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Südkorea  /  20. März 2024

Hallo Südkorea

Hallo Südkorea oder wie man hier sagt: „An-nyeong-ha-se-yo!“ oder kurz „An-nyeong“ (Arrested Developtment-Fans werden sich erinnern).

Zu Südkorea haben wir doch alle jede Menge Assoziationen, oder? Ein kleines Brainstorming gefällig?

Nord- und Südkorea, Ban Ki Moon, Kim Jong-un, Squid Game (Netflix Serie), Samsung, LG, Technologie-Vorreiter, Korean BBQ, Berge und Meer, Karaoke, die legendäre WM 2002 in Japan und Südkorea (mit einem überragenden Olli Kahn, der ausgerechnet patzte und dem echten Ronaldo mit der besten Frisur ever den Weg zum Tor ebnete), Gangnam Style, KIA, Gimbap und natürlich Kimchi…

Ein bisschen was fällt wahrscheinlich jedem und jeder ein. Ein gewisses Bild haben wir im Kopf, sind aber gespannt, ob sich dieses bestätigt oder ein paar ganz neue Überraschungen auf uns warten. 

Mit knapp 13 Tagen ist unsere Zeit in Südkorea sehr begrenzt. Dennoch wollen wir uns ein paar Highlights nicht entgehen lassen. Das bedeutet allerdings auch wieder einen straffen Zeitplan und natürlich die Entscheidung, wo bleiben wir wie lange? 

Land und Leute

Gespannt sind wir vor allem auf die Menschen hier. Man munkelt, dass die Koreaner:innen eher ein distanziertes Volk sind. Eher zurückhaltend, was oft als weniger herzlich empfunden wird. Respekt vor älteren Menschen wird hier groß geschrieben und die junge Generation ist geprägt von Leistungsdruck, viel Arbeit und wenig Freizeit. So haben wir es zumindest gehört. Und noch etwas, die Koreaner:innen sollen sehr alt werden, perspektivisch gesehen, sollen sie in 10 Jahren das Volk mit der höchsten Lebenserwartung sein. Liegt das an dem gesunden Lebensstil? Neben Karaoke sollen die Koreaner:innen gerne wandern und campen gehen. Das hört sich doch sympathisch an. Wir sind allerdings im späten Winter da. Mal sehen, welche Temperaturen auf uns zukommen.

Geschichte Koreas

In Vorbereitung haben wir natürlich mal wieder eine Arte Doku geschaut und waren überrascht, wie wenig wir tatsächlich über die Teilung von Korea und den Krieg zwischen Nord- und Südkorea wussten.

Korea, eine japanische Kolonie, wurde mit der japanischen Niederlage im zweiten Weltkrieg befreit. Die Alliierten wollten dem Land gerne unter die Arme greifen und wie auch bspw. in Deutschland prallten hier zwei Systeme aufeinander. Die USA unterstützte vor allem den Süden Koreas, die Sowjetunion den Norden. Da man sich über ein einheitliches Korea nicht einigen konnte, wurde Korea zweigeteilt am 38. Breitengrad, eine Grenze, die man relativ willkürlich so zog, weil irgendein amerikanischer Soldat eine Korea-Karte herumhängen hatte und dachte, das müsste doch ungefähr die Mitte sein. Man einigte sich also auf diese Grenze und los ging es mit dieser Zwei-Staaten-Lösung.

