass wir, sagen wir mal „etwas Glück“ beim ersten Eindruck hatten, merken wir erst später.

Daniel zeigt uns alle Zimmer, wir schlafen in einem Gästezimmer mit eigenem Bad, der Wohnbereich ist groß und gemütlich eingerichtet. Er bietet uns sogar an, sein Büro zu nutzen. Die Küche ist groß und schon vorab haben wir gelesen, dass es sowohl einen Ofen als aus auch einen Mixer gibt. Mehrfach betonen die beiden, dass wir uns ganz wie zuhause fühlen sollen. Wir können alles benutzen, Öl, Gewürze, Sachen im Kühlschrank, Obst, Eier.. Das Haus verfügt über eine große Terrasse, die zum Teil überdacht ist, ein Traum! Überall sind tolle und große Pflanzen, eine Bananenstaude, ein Baum mit Jackfruits, ein weiterer mit Rambutans.

Natürlich bekommen wir auch Toras Plätzchen gezeigt, welches Futter sie wann bekommt, dass sie ihr Geschäft eigentlich ausschließlich draußen verrichtet und sie durch ein Fenster immer rein und raus gehen kann, wann sie möchte. Es gibt sogar nochmal einen ausgedruckten Guide, in dem alle Infos inkl. Notfallnummern und Empfehlungen in der Umgebung aufgeführt sind. Wahnsinn. Da bleiben fast keine Fragen offen. Bei der Verabschiedung nimmt Daniel uns mit dem Auto zurück in die Stadt. Er muss sowieso noch etwas besorgen und wir freuen uns über das Angebot. Er zeigt uns noch den nahegelegenen Eingang zum Jungle-Walk, dem grünen Paradies, direkt neben dem Wohngebiet. Wir haben ein wirklich gutes Gefühl und freuen uns sehr auf die anstehenden Tage mit Tora. Da wir früh aufgestanden sind, macht sich mal wieder die Müdigkeit breit. Wir rasten kurz im Hotel und ziehen dann los zum Abendessen.

All vegetarian Abendessen

Vorab haben wir es schon bei Google gesehen, in direkter Umgebung vom Hotel gibt es mehrere vegetarische Restaurants. Darauf freuen wir uns. Endlich mal wieder alles bestellen können. Wir können uns ehrlich gesagt kaum entscheiden und bestellen eine Laksa als Hauptgericht und zwei Vorspeisen in Form von grünen Dumplings und einer Art Frühlingsrollen. Es schmeckt wahnsinnig gut und ist nicht mal teuer. Ein Träumchen. Danach machen wir noch einen Abstecher für das Dessert zu 7-Eleven und machen es uns dann in unserem Hotelzimmer gemütlich. Wir wollen möglichst früh in unser Zuhause für die folgenden drei Tage.

Premiere Housesit

Zu Fuß machen wir uns mit den Rücksäcken auf den Weg zu unserem temporären Zuhause. Als wir nach ca. 20 Minuten ankommen, sind wir beide nassgeschwitzt. Es fühlt sich noch etwas komisch und ungewohnt an. Es ist halt doch etwas anderes in einem anderen „Zuhause“ zu sein und in der Küche erstmal alle Schubladen zu öffnen. Was macht man da am besten? Erstmal einen Kaffee trinken und Frühstücken. Tora ist nämlich außer Haus, jeden Vormittag treibt sie sich nach dem Frühstück in ihrer Hood herum. Anushia und Daniel haben uns Sauerteigbrot und Käse hinterlassen – ein Traum 😊 dazu machen wir uns noch etwas Joghurt mit Obst und machen es uns auf der Terrasse bequem.

