Mit der Fähre sind wir fast zwei Stunden unterwegs, wir werden etwas durchgeschaukelt, hören aber, dass es nachmittags wesentlich schlimmer sein soll.

Bei der Ankunft werden wir von Katie abgeholt. Das ist das erste Mal seitdem wir reisen, dass uns jemand abholen kommt. Irgendwie schön. Und nicht nur Katie wartet im großen Ford Pickup auf uns. Cayanna ist ebenfalls mit von der Partie. Der Name passt wie A**** auf Eimer. Das kleine zarte Schoßhündchen könnte auch gut ein Familienmitglied der Wollnys sein. Wir packen den Kram auf die Ladefläche vom Pickup und fahren ca. 20 Minuten bis zum Haus. Katie, die übrigens Ende 70 ist, erzählt uns ein bisschen über sich. Sie kommt aus den USA und hat die meinste Zeit ihres Lebens in der Nähe der texanischen Grenze gelebt, mal in Kalifornien, wo ihre Kinder zur Welt gekommen und aufgewachsen sind und später dann in Arizona. Nach Roatan hat es sie wegen ihrer Tochter verschlagen. Die ist nämlich beim Reisen hier hängen geblieben, hat ihren griechischen Mann mit deutschen Wurzeln kennengelernt und nachdem ihr erster gemeinsamer Sohn geboren wurde, hat Katie beschlossen mit ihren Tieren und ihrem Pickup hierher zu ziehen. Mittlerweile sind es zwei Enkelkinder und ein paar Tiere mehr. Ihrem Schwiegersohn gehört hier auf der Insel eine Mikro-Brauerei, die sie uns unbedingt zeigen möchte.
Kontaktaufnahme
Das mehrstöckige Holzhaus liegt in einer Gated Community, wobei die meisten der Häuser hier leer zu stehen scheinen. Manche nutzen ihre Häuser ausschließlich zur Ferienzeit, andere werden neu gebaut und an vielen hängen auch Verkaufsschilder. Die Häuser liegen am Berg und wir können von hier tatsächlich das Meer sehen, wie schön.

Auf dem Weg zur Haustür liegt ein mittelgroßer schwarzer Hund vor der Tür: Blacky. Sie ist eine Straßenhündin, die hier vor der Tür ihren kleinen „Safespace“ hat. Mit eingezogenem Schwanz zieht sie sich ängstlich in die Ecke zurück. Dafür wartet jemand anders wesentlich euphorischer hinter der Tür: Capolina. Eine wunderschöne mittelgroße Mischlingshündin, der man ihre sieben Jahre kein Stück ansieht. Freudig und aufgeregt werden wir begrüßt. Besonders in ihre Sommersprossen verlieben wir uns direkt auf den ersten Blick, so süß! Weniger euphorisch werden wir von Baby begutachtet. Die große, flauschige Katze liegt auf einer Sitzbank neben dem Fenster und lässt sich ebenfalls begrüßen. Sie schaut uns an, als wenn sie noch nicht genau wüsste, ob sie unsere Streicheleinheiten akzeptieren oder uns lieber zu Mittag verspeisen möchte. Also ehrlich, diese großen Katzen mit ihren großen Tatzen.. Man weiß ja nie.. Um ihren Hals baumelt ein Herzanhänger, der nicht nur Pink und mit Strasssteinen besetzt ist, sondern auf dem auch noch „Baby“ steht – das Lachen müssen wir uns für später aufheben. Schließlich müssen wir noch Peanut Kennenlernen. Naja, zumindest aus sicherer Entfernung. Katie hat uns schon vorgewarnt, dass wir sie nur unter dem Bett zu sehen bekommen werden. Sie hat Peanut in einem schlechten Zustand gerettet und bis auf sie, scheint sie keinerlei Interesse an anderen Menschen zu haben. Oder sagen wir, Menschen sind ihre Redflag. Die rötlich, ebenfalls riiiesige Katze (so richtig sicher sind wir uns beim Geschlecht übrigens nicht) liegt unter dem Bett und schaut uns mit großen Augen angsterschüttert an. Ob sie wohl schon weiß, dass wir nicht nur zum Kaffee trinken hier bleiben? Wahrscheinlich sind wir ihr persönlicher Albtraum in Person. Leider haben wir schon jetzt wenig Hoffnung, dass wir sie von unseren Schmuse-Skills überzeugen können. Auch wenn Cayanna nicht unsere bevorzugte Hundegröße hat, sind alle vier Tiere plus Blacky sehr süß 🙂 Wir spüren deutlich, wie sehr Katie all ihre Tiere abgöttisch liebt, sie nennt sie nicht ohne Grund ihre „Babys“.








Das Haus ist wirklich schön. Katie wohnt auf der ersten Etage, die untere Wohnung vermietet sie. Aktuell wohnt dort ein amerikanisches Pärchen mit zwei kleinen Kindern. Es gibt einen offenen Wohn-, Küchen- und Essbereich mit einer großen Fensterfront von der man auf die Karibik schaut. Vom Wohnbereich gehen jeweils zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad ab. Wobei das Gästebad eher als Badezimmer der Katzen genutzt wird. In der Dusche steht das Katzenklo und auch das Hunde- und Katzenfutter wird hier gelagert. Ihre Tochter macht sich übrigens darüber lustig, dass die Tiere quasi ein eigenes Bad haben. Wir dürfen im großen Schlafzimmer übernachten und freuen uns über ein riesiges Boxspringbett. Es gibt zwei Balkone, auf dem einen steht eine freistehendes Badewanne. Eine Dachterrasse gibt es auch noch. Richtiger Luxus. Achja, eine Klimaanlage gibt es natürlich auch.






Übergabe mit Überraschung
Es ist Samstagmittag und Katie fliegt erst am Montag früh morgens. Wir haben also noch viiiel Zeit, um eine Übergabe zu machen und uns an die Tiere und Abläufe zu gewöhnen. Auf der einen Seite cool, auf der anderen Seite ist es etwas ungewöhnlich für uns, mit Katie in ihren vier Wänden zu wohnen. Sie zeigt uns alles, erklärt uns schonmal die Abläufe und wir? Wir schmusen ganz viel mit den Tieren.
Zwischendurch muss sie nochmal kurz weg und wir können in Ruhe unsere Rucksäcke auspacken und die erste Wäsche waschen. Mega, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön dieses Gefühl sein kann. Am Nachmittag gehen wir gemeinsam mit den Hunden spazieren. Cayanna und Capolina gehen an der Leine während Blacky nebenher läuft. Zu unseren Aufgaben gehört ebenfalls die Futter-Auslieferung für die Straßenhunde und -Katzen. Neben Blacky gibt es noch Rambo, den Guard Dog, der mit seiner leicht speckigen Figur eher einer Robbe ähnelt. Vor allem, wenn er uns vom Gate ein paar Meter entgegen läuft und uns schwanzwedelnd begrüßt.

Blacky, Rambo sowie drei Katzen werden mit Katies Futter immer unten am bewachten Eingangsgate von den Wachmännern gefüttert. Wieso das Ganze? Katie möchte, dass die Straßenhunde zu kleinen Gated Community Wachwauzis werden und sie Vertrauen zu den Security Männern aufbauen. Und andersherum, damit diese auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Besonders toll finden wir den alten roten Kater, der immer ganz majestätisch vor dem Wachhaus sitzt und sogar drinnen schlafen darf. Die anderen Katzen sind eher scheu, aber natürlich trotzdem süß.
Katie kümmert sich also um das Futter, ausgeben sollen es aber die Männer. Wir machen zuerst einen Abstecher dorthin, geben das Futter ab, lernen ein paar Guards kennen und gehen dann außerhalb der Community eine Runde spazieren. Caro hat Capolina an der Leine, Konsti die kleine Cayanna. Die muss er nun allerdings erstmal auf den Arm nehmen. Die geteerte Straße endet nämlich ein paar Meter hinter der Schranke bereits und Cayanna wird bis zum Golfplatz getragen, weil sie, wie Katie es so liebevoll bezeichnet, ein kleiner „low rider“ ist. Ansonsten wird sie staubig und dreckig. Ähm ja, ok. Das ist uns genauso fremd wie diese kleinen Hunde generell. Jedenfalls sieht Konsti mit Klein-Cayanna auf dem Arm zu ulkig aus.

