Das Reise 1×1 in Tadschikistan
Selbstverständlich verabschieden wir uns noch von den kleinen Katzen, trinken einen Kaffee und machen uns dann auf den Weg. Wir wollen mit der Buslinie 4 zu einer Busstation etwas außerhalb der Stadt. Von dort starten die Shared Taxis. Zur Bushaltestelle gehen wir nur ein paar Minuten und schnell steigen wir in die Linie 4. Beim Einsteigen fragen wir den Busfahrer, ob er zur richtigen Endhaltestelle fährt. Wir zeigen ihm sogar ein Bild von Google Maps mit dem markierten Standort. Er hat keine Ahnung und zuckt nur mit den Schultern. Entweder er versteht uns nicht oder es ist ihm schlichtweg egal. Wir beschließen, uns einfach zu setzen und abzuwarten, ob wir ankommen. Per Maps verfolgen wir unseren Streckenverlauf, die Richtung ist erstmal korrekt, aber der Bus fährt im Schleichtempo die Straße hinunter. Wir halten mehrmals an, der Busfahrer steigt aus und macht irgendetwas am Bus.
Dann stimmt die Richtung nicht mehr. Erst könnte es sich um einen kleinen Umweg über den Hauptbusterminal von Duschanbe handeln, dann fahren wir aber in die entgegengesetzte Richtung. Wir fragen mehrere Fahrgäste und bitten um Hilfe. Keine Chance, wir werden nicht verstanden. Daher entscheiden wir uns, auszusteigen. Wir drücken den Stoppknopf, doch als der Bus hält, gehen nur vorne die Türen auf. Einsteigen kann man überall entlang der Strecke, aussteigen anscheinend nur an den offiziellen Haltestellen. Keine Chance, beim mittlerweile gut gefüllten Bus kommen wir so schnell nicht nach vorne. Wir waren übrigens nicht die einzigen, die nicht raus gelassen wurden. Der Bus fährt wieder los. Caro quetscht sich mit dem kleinen Rucksack nach vorne und versucht dem Fahrer zu verstehen zu geben, dass wir raus möchten. Wieder schaut er nur verwirrt und antwortet etwas auf tadschikisch. Bei der nächsten Haltestelle gehen aber die Türen hinten auf und wir kommen raus.
Wir steigen nun doch aufs Taxi um. Hier muss Konsti wieder genau erklären und zeigen, wohin wir möchten. Als er aber den Zielort selbst beim Taxifahrer auf dem Handy checkt, können wir uns zumindest sicher sein, dass wir zum richtigen Ziel kommen. Wir fahren ein ganzes Stück mit dem Taxi und fahren dabei sogar an der Linie 4 vorbei. Die Busnummer scheint also doch richtig gewesen zu sein, warum wir ganz woanders gelandet sind, verstehen wir leider nicht.
An der Chorbogh Terminal Taxi and Minibus Station angekommen, sehen wir schon aus dem Fenster, dass das kein Spaß wird. Hier tummeln sich Privatfahrer, die Fahrten nach Chudschand, Pandschakent und zum Iskanderkulsee anbieten. Als wir aussteigen, kommen die ersten Männer schon angerannt (und das ist wortwörtlich zu verstehen). Sie tummeln sich um Konsti und es kommen immer mehr dazu. Konsti erfragt den Preis: 700 So’m (ca. 58 Euro) zum Iskanderkulsee (für 2 Personen) und ein anderer offeriert 300 So’m (ca. 25 Euro) bis Sarvoda pro Person. Wir wollen erst bis Sarvoda mit einem Shared Taxi, danach müssen wir wieder einen neuen Fahrer finden. Wir erspähen einen kleinen AsianExpress Bus, der Bus, mit dem wir auch nach Duschanbe gefahren sind. Wir zahlen 50 So’m pro Person (4 Euro), aber das ist immer noch günstiger als die anderen Angebote. Wir quetschen uns mit unseren Rucksäcken in den Bus und finden noch zwei Plätze ganz hinten.

