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Tadschikistan  /  11. August 2023

Chudschand vs. Duschanbe

Im Duell treten gegeneinander an: die älteste und für die Seidenstraße bedeutsame Stadt Chudschand (deren Namen ich permanent falsch ausspreche) gegen Duschanbe, die Hauptstadt mit einer Hand mehr Einwohner:innen. Obacht, um ein bisschen Geschichte kommen wir im folgenden nicht drumherum. Aber wir möchten euch das hauptsächlich Wikipedia-basierte Wissen nicht vorenthalten und spicken die Fakten natürlich mit unseren Erlebnissen.

Chudschand – 2 Punkte fürs Alter

Sie ist mit rund 172.700 Einwohner:innen die zweitgrößte Stadt in Tadschikistan und Hauptstadt der nördlichen Provinz Sughd. Chudschand liegt am Fluss Syrdarja im Ferghanatal. Ein großes Problem ist die Verkehrsanbindung der Stadt: Sie ist auf drei Seiten von Usbekistan umgeben, und nach Süden, nach Duschanbe, erheben sich die Turkestan- und Serawschan-Berge. Die 3500 m hohen Pässe sind im Winter oft nicht befahrbar, dann ist die Region vom Rest des Landes abgeschnitten. Und ja, tatsächlich haben auch wir bei unserer Fahrt von Chudschand nach Duschanbe festgestellt, dass die Pässe durchaus hoch sind.

Ganz nebenbei sind die Straßen auch nicht die besten, wenn es Leitplanken gibt, sind diese in keinem guten Zustand. Wie gesagt, wenn es überhaupt welche gibt. Aber mit gutem Tempo an Schluchten vorbei zu rasen, sind wir ja aus Pakistan „gewöhnt“. Caro verfolgt gerne die Taktik eines kleinen Schläfchens, wobei die Straßenverhältnisse und die Löcher im Boden dies nicht immer zulassen. Besonders erwähnenswert sind dabei die Tunnel. Licht und Asphalt? Fehlanzeige. Man fährt in ein dunkles, staubiges Loch und in diesem Loch gibt’s weitere Löcher. Und zwar zahlreiche im Boden, der Begriff „Straße“ wäre hier fehl am Platz.

Wir können sehr gut verstehen, dass Marielle und Henning aus dem Kreis Wesel, die wir in Chudschand kennengelernt haben und die in den letzten 15 Monaten mit dem Fahrrad bis hierher gefahren sind, sich fürs Mitnehmen per Anhalter entschieden haben, um den Tunnel und auch diese Straßen zu umgehen.

Chudschand – 1 Punkt für den Basar

329 v. Chr. wurde die Stadt von Alexander dem Großen gegründet, einen genauen Beleg für das Gründungsjahr gibt’s übrigens nicht. Wir wollen aber mal nicht zu kleinlich und deutsch sein. Chudschand war sehr lange ein wichtiger Handelsknotenpunkt entlang der Seidenstraße. Heute ist die Stadt vor allem für die Textilproduktion, insbesondere Seide bekannt. Der Panjshanbe-Markt ist angeblich einer der besten Basare der Region mit allen Merkmalen des zentralasiatischen Einkaufens und befindet sich in einem großen, opernähnlichen Gebäude.

Damit gewinnt der Basar auch den Punkt für den größten überdachten Basar in Zentralasien. Es gibt hier wirklich alles und nach diversen Besuchen von Basaren in Kirgistan sehen wir hier auch wieder eine größere Auswahl an Obst und Gemüse. Schnell kommen uns neue Ideen, was wir hier kochen können. Zur Abwechslung vielleicht mal Blumenkohl oder frische Beeren zum Frühstück?

Chudschand – 0 Punkte für das vegane Café

Bei Google entdecken wir ein Café, dass sich durch seine veganen und vegetarischen Speisen auszeichnet. Cool, das ist doch mal einen Test wert, dachten wir uns. Dass wir dafür 30 Minuten laufen, auch in Ordnung. Als wir ankommen, müssen wir den Eingang erstmal finden, drinnen ist rein gar nichts los. Bis auf ein kleines Mädchen, was wir jetzt mal nicht zu den Gästen zählen, herrscht hier gähnende Leere. Vegan heißt in diesem Fall auch ayurvedisch. Das bedeutet erstmal: kein Kaffee. Puh, da hätten wir mal genauer hinschauen sollen, aber okay. Wir können uns zur Abwechslung auch mal auf etwas gesundes einlassen. Wir entscheiden uns für eine Summerroll und einen Chocolate Brownie, eine selbstgemachte Limonade und einen Apfel-Karotten-Saft. Eine Summerroll gibt’s nicht, nur Suppen und Salate. Die Limonade ist heute ebenfalls nicht im Sortiment. Gut, dann zwei Apfel-Karotten-Säfte und einen Brownie. Die Säfte stellen sich als Rote-Beete-Apfel-Kombi raus und ums kurz zu halten: ein Brownie ohne Zucker ist halt auch eben kein richtiger Brownie.

