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Indien  /  25. Mai 2023

Tschüß Indien!

4 Wochen waren wir am Ende ziemlich genau in Indien, einem Land, das eigentlich gar nicht auf unserer Liste gestanden hat:

Häufigstes Essen: Chaat
Meist gesichtetes Tier: Kuh (leider oft in einem Berg aus Müll)
Verletztungen/Beeinträchtigungen: 1x bakterieller Infekt, 1x undefinierbarer Ausschlag
Größtes Learning: Der Umgang mit aufdringlichen Verkäufern und Tuktuk-Fahrern
Highlights: Kulinarik, die entspannte Yogi-Stadt Rishikesh, das bunte und aufregende Varanasi, die Sikhs in Amritsar, Mahesh, der uns quer durch ganz Varanasi begleitet hat, um sicherzustellen, dass wir gut ankommen

Was haben wir gemacht? Was haben wir nicht gemacht?

Bitte bedenkt, dass wir in einem Monat Indien ausschließlich im westlichen Norden des Landes unterwegs waren. Somit basieren unsere Eindrücke und Erfahrungen nur auf dieser Region. Wir haben es weder ans Meer, noch in den Süden geschafft. Zu Konstis Bedauern haben wir uns aufgrund der Reisezeit auch gegen einen Besuch des Ostens mit seinen Nationalparks, Teeregionen wie Assam und Darjeeling und einer wundervollen Natur entschieden. Hier, wie auch in den anderen Teilen des Landes unterscheiden sich die Menschen, Kulturen und selbstverständlich auch die Umgebung. Wir haben uns viel in den Städten aufgehalten, haben aber unsere Zeit in Rishikesh besonders genossen. Rishikesh ist zwar auch eine Stadt, dennoch haben wir hier die Tage anders verbracht. Yoga, kochen in unserem kleinen aber feinen Zimmer, entspannen auf der Terrasse, Kühe streicheln und einfach mal die Seele bei einem der vielen Cafés baumeln lassen. Nicht zu vergessen unsere Wanderung.

Land und Leute

Auch wenn wir uns in unseren Berichten und Stories hier und da etwas über Situationen lustig gemacht haben, ist das natürlich, um es mit den Worten unseres Lieblingspodcasts zu sagen, nie despektierlich gemeint, sondern unsere Art, mit manchen Dingen umzugehen.

Wenn man Inderinnen und Inder mit einem Wort beschreiben sollte, wäre es wahrscheinlich „authentisch“. Sie verstellen sich einfach nicht und erst recht nicht für einen offensichtlich ausländischen Touristen oder Touristin.

Die Menschen, die uns nach einem Foto fragten (tatsächlich lief es ja meistens eher auf eine Sammlung an Fotos, Selfies, Snaps, Insta-Lives und Videosequenzen mit allen anwesenden Familienmitgliedern hinaus), haben keinerlei Scheu uns anzusprechen. Gerne wird einem auch ein Handy in die Hand gedrückt, an dessen anderem Ende irgendjemand aus der Verwandtschaft oder Bekanntschaft ist, meistens mit einem Bezug zu Deutschland. In Varanasi wurden wir am Bahnhof von einem netten Herren angesprochen, der so aufgeregt war, dass wir aus Deutschland kommen, dass er direkt seine Tochter angerufen hat, die in Frankfurt lebt. Caro musste dann all ihre Smalltalk-Skills auspacken, um ein Gespräch mit ihr zu führen. Noch weniger scheu sind die Tuktuk-Fahrer, die hartnäckig versuchen, uns jegliche Transport-Wünsche, natürlich immer zum besten Preis, zu erfüllen. Konstis höfliche, dankende Ablehnung wird dabei konsequent ignoriert, zumindest bis auch wir die Fahrer ignoriert haben, sehr bestimmt abgelehnt haben oder uns einen Spaß draus gemacht haben (, indem man beispielsweise einfach mit Gesang antwortet oder über 30 Sekunden durchgehend „No“ sagt). Das kann natürlich manchmal etwas anstrengend sein, aber wenn man es mit Humor nimmt, ist es auch ganz erfrischend und unterhaltsam. Auch sind sich Inderinnen und Inder nicht so ganz des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte bewusst, denn wenn jemand etwas mit Deutschland anfangen konnte, wurden wir in bester Plauderlaune auf den Österreicher mit dem Schnauzbart nur unter der Nase angesprochen.