Für ca. 2 Stunden fahren wir jetzt wieder durch die Berge und durch die dunklen Löcher, die sie hier Tunnel nennen und aussehen wie der Eingang in die Höhlen von Moria.
Kurzes Gejammer zu diesem Thema
Es ist unglaublich, für wie viel Geld hier diese Fahrten zum Teil angeboten werden. Tadschikistan macht es Tourist:innen auf jeden Fall nicht einfach, von A nach B zu kommen. Insbesondere für Strecken abseits der Hauptstrecken zwischen den großen Städten Duschanbe, Chudschand und Pandschakent gibt es keine öffentlich geregelten Fahrten mit einheitlichen Preisen. Es ist generell sehr mühsam, überhaupt an Infos zu kommen, feste Abfahrtszeiten gibt es nicht. Es geht los, wenn das Auto voll ist. Damit können wir sehr gut leben, fair enough. Was uns allerdings stört, sind die erheblichen, schwer verhandelbaren Preise für Tourist:innen. Dass die Preise in einer sehr remoten Gegend, in der Waren, auf die Touris nicht verzichten wollen oder können, zunächst importiert und dann extra hin- und hertransportiert werden müssen, höher sind (und eben nicht günstiger, nur weil das Land ärmer ist), ist absolut nachvollziehbar. Dass wir mehr zahlen als Einheimische ist für uns ebenfalls ins Ordnung und nachvollziehbar, aber vielleicht nicht den dreifachen Preis und vielleicht auch ohne vorgeschobene oder glatt gelogene Begründungen. Oft wird argumentiert, dass man eine Straße nur mit einem Allradauto fahren kann oder dass es generell keinen Public Transport gibt. Wenn man aber aufgrund von etwas Recherche andere Informationen hat, wird das schlichtweg ignoriert oder so getan, als würde man es nicht verstehen. Aber gut, da machste nix. Man kann nur hoffen, dass dies vielleicht in Zukunft anders geregelt wird.
In Sarvoda, einem kleinen Dorf im nirgendwo angekommen, wartet schon unser Fahrer. Für den letzten Teil der Strecke haben wir das Angebot unserer Unterkunft angenommen, den Transport für uns zu organisieren. Den Preis von 250 So’m (20 Euro) haben wir wir noch etwas herunter gehandelt, aber da wir in ein Dorf noch hinter dem See müssen, kommen wir um eine Fahrt nicht drumherum. Der 4×4 Lada hat seine besten Tage schon hinter sich, aber das hat irgendwie auch seinen ganz besonderen Charme. Wir tanken, nehmen noch eine weitere Person mit (die btw 50 So’m für die Strecke bis zum See zahlt) und machen noch einen kurzen Zwischenstopp, man möchte dann doch gerne noch einen Tee trinken (an die kleinen Stopps für so etwas, muss man sich gewöhnen). Dann kann die wilde Fahrt in die Berge endlich losgehen. Nach ca. 1 Stunde Fahrt erblicken wir den Iskanderkulsee. Wir fahren einmal um den See herum und überqueren noch einen Berg.




Unser Ziel ist das Dorf Sarytag, hier haben wir für die kommenden zwei Nächte eine Unterkunft gebucht.
Fan-Gebirge – Hier steht das Fan für Spaß
Kurzer Einschub zum Fan-Gebirge, der Gegend, in der wir uns nun befinden. Das Fan-Gebirge ist ein Hochgebirge in Zentralasien. Es grenzt an die Gebirgszüge Hissar und Zerafshan, die zusammen Teil des Pamir-Alay sind. Diese Bergkette liegt in der westlichen Ausdehnung des Pamir-Gebirges und begann sich nach der Kollision zwischen dem indischen und dem eurasischen Kontinent vor etwa 60 Millionen Jahren zu entwickeln.
Das Ökosystem zeichnet sich durch eine einzigartige Artenvielfalt aus. Wacholderbäume sind beispielsweise sehr charakteristisch und wachsen viel entlang von Flüssen in den tiefer gelegenen Tälern. Der Trend mit dem daraus zu gewinnenden Gin ist hier allerdings noch nicht angekommen 🤷🏻♂️🤷🏼♀️
Das Tierleben ist vielfältig, obwohl die größeren Tieren eher selten anzutreffen sind. Trotzdem können gelegentlich Braunbären gesichtet werden, zum Beispiel entlang der Ufer von Iskanderkul – wir haben leider kein Bärchen am See Urlaub machen sehen. Vielleicht warten die Bären aber auch einfach lieber bis zur Nebensaison, wenn die touristischen Hotels direkt am See nicht mehr so arg nachgefragt werden.
Iskanderkul Basiswissen
Der Iskanderkul liegt am Nordhang des Hissargebirges. Der 3,4 Quadratkilometer große See liegt auf einer Höhe von 2.195 Metern. Der Name des Sees geht auf Alexander den Großen zurück, dessen Pferd der Legende nach im See ertrunken sein soll. Entsprechend ergibt sich das Wort Iskanderkul aus der persischen Aussprache des Namens Alexander, Iskander und dem tadschikischen Wort für See, Kul. Um zu verstehen, dass Kul See bedeutet, haben wir in Kirgisistan irgendwann von alleine verstanden (zugegebenermaßen haben wir dafür etwas länger gebraucht 🙈).
In den Sommermonaten komme viele einheimische Tourist:innen aus Duschanbe zum See, um hier am Wochenende oder in Ihrem Urlaub zu entspannen. Auch der Präsident ist hier nicht nur mehrfach auf überdimensionalen Werbetafeln zu sehen. Er hat ein eigenes Ferienhaus am anderen Ende des Sees, das entweder mit einem Hubschrauber oder mit einem Boot zu erreichen ist. Ob es deshalb auch Stromtrassen bis oben an den See und vergleichsweise gutes Internet gibt?!
Auch an einer Mine des Unternehmens TALCO Gold fahren wir auf dem Weg nach Sarytag vorbei. Drei Mal dürft ihr raten, wer bei diesem Joint Venture mit dem Ziel, Gold und andere Rohstoffe in Tadschikistan abzubauen, seine Finger mit im Spiel hat.
Flauschige Begrüßung bei Dilovar
Wir werden von Dilovar, dem Besitzer der Unterkunft freudig begrüßt. Er ist in erfreulicher Begleitung eines sehr süßen und fast blinden Hundes. Dieser scheint sich sehr über uns und unsere Streicheleinheiten zu freuen. Ein richtig kuscheliger Buddy. Wir beziehen unser Zimmerchen, anscheinend sind wir wieder die einzigen Gäste, es ist aber auch erst Mittag. Standesgemäß gibt es grünen Tee und der Tisch ist selbstverständlich wieder mit Keksen, jeder Menge Bonbons sowie Trockenfrüchten gedeckt. Hier steht die tadschikische Gastfreundschaft ihren Nachbarn in nichts nach.







