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Südkorea  /  28. März 2024

Winter Sokcho Wonderland

Wir landen mitten im Winter Wonderland. In Sokcho hat es ordentlich geschneit, mit unseren Sachen stiefeln wir durch den Schnee zur Bushaltestelle. Mit dem Bus kommen wir direkt zum Hotel. Direkt im Hotel gibt es einen Convenience Store. Wie praktisch, dann müssen wir gar nicht mehr vor die Tür. Fast. Der Convenience Store ist quasi ausverkauft, dann machen wir in Adiletten und Pullover doch noch einen Abstecher zum GS25 (neben 7eleven und CU gibt es davon hier sehr viele). Ein lustiges Bild, wie wir mit Adiletten durch den Schnee stiefeln. Ihr seht, wir wissen, wie man sich mit einer Erkältung verhält.

Pause!

Unsere Körper geben uns zu verstehen, dass wir einen Tag Pause brauchen. Heute geht es für uns nicht wie geplant in den Nationalpark. Erstmal schlafen wir sehr lang und stellen uns keinen Wecker. Wir frühstücken und arbeiten im Bett ein bisschen am Blog. Gegen Mittag raffen wir ins dann doch auf und wollen einen Spaziergang durch Sokcho machen. Die Stadt ist wenig bekannt für schöne Sehenswürdigkeiten. Aber ein bisschen Zeit bekommen wir schon rum.

Sokcho

Die Stadt Sokcho liegt im Nordosten von Südkorea. Bekannt ist sie vor allem für Ausflüge in den nahegelegenen Seoraksan-Nationalpark. Sokcho liegt etwas nördlich des 38. Breitengrades und hat somit früher zu Nordkorea gehört. Heute verläuft die Grenze ca. 50 km nördlich der Stadt.

Draußen ist traumhaftes Wetter. Die Sonne strahlt bei einem wolkenfreien blauen Himmel. Davon haben wir in unserem fensterlosen Zimmer bisher nichts mitbekommen. Wir spazieren entlang einer Promenade. Vor dem eigentlichen Meer gibt es eine Art vorgelagerten See. Überall liegt noch jede Menge Schnee. Die Kombination ist richtig schön. Nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt, wir benötigen wieder Haferflocken und Braune-Bananen-Nachschub. Dazu gönnen wir uns eine Zitrone. Als nächstes wollen wir einen Blick auf das Meer werfen. Schnee am Strand, das kennen wir ja sonst nur von der Ostsee. Ein lustiges Bild.

Über eine große rote Brücke kommen wir zum Abai Village. Das Abai Village ist in den Jahren nach dem Koreakrieg entstanden: Hier siedelten Geflüchtete aus dem Koreakrieg unter primitivsten Umständen. Bekannt geworden in ganz Korea ist dieser Ort durch ein koreanisches Fernsehdrama vor ca. 20 Jahren, von dem man immer noch vielerlei Hinweise entdecken kann, unter anderem an der Anlegestelle der Hand gezogenen Fähre, wo den Hauptdarstellern und dem Regisseur ein Bronzedenkmal gesetzt sind. Auf der kleinen Insel ist gerade nicht viel los. Im Sommer ist das sicher anders. Es gibt Restaurants und Lokale, viele bieten frischen Fisch an. Und ein Getränk, wir tippen auf etwas Schnaps-haltiges in einer Penis-Flasche. Ein komisches Marketingkonzept für etwas zu trinken. Zu sehen ist es aber an so ziemlich jeder Ecke. Wir setzen mit der handgezogenen Fähre wieder auf das Festland, das geht ziemlich schnell, da es nur ein paar Meter sind.

BIMBAP!

In einer Recherche über Kakao und Happy Cow hat Konsti bereits heute morgen ein kleines günstiges Restaurant gefunden, in dem es vegetarische Bimbaps geben soll. Laut Google ist es dauerhaft geschlossen und eigentlich auch ganz woanders in der Stadt, aber einen Abstecher machen wir trotzdem. Und tatsächlich ist es geöffnet. Nichts wie rein in die warme Stube und ran an die Bimbaps. So ganz verstanden hat uns die gute Dame nicht, ein Streifen Surimi landet in der XL Sushi Rolle. Aber ansonsten ist nur Gemüse und Ei enthalten. Dazu gibt es, wie in Südkorea üblich, eine Portion Kimchi und eine Portion süß-säuerlich eingelegten Rettich dazu. Wasser gibt es ebenfalls kostenfrei dazu. Köstlich!

Wir sind sehr glücklich über dieses richtige und frische Essen. Die Rollen werden übrigens direkt vor dem großen Fenstern des Ladens von einer südkoreanischen Frau gerollt. Wahnsinn, wie sie all die Zutaten so perfekt zusammenrollt. Vielleicht wird es nicht das letzte Mal sein, dass wir hier waren..