Und siehe da, wer kommt da schon um die Ecke und begrüßt uns? Tora schaut etwas verdutzt, lässt sich aber streicheln und bereitwillig ein zweites Frühstück von uns kredenzen. Selbstverständlich ihr Katzenfutter, welches sie immer in mehreren kleineren Portionen serviert bekommt. Da wir Kuala Lumpur schon gut erkundet haben, wollen wir die kommenden Tage ein bisschen zum Entspannen, Blogartikel schreiben und Kochen nutzen. Wir erhoffen uns viel gemeinsame Zeit mit Tora. Apropos, nach dem Frühstück erkundet sie erstmal unser Gepäck und macht es sich neben Konsti auf unserem Bett bequem. Klar, sie zeigt erstmal, wem hier eigentlich alles gehört. Wir freuen uns sehr über ihre Gesellschaft und verlegen unseren „Arbeitsplatz“ neben sie ins Bett. Ein bisschen lässt sie sich streicheln, aber wenn es ihr zu viel wird, dann zeigt sie das. Da kann es schonmal sein, dass sie leicht in die Hand beißt. Okay, die Sprache verstehen wir.

Küche, wir kommen!

Na klar, wir freuen uns sehr über die voll ausgestattete Küche. Erstmal checken wir, was es so alles an Geräten gibt und schmieden dann Pläne, wie wir diese einsetzen. Nachdem wir den Mixer/Hexler gefunden haben, sind wir uns schnell einig: Pistazien-Minz-Pesto! Darauf haben wir schon seit Wochen Lust, in Deutschland ist das Pesto in Kombination mit Pasta, frischen Tomaten und Mozzarella regelmäßig in unsere Bäuche gewandert. Dafür nehmen wir auch einen längeren Weg in einen größeren Supermarkt in Kauf. Gleichzeitig können wir dann auch mal ein bisschen die Gegend unter die Lupe nehmen und auf unser Schrittziel kommen. Wir spazieren ca. 45 Minuten zum Supermarkt. Hier gibt’s einiges, aber Käse ist natürlich teuer. Wir verzichten auf Mozzarella, aber natürlich nicht auf Parmesan. Gut geschwitzt kommen wir danach wieder zuhause an. Als kleinen Snack gibt es einen Melonensalat mit Feta und Minze.

Während Caro den Blogartikel für Kuala Lumpur schreibt, beschäftigt sich Konsti mit der Weiterreise und widmet sich dann dem Pesto. Er macht eine besonders große Portion, wir wollen Anushia und Daniel ein Glas als Dankeschön da lassen und unser Hunger (und vor allem die Vorfreude) ist riesig. Als Beilage gibt es übrigens einen grünen Salat mit Mango und frischer Chili. Die kleinen roten Chilis haben es übrigens ganz schön in sich. Es schmeckt alles wahnsinnig gut und wir genießen es an einem so schönen Ort an einem großen Tisch zu Abend zu essen. Draußen wäre es wahrscheinlich noch viel schöner zum Sitzen, allerdings lauern dort ganz viele böse Mücken. Auch das „Baden“ im Anti-Mückenspray interessiert die lästigen Biester nur bedingt. Daher machen wir es uns drinnen gemütlich. Passend zum Abendessen kommt auch Tora und fordert ihr Abendessen ein. Selbstverständlich servieren wir ihr gerne ihre Gänge, für sie steht heute Thunfisch-Lachs auf dem Speiseplan. Wir machen uns noch einen gemütlichen Abend auf der Couch. Tora leistet uns Gesellschaft und wenn sie zwischendurch noch etwas Hunger bekommt, maunzt sie laut und wir kommen dem Wunsch natürlich umgehend nach. Sie schläft heute sehr viel, was die Vermutung nahelegt, dass sie wahrscheinlich morgen früh wach sein wird. 

Tora Tag 2

Wie recht wir mit unserer Vermutung hatten. Tora steht das erste Mal um halb 6 auf der Matte. Dafür springt sie sogar zu uns aufs Bett uns lässt sich kurz streicheln. Im Grunde genommen aber eigentlich nur, um auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen und weniger, um sich neben uns zu kuscheln. Da wir die junge Dame nicht hangry erleben wollen, erbarmt sich Caro und startet die erste Raubtierfütterung. Wenn es nämlich nicht schnell genug geht, dann beißt die kleine Tora auch gerne mal ins Bein oder in den Finger. Wir schlafen noch etwas weiter, bis sie ein zweites Mal kommt. Jetzt ist auch schon fast Aufstehzeit, deshalb verbindet Caro den zweiten Gang mit der Zubereitung eines Kaffees. Wir wollen heute den Jungle Walk erkunden und wollen den Versuch starten, am Morgen dorthin zu joggen. Nach dem ersten Kaffee machen wir uns fertig.