Doch der Frieden währte nur kurz, denn mit Stalins Zustimmung griff der Norden unter dem neuen Machthaber Kim Il-Sung (Großvater von Kim Jong-Un) den Süden an. Man drängte den Süden schließlich in die Region von Busan zurück und fast die gesamte koreanische Halbinsel war unter Kontrolle des Nordens. Kurz vor der sich abzeichnenden endgültigen Niederlage griffen die Amerikaner ein: Denn was aus Sicht der USA natürlich gar nicht ging war, dass man gerade erst China an das kommunistische System verloren hatte und nun sollte noch ein zweites Land ebenfalls den Kommunisten in die Hände fallen?? Das war natürlich keine Option. Daher schmissen die USA alles in den Kampf, schnitten den Nordkoreanern durch ein geschicktes Manöver die Versorgungswege ab und drängten diese weit zurück, das ganze unterstützt von Luftangriffen, die praktisch den gesamten Norden dem Erdboden gleichmachten. Kriegsverbrechen gab es ebenfalls auf allen Seiten. Das Ganze ging so weiter, bis man die Nordkoreaner praktisch bis an die chinesische Grenze zurückgedrängt hatte. Doch dann ging das Spiel andersherum. Stalin war nämlich so gar nicht gewillt, ein Land zu opfern und hatte vorher schon mit Mao vereinbart, dass China Nordkorea zu unterstützen habe. Also griff jetzt auch China mit einer sehr hohen Mannstärke ein und drängte die Amerikaner wieder zurück.

Irgendwann war man praktisch wieder soweit, dass man um den 38. Breitengrad herum angekommen war und es weder ein vor noch zurück gab. Daher einigte man sich auf den 38. Breitengrad als neue Grenze zwischen den zwei Staaten, die beide extrem vom Krieg gebeutelt waren. Also praktisch dieselbe Grenze wie zuvor, mit der kleinen Ausnahme, dass man nun noch zum Schutz eine demilitarisierte Zone von 2 km in beide Richtungen der Grenze errichtete, die sozusagen neutrales Gelände sein sollte und von UN-Truppen kontrolliert wird.

In jeden Fall haben wir uns vorgenommen einen Ausflug zur demilitarisierten Zone zu machen. Das gehört irgendwie schon dazu, auch wenn wir außer einen Blick auf Nordkorea wahrscheinlich nicht viel mehr sehen werden.

In den folgenden Jahren ging es zunächst vor allem im Norden steil bergauf und der Süden hinkte hinterher. Dies änderte sich dann jedoch über die Jahre und Südkorea wurde einer der wirtschaftlich und technologisch relevantesten Staaten in Asien. Nordkorea hingegen kapselte sich immer weiter ab und verlor so irgendwann den Anschluss.

Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Südkoreaner und Südkoreanerinnen über diesen Konflikt denken und wie sie in die Zukunft schauen.

Kulinarik

Mal wieder heißt es: Es wird viel Fleisch gegessen, das Korean BBQ ist das Nationalgericht schlechthin. Außerdem wird viel Fisch gegessen, schließlich sitzt man hier an der Quelle. Bisher haben wir ja aber immer eine Alternative gefunden, also gehen wir optimistisch an das Thema ran. Generell stellen wir uns darauf ein, dass es teurer wird. Neben Japan gehört Südkorea zu den teuersten asiatischen Ländern. Dennoch hoffen wir auf ein paar Alternativen zu 7eleven Yumyum Suppen. Davon haben wir nämlich eigentlich schon genug.

Transport

Südkorea an sich ist schon relativ klein, sodass die Distanzen zwischen unseren Destinationen gar nicht so groß sind. Es gibt jede Menge Zug- und Busverbindungen. Was eine Herausforderung werden könnte, ist, dass Google Maps hier keine große bzw. gar keine Hilfe sein wird. Hier wird bevorzugt Kakao und oder Naver genutzt und auch für Zug- und Busverbindungen gibt es zahlreiche Alternativen. Google Maps funktioniert schlichtweg einfach nicht: Fußwege werden nicht angezeigt, Orte werden nicht gefunden, wenn doch gibt es kaum Rezensionen und auch sonstige Suchfunktionen sind wenig hilfreich. Wir laden vorher ein paar Apps herunter und sind gespannt, wie gut wir damit zurecht kommen. Kakao und Naver sind nämlich zum großen Teil auf koreanisch.