Nach einer Stärkung spazieren wir durch das kleine Dorf, schauen uns die nahegelegene Goldmine aus sicherer Entfernung an und gehen dann wieder zurück zur Unterkunft. Der Nachmittag wird entspannt, wir schreiben etwas an unseren Artikeln und machen ein kurzes Schläfchen.



Am Abend werden wir mit einem Abendessen versorgt. Auch hier gibt es wieder Tomaten- und Gurkenscheiben und Brot. Dann gibt es eine Schüssel mit einer Art Nudelsuppe und etwas Gemüse. Schon beim ersten Löffel merken wir, dass es sich um eine Fleischbrühe handelt.

Außerdem gibt’s noch etwas Melone zum Nachtisch, die von der Konsistenz etwas an Kohlrabi erinnert. Wir sind überrascht als die Hausdame dann noch mit einem Teller öligen Kartoffeln mit Koriandertopping rein kommt. Caro lässt den angebissenen Keks schnell unter dem Tisch verschwinden und lächelt mit vollem Keks-Mund. Upsi, es kommt noch mehr Essen? 🙈 Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir vielleicht eine Scheibe Brot weniger verdrückt. Den Rest des Abends spielen wir Qwixx und Kniffel. Vom vielen grünen Tee sind wir noch wach und schauen noch den heruntergeladenen Film „The Alpinist“ bei Netflix (dringende Empfehlung!). Hier oben in Sarytag haben wir nämlich kein Internet mehr (das Haus des Präsidenten steht ja auch etwas weiter unten).
Ausflug mit Ray
Nach einem stärkenden Frühstück wollen wir uns heute zu Fuß auf den Weg zum Iskanderkul See machen. Von der anderen Seeseite wollen wir dann zum Snake Lake und vielleicht auch noch zu einem nahegelegenem Wasserfall. So ist zumindest der Plan. Wir haben heute unerwartete Begleitung. Der Hund der Unterkunft, den wir mittlerweile Ray getauft haben, läuft mit uns durch das Dorf und auch als wir das Dorf verlassen, weicht er nicht von unserer Seite. Wir laufen über den nächsten Hügel und von dort aus geht es in Serpentinen runter zum See. Etwas entfernt sehen wir einen Wasserfall. Ganz in der Nähe ist die Goldmine. Als wir unten ankommen lassen wir Ray eine Runde in einem kleinen Zulauf schwimmen und trinken. Er scheint schon etwas erschöpft zu sein. Wir laufen weiter am See entlang.





Das Wasser scheint in der Sonne wunderschön türkis. Irgendwann ist Ray weg. Wir vermuten, dass er nochmal zum See herunter gelaufen ist. Wir gehen ein Stück zurück und halten Ausschau nach unserem Trekkingpartner. Tatsächlich taucht er irgendwann wieder auf, kommt zu uns und legt sich erstmal in den Schatten. Er ist sichtlich kaputt.
Einer für alle, alle für einen
Wir besprechen uns zu dritt und beschließen, den Heimweg anzutreten. Bis zum Snake Lake ist es noch ca. eine Stunde und von dort aus müssen wir alles wieder zurück laufen. Wir haben Sorge, dass das unserem vierbeinigen Freund zu viel wird. Auf dem Rückweg machen wir noch einmal Halt am Zufluss, damit Ray sich etwas im Schatten ausruhen kann. Er geht im Wasser baden, aber statt sich auszuruhen, findet er eine Tüte mit Müll und offensichtlich köstlichen Hühnchenresten und -knochen. Das mit dem Müll ist auch hier mal wieder ein Problem. Die Familie, die hier eben noch gepicknickt hat, hat einfach eine Tüte mit Müll hinter den nächstgelegenen Baum gesteckt. Nachdem dann auch noch ein Mückenschwarm über uns herfällt, beschließen wir schnell weiter zu gehen. In der Mittagshitze gehen wir nun die Serpentinen wieder hoch. Ray läuft vor uns und wir haben die Hoffnung, dass er schonmal vor läuft, um sich zuhause im Schatten auszuruhen. Hinter der nächsten Kurve aber finden wir ihn wieder. Er liegt im Schatten unter einem großen Stein und hechelt ganz doll. Wir machen eine längere Pause für ihn und geben ihm Wasser. Danach ist er etwas fitter und wir kommen schließlich gegen Mittag wieder am Homestay an. Genau passend, denn es fängt gerade an, zu regnen.