Sweaty Jungle Jogging

Wie schon so oft beschrieben, schwitzen wir ja eigentlich schon, ohne uns überhaupt zu bewegen. Die hohe Luftfeuchtigkeit kann so einiges. Wir laufen etwas durch das Wohngebiet und kommen dann zum Eingang, den Daniel uns gezeigt hat. Wir biegen direkt ab und befinden uns einfach gefühlt mitten im Dschungel. Wir laufen einen kleinen Trampelpfad entlang, dann geht es Treppen steil berghoch. Da hören wir erstmal auf mit dem „Laufen“ und gehen die Treppenstufen über Stock, Stein und Wurzeln bergauf. Um uns herum ist alles zugewachsen und grün. Den passenden Sound gibt’s natürlich auch gratis dazu. Was für ein Dschungel-Erlebnis am Morgen. Oben angekommen laufen wir weiter den Weg entlang, zwischendurch haben wir eine tolle Aussicht uns es sieht so aus als wenn wir aus einem tiefen Dschungel auf Kuala Lumpur blicken. Dabei ist die nächste Wohngegend ja direkt um die Ecke. Es macht wirklich Spaß und endlich können wir unsere Trailrunning mal für ihre eigentlich gedachte Funktion testen. Konsti muss sich zugegebenermaßen im Tempo etwas drosseln, damit Caro nicht den Anschluss verliert.

Nach nicht mal 5 km kommen wir wieder Zuhause an, es war tatsächlich nur ein kurzer Ausflug, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie geschwitzt wir sind. Konsti wringt sein T-Shirt aus. Das was da rauskommt könnte den Kaffeebecher von heute morgen wieder füllen. Bah. Das heißt dann wohl erstmal wieder den Wasserhaushalt auffüllen. Während wir noch etwas ausschwitzen, kommt nun auch endlich die heiß ersehnte Begrüßung durch Tora. Sie kommt angelaufen, maunzt und holt sich eine kurze Streicheleinheit ab, bevor sie wieder vondannen zieht. Für uns gibt’s erstmal eine Dusche und danach ein Frühstück auf der Terrasse.

Das bisschen Haushalt

Komisch aber wahr: Das bisschen Haushalt macht uns Spaß und gibt uns ein Gefühl von Alltag in den „eigenen vier Wänden“. Selbst spülen, aufräumen und waschen ist hier fast ein Highlight. Für unsere Weiterreise haben wir noch einige to do’s, denen wir uns jetzt widmen. Tora kommt uns ab und zu besuchen. Mal für einen Snack und manchmal nur um uns Gesellschaft zu leisten. Sie schläft tagsüber viel. Aber kein Wunder, wer so früh auf den Beinen ist, braucht auch den ein oder anderen Mittagsschlaf. Wir buchen die Flüge für unsere Weiterreise, schreiben etwas am Blog und recherchieren für Unterkünfte und Co. Dann wird wieder Wäsche aufgehangen und Kaffee getrunken. Gegen Nachmittag machen wir einen Spaziergang in der Umgebung.