Kommen wir zum zweiten Punkt, oder etwas außergewöhnlich klingt: Golfplatz. Katie kennt (natürlich) den Besitzer des Golfplatzes und hat die Erlaubnis mit ihren Hunden hier spazieren zu gehen. Das erscheint uns, im Hinblick auf deutsche Golfplatzregularien doch sehr kurios, aber gut, wir sind ja auch nicht in Deutschland. Katie findet es übrigens hingegen sehr kurios, dass man in Deutschland nur mit Platzreife oder offiziellem Handicap einen Golfplatz betreten darf und macht sich darüber lustig.
Sobald wir den Golfplatz erreicht haben, wird zunächst Cayanna wieder mit ihren kleinen Beinchen auf feinsten Rasen gesetzt und dann dürfen alle Hunde gemeinsam im Golfteich schwimmen gehen. Naja eigentlich schwimmt nur Capolina. Cayanna stampft mit ihren kurzen Beinchen kurz im Matsch des Ufers herum (ja und dabei dürfen ihre Pfoten dreckig werden), Blacky traut sich nicht ins Wasser (ist dafür aber nicht weniger begeistert) und Rambo? Rambo ist schlichtweg zu faul für eine Schwimmeinheit und möchte sich lediglich kurz abkühlen und wieder ausschütteln. Danach werden die Hunde angeleint und wir drehen eine Runde über den Golfplatz. Es ist wirklich nichts los und am Ende dürfen die Hunde sich auch nochmal freilaufend austoben. Danach geht es zurück. Auf dem Rückweg muss Konsti Cayanna natürlich wieder auf den Arm nehmen.






Wir brauchen alle dringend eine Dusche. Es ist wirklich heiß, wir haben eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit und das klimatisierte Haus ist die reinste Erholung. Danach lädt Katie uns „Kids“ zum Abendessen ein. Konsti hat erzählt, dass wir hier vielleicht eine Fisch-Ess-Ausnahme machen. Der Feuerfisch ist hier leider eine invasive Art und zerstört das Korallenriff und damit das ganze Ökosystem. Wir haben zuvor eine Dokumentation gesehen. Um das Riff zu schützen, werden die hübschen Fische mit Harpunen gejagt. Wenn das nicht mal ein Anlass ist, Fisch mit gutem Gewissen zu essen, wann dann? Wir ziehen uns etwas „schicker“ an. Das bedeutet in unserem Fall Hawaiihemd und Kleid, statt kurzer Hose und T-Shirt mit Löchern. Adiletten sind zwar weniger passend, aber uns ist es schlechtweg zu heiß für Sneaker.
Trotzdem kommen wir uns etwas Fehl am Platz vor. Das Restaurant ist ganz schick, aber auch keine 5-Sterne Küche. Dennoch fühlt es sich ein kleines bisschen so an. Ein Gericht kostet um die 20 Euro und ist damit das teuerste Restaurant, welches wir seit Beginn der Reise besucht haben. Und jetzt werden wir auch noch eingeladen, sitzen in viel zu großen Lounge-Stühlen an einem zu hohen Tisch – wie Kinder eben. Kurz spielt Caro mit dem Gedanken, sich einen Kissen unter den Po zu schieben. Ne, das würde es in vielerlei Hinsicht nicht besser machen. Wir bestellen einen gegrillten Feuerfisch mit Kartoffelpüree und etwas günstigere Ravioli in Tomatensoße. Als Vorspeise bestellen wir alle gemeinsam gegrillte Paprika mit Feta. Katie isst allerdings nichts davon, dafür freut sie sich über unseren Gruß aus dem Haus, der ist nämlich mit Hähnchen. Das Essen schmeckt hervorragend. Auch der Fisch ist wahnsinnig gut, kaum fischig, sehr leicht und super lecker. Ja und dann kommt der Moment, ab dem es komisch wird. Konsti stellt nämlich die eine Frage, die unser Bild von der lieben, süßen, alten Omi etwas ins Wanken bringt: „So what do you think? Who’s gonna win in November?“ Gemeint sind natürlich die US-Wahlen und damit die Frage, ob ein alter, weißer Mann Präsident wird… oder eben ein alter, weißer Mann.
Bevor sie sich noch einen (vorerst letzten) Bissen ihres Fisches in den Mund schiebt, antwortet Katie leise „Trump“. Dann kaut sie und schaut sich dabei etwas konspirativ im Restaurant um. Wir wissen nicht genau, was wir davon halten sollen. Ist sie Republikanerin? Wäre ja okay, aber was soll dieses Getue drum herum? Oder ist sie stramme Demokratin, hat aber, wie viele, Angst, dass Trump das Rennen machen wird und hat einfach nur Angst davor, das laut auszusprechen, weil hier ggf. viele Republikaner herumlaufen? Wir werden es gleich erfahren!
Sie ist kein großer Trump-Fan sagt sie (wir sind kurz beruhigt), aber sie ist gegen Biden und die ganze Politiker-Riege aus Washington. Und was an Trump eben besser wäre: Er gehört da nicht zu, sondern ist sein eigener Kandidat. Okay, so weit, so gut. Diese Meinung kann man haben. Was dann passiert, hätten wir aber nicht für möglich gehalten. Wir haben die Büchse der Pandora geöffnet:
Denn was Katie neben ihren Tieren am meisten liebt, sind sämtliche Verschwörungstheorien dieser Welt. Sie packt ein Thema nach dem anderen aus und wir? Wir haben keinen Schimmer wie wir aus dieser Situation herauskommen und was wir sagen sollen. Zum Glück ist Katie relativ gut darin, sich selbst zu unterhalten und fordert nicht so viel Zustimmung ein. Sie erzählt uns zunächst alles über den Deep State und QAnon, doch leider kommt sie dann irgendwann zu den extrem antisemitischen Verschwörungstheorien.
Konsti ist kurz davor aufzustehen und zu sagen, dass wir das nicht machen können. Caro isst einfach so langsam sie kann, um bloß nichts sagen zu müssen. Oh man, wo sind wir hier nur herein geraten? Wir ersparen euch ihre vollkommen abstrusen Vorstellungen, wer unsere Welt im Untergrund beherrscht, woher das Judentum „wirklich“ kommt, in welchen Erdschichten überall Kinder gehalten werden, damit man deren Blut trinken kann und was in der Welt passiert. Wir wollen einfach nur, dass dieser Abend vorbei ist und wir aus dieser Situation raus kommen. Sowas haben wir wirklich noch nie erlebt. Wir sind so froh, als wir endlich fertig sind und auf ein anderes Thema zu sprechen kommen. Wir bedanken uns ausgiebig für die Einladung zum Essen und verabschieden uns zuhause direkt ins Bett. Vorher bekommen wir noch schnell die Zu-Bett-geh-Rituale erklärt: Leckerchen für alle und Cayanna muss nochmal zum Pipi machen auf die grüne Matte beim Balkon. Danach fallen wir müde und immer noch geschockt ins Bett. Als wir alleine sind, müssen wir uns nur anschauen. Ein Blick sagt mehr als tausend Worte. Wie kann man diesen absoluten Bullshit glauben? Viel drüber zu sprechen trauen wir uns in diesem Moment noch nicht. Dafür haben wir etwas zu viel Angst, gehört zu werden.
Morgens um halb 7 auf Roatan
Wir wachen pünktlich auf, denn um 7 Uhr geht’s auf zur ersten Hunderunde durch die Gated Community. Wir bringen das Hunde- und Katzenfutter wieder zum Gate und spazieren dann eine kleine Runde durch die Straßen. Dort begegnen wir Alex, einem Nachbarn, der gebürtig aus Russland kommt. In der Baustelle neben seinem Haus hat er Katzenbabys gefunden. Mit den Hunden können wir nicht dorthin, aber das behalten wir auf jeden Fall in Hinterkopf.
Danach ist Raubtierfütterung angesagt. Die beiden Katzen sind sehr unkompliziert, die Hunde bekommen erst einen kleinen Snack: Hähnchen aus dem TK, schnell in der Mikro aufgetaut. Danach gibt’s eine Mischung aus Trockenfutter und gekochtem Futter aus dem Kühlschrank. Für jede Menge Snacks ist ebenfalls gesorgt: Pilz-Snackis, Leckerchen, die nach Cabanossi riechen und auch so aussehen und dann noch Leckerchen für die Zahnpflege – im Zahnbürstenform versteht sich. Die Hunde sind übrigens trotzdem gut in Shape. Wir sind aber tatsächlich mal wieder fasziniert davon, wie unterschiedlich Hunde-Besitzer sind, was ihre Routinen sind und was die Hunde zu essen bekommen. In Japan waren Leckerchen eine absolute Ausnahme und etwas ganz besonderes. Aber gut, je länger wir darüber nachdenken, bei Kindern ist das ja eigentlich auch nicht anders.
Wir versuchen uns nützlich zu machen und bereiten das Frühstück vor. Es ist schon ungewohnt, sich in einem fremden Haus zurecht zu finden, noch etwas mehr, wenn die Besitzerin noch da ist. Etwas „lost“ suchen wir uns ein paar Utensilien und machen etwas Rührei mit Toast und Butter. Dazu etwas Wassermelone. Danach beschäftigen wir uns mit den Tieren und recherchieren ein paar Dinge am Laptop.
Zwischendurch reicht Katie Konsti ihr Handy. Dort ist bereits ein Video mit dem Titel „The Zionist-Nazi-Connection and the Creation of Israel“ geöffnet. Das würde ja gut zu unserer „Diskussion“ passen, die wir gestern geführt haben. Das Video würde uns sehr gut helfen, zu verstehen, worüber „wir“ gestern „gesprochen“ haben. Oh man, wir schauen uns das Video mit einer Mischung aus Ekel und der Anstrengung, nicht laut zu lachen, an und reichen Katie ihr Handy im Anschluss zurück. „Interesting, isn’t it?“, „Mhmm“. Ein bisschen traurig macht es uns schon. Katie hat erwähnt, dass sie, seitdem sie nicht mehr arbeitet, viel Zeit hat, sich zu informieren. Und ja, wahrscheinlich ist genau das das Problem. Ein bisschen fehlende Medienkompetenz und etwas zu viel Zeit und dann ist sie wahrscheinlich im Strudel der Desinformationen gelandet und kommt nun nicht mehr da heraus.
Heute Mittag möchte Kate mit uns zur Brauerei ihres Schwiegersohnes fahren und für die kommende Nacht hat sie sich ein Zimmer im Hotel genommen, das zu einer Anlage gehört, in der ihr Schwiegersohn zum Teil ebenfalls irgendwie investiert ist, na klar. Wir bieten ihr auch an, dass wir sie gerne zum Flughafen fahren können, aber sie sagt, dass es so am einfachsten wäre und wir dann noch schauen könnten, ob mit den Tieren und uns alles gut ist. Na gut, damit haben wir natürlich kein Problem. Insgeheim freuen wir uns sogar, wenn wir alleine hier sind und wir gewissen Gesprächsthemen aus dem Weg gehen können.
Roatan Brewery
Die kleine Brauerei liegt mitten im Dschungel, mitten auf der Insel. Das letzte Stück ist sogar etwas Offroad. Es ist Sonntagmittag, trotzdem ist schon etwas los. Ein paar der Wände sind offen, es gibt zahlreiche Plätze draußen und drinnen. Die Plätze draußen stehen unter den Palmen, die Atmosphäre ist richtig cool. Es gibt verschiedene Craftbiere und eine Speisekarte. Die Tanks, in denen das Bier gebraut wird, stehen direkt neben dem Schrankraum. Wir bestellen zwei verschiedene Biere und nehmen Platz. Später teilen wir uns auch noch einen Veggie-Burger, der schmeckt tatsächlich richtig gut. Es wird sogar das Champions-League-Finale zwischen Dortmund und Real gezeigt, wenn das nicht mal der perfekte Ort für einen Sonntagmittag ist. Kurz überlegen wir auch, wo Carlos, der ja riesiger Real und vor allem Toni-Kroos-Fan ist, das Spiel wohl schaut.