Lazy day
Eigentlich wollten wir Ray nur kurz absetzen und noch in die andere Richtung weiter spazieren, der Regen ist aber wenig einladend. Daher entscheiden wir uns für Tee und eine ausgedehnte Mittagspause. Wir machen es uns in der Unterkunft gemütlich, spielen und lesen ein bisschen, machen noch einen kurzen Ausflug in den „Supermarkt“ des Dorfes (der offensichtlich von unserem Fahrer des Vortages betrieben wird), kümmern uns ein bisschen um Ray und gönnen uns eine warme Dusche.



Zum Abendessen gibt es heute Tomaten-Gurken-Salat, Brot und eine Art Eintopf mit Möhre, Weißkohl, Kartoffeln und Dill.


Wirklich sehr lecker und besonders Caro freut sich, dass es keine Instant Nudeln mit Glutamat-Topping in „vegetarischer“ Hühnerbrühe gibt. Danach lassen wir den Abend mit weiteren Kniffel- und Qwixx-Partien ausklingen. Langsam neigen sich allerdings die Spielblöcke ihrem Ende. Wir haben bereits eine Wunschliste mit Dingen, die uns ein möglicher Besuch mitbringen könnte. Die Spielblöcke notieren wir auch mal mit auf der Liste. Priorität haben allerdings erstmal andere Dinge.
Per Anhalter durch das Fan-Gebirge
Für unsere Abreise haben wir uns heute einen etwas anderen Plan geschmiedet. Statt wieder viel Geld für ein Taxi zu zahlen, wollen wir heute per Anhalter zum nächsten Ziel kommen. Hier ist es üblich, dass man auch beim Hitchhiken den Fahrern einen kleinen Betrag zahlt. Das Umsonst-Mitfahren (wie wir es in Europa kennen) ist hier weniger bekannt. Unser Ziel ist es aber, einfach etwas weniger zu zahlen als mit einem privaten Taxi und zu testen, ob es überhaupt funktioniert. Wir haben unser gesamtes Gepäck dabei und machen uns damit erst einmal zu Fuß auf den Weg, nachdem die Dame des Guesthouses Ray, der eigentlich Teresa heißt, eingefangen und zurückgehalten hat, uns zu folgen. Direkt im Dorf stehen ein paar Baustellen-Laster, diese fahren aber leider in die falsche Richtung. In entgegengesetzter Richtung kommt uns ein vollbeladener Pickup entgegen. Konsti entgegnet daraufhin, dass er irgendwann auf unserer Reise unbedingt mal per Anhalter auf der Ladefläche mitfahren möchte. Ergänzend dazu natürlich auch mal mit einem LKW, dann aber gerne vorne mit im Fahrerhaus. Zumindest ein Wunsch erfüllt sich wesentlich schneller als gedacht. Oben am Berg angekommen, hören wir wieder ein Auto und die Hand wird schnell „ausgefahren“. Es ist wieder ein Pickup, dieses Mal ist auf der Ladefläche allerdings noch Platz und der Fahrer bietet uns an, uns zumindest bis zum See mitzunehmen. Das nehmen wir doch an! Wie im Film schmeißen wir unsere Rucksäcke auf die Ladefläche (bei Caro sieht es aufgrund des Rucksackgewichts vielleicht nicht ganz so cool aus wie im Film) und klettern hinterher.


Wir freuen uns sehr, dass es so schnell geklappt hat und genießen die frische und zugegebenermaßen etwas staubige Brise auf der Ladefläche. Am See angekommen sind wir gerade dabei unsere Rucksäcke abzuladen, als der Fahrer uns anbietet, uns bis Sarvoda den ganzen Berg mit runterzunehmen. Cool, da freuen wir uns noch mehr. Wir machen es uns so bequem wie es geht, es wird noch ein Schaschlik-Grill inkl. Equipment aufgeladen und dann geht die wilde Fahrt weiter. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, aber das macht uns gar nichts. Wir freuen uns über die Erfahrung, die Fahrt und genießen die Aussicht auf die Berge. In Sarvoda angekommen, verabschieden wir uns vom Fahrer. Als Konsti ihm Geld anbieten möchte, winkt er freundlich ab.
Im Anschluss halten wir unten an der Hauptstraße wieder den Daumen raus, müssen allerdings nicht lange warten.

Ein Mann kommt auf uns zu und bietet uns an, uns ein Stück mitzunehmen. Er fährt zwar nicht nach Pandschakent, allerdings nach Chudschand, also zunächst in dieselbe Richtung. Er könne uns mitnehmen, bis die Straße sich erneut kreuzt. Natürlich ist diese Fahrt nicht kostenfrei, da es sich, wie wir feststellen um ein Shared Taxi handelt, aber Konsti verhandelt noch etwas den Preis und wir füllen die übrigen zwei Plätze auf der Rückbank aus. Wie immer geht es nicht sofort los. Erstmal wird noch getankt und ein Zwischenstopp eingelegt. Wofür oder warum? Keine Ahnung, vielleicht für einen kleinen Plausch, eine Zigarette und/oder einen Energydrink. Auf jeden Fall machen wir diese Erfahrung zu Beginn jeder Fahrt. Bei der Kreuzung angekommen, springt der Fahrer aus dem Auto und hält direkt den nächsten PKW an. Er und sein Beifahrer organisieren uns direkt die nächste Mitfahrgelegenheit während der weitere Mitfahrer von der Rückbank uns noch auf die Schnelle ein Brot schenkt. Weiter geht die Fahrt mit dem nächsten Fahrzeug, bei dem dringend der Kühlmittelstand geprüft werden sollte (da hier gefühlt jedes dritte Auto ein alter, aus Deutschland importierter Opel ist, sehen wir diese Anzeigen auf deutsch recht häufig).