Gated Community Vibes

Wie schon beschrieben, sind wir etwas außerhalb der Stadt. Zur nächsten Metrostation läuft man ca. 15 Minuten, aber von dort ist man in weiteren 15 Minuten direkt im Zentrum von Kuala Lumpur. Der Bungalow von Anushia und Daniel liegt in einer uns besser erscheinenden Wohngegend. In der Nachbarschaft stehen nette Häuschen, welche von höheren Zäunen umgeben sind. Die Gärten (auch andere Straße) sind alle bestens in Schuss und auch Anushia und Daniel haben einen Gärtner, der einmal in der Woche kommt. Beim Spaziergang sichten wir noch ein paar richtige Villen, von denen man mit Sicherheit einen wahnsinnigen Ausblick auf die Stadt hat. Hinter großen Toren warten hier und da auch richtig teure Autos. Man kennt sich hier. Schon beim Kennenlernen erzählen uns die beiden, wer hier rechts uns links wohnt. Alle wissen Bescheid, dass wir zum Housesitting hier sind. Nicht, dass irgendwer noch misstrauisch wird. Daniel erzählt uns auch von zwei Deutschen aus der Nachbarschaft. „Wenn Ingo aus Frankfurt an seinem roten Bistro Tisch an der Straße sitzt, könnt ihr ihm gerne Hallo sagen.“ Leider lässt sich Ingo aus Frankfurt nicht blicken, auf den Smalltalk und die Chance auf einen Äppler hätten wir uns gerne eingelassen. Außerdem begegnet uns tagtäglich ein Securitymann, der auf seinem Motorrad seine Runden hier dreht. Zwischen den ganzen schicken Häusern sind überall Palmen und tropische Pflanzen, hier ist es wirklich schön und entschleunigend. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum kleinen Supermarkt um die Ecke. Vor dem Abendessen haben wir noch eine kleine Mission in der Küche geplant. Als kleinen Snack gibt es übrigens Rambutans, die hat der Gärtner aus dem Garten geerntet und bereitgelegt.

Auch der Ofen will genutzt werden

Den Ofen können wir natürlich nicht ungenutzt lassen und da für heute Abend der Angry Bean Salad auf dem Plan steht, müssen wir wohl oder übel etwas backen. Die Zutaten im kleinen Supermarkt sind wieder etwas experimentell und wir müssen etwas improvisieren. Es gibt Cookies, auch hier möchten wir Anushia und Daniel eine Freude bereiten. Und vielleicht auch Caro, die hat nämlich auch ihre Freude beim Backen und abschmecken des Teigs. Die erste Fuhre (gut, dass wir mit dem Ofen einen ersten Testlauf machen) gleicht eher kleinen Frikadellen. Durch die Oberhitze werden die Cookies schnell dunkel und sie gehen auch nicht flacher auseinander. Schmecken tun sie trotzdem und bei den nächsten Versuchen klappt es wesentlich besser, sodass wir unseren Gastgeber:innen etwas vorzeigbares hinterlassen können. Danach widmen wir uns dem Bohnensalat, den wir ebenfalls feiern. Den Abend verbringen wir mit weiteren Planungen auf der Couch. 

Pläne schmieden

Unser übernächster Stopp erfordert wieder etwas mehr Recherche und wird uns sicher noch vor die ein oder andere Herausforderung stellen. Auch schon für unser nächster Ziel Singapur kämpfen wir etwas. Wir haben natürlich gehört, dass Singapur kostspielig wird, aber ABSOLUT jede Unterkunft ist vergleichsweise super teuer und viele sind auch ausgebucht. Wir sind natürlich auch wieder etwas spät dran, typisch.. 🤷🏼‍♀️🤷🏻‍♂️ Umso blöder, dass unser Housesit uns abgesagt hat. Das hätte uns eine kostenfreie Unterkunft für ein paar Tage beschwert. Wir entscheiden uns daher noch einen Zwischenstopp direkt vor Singapur in Johor Bahru einzulegen, damit wir im Anschluss nur zwei Nächte in Singapur organisieren müssen. Am 04. September geht’s dann wieder mit dem Flugzeug weiter ins nächste Land. Im Moment haben wir das Gefühl viel auf Achse zu sein, aber wir freuen uns schon sehr.