Und auch wenn Indien eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte hinlegt wie in unserer Einleitung beschrieben und immer weiter wächst und es sehr vielen Menschen immer besser geht, gibt es doch extrem viel Armut und Ungleichheit im Land. Das Kastensystem ist zwar offiziell abgeschafft, aber in der Realität noch existent. Viele Frauen (oft mit Babys auf dem Arm) und Kinder haben nach Geld für Essen gefragt. Auch wenn es hart klingt, aber dies sollte man nicht tun. Lediglich direkt zu verzehrende, offene Packungen kann man guten Gewissens anbieten. Wir haben uns zwar vor allem in den Städten aufgehalten, aber immer wenn wir diese mit Bus und Bahn verlassen haben, sind wir an riesigen Slums vorbeigefahren, in denen die Ärmsten der Armen leben. Das stimmt einen schon nachdenklich.

Darüber hinaus möchten wir euch noch ein paar weitere Funfacts mit auf den Weg geben. Den ausführlichen Artikel mit weiteren sehr interessanten Punkten verlinken wir euch hier.

  1. Beauty Babys
    Das erste mit Kajal geschminkte Baby fällt uns direkt am Anfang unserer Zeit in Indien ins Auge. Ab dem zweiten Lebensmonat bis zum dritten Lebensjahr schminken die Eltern ihre Kleinkindern die Augen, um sie so vor bösen Geistern zu schützen. Apropos böse Geister – auch die aufgefädelten Chilis an Autos oder Häusern, sollen vor Unglücken bewahren.
  2. Das Ideal der bleichen Haut
    Kaum zu glauben, aber wahr. Eigentlich entspricht Caros weiße, nicht zu bräunende Haut, dem Schönheitsideal Indiens. Helle Haut symbolisiert eine höhere soziale Klasse und auch bei Heiratsgesuchen in der Zeitung ist der Hinweis auf einen hellen Hauttyp besonders beliebt. Es gibt sogar Aufhellungscremes, die über Nacht eine magische Bleiche versprechen. Ganz ehrlich: Caro fühlts nicht und wünscht sich wie immer „ein bisschen Farbe“ (🙄) zu ergattern, während Konsti immer brauner wird.
  3. Das Geschäft
    Hiermit sind keine Verkaufsläden gemeint, sondern das kleine 💦 und große Geschäft 💩. Rund 50 % (teilweise haben wir auch bis zu 70 % gelesen) der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sanitären Anlagen und verrichten ihr Geschäft draußen. Beliebt sind Strände oder öffentliche Grünflächen. Daher sind mittlerweile öffentliche Verbotsschilder nicht selten.

Kulinarik

1 mit Sternchen. Das indische Essen hat uns absolut überzeugt. Überall gibt es superleckeres (und natürlich günstiges) Streetfood. Das Essen ist vielfältig und abwechslungsreich und vor allem für uns als Vegetarier:innen perfekt, da ohnehin viele Gerichte vegetarisch und viele Restaurants „Pure Veg“ sind. Auch wenn wir hier und da mal Pasta und Pizza zur Abwechslung gebraucht haben oder Konsti während seines kleinen Leidens auch mal nur Toast und Reis gegessen hat, ist indisches Essen einfach nur top. Neben dem Essen hat uns bei den heißen Temperaturen das ein oder andere Lassi geholfen, uns zu erfrischen.

Wir ahnen jetzt schon, dass es uns als Vegetarier nie wieder so einfach gemacht werden wird wie in Indien.

Transport

Indien hat ein topausgebautes Schienennetz für Züge und wenn man es einmal geschafft hat, sich fürs IRCTC zu registrieren, kann man sich vergleichsweise einfach Zugtickets buchen. Da die Züge immer schon Wochen vorher ausgebucht sind und wir nicht immer das teurere Tourist-Quota-Ticket in Anspruch nehmen wollten, haben wir uns auch ab und zu per Bus fortbewegt. Die klimatisierten Busse sind, vom Buchungsprozess abgesehen (es werden keine ausländischen Kreditkarten akzeptiert), sehr easy und komfortabel und auch das Straßennetz ist gut ausgebaut.