Das Angebot eines veganen Café ist ne coole Idee, die Umsetzung (für uns) eher geht so. Daher hier 0 Punkte von uns.

Chudschand – 1 Punkt für die Gastfreundschaft

Wir übernachten in einem Hostel, laut dem Besitzer, dem einzigen Hostel der Stadt. Durch einen Hinterhof gelangen wir zum Haus. Im zweiten OG beziehen wir unser Zimmer, leider ohne A/C. Nachdem Konsti sich euphorisch die Hände eingeseift hat, müssen wir allerdings feststellen, dass es kein Wasser gibt. Weder im Bad, noch auf der Toilette und in der Küche. Pech gehabt. Sie lösen das Problem gerade und währenddessen können wir die Räumlichkeiten im Hostel mitbenutzen. Diese sind im Nebengebäude und wesentlich neuer und auch sauberer. Hier gibt’s sogar eine Klimaanlage. Warum wir nicht nebenan untergebracht sind, verstehen wir nicht so richtig. Es gibt mal wieder eine kleine Sprachbarriere. Aber vegetarisches Frühstück sei kein Problem. Kurz vorweg genommen: die beiden Wurstscheiben finden trotzdem ihren Weg auf unsere Frühstücksteller. Später ist das Problem mit dem Wasser gelöst und wir können uns auf unserer Etage austoben. Das finden wir beide gar nicht mal so einladend. Im Badezimmer gibt’s jede Menge Schimmel, die Toilette teilen wir in der Dunkelheit mit kleinen Tierchen und im der Küche klebt das gesamte Geschirr. Fliegen sind natürlich auch am Start. Da wir aber schon einkaufen waren, kommen wir um die Nutzung der Küche nicht drumherum. Wir spülen also vor und nach der Nutzung alles und erfreuen uns über den Fund einer Miniatur-Reibe, die wohl eher in ein Puppenhaus statt in eine Küche gehört. Aaaaber sie erfüllt tatsächlich ihre Funktion und kurzerhand reibt Caro die Möhre für unseren Salat mit der XS Reibe. Sehr zur Belustigung von Konsti. Kurzerhand füllen wir auch die Salzabteilung unseres kleinen Gewürzkarussels im Hostel wieder auf.

Nun aber zum Punkt der Gastfreundschaft. Wir müssen nochmal mit dem Gastgeber sprechen. Dieser sitzt mit seiner Familie im Innenhof, offensichtlich platzen wir etwas ins Abendessen. Der Tisch ist reichlich mit Brot, Kebab und Wassermelone gedeckt. Obwohl wir eigentlich nur kurz eine Frage stellen wollen, besteht er darauf, dass wir uns mit in die Runde setzen. Er bietet uns mehrfach Essen an. Das Brot ist selbstgebacken und das Fleisch soll auch besonders gut sein. Er erzählt uns von seiner Nachbarin (die bis vor 5 Minuten noch Teil der geselligen Runde war), die die Choreografin einer „berühmten“ Tanzgruppe hier ist. Schnell ist das Handy gezückt und wir bekommen das passende Youtube Video gezeigt. Sie ist eine Berühmtheit hier und eben auch seine Nachbarin. Er erzählt und erzählt (und hat offensichtlich auch schon das ein oder andere Bierchen getrunken, das er sich in der Nähe des Basars irgendwo unter der Theke besorgt hat. Im Supermarkt gibt es hier keinen Alkohol), über seine Familie, seine Töchter, die in Deutschland studieren und über das Leben hier in Tadschikistan. Er betont dabei auffällig oft, dass es zur Kultur gehört über die Preise zu Verhandeln und gibt uns Tipps, wie wir an nächsten Tag mit dem Taxifahrer einen Preis diskutieren sollen. Jaja, mal davon abgesehen, dass alleine die Sprachbarriere und unser offensichtlich touristisches Äußeres diese Verhandlungen etwas schwieriger machen. Diese Gastfreundschaft und Selbstverständlichkeit, dass wir uns beim Abendessen dazu setzen dürfen, erfreut uns sehr. Wieder lernen wir so die Menschen und das Land auf diesem Weg etwas besser kennen und sind sehr dankbar. Dafür muss es doch (trotz der kleinen hygienischen Schwachstellen) einen Punkt geben, oder?