Happy Nationalday

Schon bei der Ankunft in Malaysia haben wir gesehen, dass am 31. August der Nationalfeiertag zur Unabhängigkeit von Malaysia gefeiert wird. Überall haben wir in den letzten Tagen Leuchtreklame für die Feierlichkeiten gesehen. Da wir es mit dem Housesit perfekt vereinbaren konnten, wollen wir den Tag auch ein bisschen „miterleben“. Tatsächlich ist es aber nicht so einfach, an weitere Infos zu kommen. Anders als wir es uns vorgestellt haben, umfasst dieser Tag hier in erster Linie eine große Parade mit Militär, Feuerwehrleuten und lokalen Gruppen. Diese Parade hat früher am Unabhängigkeitsplatz in der Innenstadt von KL stattgefunden. Seit zwei Jahren ist sie außerhalb der Innenstadt und findet früh morgens statt. In der Nacht auf den 31. gibt ein großes Feuerwerk zur Einleitung in den Tag. Um 7 Uhr morgens beginnt die Parade, um 10 Uhr ist schon alles wieder vorbei. Damit möchte man die Hitze und Sonne gegen Mittag umgehen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass man seeeehr früh aufstehen und dorthin fahren muss, um einen guten Platz für die Parade zu bekommen. Laut Infos im Internet, fahren die Züge ab 4 Uhr morgens. Von uns aus brauchen wir laut Maps auch über eine Stunde. Naja, dabei dürfen wir ja Tora und ihre Bedürfnisse nicht vergessen, schließlich möchten wir ihr natürlich noch ihr Frühstück geben, bevor wir losziehen. Unser Wecker steht zwar auf 5 Uhr, aber wir schaffen es nicht so wirklich aufzustehen. Die Snooze Taste ist zu verlockend, da trifft Tora keine Schuld (sie feiert währenddessen wohl schon den Nationalfeiertag). Sie ist aber natürlich schon bereit ihr Frühstück serviert zu bekommen. Weil wir mit allem etwas länger brauchen, kommen wir erst um kurz nach 7 Uhr los. Die Bahnfahrt verläuft problemlos und es ist nicht viel los, da wir wahrscheinlich so spät dran sind.

Am Ziel-Bahnhof angekommen, wird es schon etwas voller und wir fahren nochmal mit dem Shuttlebus Richtung Parade. Es ist ganz gut organisiert, bis auf die Tatsache, dass der Bus quasi im Stau steht und wir zu Fuß wahrscheinlich am Ende etwas schneller gewesen wären. Hier ist jetzt richtig was los. Viele Menschen tragen T-Shirts, Röcke und Kopftücher mit der Nationalflagge oder den entsprechenden Symbolen. Fast jede/r hat kleine Flaggen, gebrandete Fächer (wie praktisch bei der Hitze) oder einen Stirnband. Je näher wir der Parade kommen, desto voller wird es. Wir schauen uns das Spektakel also aus sicherer Entfernung an, was insbesondere für Caro mehr als okay ist. Sie macht sich nämlich schon seit heute Morgen Sorgen der Menschenmassen wegen. Die Parade selbst besteht viel aus marschierendem Militär, Polizei, Feuerwehr und anderen Personen, die auf den Dächern der Fahrzeuge stehen. Es wird viel gejubelt und die Zuschauer:innen sind sichtlich angetan und haben ihren Spaß. Uns macht es fast mehr Spaß, die Menschen und Kinder zu beobachten, als die Parade.

Wir schlendern etwas durch die Menge, ergattern eine Flagge und schauen uns dann auf einer Art Streetfood-Markt um, auf dem allerlei Speisen und Getränke angeboten werden. Was übrigens sehr typisch hier ist, sind große, transparente Plastikbottiche, aus denen farbenfrohe Getränke und Eis ausgeschenkt werden. Da trauen wir uns nicht ran, alleine schon wegen des Eis, aber auch die bunten künstlichen Farben schrecken uns ab.