Das Bier schmeckt natürlich auch, bei den Temperaturen muss man sich allerdings ran halten, sonst wird es zu schnell warm. Das ist wohl auch der Grund, warum der Großteil der Gäste mit Thermobechern hier sitzt. Aber das kommt uns wirklich zu fremd vor, dann lieber schnell aus einem Glas trinken. Wir lernen Kates Schwiegersohn kennen, der aufgrund seiner Wurzeln sogar ein bisschen Deutsch kann. Kein Wunder, dass er sich dem Bierbrauen gewidmet hat 😅 Irgendwann kommt auch Kates Tochter mit ihren beiden Kinder. Wir quatschen ein bisschen, schauen nebenbei Fußball und schwitzen. Die Temperaturen haben es hier wirklich in sich, vor allem die Luftfeuchtigkeit. Zugegebenermaßen freuen wir uns außerordentlich über die Klimaanlage zuhause. Irgendwann ist es Zeit für den Abschied. Wir bekommen noch zwei Armbänder für einen Ausflug zu Big French Key geschenkt. Die kleine vorgelagerte Insel ist nur mit einem kleinen Boot zu erreichen und die Insel ist wie ein eigener kleiner Beach Club. Mit den Bändern können wir umsonst rüber und rein. Cool, dann ist ja schon der erste Ausflug garantiert. Kate hat ihre Koffer schon dabei und bringt uns wie eine Mutti noch zum Auto. Wir versprechen gut auf ihre Babys aufzupassen, bedanken uns nochmal ausgiebig für ihre Gastfreundschaft und setzen uns dann ins Auto. Die Abfahrt verzögert sich allerdings etwas, da Konsti den Fahrersitz nicht nach hinten bekommt. Was der Parkplatz-Wächter wohl denkt, als wir nach ein paar Minuten immer noch suchend am gleichen Platz stehen? Caro ist Konsti schließlich behilflich und sieht so ihre Pflicht bezüglich dieses Autos als erfüllt an. Fahren, parken, tanken, das kann ab jetzt Konsti übernehmen. Wie immer natürlich. Wir freuen uns wirklich über die Nutzung des Autos. Mal abgesehen davon, dass wir sonst nicht mal zum Supermarkt kämen, können wir damit auch etwas die Insel erkunden. Also ab in den Supermarkt und dann nach Hause zu den Babys.

Der Brauerei statten wir später in der Woche noch einmal einen zweiten Besuch ab und trinken noch einmal in Ruhe ein Bierchen hier, natürlich mit Cayanna im Schlepptau, die hier ein zweites Zuhause hat. Wir finden es auf jeden Fall sehr entspannt hier: Gibt Schlimmeres, als eine Brauerei auf so einer kleinen Touriinsel zu haben.