Die Kommunikation ist wie immer schwierig, jetzt muss die russische Mitfahrerin etwas für uns übersetzen. Sie gibt ihr bestes und wir werden am Ende tatsächlich direkt beim Hostel in Pandschakent heraus gelassen.
Salom!
Bei unserer Ankunft im Hostel ist kein Personal weit und breit zu sehen. Dafür werden wir freundlich von den anderen Gästen begrüßt, die uns zu verstehen geben, dass der Besitzer mit seinem Kind ins Schwimmbad gefahren ist und wir uns einfach ein Bett aussuchen können. Das Schwimmbad ist bei dem Wetter auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Irgendwann taucht die Tochter des Besitzers auf und übernimmt die Leitung. Mal wieder sind wir erstaunt, welche Verantwortung die Kinder hier übernehmen. Ihr Englisch ist super und sie macht einen hervorragenden Job. Wir beziehen unser Zimmer im Dorm und machen es uns im Garten bequem. Wir kommen mit den anderen Leuten ins Gespräch und finden zwei Mädels, die ebenfalls morgen zu den 7 Seen starten wollen.
Nach einem Ausflug in die Stadt und einem kleinen Einkaufsmarathon kommen wir zurück ins Hostel. Wenn ihr euch fragt, warum wir an dieser Stelle das Wort Marathon benutzen: Egal, wie schlank und einfach unsere Einkaufsliste aussieht. Wir müssen immer in 2-3 Läden gehen, um unsere 7 Sachen zu bekommen. Dabei haben wir dann schon drei Mal umgeplant, was es alternativ zu essen gibt und worauf wir darüber hinaus verzichten können. Obst und Gemüse gibt’s hier meist nur an den Straßenständen zu kaufen. Als wir uns ein bisschen mit Obst und Gemüse an einem dieser eindecken, sehen wir aber auch wieder die andere Seite. Der freundliche Mann am Stand schenkt uns unseren gesamten Einkauf mit einem freundlichen Lächeln. In den drei Gängen der Mini-Supermärkte ist mindestens ein Gang ausschließlich für Kekse und Bonbons reserviert. Kein Wunder, dass wir hier nicht alles bekommen. Dann ist mal das Brot ausverkauft, mal gibt’s keine Eier. Geschweige denn einen Käse, der nicht zur Kategorie „Schmelzkäse und Schablettenkäse“ gehört. Zu guter Letzt passiert es dann hin und wieder, dass wir etwas vergessen und noch ein weiteres Mal am nächsten Supermarkt Halt machen. Aber gut, das kennen wir ja schon 😉
Vom Homestay-Hund zur Hostel-Katze
Kaum spricht Caro aus, dass sie Ray vermisst, da hören wir ein Maunzen von draußen. Eine kleine rote Katze fordert laut protestierend Aufmerksamkeit und Futter ein. Aufmerksamkeit? Kein Problem! Futter? Da wir komischen Joghurt gekauft haben, der schon leicht gegoren schmeckt, können wir auch hier den Forderungen nachkommen.

Am Abend konsumieren wir das ein oder andere Kaltgetränk. Selbstverständlich haben wir am Tag vor der Wanderung kein Bier gekauft, aber Justin aus Malaysia (wir sind uns nicht sicher, gehen aber davon aus, dass er sich selbst so getauft hat) hat vorgesorgt. Er hat für die gesamte Runde Bier in 1,5 Liter Kunststoffflaschen besorgt. Wer könnte da nein sagen? Es schmeckt besser als gedacht und wir unterhalten uns wieder in sehr netter Runde. Die kleine Katze macht es sich mittlerweile auf Caros Schoß bequem und fällt in einen tiefen Katzenschlaf. Dass wir den Absprung nicht ganz so gut geschafft haben, wird spätestens dann klar, als Konsti auch zum Wodka-O nicht nein sagt: „Nur ein kleines Glas mit leichter Mische“ wird bestellt. Daraus werden drei Gläser, danach fallen wir dann aber endlich ins Bettchen.
Warm-Schwitzen
Unsere Reisegruppe startet entspannt gegen halb 10 Uhr morgens zum Bazar. Dort fahren Shared Taxis nach Shing, einem Dorf kurz vor dem ersten der sieben Seen. Der Van, ein alter sowjetischer Minibus, ist, zumindest in unseren Augen, eigentlich schon voll belegt. Wir schaffen es mit 21 Personen ein Auto zu belegen, dass eigentlich für 13 Passagiere ausgelegt ist. Über Sicherheitsgurte müssen wir wohl kaum reden. Aber wir sind inkl. Gepäck so eingequetscht, dass eigentlich nichts passieren man. Die Zwischenräume zwischen oder neben den Sitzen sind übrigens mit kleinen Hocker ausgestattet. Kinder sitzen auf dem Schoß ihrer Eltern. Nachdem die Sardinen den Weg in die Büchse geschafft haben, geht es los. Aber nicht Richtung Shing, sondern erstmal in einen Hinterhof. Schließlich ist das Dach noch nicht genug beladen. Das wird schnell geändert. Was genau noch alles seinen Weg aufs Dach gefunden hat, wissen wir nicht, einen Blick nach draußen können wir kaum erhaschen. Während der Fahrt sehen wir später immer mal wieder eine Zwiebel vom Dach fallen. Übrigens sitzen alle Frauen und Kinder hinten, die Männer vorne. Es ist unfassbar heiß und der Schweiß läuft, so ziemlich überall.