Flugshow-(Horror)

Wir sind fast schon auf dem Heimweg, als die angekündigte Flugshow beginnt. Erst sind es nur Helikopter, die in Formation über die Menschen fliegen. Dann wird es immer größer uns lauter. Düsenjets rasen in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit (Überraschung) über unsere Köpfe hinweg. Alle Menschen schauen beeindruckend in die Luft und alle zücken ihre Handys. Was auch immer man mit diesem Aufnahmen dann macht.. Konsti zählt übrigens auch dazu. Die einzige Person, die weniger angetan ist, scheint Caro zu sein. Sie kann dem ganzen so rein gar nichts abgewinnen und findet es eher furchtbar. Es ist also eine Mischung zwischen schnell weiter gehen (Caro) und Konsti, der immer wieder stehen bleibt und interessiert in den Himmel schaut. Als wir aber merken, dass damit vielleicht das Ende der Parade eingeleitet wurde, begeben wir uns auf schnellsten Weg Richtung Bahnhof. Dabei überholen wir viele Menschen und sind entgegen unserer Erwartungen am Bahnsteig nur mit ein paar anderen Leuten. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Zwischenstopp im Supermarkt und werden zuhause von Tora in Empfang genommen. So langsam scheint sie sich, an uns zu gewöhnen und wir möchten behaupten, dass sie sich sogar über unser Ankommen freut.

Ein bisschen Haushalt und der Abschied

Nachdem wir ein zweites Frühstück eingenommen haben, widmen wir uns dem Aufräumen und Putzen. Wir möchten natürlich, dass alles ordentlich und sauber ist, wenn Anushia und Daniel heute Abend nach Hause kommen. Als wir fertig sind, setzen wir uns noch was an die weitere Recherche und den Blog. Da die beiden erst spät landen, haben wir vereinbart, dass wir Tora noch Abendessen geben. Sie leistet uns besonders am Nachmittag Gesellschaft und lässt sich ein kleines bisschen mehr als sonst schmusen. Wir werden sie auf jeden Fall vermissen. Als wir uns dann schließlich verabschieden, kommt sie noch raus mit uns auf die Terrasse und holt sich ein paar Leckerlis ab. Mach es gut kleine Tori 😘

Wir fahren mit dem Grab zu unserem günstigen Hotel von der Vorübernachtung und gehen nochmal in das vegetarische Restaurant essen. Heute testen wir ein paar andere Köstlichkeiten, es schmeckt wieder hervorragend.

Space Shuttle in JB 

Um Kosten zu sparen, entscheiden wir uns für einen kurzen Zwischenstopp in Johor Bahru. Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu Singapur und nur eine kleine Wasserstraße trennt hier Malaysia von Singapur. Dennoch liegen Welten zwischen den Preisen hier. Wir übernachten hier in einem Capsule Hostel, was umgerechnet nur 16 Euro für beide Betten kostet. Oder wie wir in diesem Fall sagen sollten: Space Shuttles. Die Kapseln bestehen aus kleinen, abschließbaren Kunststoff-Höhlen, die an kleine Space Shuttles erinnern. Im Inneren gibt es USB Ladeanschlüsse, einen ausklappbaren Tisch, Spiegel und nicht zu vergessen: Ambiente-Beleuchtung in allen möglichen Farben und einen Mini-Feuerlöscher. Was uns etwas beruhigt – die Türen lassen sich von innen auch manuell öffnen. Ansonsten ist das Hostel übrigens alles andere als modern und sauber, was uns schnell dazu veranlasst, doch nicht selbst zu kochen und auch nicht so viel Zeit dort zu verbringen. 

Kurzes Intermezzo

Nach ca. 5 Stunden Busfahrt von Kuala Lumpur, der Fahrt vom Busbahnhof ins Hostel und dem Einchecken, kommen wir erst gegen Nachmittag los. Wir brauchen erstmal einen Kaffee in gemütlicher Atmosphäre. In einem coolen Café bei uns um die Ecke trinken wir einen Kaffee und Konsti kümmert sich um unsere Visa für Indonesien sowie die Registrierung für Singapur. Mit seiner Ruhe und Geduld hat sich dies als seine Verantwortlichkeit herausgestellt. Danach spazieren wir in die Innenstadt zum Bahnhof. Wir müssen uns noch um ein Bahnticket für die 5-minütige Überfahrt nach Singapur kümmern. Online gab es keine Tickets zu kaufen, der Herr am Schalter erklärt uns aber, dass das kein Problem ist und wir über die App noch Tickets kaufen können. Gesagt getan. Damit steht unserer Grenzüberquerung morgen um halb 8 nichts mehr im Weg. 