Vogel-Vorfall und Vermissung
Jetzt, wo wir alleine sind, fühlen wir uns direkt viel wohler. Wir verräumen schnell die Einkäufe und müssen dann mit den Hunden raus. Cayanna und Capolina freuen sich zwar kurzzeitig, uns zu sehen, erwartet haben sie allerdings jemand anderen. Vor allem Cayanna verharrt erwartungsvoll vor der Haustür. Sie verbringt normalerweise 24/7 mit Kate, begleitet sie in Cafés und Restaurants und schläft auch nachts mit ihr im Bett. Kein Wunder, dass sich ein erster Trennungsschmerz breit macht. Als wir zum Abendspaziergang aufbrechen laufen beide Hunde erstmal zum Pickup, Cayanna ist kaum davon weg zu bekommen. Hoffnungsvoll springt sie am Auto hoch und läuft drumherum. Fündig wird sie allerdings nicht. Praktischerweise ist sie so klein und handlich, dass wir sie einfach das erste Stück tragen können. Toll findet sie das natürlich nicht. Auch der Spaziergang löst wenig Begeisterung aus. Blacky hält Abstand, begleitet uns aber dennoch aus sicherer Distanz. Einzig Capolina scheint sich nicht so daran zu stören, dass Kate nicht da ist.
Auf dem letzten Stück der Golfplatzrunde sehen wir einen Vogel auf dem Green liegen. Er kann offenbar nicht mehr fliegen und ist verletzt. Mist, wir können ihn nicht so liegen lassen. Mit einer Tasche nimmt Konsti den Vogel vorsichtig hoch. Er wirkt nicht benommen, kann aber von alleine nicht weiterfliegen. So ist er ein gefundenes Fressen. Wir beschließen, ihn mitzunehmen und zuhause direkt Kate zu schreiben. Die Hunde sind nun noch ein kleines bisschen mehr verwirrt, beschäftigen sich aber, zuhause angekommen, nur mit der vergeblichen Suche nach Kate. Den Vogel stecken wir in eine mit Handtuch ausgelegte Katzentasche mit Luftzufuhr auf den Balkon. Kate verspricht via WhatsApp direkt dem Tierarzt zu schreiben. Wir googlen, was man am besten tun kann und beschließen, ihn erstmal weiter zu beobachten. Oh Mann, was für ein erster Tag. Beim Vögelchen haben wir allerdings kein gutes Gefühl. Im Anschluss kochen wir und freuen uns über ein entspanntes Abendessen und den Abend auf der Couch.
Am nächsten Tag kommt leider die traurige Nachricht, dass der Tierarzt nicht helfen kann. Wir schauen nach dem Vogel und versuchen, ihm etwas Wasser zu geben und schauen, ob er sich vielleicht etwas erholt hat. Leider nein. Er kann nicht mal auf seinen Füßen stehen. Ein schlechtes Zeichen. Wir warten noch einen Tag ab. Als es dann immer noch nicht besser ist, beschließen wir, ihn zu erlösen. Von alleine wird die Verletzung kaum verheilen. Wenn wir ihn aussetzen, würde er wahrscheinlich elendig sterben oder gefressen werden. Während Caro direkt sagt, dass sie das nicht kann, erbarmt Konsti sich. Armer Vogel, wir sind beide richtig traurig, begraben ihn aber im Anschluss im Garten und beschweren das Grab mit einem Stein. RIP kleiner schwarzer Vogel.
Inselausflug, die Erste
Da wir ja wissen, wie schnell die Zeit bei einem Housesit rumgeht, beschließen wir am dritten Tag einen Ausflug zum westlichen Ende der Insel zu machen. Die Fahrt dorthin dauert deutlich länger als wir dachten. Zuerst fahren wir durch einen kleinen Ort, in dem es viele Touri-Unterkünfte gibt. Es gibt jede Menge Bars, Restaurants und super viele Tauchbasen. Der kleine Strand sieht ebenfalls ganz süß aus. Wir finden in den kleinen Straßen allerdings keinen bezahlbaren Parkplatz und beschließen, nochmal weiter zu fahren. Nachdem Caro uns in eine Sackgasse geleitet hat (wie bereits erwähnt, hat sie ihren Beitrag zum Autofahren ja eigentlich auch schon geleistet), müssen wir noch ein paar Mal drehen und umkehren. Fairerweise muss man sagen, dass Konsti aber auch extrem großen Spaß daran hat, dieses Schiff von Auto zu rangieren.
Nach einer weiteren Schleife und nochmal 20 Minuten Fahrt kommen wir schließlich am Ende der Insel an. Der Parkplatz ist nicht teuer und wir sind quasi direkt am Meer. Der Strand ist wirklich schön. Richtig karibisch. Wenn da nicht die Beachclubs und Liegestuhl-Weiden wären. Es ist zwar nicht viel los, dennoch reiht sich ein Liegestuhl an den nächsten und macht den Strand dadurch für uns echt unattraktiv. Ein paar wenige Schattenplätze unter den Palmen gehören ebenfalls zu den Beachclubs, deren Staff uns ununterbrochen anspricht und anlocken möchte. Wir spazieren am Wasser entlang und werden immer wieder gefragt, ob wir Jetski fahren wollen, einen Insel-Shuttle benötigen oder ob wir eine toootal günstige Liege mieten wollen. Ne, danke. Wir laufen ganz bis zum Ende und Konsti hüpft noch für eine kurze Erfrischung UUUND für das Testen seiner neuen Taucherbrille ins Wasser. Falls ihr euch erinnert: Die alte hat es ja leider nicht mehr von Bali weggeschafft und ist an dem Avocado-Toast und Tantra-Yoga-Lifestyle hängengeblieben. Da dies nun nach Indonesien die erste Station ist, in der wir wieder gut auf eigene Faust schnorcheln gehen können, war es nun auch mal wieder Zeit für eine eigene Taucherbrille.



Danach machen wir uns schon wieder auf dem Heimweg. Zwei kurze Zwischenhalte machen wir doch noch: In einem Zigarrenladen besorgen wir uns eine günstige Zigarre, die später mit dem Gasherd angezündet wird, da wir kein Feuerzeug zur Hand haben. Beim Rum-Geschäft sind wir allerdings weniger erfolgreich oder eher ein bisschen enttäuscht. Es gibt keinen sauber destillierten Rum, sondern nur geflavorte und zugezuckerte Matschepampe, die mit Rum nicht viel zu tun hat und alle eklig süß sind. Naja schade, ein passender Rum hätte für das Piraten-/Karibikfeeling noch gefehlt. Danach geht’s Heim. Eine kurze Freude bei den Hunden, aber gleichzeitig auch die Enttäuschung, dass wir wieder alleineund ohne Frauchen kommen.






Schöner Alltag
Der Alltag spielt sich immer besser ein und wir haben das Gefühl, dass die Tiere sich immer besser an uns gewöhnen. Naja, außer Peanut. Dafür müssen wir leider feststellen, dass Baby eine kleine Futter-Diebin ist. Wenn wir gerade mal nicht richtig aufpassen, futtert sie einfach heimlich das Futter von Peanut. Obwohl sie genau weiß, dass es nicht ihr Futter ist, beschwert sie sich lautstark, wenn wir sie von dem Futter wegziehen. Im Übrigen hat sie natürlich ihr eigenes Futter (und ehrlicherweise würde es auch eine Weile dauern, bis Baby den Hungertod sterben würde). Was sie übrigens verrät, ist ihr Herzanhänger, der immer an das Futterschälchen aus Metall klopft, wenn sie sich unerlaubter Weise Zugriff verschafft.