Als wir nach gut 1,5 Stunden Fahrt aussteigen, ist Konstis rechte Schulter komplett nass. Und das kommt nicht vom ihm.. Aber Moment – bevor wir aussteigen, machen wir noch ein paar mal Halt. Mal wird was im Laden auf dem Weg gekauft, manchmal wird etwas in einer Tüte abgeliefert. Als wir mitten im Nirgendwo anhalten, sind wir verwundert. Eine ältere Frau mit Kind will offensichtlich auch noch mitfahren. Wie um Himmelswillen soll das funktionieren? Es funktioniert. Wir fahren und schwitzen weiter. Ohne also einen Schritt auf der Wanderungen getan zu haben, haben wir uns schon ordentlich warm-geschwitzt.
Nach dem Warm-schwitzen kommt das Weiter-Schwitzen
Zu viert machen wir uns auf den Weg. Immer entlang der Schotterpiste, die auch mit einem 4×4 (und wie wir später sehen, natürlich auch mit einem normalen Auto) zu befahren ist.
Nur ein kurzer Einschub: Laut Tourist Information Center (wir haben ja schon gelernt, was das hier bedeutet) ist es nicht möglich, mit Public Transport oder einem normalen Taxi zu den 7 Seen zu kommen. Stattdessen solle man lieber für viel Geld einen 4×4 buchen.
Durch das Dorf geht es in Serpentinen immer bergauf. Mittlerweile haben wir genau Mittag und die Sonne macht das Ganze zu einer noch schweißtreibenden Angelegenheit. Schon der erste See sieht in der Bergkulisse sehr schön aus. Wir gehen direkt weiter und suchen uns am zweiten See ein nettes Plätzchen im Schatten für unsere Mittagspause. Wir sind gut ausgestattet mit Brot, Obst, halb geschmolzenen Käse und gekochten Eiern. Die anderen können wir mit unserem Gewürzkarussell beeindrucken – typisch Deutsch halt. Apropos Deutsch. Laura, die aus Singapur stammt und seit mittlerweile 2,5 Jahren um die Welt reist, erzählt uns, dass sie bisher nur Deutsche getroffen hat, die sich im Ausland auf Reisen Autos gemietet haben. Ein Klischee, das wir in den kommenden Tagen auf jeden Fall nicht widerlegen können 😅 Mit von der Partie ist ebenfalls noch Rosie aus Wales. Sie hat ihren Job gekündigt und ist seit kurzem auch alleine auf Reisen. Beide haben auf jeden Fall einen schnellen Schritt und schneller als gedacht erreichen wir die Seen 3 und 4.







Schlaraffenland
Wir laufen an vielen Kirsch- und Aprikosenbäumen vorbei, sie sind voll mit reifen Früchten. Von hinten ruft jemand. Wir bleiben stehen und ein kleines Mädchen kommt angerannt. Sie strahlt übers ganze Gesicht und drückt Caro eine Hand voller reifer Aprikosen in die Hand. Dann zieht sie Caro noch ein Stück weiter zu sich herunter, umarmt sie, drückt ihr einen Kuss auf die Wange und läuft dann wieder weg. So eine süße Begegnung und ohne Witz: Das waren die aromatischsten und besten Aprikosen, die wir je gegessen haben! Gegen Ende des vierten Sees laufen wir rechts den Berg hoch zu unserem Homestay. Schon die Einfahrt ist mit Aprikosen- und Apfelbäumen gesäumt. Wir werden mit einem strahlenden Lächeln vom Besitzer Jumaboy begrüßt, na klar können wir hier übernachten. Juma heißt auf tadschikisch übrigens Freitag und da er an einem Freitag geboren wurde, ist er eben Jumaboy. Vor dem Haus ist ein riesiger Garten, voll mit Tomaten-, Kartoffel-, Kohl-, Rote-Beete- und Zucchini-Pflanzen. Ein kleines Paradies, aber klar, hier oben versorgen sich die Menschen wahrscheinlich zum Großteil selbst mit vielen Nahrungsmitteln.




Wir schmeißen kurz unsere Sachen ins Zimmer und setzen uns dann in einen der Pavillons. Zur Begrüßung gibt es erstmal Tee, Aprikosen, Pflaumen und Äpfel. Es ist auch egal, wie heiß es ist, es gibt zu jeder Tageszeit immer heißen Tee. Danach beschließen wir, uns im See abzukühlen. Motiviert gehen wir zusammen zum See.