Chudschand – 1 Punkt für das Goethe Gymnasium

Die Strecke von Chudschand nach Duschanbe legen wir mit dem Bus zurück. Diesen gibt es wohl erst seit kurzer Zeit, ansonsten müsste man die Strecke mit einem Shared Taxi zurücklegen, zwischen der größten und der zweitgrößten Stadt des Landes wohlgemerkt. Jetzt verkehrt in beide Richtungen einmal täglich ein Bus für 70 (in Richtung Duschanbe) bzw. 80 (in Richtung Chudschand) Somoni.

Im Bus lernen wir Fara kennen. Leider erst jetzt. Sie unterrichtet am Goethe Gymnasium von Chudschand, welches ihr Großvater mit gründete. Ihr Deutsch ist fabelhaft und sie berichtet uns, dass im August wieder ein Austausch mit Schüler:innen in Berlin ansteht. Für die Beantragung des Visums ist sie nun auf dem Weg nach Duschanbe. Sie lädt uns herzlich ein, die Schule in Chudschand zu besuchen, leider wird uns unser Weg nicht noch einmal nach Chudschand führen. Wir hätten nicht gedacht, dass die Tadschik:innen so intessiert an Deutschland sind, aber die Schule scheint mit rund 700 Schüler:innen gut besucht zu sein. Generell gibt es in Tadschikistan eine deutschsprachige Community. Fara erzählt uns ein paar Dinge über die Schule, wie oft sie schon in Deutschland war, dass ihr Köln sehr gut gefallen hat und sie gibt uns auch ihre Handynummer. Wir sollen uns jederzeit melden, wenn wir Hilfe benötigen. Später stellen wir fest, dass es auch in Duschanbe ein Goethe Gymnasium gibt. Allerdings keine Fara, deshalb geht der Punkt eindeutig an Chudschand.

Duschanbe – 2 Punkte fürs Sightseeing

Duschanbe ist mit 1,2 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern die mit Abstand größte Stadt des Landes. Auffällig für uns sind definitiv die vielen vielen Baustellen. Hier wird fleißig (und mit ausländischer Unterstützung) ein Hochhaus neben dem anderen aus dem Boden gestampft. Zu unserer Überraschung (Tadschikistan ist das ärmste der zentralasiatischen Länder) sehen wir in Duschanbe sehr sehr viele deutsche Luxusautos und auch viel mehr als bisher überhaupt in der Region.

Wie es sich für gute Tourist:innen gehört, machen wir uns auch hier auf zu den touristischen Highlights der Hauptstadt. Fast überall sind wir komplett alleine, das könnte tatsächlich an der Hitze liegen. Bei 40 Grad lässt es sich anderswo auch gut aushalten.

Auf dem Dousti Platz (übersetzt: Platz der Freundschaft) sind praktischerweise ein paar Sights sowieso eine Vielzahl an Springbrunnen angesiedelt. Gut für eine kleine Abkühlung zwischendurch, zumindest im Vorbeigehen kann man ein paar Tropfen abfangen. Ebenfalls finden hier Festivitäten, Militärparaden und Demonstrationen.

  • Die Ismoil Somoni Statue (obere Reihe, links) ist eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Früher stand hier, wer hätte es geahnt, eine Lenin Statue. Das 13 m hohe Somoni-Denkmal wird von einem Bogen (über 43 m) umgeben, es verkörpert die Hauptsymbole der tadschikischen Staatlichkeit: Krone und Zepter, geschmückt mit sieben Sternen.
  • Hinter der bereits erwähnten Brunnenallee (obere Reihe, mittig) das nächste Wahrzeichen – die 45 Meter hohe Unabhängigkeitsstele (obere Reihe, rechts). Der goldene Turm ist mit dem Wappen Tadschikistans geschmückt. Dieses Denkmal wurde 2011 zu Ehren des 20. Jahrestages der Unabhängigkeit Tadschikistans errichtet.
  • Das Parlamentsgebäude aus 1940 ist dreistöckig und dient auch noch heute als Parlamentssitz für die Oberste Versammlung Tadschikistans.
  • Der Palast der Nationen (obere Reihe, mittig) ist der offizielle Sitz des Präsidenten. Das 2002 erbaute Gebäude hat vier Stockwerke, wobei das vierte eine 18 m hohe Kuppel ist.
  • Nicht zu übersehen ist eine riesige tadschikische Flagge. Seine Höhe beträgt 165 Meter und die 60×30 Meter große Flagge wiegt 420 Kilo. Sie ist aktuell die dritthöchste Flagge der Welt. Anscheinend ist sie so schwer, dass sie (zumindest heute) nicht für uns im Wind wehen möchte.
  • Zu guter letzt schauen wir uns hinter dem Rudaki Park noch die Statue des berühmten persischen Dichters Abuabdullo Rudaki (mittlere Reihe, links) an.