Anushia war so lieb und hat uns noch einen Tipp gegeben. Es gibt eine Art Wanderroute durch die Altstadt mit ein paar auf Google Maps markierten Highlights, die wir nun zu Fuß abgehen. Nur die alte Bäckerei, in der es köstliches Bananenbrot geben soll, ist leider schon geschlossen. Am Wasser angekommen, können wir schon einen Blick auf Singapur werfen, das ist wirklich nur ein Katzensprung entfernt. Wir laufen etwas durch die Straßen und sehen eine alte Foodstreet, den Aufbau eines Nachtmarktes und zahlreiche Cafés und Restaurants. Das ehemalige Gebäude des Sultans ist mittlerweile der Regierungssitz, wir schauen es uns nur von außen an. Etwas irritiert sind wir von der ein oder anderem Beschilderung, die das Betreten von einem eingezäunten Grundstück untersagt. Da hält man sich wohl besser an die Vorgaben. 

Langsam bekommen wir Hunger und beschließen in der alten Foodstreet in einem der Läden etwas zu essen. Wir sind uns einig, dass wir keine großen Ansprüche haben. Bis uns klar wird, bzw. die Restaurantbesitzer uns zu verstehen geben, dass „vegetarisches Essen“ ein hoher Anspruch ist. Wir fragen an mehreren Ständen nach, es gibt nichts Vegetarisches. Wie kann das sein? Bei so vielen Gerichten, die ja eigentlich vor unseren Augen frisch zubereitet werden, muss es doch möglich sein, das Fleisch einfach weg zu lassen. Leider nein. Kurz bevor wir aufgeben, werden wir fündig. Wir bekommen zwei Portionen Reis mit Gemüse und einem Spiegelei. Wir zögern die Heimkehr in unsere Space-Kapseln noch etwas hinaus und bleiben noch einen Moment draußen sitzen. Unser Gespräch kommt auf eine Doku, die wir vor ein paar Tagen gesehen haben, ein kleiner Einschub hierzu:

Forest City

Am südwestlichen Rand von Malaysia, westlich von Johor Bahru startete vor ein paar Jahren ein riesiges Bauprojekt. Entstehen sollte hier die Forest City, eine hochmoderne Stadt mit kostengünstigem Wohnraum. Angeschlossen an JB und vor allem an Singapur mit einem Hochgeschwindigkeitszug. Eine Vielzahl an Wohnkomplexen mit Blick aufs Wasser, riesige Malls, Sportanlagen und modernen Büroräumlichkeiten. Diese Stadt ist zur Hälfte fertig gestellt, aber was es hier nicht gibt: Bewohner:innen. Forest City gleicht einer Geisterstadt. Das Projekt, in das so viel Geld geflossen ist, scheint gestorben zu sein. Der Haken an der Geschichte? Es gibt laut Dokumentation mehrere Gründe. China hat immens in dieses Projekt investiert, Malaysias Regierung soll dies nun doch zu viel Einfluss sein. Es besteht unter anderem die Angst, dass sich dort Chines:innen einkaufen. Die Investoren rechtfertigen sich übrigens damit, dass der Bau von Forest City ein langfristiges Projekt ist, welches erst in den nächsten Jahren fertiggestellt wird. Wir sind gespannt, wie diese Geschichte ausgehen wird. Mal wieder investiert China, das scheint uns auf unserer Reiseroute wohl immer wieder zu begegnen. 

Nacht im Weltall

Im Hostel gehen wir noch schnell und schmerzlos duschen. Richtig einladend ist die Dusche inkl. Toilette nicht wirklich. Dann begeben wir uns in unsere Space-Kapseln. Für morgen früh haben wir alles gepackt, sodass wir in der Früh die anderen Gäste nicht wecken müssen. Tschüssi JB, wir bedanken uns für den kostengünstigen Zwischenstopp. 

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