Nachdem wir sie ein paar Mal dabei auf frischer Tat ertappen, versuchen wir Peanut immer das Futter ans Bett zu stellen oder unter die Decke zu schieben. Und damit meinen wir natürlich das Bett oder die Decke im kleinen Schlafzimmer, in dem wir uns sonst nicht aufhalten. Denn am einem der beiden Plätze ist sie meist zu finden. Und ehrlich gesagt, Sorgen, dass Peanut vom Fleisch fällt, müssen wir uns ebenfalls nicht machen 🙊

Wir genießen den Kaffee am Morgen, die wunderschöne Aussicht auf das Meer und natürlich die Zeit mit unseren Tieren, die sich glücklicherweise immer besser an uns gewöhnen. Wenn Baby nicht gerade auf Futter-Klau-Mission ist, ist sie echt eine richtig süße Maus. Sie begrüßt uns, wenn wir nach Hause kommen und sucht immer unsere Nähe, wenn wir auf der Couch sind. Es dauert auch nicht allzu lange, bis sie Konstis Bauch als den idealen Spot zum Biskuits machen für sich entdeckt. Ansonsten liegt sie meistens entspannt auf der Sitzbank vor der Fensterfront oder sie macht sich auf einem der Hundekörbchen breit. Im Grunde genommen ist sie ja sogar größer als Cayanna. Abends erwacht dann manchmal die Jägerin in ihr. Dabei jagt sie dann manchmal Geckos oder Falter, die sich nicht selten auf der anderen Seite der Tür befinden. Aber irgendwann finden auch wir ein Überbleibsel von einem „Geschenk“ im Form eines Gecko-Kopfes bei uns im Wohnzimmer – danke Baby 🤢🙈





Mittlerweile schläft auch Cayanna bei uns im Bett und Blacky lässt sich ebenfalls streicheln. Nur bei Peanut ist alles unverändert.

Capolina ist sowieso unkompliziert. Man muss sie nur im Auge behalten, wenn Blacky in der Nähe ist. Bei den beiden herrscht etwas Zickenkrieg, wir haben die Vermutung, dass Capolina ihre Dominanz ab und zu verdeutlichen will. Übrigens hebt sie beim Pinkeln ihr Beinchen, wie man es von Männchen kennt. Ihre liebste Schlafposition ist auf dem Rücken liegend in ihrem Körbchen oder einfach auf dem Boden. Richtig entspannt sieht sie dabei aus.



Cayanna hat sich mittlerweile etwas auf Caro fixiert. Glücklicherweise hat ihre tiefe Sehnsucht nach Katie etwas nachgelassen. Dafür lässt sie Caro selten aus ihrer Reichweite gehen. So kommt es nicht selten vor, dass sie auf dem Kloteppich vor Caros Füßen verweilt, bis diese fertig ist. Wenn Caro den Raum wechselt, folgt Cayanna ihr, am Esstisch liegt sie immer zu unseren Füßen. Irgendwie schon etwas süß und ein kleines bisschen erinnert sie uns dabei an Franky. Und auch nachts fordert sie nun vermehrt ein, nach ihrer allabendlichen Toiletten auf der Grünfläche, aufs Bett gehoben zu werden.

Pirates of the Caribbean
Wo sind wir hier eigentlich? Auf einer Karibikinsel, soweit so gut. Aber steckt da vielleicht noch etwas mehr dahinter? Roatan ist 125 Quadratkilometer groß und damit die größte der Islas de la Bahia. Die Insel lebt hauptsächlich vom Tourismus, aber auch die vielen Anspielungen auf Piraten kommen nicht von irgendwoher. Auch wenn wir ganz euphorisch „Fluch der Karibik“ schauen, der Film wurde hier nicht gedreht.

Dafür waren tatsächlich echte Piraten hier. Aufgrund der guten Lage, wurde die Insel strategisch von Piraten genutzt. Besonders französische und holländische Piraten sollen hier auf spanische Galeonenschiffe gelauert haben. Henry Morgan und Blackbeard gehörten zu den 5.000 Piraten, die im 17. Jahrhundert auf den Bay Islands lebten. Coxen Hole, die Hauptstadt der Insel, soll ebenfalls nach dem berühmten Seeräuber John Coxen benannt sein, wobei das Hole schief übersetzt so etwas wie „Unterschlupf“ oder „Versteck“ bedeutet.

Nachbar-Bekanntschaft
Dann lernen wir unsere Nachbarn kennen. Die kleine Familie ist wie aus einem amerikanischen Bilderbuch. Ihre Heimat ist Florida, sie sind sportlich, überschwinglich freundlich (wir würden oberflächlich sagen), braun gebrannt, immer gut angezogen, zwei wohlerzogene kleine Mädchen mit Schleifchen im Haar. Sie arbeiten etwas von unterwegs und sind zwei Monate auf Reisen, er macht was mit AI, sie mit Coaching.
Sie fragen uns, ob wir Lust haben morgens ein paar Stunden auf ihre Tochter aufzupassen. Ähm nein. Mal abgesehen davon, dass wir keinerlei Plan von Kindern haben, wollen wir die Zeit hier ja mit den Tieren ausnutzen und haben selbst die ein oder anderen to do’s und Vorhaben. Wir winden uns etwas aus der Situation. Eigentlich dürfte uns das Entsetzen über diese Frage auch ins Gesicht geschrieben sein. Einen Tag später laden sie uns auch ein, dass wir ja mit ihnen an den Pool kommen könnten. Glücklicherweise telefonieren wir da gerade mit unserer Familie. Das klingt etwas böse, aber unsere Begeisterung hält sich etwas in Grenzen, vor allem beim Thema Kinderbespaßung. Aber weil wir natürlich nicht unfreundlich sind, dürfen die Kinder natürlich auch mal reinkommen und die Hunde streicheln. Baby bringt sich rechtzeitig in Sicherheit und nimmt Reißaus, als sie die Kinder sieht. Wir leihen ihnen auch gerne Katies Staubsauger und halten ein bisschen Smalltalk.
Cluburlauber Feelings
Heute geht’s auf die Insel! Gespannt was auf uns zukommt, packen wir ne Strandtasche und fahren mit dem Auto zum Anleger. Mit einem Miniboot setzen wir über zur Insel Big French Key. Herzlichen Willkommen im Cluburlaub. Hier gibt es wirklich nur eine Art Strandclub mit Liegen, Stehtischen zum Cocktail-Schlürfen im Wasser, Hängematten, eine Bar und natürlich ein paar ganz heiß begehrte Fotospots mit Schriftzügen Herzen oder einem besonders blumigen Hintergrund. Ne wat schön. Für das passende Freizeitprogramm kann man sich gegen einen Aufpreis natürlich noch Jetskis, Standup Paddleboards oder Kayaks leihen. Damit kommt man in der kleinen Bucht aber auch nicht wirklich weit. Was für ein bizarrer Ort. Wenn ihr euch fragt, wer hierhin kommt: Kreuzfahrttourist:innen.

Die werden hier einmal abgeladen, tanken sich einmal mit schlechten Cocktails voll, genießen das „Karibik-Paradies“, machen ein paar Insta-Shootings und lassen sich dann zurück schiffen. Lustiges Bild sagen wir euch. Wir tippen übrigens am heutigen Tag auf jeden Menge Engländer oder Amis. Wir fühlen uns leicht fehl am Platz. Aber gut, wenn wir schonmal hier sind, dann passen wir uns eben etwas an. Und außerdem haben wir die Bänder ja kostenlos von Katies Tochter erhalten, die das über das Hotel irgendwie klarmachen konnte. Also wollen wir uns auch nicht beschweren und sind dankbar, dass wir dafür nicht auch noch unser eigenes Geld zahlen mussten.
Nachdem wir die Insel etwas erkundet haben (das dauert ganze 5 Minuten) suchen wir uns vorne am Wasser ein schattiges Plätzchen auf zwei Liegen. Standesgemäß wird erstmal das bunte Strandhandtuch ausgebreitet. Wir hüpfen einmal ins warme Nass und beobachten ein bisschen die Leute um uns herum. Die Klischees werden jedenfalls erfüllt. Wahrscheinlich haben wir sogar noch Glück. Es sind zwar ein paar Leute hier, aber die meisten Liegen sind frei. Wir entdecken eine kleine rote Katze. Juchhu, das freut uns natürlich. Auch wenn wir nichts zu essen dabei haben, leistet sie uns etwas Gesellschaft und lässt sich kraulen.