Zu guter letzt gibt es sowohl hier als auch in Chudschand einen Herrn besonders oft zu sehen. Den Präsidenten von Tadschikistan ist der wichtigste Mann des Landes, zumindest wenn es nach ihm selbst geht. An zahlreichen Gebäuden befinden sich überdimensionale Banner seiner Person. Unterschiedliche Motive und doch so gleich (unser Highlight ist der Tennisspieler).

Duschanbe – 1 Punkt für nicht vegane „Cafés“

Klar, die Auswahl an Cafés ist hier wesentlich größer als in Chudschand. Deshalb lassen wir es uns an einem heißen Tag auch nicht nehmen, das ein oder andere Café zu testen. Es gibt ein paar coole Lokalitäten, auch wenn direkt bei der ersten die Kaffeemaschine streikt. Dafür gibt es frisch gepresste Säfte und leckere Salate für einen günstigen Preis. Neben den Cafés ist natürlich die Auswahl an Pubs wesentlich größer. Davon haben wir in Chudschand auf Google keinen einzigen gefunden. Alkohol wird dort nicht einfach ausgeschenkt, wenngleich unser Hostelgastgeber wusste, wo man welchen auftreibt. In der Hauptstadt sieht das anders aus. Simsim ist das lokale Bier und es schmeckt uns sehr gut. Auch hier punktet die Hauptstadt.

Duschanbe – 2 Punkte für den Futsal Cup

Während wir im Public Pub unser erstes Simsim trinken, ist Konsti etwas Großem auf der Spur. Auf den Bildschirmen wird die Wiederholung eines Futsal-Spiels (für die, die es nicht kennen: Futsal ist so etwas Ähnliches wie Hallenfußball nur mit etwas anderen Regeln und einem anderen Ball) gezeigt. Gerade findet der Central Asia Futsal Cup in Duschanbe statt. Es ist nicht einfach an Infos aus dem Internet zu kommen, aber schließlich findet Konsti heraus, dass am nächsten Tag sogar Tadschikistan gegen Kirgistan spielt. Das wäre doch was. Da wir im Internet keine fundierten Infos finden, wo der Cup stattfindet und wo man Tickets bekommt fragen wir Fara. Sie weiß leider nichts, aber der Kellner aus dem Café kann uns weiterhelfen. Dachten wir zumindest.

Als wir abends mit dem Taxi zu dem Ort fahren, den er uns nennt, sind wir zwar an einem Sportkomplex, allerdings nicht am richtigen. Wir fragen uns weiter durch und setzen uns ins nächste Taxi. Wir kommen uns vor wie bei der Verfolgung von Mister X bei Scotland Yard. Beim nächsten Halt sieht es besser aus, hier sind auf jeden Fall Menschen mit tadschikischen Flaggen. Am Eingang zum Gelände verkaufen ein paar Männer Tickets. Hm, seriös wirkt das Ganze nicht. Die billig ausgedruckten Tickets wirken weniger vertrauensvoll, umgerechnet zahlen wir für beide Tickets weniger als 3 Euro. Wir sind uns sicher, dass diese entweder nicht gültig sind oder wir gar keine benötigen. Aber tatsächlich haben alle Leute diese „Tickets“ und am Eingang werden diese kontrolliert.