Innerhalb der Orte haben wir uns meist mit Tuktuks fortbewegt, die wir uns entweder über Uber gerufen oder zumindest auf Uber den Preis gecheckt haben, um zu wissen, wie viel wir in Wirklichkeit zahlen müssten. Ab und zu haben wir auch die örtlichen, sehr günstigen Busse genutzt.
In Delhi haben sind wir zur Abwechslung auf die Metro umgestiegen. Diese ist super modern, klimatisiert und auch der Ticketkauf ist kinderleicht.

Auch wenn wir uns hier und da über die ganzen Systeme, die nur ab und zu so funktioniert haben, wie sie es sollten, aufgeregt haben, sind wir froh, dass wir uns einfach und schnell fortbewegen konnten. Wir hatten keine wirklichen Probleme, von A nach B zu kommen. Wir sind uns sicher, dass wir auch darauf noch zurückblicken und denken werden, wie gut das alles in Indien funktioniert hat.

Schwierigkeiten

Neben den anfänglichen Schwierigkeiten mit Simkarte und der Buchung von Zugtickets, zählt wahrscheinlich auch Konstis „Delhi Belly“ (das Fachwort für den doch häufig auftretenden Reisedurchfall) zu einem kleinen Hindernis in Indien. Durch die Hartnäckigkeit der Bakterien hatte Konsti über 10 Tage mit den Auswirkungen zu kämpfen, bevor wir dem Arzt in der Deutschen Botschaft in Delhi einen Besuch abstatten konnten. Er hat sich mehr als tapfer geschlagen, war aber natürlich eingeschränkt fit und Caro hat sich größtenteils alleine durch die lokalen Köstlichkeiten in Jaipur und Jodhpur durchgefuttert.
Auch ist Indien nicht unbedingt auf ausländische Touristinnen und Touristen ausgelegt. Es gibt so einen riesigen Inlandstourismus, dass es schlicht nicht notwendig ist, immer jedes Hinweis- und Informationsschild auf Englisch aufzustellen oder auf die speziellen Bedürfnisse von Ausländern eingestellt zu sein. Nehmen wir daher natürlich auch keinem übel.

Unser Fazit

Eine kurze Zusammenfassung von Indien wäre: Indien ist Indien. Caro hat es in einer Whatsapp-Nachricht mal so formuliert:

Man darf nicht zu zimperlich sein, wenn man sich auf das Land und die Menschen einlassen möchte. Extreme Gerüche von duftendem Chai-Tee, Gewürzverkäufern oder aufkochenden Currys am Straßenrand werden abgelöst von Uringeruch, Müllbergen und Abgasen in der Stadt. Vom „deutschen“ Abstand von einer Armlänge hat hier noch niemand etwas gehört. Insbesondere die Frauen drücken und drängeln gerne, da kommt man sich schon mal vor wie auf einem guten Konzert. Nur, dass das Konzert nicht nach ein paar Stunden vorüber ist, sondern das Chaos anhält.

Kein Indien ohne lautstarkes Hupen. Klar, das weiß man. Aber tatsächlich merken wir mit der Zeit, dass es auch anstrengend ist. Anstrengend laut und natürlich oft (zumindest in unseren Augen) vollkommen unnötig. Kein Wunder, dass die Menschen hier tatsächlich mit vielen Hörschäden zu kämpfen haben. Dafür macht es uns die Freundlichkeit der Menschen einfach, uns zurecht zu finden und uns sicher zu fühlen. Wir bekommen Einblicke in die indische Kultur, den Glauben und Rituale. Dafür sind wir wahnsinnig dankbar.

Indien hat uns geflasht. Nicht immer positiv, aber im Hinblick auf die riesige Bevölkerung und den Herausforderungen, die damit einhergehen, gehören gewissen Dinge einfach dazu. Auch wenn Indien erst keine Priorität hatte, sind wir froh, den Monat hier verbracht zu haben. Der Anfang war etwas holprig. Varanasi war für uns ein bisschen wie ins kalte Wasser oder den Ganges (zugegebenermaßen nicht ganz so gesundheitsschädlich) geworfen zu werden. Dafür kam uns danach weder der Verkehr, der Müll noch das Menschenaufkommen in anderen Städten außergewöhnlich vor.
Indien ist ein unfassbar spannendes, interessantes und faszinierendes Land und wir finden es fast ein bisschen schade, nur einen so kleinen Teil bereist zu haben.

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Amritsar – Stadt der Sikh und einer weirden Grenzzeremonie
Hallo Pakistan!

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