Nach der kleinen Abkühlung fangen wir tatsächlich an, ein bisschen zu lesen und fühlen uns tatsächlich wie ein kleines bisschen im Urlaub. Es klingt so witzig, aber meistens fehlt uns wirklich die Zeit, zu Lesen und obwohl wir uns vor der Reise fest vorgenommen haben, viel zu lesen, kommen wir so gut wie nie dazu.
Es geht noch einmal ins Wasser und bevor wir uns wieder auf den Weg zu unseren Tieren machen, wollen wir uns noch einen Cocktail gönnen. Wir bestellen die günstigsten Getränke der Karte an der Beachbar. Konsti kommt mit der Barfrau in Kontakt. Ob wir die Fähre um 14 oder 17 Uhr nehmen wollen. Es ist 13.55 Uhr. Fahren die Fähren nur um die beiden Uhrzeiten? Wir sind sehr verwirrt und fragen noch zwei Mal nach. 17 Uhr wäre natürlich zu spät, die Hunde müssen ja raus. Etwas gehetzt läuft Konsti zum kleinen Bootsanleger und fragt, ob er uns auch in einer halben Stunde rüber bringen kann. Ja, kann er. So ganz verstehen wir es nicht, ob sie denken, dass wir zu einer Kreuzfahrtgruppe gehören? Wir trinken unser gar nicht mal so gutes Kaltgetränk und packen danach unsere sechs Sachen.

Die Fähre bringt uns auf die andere Seite und beim Aufschließen des Autos fällt auf: Die siebte Sache haben wir auf der Insel gelassen. Nein, leider nicht die Katze. Dafür aber Konstis Schuhe. Wegen des Autofahrens hatte Konsti nämlich noch seine richtigen Schuhe und nicht nur Adiletten dabei, hat diese aber bei Ankunft auf der Insel sofort in irgendeine Ecke geworfen, damit er sie nicht die ganze Zeit mit sich herumtragen muss. Oh man, also laufen wir schnell zurück zum Anleger. Das Boot hat gerade abgelegt, wir können den netten Herrn aber mit Rufen und Winken dazu bewegen noch einmal umzudrehen. Wir springen noch während des Anlegevorgangs auf die Fähre. Also noch ein zweites Mal auf die Insel und direkt wieder zurück. Ein netter Ausflug und sehr nett, dass der Fährmann uns so hin- und herkutschiert, trotzdem freuen wir uns auch auf unser Zuhause.
Als wir wieder am Parkplatz ankommen, steht dort schon ein Bus vom Pineapple Hotel, von denen wir die Bänder haben. Ob das Zufall ist?! Nein, stellt sich heraus. Die Damen von der Bar dachten, dass wir Touris zurück zum Hotel möchten und haben den Shuttle-Service des Hotels informiert, wann wir wieder auf der Hauptinsel sind. Der Fahrer guckt etwas irritiert, als wir in Katies Pickup steigen und davonfahren. Natürlich haben wir ihm gesagt, dass wir keinen Shuttle benötigen.
Tauchen
Ein Grund, warum wir überhaupt nach Roatan wollten: Tauchen. Von Katie haben wir die Empfehlung für eine nahegelegene Tauchbasis bekommen, die wir auch frühzeitig anschreiben. Da wir noch nicht genau sagen können, wann es uns zeitlich am besten passt, sind wir so verblieben, dass wir uns noch einmal melden, wenn wir vor Ort sein. Die Preise sind jedenfalls in Ordnung. Weil die Kommunikation über Whatsapp nicht ganz so einfach ist, wollen wir einfach mal vorbei fahren. So können wir uns direkt nochmal einen Eindruck verschaffen. Denn besonders Caro fühlt sich beim Tauchen noch nicht sicher und möchte zumindest alle Wohlfühlfaktoren, die man steuern kann, vorab einmal klären. Wir geben Bescheid, dass wir am Nachmittag vorbeikommen, kein Problem ist die Antwort. Aber leider ist einfach niemand vor Ort, als wir dort ankommen. Wahrscheinlich sind sie gerade draußen unterwegs, aber gut, dass hätten sie uns ja mal sagen können. Das Equipment und die Basis sehen aber sehr gut aus. Alles wirkt recht neu und ordentlich. Nachdem wir fast eine Stunde gewartet haben, beschließen wir, wieder zu fahren. Ein kleines bisschen genervt sind wir schon, aber klar, die Uhren ticken hier natürlich ein bisschen anders.

Wir wollen natürlich trotzdem noch tauchen und nach einigem hin und her, schaffen wir es dann doch, online vier Tauchgänge zu buchen. Wir drehen morgens noch eine Runde mit den Hunden und machen uns dann auf den Weg zur Tauchbasis. Wir könnten sogar kostenlos bei unserem Anleger abgeholt werden, da wir aber noch Flossen und so wie wir denken, auch Neos anprobieren müssen, fahren wir rüber zur Tauchbasis, die eine Bay weiter ist.
Begrüßt werden wir von einem Mitarbeitenden begrüßt, der nach Gras riecht. Hm, Caro ist sowieso schon nervös und aufgeregt, der erste Eindruck sorgt definitiv nicht für Entspannung. Er fragt, wie viel Blei wir brauchen und ob wir einen Neo haben wollen. Keine Ahnung, braucht man hier (k)einen Neo? Caro fragt außerdem nach einer Kinder-Schorchelmaske. Da sollen wir gleich die Tauchlehrerin fragen.
Das heißt dann erstmal warten. Um 8:30 Uhr sollten wir da sein, sie kommt ganz entspannt um kurz nach 9 Uhr mit einem Kaffee in der Hand. Zumindest haben wir bei ihr ein besseres Gefühl. Sie besorgt Caro direkt eine Tauchmaske und sagt, dass wir gleich auf dem Boot noch ein paar Unterlagen ausfüllen müssen – Spoiler: Wir müssen gar nichts ausfüllen. Ganz im Gegenteil, es geht alles einfach sehr schnell. Zwei andere Männer kommen mit tauchen und lustigerweise holen wir unsere Nachbarin auch noch zum Tauchen ab. Wie lange die Arme dort am Anleger warten musste, wollen wir gar nicht wissen.
Wir betonen nochmal, dass wir komplette Anfänger sind. Puh, vor allem Caro fühlt sich nicht so richtig wohl mit der Gesamtsituation. Während die beiden Männer schon längst im Wasser sind, versuchen wir noch zu zweit alles durchzuchecken. Dann geht es aber auch schon ins Wasser. Beim Abtauchen bemerkt Caro, dass Wasser in ihre Tauchermaske kommt. Oh no, das ist ätzend. Caros Nervosität potenziert sich, das ist einfach alles etwas viel: Wasser in der Maske, schnelles Abtauchen und einfach eine allgemeine Aufregung und dabei noch wirklich wenig Erklärung, die normalerweise dazugehören sollte. Zudem ist auch noch das Barometer ist anderen Einheiten, als wir es kennen. Die Tauchlehrerin merkt nun auch, dass Caro etwas mehr Hilfestellung benötigt, sie zeigt ihr an, nahe bei ihr zu bleiben und als wir erstmal unten sind, entspannt sich die Lage etwas.