In der Halle selbst sehen wir keinerlei Getränkestände, die Toiletten sind noch abgeschlossen. Wir folgen der Masse und landen auf einer der Tribünen. Die Platzwahl ist frei und es gibt noch ausreichend freie Plätze. Cool, es hat tatsächlich geklappt. Ein bisschen überrascht sind wir schon, aber wir freuen uns über ein bisschen Kulturprogramm der anderen Art. Weitere Tourist:innen lassen sich nur erahnen, in erster Linie sind die Plätze mit Tadschiken belegt. Ob jung oder alt, aber in erster Linie Männer. Ein paar einzelne Frauen sehen wir aber dann doch noch. Die Stimmung ist sehr gut und sowohl die Kameraaufnahmen des Publikums, die auf den Videowürfel geworfen werden, als auch zwei stimmungsmachende Capos stimmen das Publikum ein. Gegenüber von unserer Tribüne nimmt das Militär Platz. Sie füllen eine ganze Tribüne und in ihren Camouflage-farbenen Outfits gibt das ein skurriles Bild ab. Wir wollen nochmal kurz erwähnen, dass es zwischen den beiden Ländern seit vergangenem Jahr Grenzkonflikte gibt, bei denen es durch die Kämpfe auch schon Tote gab. Die dort sitzenden Militärs sind aber (glauben/hoffen wir mal) nur zur Unterhaltung hier und auch sie bringen gute Stimmung mit. Die Hymnen erklingen und die Stimmung steigt weiter.

Dann geht das Spiel endlich los. Die Mannschaften sind hochmotiviert, das Level ist dennoch nicht das allerbeste. Es macht Spaß zuzuschauen und die Stimmung des Publikums mitzubekommen. Alle Fiebern mit und als die ersten Tore fallen, wird es noch spannender. In der Pause will Konsti sich um etwas zu trinken kümmern. Ein harter Kampf (literally) um drei Flaschen Wasser mit vielen Konkurrenten an einem Mini-Kühlschrank, der von zwei Männern „bewirtschaftet“ wird. Er hat Erfolg, nur leider dürfen die Flaschen nicht mit rein. Er trinkt eine Flasche, positioniert die anderen draußen und Caro geht danach raus. Das Spiel hat allerdings schon angefangen und nachdem Caro den Durst gestillt hat, ist die Tür zur Halle zu. Okay, cool. Bei der nächsten Tür versteht sie niemand, sie wird weiter geschickt. Dann findet sie eine offene Tür auf der anderen Seite und läuft etwas orientierungslos in die Halle. Gut, dass Konsti sie sieht und wild mit den Armen winkt und gut, dass Caro das auch irgendwann sieht. Am Ende sieht Tadschikistan mit 5:3 und die Zuschauer:innen feiern das ganz besonders. Wir trinken noch ein Abschlussbier im Pub und fallen danach müde ins Bett.

Duschanbe – 1 Punkt für die Kulinarik

Seit ein paar Tagen haben wir mal Lust wieder Essen zu gehen. Wir haben viel selbst gekocht und haben Lust auf ein bisschen Abwechslung. Außerdem ist es kein Spaß, in Tadschikistan einkaufen zu gehen. Wir überlegen uns inzwischen die einfachsten Gerichte mit möglichst wenig Zutaten und gehen bewusst in die größten Supermärkte und trotzdem bekommen wir selten alles, was wir brauchen. In Chudschand hat uns keine Lokalität so richtig überzeugt, daher heben wir uns das für die Hauptstadt auf. Konsti hat bereits eine ausgiebige Recherche betrieben und ein libanesisches Restaurant ausfindig gemacht. Die Erwartungen (insbesondere an den Humus) sind groß und wir freuen uns auf unsere kleine Datenight, die mit dem Abendessen beginnt und mit dem Futsal Spiel weitergeht. Wir sind sehr früh dran und damit auch die einzigen Gäste. Die Auswahl an vegetarischen Vorspeisen und Dips ist fast grenzenlos und wir können uns kaum entscheiden. Wir bestellen eine gute Mischung und sind ganz aus dem Häuschen. Das Essen ist köstlich.

Wirklich eines der besten Abendessen seit langem. Das Brot ist frisch gebacken und noch ganz heiß, die Dips sind super geschmackvoll (Tim Raue würde wohl eher Umami sagen) und wir essen lauter köstliche Kleinigkeiten, die hervorragend zueinander passen. Ein ganz klarer Pluspunkt für Duschanbe!