Ob es wohl einen Grund dafür gibt, dass wir bisher niemandem im Wasser gesichtet haben? Das Wasser ist sehr frisch, aber nachdem Laura, Rosie und Konsti vorlegen, muss auch Caro (nach „etwas“ mehr Zeit) nachlegen. Bei dem Wetter ist diese Erfrischung (wenn man erstmal drin ist) traumhaft. Danach gönnen wir uns trotzdem eine warme Dusche.
Reisegruppe „6 at 7 lakes“
Wir lernen Maxim kennen, einen alleinreisenden Franzosen, der morgen das gleiche Ziel hat wie wir. Er ist Lehrer und momentan in den Sommerferien unterwegs. Und dann sichten wir noch Jo, die Taiwanesin, die in Pandschakent im gleichen Hostel wie wir war. Sie ist Tättowiererin in Taipeh. Jetzt wird ein Schuh draus. Schon am Vortrag sind uns ihre coolem Tattoos positiv aufgefallen. Direkt schauen wir uns das Insta Profil ihres Studios an. Denn wer weiß, nach Taiwan wollen wir ja sowieso, warum dann nicht vielleicht auch ein Tattoo stechen lassen? Wir essen gemeinsam zu Abend und vergrößern damit unsere Reisegruppe für den nächsten Tag.
4-7
Nach dem Frühstück starten wir. Laura freut sich, als uns der junge Hund des Homestays hinterher läuft. Wir sind skeptisch und hoffen, dass er schnell wieder rum dreht. Aber natürlich nicht, der kleine Hund beschließt, das siebte Mitglied unserer Reisegruppe zu werden. Entlang des Flusses gehen wir weiter hoch zu den Seen 5 und 6.



Beim sechsten See macht der kleine Hund schließlich schlapp. Er ist sichtlich müde und wir ärgern uns ein bisschen, dass wir nicht dafür gesorgt haben, dass er zuhause bleibt. Wir hätten es ja besser wissen müssen. Am See picknickt eine Familie, dort kann er bleiben, bis wir zurück sind. Er flieht direkt unters Auto und ruht sich aus.
Bis zum sechsten See kann man sehr leicht mit einem Auto fahren und wir laufen immer entlang der Straße, für den Weg bis zum siebten See biegen wir auf einen kleinen Trekkingpfad ab. Noch ein letztes Mal bergauf und dann erreichen wir den siebten See (den man übrigens auch per Auto erreichen kann). Es wird nicht lang überlegt – ab ins Wasser! Wie kalt es war? Seeeehr kalt 🤏 Aber wenn einer geht, dann gehen wohl alle. Zu guter Letzt schafft es auch Caro, bis zu den Schultern reinzugehen, schnell noch ein Beweisfoto und dann raus aus dem Eiswasser und ran ans Käsebrot.







Heimweg mit Hindernissen
Nach einer langen und entspannten Pause treten wir den Rückweg an.


Am sechsten See laufen wir direkt zur Familie. Der kleine Hund liegt entspannt unter dem Auto im Schatten. Als er uns sieht kommt er erst kurz freudig auf uns zugelaufen und verkriecht sich dann wieder schnell unter dem Auto zu seinem Knochen. Er macht keinerlei Anstalten, den Heimweg mit uns anzutreten. Da haben wir uns echt etwas eingebrockt. Als er fertig gespeist hat, locken wir ihn schließlich mithilfe der Familie raus und Maxim schnappt ihn sich. Wir tragen ihn ein Stück, damit er nicht wieder zurück läuft. Als wir ihn dann absetzen, bewegt er sich kein Stück. Er ist einfach müde und hat sein heutiges Pensum an Energie schon lange verbraucht. Wir haben keine bessere Idee als ihn zu tragen. Der Heimweg ist noch recht lang, aber anders scheint es nicht zu gehen. Caro fängt an ihn zu tragen, irgendwann übernimmt Konsti.

Als wir dann am Ende des sechsten Sees eine Pause machen wollen, geht der kleine Hund direkt stiften. Nicht etwa zum Wasser, sondern direkt unters nächste Auto. Da bekommen wir ihn wieder nicht heraus. Erst als die Männer im Auto losfahren, bewegt er sich. Wohin? Schnurstracks die Straße runter, ins nächste Dorf unter eine Terrassen-Konstruktion. Auf dieser liegt ein älterer Mann, der sich auszuruhen scheint. Er ist sichtlich erstaunt über den Besuch unserer Reisegruppe, hilft uns aber auf sehr grobe Weise dabei, den kleinen Hund unter der Terrasse hervorzuholen. Maxim schnappt ihn sich wieder und übernimmt die nächste Runde. Zu dritt wechseln wir uns ab und laufen etwas schneller als die Mädels.
Ende gut, alles gut
Als wir endlich ankommen, haben wir sowohl schwere Beine als auch lange Arme vom Hund tragen. Aber keine Sorge, als wir das Grundstück betreten, ist er wohlauf, läuft durch den Garten und macht dann ein langes Schläfchen. Wir lehnen heute höflich den Tee ab und bestellen uns dafür Bier und Wassermelone. Die Wassermelone ist zwar kälter als das Bier, aber die Kombi ist die perfekte Belohnung für den heutigen Tag 🍻🍉


Am Abend bekommen wir Plov serviert (für uns die vegetarische Version), der kleine Hund springt wieder munter um uns herum und zum Abschluss lernen wir noch ein neues Spiel von Maxim. Er ist nämlich in einer Art „Brettspiel-Verein“. Nach dem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen, werden wir von Jumaboy mit seinem Jeep zurückgefahren. Dieses Mal sind wir „nur“ zu siebt inkl. Gepäck in einem Auto mit fünf Sitzplätzen. Caro teilt sich den Kofferraum mit den Rucksäcken, während Konsti sich mit den Mädels die Rückbank teilt.