Wir tauchen entlang einer Wand, sehen ein paar Fische und unterschiedliche Korallenformationen. Die anderen Taucher:innen der Gruppe sind größtenteils eigenständig unterwegs. Caro ist primär darauf konzentriert auf einer Höhe und nahe der Tauchlehrerin zu bleiben. Konsti hat keinerlei Probleme und hat noch ein zusätzliches Auge auf Caro. Zwischenzeitlich steigt sie nämlich hoch und es braucht einen Moment, bis sie sich wieder nach unten tariert hat. Kurz hält er sie sicherheitshalber an der Flosse fest. Durch die extreme Nervosität und das schnelle Atmen ist es nicht verwunderlich, dass Caro als erstes keine Luft mehr hat. Die Tauchlehrerin steigt etwas mit ihr auf. Sie deutet, dass Caro von ihrer Luft nehmen soll. Erneut kurze Panik bei Caro, hat sie nur noch so wenig Luft? Nach dem Sicherheitsstopp beim Aufstieg, deutet ihr die Tauchlehrerin an, dass sie ganz auftauchen kann. Nichts wie hoch und rauf aufs Boot. Caro ist froh, als sie oben ist und aufs Boot kann. Konsti kommt kurze Zeit später nach. Alle anderen bleiben noch etwas länger unten. Ehrlicherweise war das keine geile Erfahrung. Caro hat schon entschieden: Sie möchte heute kein zweites Mal tauchen. Es geht zurück zur Tauchbasis. Sie entscheidet sich, nach Hause zu gehen. Konsti macht den zweiten Tauchgang aber ganz normal mit.
Caros Motivation in nächster Zeit tauchen zu gehen ist damit etwas gesunken. Das war wirklich nicht die beste Erfahrung und mit Sicherheit auch nicht der beste Umgang von der Tauchschule. Naja, das Thema ist natürlich noch nicht ganz abgeschrieben. Das nächste Mal achten wir auf jeden Fall nochmal etwas mehr auf die Tauchbasis und verlassen uns nicht blind auf die Empfehlung von jemandem, der selbst nicht taucht.
Während der Surface Break gibt es Ananas zu essen und von den beiden Jungs kommen noch die Freundinnen zur Gruppe dazu und zu sechst bzw. inklusive Guide dann zu siebt, geht es runter zum zweiten Tauchgang. Der ist auch ganz schön und wir bleiben etwa eine Stunde unter Wasser.
Für den letzten Tauchgang macht Konsti nochmal einen separaten Termin mit der Tauchschule aus. Das gestaltet sich auch wieder als etwas kompliziert. Aber da wir 4 Tauchgänge online gebucht haben (die man witzigerweise so wie alles andere auch in Bitcoin hätte zahlen können), und bisher praktisch nur 3 Tauchgänge genutzt haben, soll es noch einmal runtergehen. Also klärt Konsti alle Details über Whatsapp und vereinbart, diesmal ebenfalls am Community-eigenen Anleger abgeholt zu werden. Die Flossengröße wird kurz vor Abfahrt noch einmal abgefragt und einen Neo braucht es bei dem 25° warmen Wasser ohnehin nicht.
Konsti steht pünktlich zur Abholung unten am Anleger. Heute sind wir mit einem größeren Boot unterwegs. Das liegt daran, dass die Gruppe so groß ist. Es gibt eine „Anfänger“-Gruppe, die gerade dabei sind, ihren Open Water zu machen und die mit dem Besitzer der Tauchschule tauchen geht. Und dann gibt es die „Fortgeschrittene“-Gruppe, zu der Konsti jetzt wohl offensichtlich gehört und die neben Konsti aus Kirk, dem Nachbarn von unten, besteht. Immerhin werden die Tauchgänge heute vorher detailliert erklärt. Als es ins Wasser geht und Konsti nach seinen Flossen fragt, weiß erstmal keiner etwas von irgendwelchen Flossen. Ähm okay, wozu haben wir dann vor 20 Minuten noch bei Whatsapp geschrieben? Irgendwann findet sich dann doch ein Paar auf dem Boot, das passt. Konsti zieht sich auf dem Boot an und hüpft ins Wasser, wo Kirk bereits wartet. Bis unsere Guide Suly dazukommt, dauert es noch ein paar Minuten. Als sie endlich dazukommt, muss sie erst einmal bei einem der OWD unterstützen, der Probleme mit seinem Jacket hat. Dann tauchen wir endlich ab.
Doch leider hat dann auch Suly Probleme mit ihrer Ausrüstung und verabschiedet sich noch einmal, während Kirk und Konsti etwas planlos unten zurückbleiben und schon die schöne Luft wegatmen. Nach einer Weile kommt sie zum Glück zurück und der Tauchgang kann beginnen. Das Tauchen macht wirklich Spaß. Suly schwimmt allerdings relativ stramm vorweg und Konsti und Kirk haben kaum Zeit, sich in Ruhe etwas anzuschauen. Viel zu sehen gibt es am Anfang ehrlicherweise aber auch nicht. Zwischendurch gehen wir bis auf 25 Meter, was eigentlich zu tief für den OWD wäre, den Konsti nur hat. Aber da alles unproblematisch funktioniert und Konsti sich auch nicht so sicher ist, dass Suly das überhaupt auf dem Schirm hat, obwohl er das an der Oberfläche noch betont hat, machen wir weiter. Suly hat bei diesem Tauchgang übrigens eine Harpune und ein Netz dabei und geht ein bisschen auf Lionfish-Jagd. Zwischendurch darf auch Kirk ran, Konsti lehnt dankend ab. Eine invasive Art zu verspeisen ist die eine Sache, selbst einem Lebewesen das Leben zu nehmen, etwas anderes. Auch wenn Konsti weiß, dass er damit dem Ökosystem eher hilft. Mit ein paar getöteten Lionfish geht es im Anschluss wieder zurück Richtung Boot.
Insgesamt war das Tauchen auf Roatan cool, um ein bisschen Erfahrung zu sammeln und sich um sich selbst kümmern zu können. Denn so viel zu sehen gab es hier auf der Nordseite von Roatan ehrlicherweise nicht. Auf der Südseite soll etwas mehr zu sehen sein, wobei es auch da wenig von dem Big Life gibt, das wir so gern sehen.
Inselausflug die zweite
Heute geht es in den Osten. Wir wollen recht früh starten und machen uns deshalb direkt nach dem Frühstück und nachdem wir unser Rudel versorgt haben, auf den Weg in den Osten der Insel. Die Straßenverhältnisse auf diesem Teil der Insel sollen sehr schlecht sein, aber eigentlich dürfte das mit Katies Auto kein Problem sein. Von einer geteerten Straße wechseln wir schnell auf eine Schotterpiste mit krassen Schlaglöchern. Konsti manövriert unser Gefährt und uns aber sicher drumherum.

Allerdings geht es nur langsam voran. Unser heutiges Ziel: Camp Bay (nicht zu verwechseln mit Camp David). Hier soll es einen coolen Strand abseits der Tourismusmassen geben. Das wollen wir uns doch mal näher anschauen. Die Anfahrt vertreiben wir uns mit guter Musik und Podcast hören und ehe wir uns versehen, sind wir schon da. Wir können direkt am Strand, hinter ein paar Palmen parken. Und ja, hier ist es wirklich super schön. Vielleicht ist der Sandstrand nicht ganz so weiß und „perfekt“ und vielleicht gibt es hier und da Seegras am Strand und im Wasser, aber dafür sind hier weit und breit keine aufdringlichen Liegenverkäufer:innen zu sehen. Außer uns sehen wir nur eine Familie und weiter hinten ein Paar im Wasser. Wir gehen am Strand spazieren und genießen die Ruhe und Natürlichkeit dieses Ortes sehr. Wir suchen uns ein Plätzchen unter den Palmen, gehen eine Runde im Meer baden und entspannen etwas am Strand. Konsti baut sich einen kleinen Sand-Tunnel und Caro sammelt Muscheln, die wir natürlich nicht mitnehmen – leave nothing but footprints und so 😉 Nach einer zweiten Runde im Wasser beschließen wir noch ein bisschen weiter zu fahren und dann irgendwann wieder herum zu drehen und den Rückweg anzutreten.