Duschanbe – minus 1 Punkt für die tadschikische Bürokratie

Wir benötigen zwar als Deutsche kein Visum für Tadschikistan bei einem Aufenthalt bis zu 30 Tagen, dafür müssen wir uns aber wie alle Touris bei den tadschikischen Behörden registrieren. Dafür hat man inzwischen gnädigerweise 10 Arbeitstage Zeit (früher waren es mal nur 3). Wer weniger als 10 Tage im Land ist, müsste sich grundsätzlich zwar auch registrieren, aber da er vor Ablauf der Frist schon wieder ausreist, ist die Registrierung nicht notwendig. Wir wissen noch nicht genau, wie lange wir bleiben, daher wollen wir der Behörde sicherheitshalber einen „kurzen“ Besuch abstatten und wie das Hostel so schön beschrieben hat „nur kurz unsere Pässe vorzeigen“. Das Ende vom Lied: Wir sind 38 Euro ärmer (was für die Verhältnisse und unsere laufenden Kosten nicht wenig ist) und unsere Pässe müssen wir ebenfalls für einen Tag in der Behörde lassen. Das ist uns nur vorher weder gesagt noch erklärt worden. Auch nicht, dass wir für zwei einzelne Kopien fast 2 Euro zahlen, obwohl wir ja Kopien von unseren Pässen gehabt hätten.

Man könnte es jetzt auf die Sprachbarriere schieben, aber wir müssen sagen, dass wir es durchaus schade finden, dass hier niemand Englisch sprechen kann. Und das bei einer Abteilung, die sich komplett um die Registrierung von Tourist:innen und Ausstellung von Permits für diese kümmert. Freundlichkeit und Interesse begegnet uns hier wahrlich auch nicht. Als wir am nächsten Tag wieder kommen, um unsere Pässe abzuholen, ist gerade niemand da. Alle sind zu Tisch, wie sich herausstellt, wie lange? Darauf bekommen wir keine Antwort. Wir gehen erstmal einen Kaffee trinken und sind danach erfolgreicher. Aber gut, am Ende lernen wir draus. Wir hätten uns einfach vorher besser informieren müssen 🤷🏼‍♀️🤷🏻‍♂️

Duschanbe – 1 Punkt fürs Greenhouse Hostel

Wir übernachten im wohl bekanntesten Hostel in Duschanbe oder vielleicht sogar Tadschikistans (neben dem City Hostel). Es gibt auch hier nicht viele Hostel, in Reiseblogs stoßen wir also immer wieder auf das Hostel und auch Reisende in Chudschand haben dort genächtigt. „Groß ist es, aber sauber“ das bekommen wir zu hören. Bei unserer Ankunft steht direkt fest, was uns hier am meisten begeistert: 4 kleine Katzenbabys. Das Hostel ist tatsächlich groß, es gibt einen Innenhof und anscheinend zahlreiche Zimmer, die überall verteilt sind. Wir werden in einem Nebengebäude in einem 5 Bett Zimmer untergebracht. Außer uns sind hier noch drei Männer, die mitten am Tag alle in ihren Betten liegen. Das ist zwar nicht der beste erste Eindruck, aber nichts im Vergleich zu den Geräuschen in der ersten Nacht. Ein etwas fülliger Mann hat einfach das lauteste Schnarchen, das wir je gehört haben. Zwischenzeitlich muss man sich fast schon Sorgen machen, dass er nicht kurz vor dem Exitus steht. Um 4 Uhr nachts klingelt dann auch noch sein Wecker, was ihn als einzigen nicht zu wecken scheint. Nach 2 Minuten durchgehendem Klingeln, erbarmt sich sein Nachbar und macht den Wecker aus. Zu guter Letzt hatte der Herr (als einziger) wohl eine sehr gute Nacht, um halb 7 ist er nämlich putzmunter. Gut, jetzt schnarcht er nicht mehr, dafür ist er trotzdem sehr laut und unterhält sich lautstark mit seinem Bettnachbarn. Danke für die Rücksichtnahme NICHT 😅 Wir sind daher durchaus erfreut, als dieser Zeitgenosse die kommenden beiden Nächte schon abgereist ist. Dennoch bekommt das Hostel seinen hochverdienten Punkt, alleine der süßen Katzen wegen, die den ganzen Tag im Innenhof rumtollen und gerne zum Spielen, Essen oder Kuscheln vorbeikommen.

Das Ende vom Lied: Punkte vergeben macht uns auf jeden Fall Spaß. Beide Städte sind gute Städte. Die Prämierung darf aber natürlich nicht fehlen. Der erste Platz geht an Trommelwirbel Duschanbe mit einem Punkt Vorsprung! Hier gibt es einfach ein kleines bisschen mehr zu entdecken, kulturell sowie kulinarisch.

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