Das Wandern ist…

…des Fischers Lust. Nachdem wir langsam unser Taiwan-Fahrrad-Trauma verarbeitet haben, möchten wir es in Südkorea nochmals mit dem Wandern versuchen. Hier soll es wirklich schöne Nationalparks und Wanderstrecken geben. Wenn es das Wetter und unsere Fitness zulässt, wollen wir in ein paar Orten die treppen-lastigen Strecken auf uns nehmen. Aktuell können wir allerdings das Wetter noch nicht richtig einschätzen. Können wir überhaupt problemlos wandern, wie kalt ist es tatsächlich und liegt irgendwo in den Bergen noch Schnee? Lucy, die wir in Kirgisistan kennengelernt haben, wohnt in Seoul und berichtet uns begeistert, dass sie letztes Wochenende noch Skifahren war. Cool 😅 Über ein Wiedersehen mit Lucy gegen Ende unserer Tour freuen wir uns auf jeden Fall sehr. Sie lebt in Seoul und kommt ursprünglich aus England, na, wer erinnert sich noch an unser Kennenlernen?

Fun Facts

Irgendwie lieben wir diese Kategorie. Es offenbart immer wieder lustige Fakten zum jeweiligen Land, mit denen wir nicht gerechnet hätten. Außerdem bleiben diese meist lustigen Sachen auch in unseren Köpfen hängen, in euren auch?

  • Kosmetik- und Schönheitsoperationen gehören ebenso zu Südkorea wie bekannte K-Pop-Musikgruppen, da heißt es nicht nur K-Pop sondern auch K-Beauty. Alleine in Seoul gibt es mehr als 500 Schönheitskliniken und oftmals bezahlen die Eltern ihre Töchtern in jungen Jahren ein oder mehrere Operationen. Kaum zu glauben, oder?
  • „Welche Blutgruppe hast du?“ – Eine komische Frage? Anscheinend nicht in Südkorea. Die Menschen hier verbinden die jeweiligen Blutgruppen mit Persönlichkeitsmerkmalen, sodass es durchaus vorkommen kann, dass beim ersten Date erstmal die Kompatibilität abgecheckt wird.
  • DMZ – das Paradies für Wildtiere. Die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea ist ein quasi unberührter Streifen Land. Pflanzen und Tieren gefällt dies durchaus gut, es leben und gedeihen seltene Spezies. Sollten sich Nord- und Südkorea irgendwann wieder vereinen, könnte dieses Gebiet zum Nationalpark ernannt werden.
  • Tetraphobie, bezeichnet die abergläubische Angst vor der Zahl 4. So kann es vorkommen, dass beispielsweise die Etagen im Aufzug folgendermaßen lauten: 1, 2, 3, F, 5. Die Zahl 4 steht für den Tod und auch Wohnungen oder Häuser in denen die Zahl auftaucht, werden tunlichst vermieden.
  • Zum Einzug bekommt man statt, wie in Deutschland üblich, kein Brot und Salz, sondern Toilettenpapier und Waschmittel. Gar keine schlechte Tradition, da hat jemand mitgedacht.
  • Korea hat das schnellste Internet und sogar an Bushaltestellen und in den Bussen selbst gibt es kostenfreie WLAN-Spots.
  • Traditionelle Dächer sind an ihren Ecken gebogen, um wie ein Lächeln auszusehen.
  • Statt „Cheeeese“ sagen Koreaner:innen „Kimchiii“ aus Aufforderungen zum Lächeln. Kimchi ist fermentierter Kohl, also praktisch das koreanische Sauerkraut, und das Geheimnis für ein langes Leben. Caro ergänzt „… und für eine stabile Darmflora“, das hätte ggf. in Indien und Pakistan hilfreich sein können 😉

Es könnte ewig so weitergehen, Korea hat so einiges an „Neuem“ zu bieten. Mal sehen, vielleicht taucht ja in dem ein oder anderen Artikel noch ein weiterer Fakt auf, oder wir erfahren „hautnah“ eine dieser zum Teil Kuriositäten.

Wir freuen uns ganz besonders auf ein bisschen winterliche Temperaturen (mal schauen, ob das so bleibt), auf Zeit in der Natur und an der frischen Luft und natürlich Zeit in einem Land, dass geprägt von einer ganz eigenen Geschichte ist und einer Kultur, die wir noch so gar nicht kennen. 

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Busan und die Sache mit dem Essen

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