Auf diesem machen wir aber noch einen kleinen Abstecher nach Punta Gorda einem kleinen Dorf, ebenfalls direkt am Meer. Hier lebt zum größten Teil eine Gemeinschaft der Garifuna. Dabei handelt es sich um eine ethnische Gruppe, die seit mehr als 200 Jahren an der Küste von Honduras lebt. Sie ging aus einer Vereinigung ehemaliger Sklaven aus Westafrika und indigenen Kariben hervor, die ab dem 17. Jahrhundert auf der Karibikinsel St. Vincent stattfand. Sie haben ihre ganz eigenen Traditionen, Rituale, Tänze und auch Speisen, die sehr vom Fischfang geprägt sind. Beim Durchfahren sehen durch das Dorf ist nicht viel los. Die meisten Lokale scheinen geschlossen zu haben, das Museum sieht sehr in die Jahre gekommen aus und insgesamt sehen wir nur ein paar Leute auf den Straßen. Auffällig ist aber die Vielzahl an riesigen und wunderschönen Muscheln, die hier überall zu sehen sind. Wir schauen uns ein bisschen um, fahren dann aber wieder nach Hause zu unserem Rudel. Mittlerweile freuen sich wirklich alle uns zu sehen. Dann ist erstmal kuscheln angesagt.


Rudelleben
Wir genießen die Zeit während des Housesittings sehr. Von Tag zu Tag nutzen wir die Unterkunft und den Luxus immer mehr. Sonnenuntergänge auf der Dachterrasse mit einem passenden Kaltgetränk (wenn wir schon etwas bei der Unterkunft sparen, kann man sich zumindest eine Flasche Wermut gönnen – unsere Meinung), ein Bad in der Openair-Badewanne, ein Feierabendbier auf dem Balkon, ein Kinoabend mit Popcorn auf der Koch, mit Freunden telefonieren, in einem großen westlichen (und ziemlich teuren, aber dafür mit dem Voigtschen Gewürz) Supermarkt einkaufen und gemeinsames Kochen. Wir feiern es, uns einen großen Salat mit selbstgebackenem Baguette zu kredenzen, den Kontaktgrill zu nutzen und einen Sonntagmorgen mit Buch und Kaffee im Bett liegen zu bleiben. Draußen finden wir einen Cashew-Apfel, den wir probieren. Und selbst Rucksäcke waschen macht richtig Spaß mit so einer Aussicht. Einmal machen wir uns sogar Pancakes mit Ahornsirup zum Frühstück – was ein Leben! Dazu gibts übrigens das passende Sonntagsprogramm: Die Sendung mit der Maus zum Thema „Wo kommt eigentlich der Ahornsirup her?“.















Zur Gated Community gehört sogar ein kleiner Pool, der in direkter Nähe zum Meer gelegen ist. Auch hier machen wir natürlich den ein oder anderen Abstecher. Das dahinter liegende Meer wird ebenfalls getestet, allerdings führt von hier nur ein langer Steg ins Wasser. Eigentlich ist das vielmehr der kleine Anleger. Klar, wer schon ein Haus mit Pool in der Karibik in einer Gated Community hat, der braucht eigentlich auch ein Boot. Verrückte Welt.



Den kleinen Katzenbabys bringen wir übrigens auch immer Futter und Wasser vorbei. Nach etwas Zeit beobachten wir, dass die Kleinen sich wahrscheinlich hauptsächlich hinter einer verschlossenen Tür verstecken. Sowohl die Mama als auch die Kleinen sind sehr ängstlich und nehmen in der Regel reißaus, wenn wir kommen. Aber immerhin ist das Futter gefressen, wenn wir das nächste Mal kommen. Wir sind optimistisch, dass es auch von den Katzen und nicht von Rambo und Co verspeist wird. Auch Katie erkundigt sich nach den Katzenbabys, sodass wir hoffen, dass sie sich nach ihrer Rückkehr auch weiterhin um sie kümmern wird.
Bananenbrot-Blamage
Zum Abschied vom Housesit geben wir uns ja immer besonders viel Mühe, wir putzen alles, räumen auf und in der Regel hinterlassen wir immer eine kleine Überraschung für unsere „Gastgeber“. Wir überlegen hin und her, was wir dieses Mal machen könnten. Letztendlich landen wir bei Bananenbrot. Wir benötigen nicht viele Zutaten, es ist simpel und Katie hat sogar eine passende Form. Wir wollen es am Tag vor der Abreise backen und Caro hat sich routiniert an die Arbeit. Aber dieses Mal läuft etwas ganz gewaltig schief. Nein, wir haben keinen Zucker mit Salz vertauscht, aber auch unser Ergebnis ist absolut ungenießbar. Caro hat statt Backingpowder Backingsoda verwendet. Blöd nur, dass man weeesentlich weniger Backingsoda verwenden sollte. Mist, da ganze Bananenbrot schmeckt fürchterlich. Das können wir wirklich nicht mal selbst essen. Ach kacke. Das ist wirklich ärgerlich, aber jetzt ist es auch zu spät. Oder nicht?
Abends schmieden wir den Masterplan, dass wir einfach morgen früh nochmal ein neues Bananenbrot backen. Das einzige, was fehlt, sind die Bananen. Am nächsten Morgen dreht Konsti erst eine Runde mit den Hunden und fährt dann nochmal mit dem Auto Bananen kaufen. Caro bereitet in der Zwischenzeit den Teig zu und räumt weiter auf. Konsti kommt zurück. Allerdings hat er blöderweise statt zwei normalen Bananen die hier typischen Kochbananen mitgebracht. Mist. Sie sind viel härter und lassen sich im Rohzustand nicht verarbeiten. Wir googlen schnell, stechen die Bananen an und schieben sie in den Ofen. Das Ergebnis ist semi gut. Mit viel Körpereinsatz bekommen wir einen Teil klein gematscht. Wir improvisieren etwas mit einem Schuss mehr Öl und einem Ei mehr und dann geben wir dem Teig und der Mission „Bananenbrot“ noch eine zweite Chance. Tatsächlich, das Ergebnis ist tatsächlich essbar. Wir teilen das Bananenbrot und dekorieren die eine Hälfte schön und packen die andere selbst ein. Was für ein Aufwand für ein Bananenbrot, das eigentlich die absolut sichere Bank ist. Naja, man lernt ja nie aus.
Abschied vom Rudel
Mal wieder steht ein Abschied an. Wie immer sind wir traurig. Wie immer müssen wir alle Tiere noch einmal richtig knuddeln und drücken. Alle bekommen heute nochmal ein extra Leckerchen. Ach man, warum ist das immer so schwer. Selbst Cayanna, der kleine Low-Rider ist uns richtig ans Herz gewachsen. Als wir uns dann von Peanut verabschieden, macht sie uns nochmal eine ganz besonders große Freude. Sie lässt sich von uns beiden einmal schmusen. Zwar müssen wir dazu halb unters Bett kriechen und so richtig begeistert sieht sie dabei nicht aus, aber sie kommt uns ein bisschen entgegen und lässt sich bestimmt 2 Minuten kraulen. Da haben wir fast ein paar Tränen in den Augen, Peanut, du kleines süßes Nüsschen. Hätten wir noch ein paar Tage mehr, wer weiß, dann hätte sie sich bestimmt noch mehr geöffnet.
Dann versuchen wir es kurz und schmerzlos zu machen, alle Sachen ins Auto, noch ein letztes Mal drücken und dann schnell die Tür zu machen. Wir fahren das Auto zum Pineapple Resort, parken dort das Auto und bekommen sogar einen kostenfreien Shuttle zum Anleger. Wir haben noch etwas Zeit, dann geht es mit der 13 Uhr Fähre wieder aufs Festland.

Unser kleines Roatan Rudel: Wir werden die Spaziergänge auf dem Golfplatz mit euch vermissen. Lebt lange, bleibt gesund und traut niemals irgendwelchen abstrusen Verschwörungstheorien, selbst wenn good old Katie sie euch erzählt. Denkt dran – immer auf die Quellen achten und haltet euch an Fakten, Fakten und nochmal Fakten.