Maxim hat als Größter den Jackpot und darf vorne sitzen. Direkt bei den FC Bayern München Aufklebern, ausgerechnet heute hat Konsti seine Kiwi-Bananen-Aufkleber nicht dabei.
Byebye Reisegruppe
Zurück im Hostel verabschieden wir uns von den anderen, die direkt in die andere Richtung weiterreisen. Wir nutzen den Tag für die weiteren Reiseplanungen und erfreuen uns über den schönen Garten im Hostel.

Unseren kleinen roten Freund sehen wir leider nicht wieder, dafür hat es sich aber eine Katzenmama mit ihren beiden Jungen im wilden Garten gemütlich gemacht. Morgen steht dann wieder eine Grenzüberquerung an.
Und sonst so?
Wenn ihr euch fragt, womit wir uns sonst so unsere Zeit vertreiben: Heute mit einem Cola Tasting. Genau, richtig gehört. Das ungesunde, viel zu süße Kaltgetränk gibt es hier nämlich en masse (neben sehr sehr viel Energy Drink der Marke Gorilla). In Tadschikistan wird in erster Linie RC Cola getrunken, die entgegen unserer Erwartungen nicht aus dem Land selbst, sondern auch aus den USA kommt. Wir können es uns daher nicht nehmen lassen und testen die uns vollkommen unbekannte Marke, die optisch eher an Freeway Cola vom Discounter erinnert. Der Geschmack ist aber gar nicht so schlecht. Schnell ist die Idee eines Blindtastings geboren. Wir gehen also in den Supermarkt und verlassen diesen mit unseren drei Test-Kandidaten:
1. Coca-Cola
Wir kennen sie alle und alle lieben sie. Die unumstrittene deutsche Nummer eins unter allen dunkelbraunen Zuckergetränken mit dem einzigartigen Marketing.
2. Pepsi Cola
Der kleine und weniger beliebte Bruder, den Konsti allerdings durchaus gerne mal zur Abwechslung konsumiert. Geschmacklich erinnert diese Variante vielleicht den ein oder anderen an ein Calippo Cola Eis. In Rumänien gibt’s by the way eigentlich nur Pepsi, aber auch auf unserer Reise ist uns sowohl die prägnante Werbung als auch der ein oder andere gefüllte Pepsi-Kühlschrank über den Weg gelaufen.
3. RC Cola
Vollkommen unbekannt. Der absolute Underdog unserer heutigen Verkostung. Sein Herkunftsland ist das gleiche wie bei den anderen Kandidaten, dennoch hat niemand wahrscheinlich nur den Namen gehört, geschweige denn den Versuch eines Tests gestartet.
Unter absolut sterilen und einheitlichen Bedingungen starten wir den Eigenversuch. Konsti füllt drei Gläser mit einer gekühlten Kostprobe. Durch ein Foto wird die korrekte Zuordnung sichergestellt, bevor Caro sich dem Test unterzieht. Unter Begutachtung von Farbnuancen, Kohlensäure-Bläschen-Analysen, einem Geruchstest und schließlich einem stufenweise folgendem Geschmackstest, kommt Caro zu einem Entschluss. Sie ordnet die Namen den Gläschen zu und ist sich zumindest bei einer Sache ganz sicher: In der Mitte steht Coca Cola. Warum? Der Geschmack ist vertraut, die Cola weist sie meiste Kohlensäure auf und schmeckt im Vergleich am besten. Guess what. Das, was Caro EINDEUTIG als Coca Cola identifiziert, ist tatsächlich Pepsi. Lediglich die RC Cola konnte sie richtig zuordnen und geht damit lediglich mit einem Punkt ins Rennen.
Das will Konsti toppen. Koste es, was es wolle. Hochkonzentriert unterzieht auch er sich dem Test. Immer wieder testet er sich durch die Gläschen, stellt erste Theorien auf und verwirft diese Argumente wieder. Welche Marke steckt hinter welchem Gläschen und kann er Caro im diesem Wettbewerb schlagen? Ja, er kann. Mit 3/3 souverän identifizierten Cola-Marken, darf er sich von nun an den Cola-König! Herzlichen Glückwunsch für diese Glanzleistung. Konsti, du bist der einzig wahre Experte im Bereich Limo-Business. Wenn uns irgendwann mal das Geld ausgehen sollte, kannst du dich weltweit als anonymer Cola-Tester in die Restaurants einschleusen lassen und prüfen, ob auch die korrekte Marke unter die Menschen gebracht wird. Danke.