Nach dem Bimbap ist vor dem Hotteok

Bevor wir uns auf den Rückweg machen, steuern wir noch den Fischmarkt an. Wir haben schon vorher etwas gespaltene Gefühle, aber zumindest kurz wollen wir ihn uns anschauen. Sokcho ist bekannt für den Fang von riesigen Schneekrabben. Das Verbreitungsgebiet zieht sich vom westlichen Atlantik von Grönland, über den Nordpazifik von Alaska nach Westen zu Sibirien und nach Süden durch die Beringstraße Richtung Japan und Korea. Doch auch wenn sich die Krabben eigentlich gut und relativ schnell vermehren, wurde 2022 vom Alaska Department of Fish and Game erstmals der kommerzielle Fang in der Beringsee für die Saison 2022/23 untersagt. Grund hierfür war, surprise, der starke Rückgang der Population aufgrund der Überfischung und der Klimakrise. Also doch lieber Veggie-Bimbap und die Grünen wählen 😉

Wisst ihr, was sowieso viel besser schmeckt? Südkoreanische Süßspeisen. In einer der Markthallen gibt es einen Stand, der uns neugierig werden lässt. Es handelt sich um Hotteok, ein Dessertsnack, der aus Zimt, braunem Zucker und Erdnüssen besteht und mit süßem Sirup gefüllt ist. Die Dame hinter der Theke stellt gerade frisch eine neue Fuhre her. Daran können wir natürlich nicht vorbeigehen. Aus einer großen Schüssel trennt sie von einem großen, etwas klebrigen Teig ein Stück heraus, drückt eine kleine Kuhle hinein, befüllt diese mit einer vorgefertigten Mischung, die aussieht wie Zimt und Zucker mit Nussstücken und verschließt den Teig-Kloß. Der kommt dann im Anschluss auf eine gut gefette heiße Fläche, wir platt gedrückt und von beiden Seiten wie ein dicker, kleiner Pfannkuchen gebraten. Fertig. Jeder Handgriff sitzt und so stellt die Dame innerhalb kürzester Zeit wie am Fließband kleine Hotteoks her. Das muss sie auch, denn die Schlange ist schon lange. Unsere Bewertung: Köstlich (natürlich). Süß und heiß – genau das richtige bei den kalten Temperaturen. Nicht so super für Konstis Jacke, die eine Ladung der heißen, süßen und auch klebrigen Füllung abbekommt.

Danach spazieren wir wieder nach Hause. Es wird schon dunkel und damit auch sehr kalt. Dafür taucht die hinter den Bergen untergehende Sonne Sokcho noch einmal in ein richtig schönes Licht. Zuhause machen wir es uns in unserem warmen Zimmer gemütlich und gehen früh schlafen. Morgen wollen wir endlich in den Nationalpark. Wir freuen uns schon sehr darauf.

Winter-Wanderung

Wir fühlen uns einigermaßen fit und machen uns früh auf den Weg. Dieses Mal ist die Anfahrt super einfach. Direkt vor dem Hotel steigen wir in den Bus, der uns direkt zum Eingang des Nationalparks bringt. Es sind bereits ein ein paar Autos dort und einige Menschen sind auch schon unterwegs, aber gut, wir haben Samstag und es ist mittlerweile schon 8:30 Uhr. Das Wetter ist traumhaft, die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau. Schon die Wege hier unten sind noch mit Schnee bedeckt und zum Teil rutschig. Das kann ja lustig werden. Hinter dem Eingang führt eine breitere Straße vorbei an ein paar Restaurants und weiteren älter erscheinenden Häusern. Wir laufen entlang des Weges und nachdem wir zwei Brücken überquert haben, wird der Weg etwas schmaler, es geht leicht bergauf und hinein in den mit Schnee bedeckten Wald. Hier ist auch etwas weniger los. Was uns über direkt auffällt. Die Leute, die wir sehen, sind alle erstaunlich gut ausgerüstet. 90 % tragen Spikes unter ihren Schuhen. „Lustig.“ denken wir zu dem Zeitpunkt noch. Der Weg ist hier aber auch problemlos mit unseren Schuhen zu bewältigen. Man läuft halt leicht bergauf auf einer Schneedecke, kein Grund zur Sorge. Es ist richtig schön hier und wir freuen uns sehr, dass wir so Glück mit dem Wetter haben.

Dann erreichen wir eine kleine Pagode, an der ein paar Menschen Pause zu machen scheinen. Da wir noch nicht so lange unterwegs sind, wollen wir eigentlich direkt weiter, aber was ist das denn? Der Weg nach oben ist mit einem Absperrband abgesperrt. Oh no. Das darf doch nicht war sein. Schön ist es hier, ohne Frage, aber wir wollten doch unbedingt auf den Berg und die schöne Aussicht genießen. Alle Wanderer:innen scheinen aber nicht weiter zu gehen. Wir beschließen, einen Moment abzuwarten und die Situation zu beobachten. Da kommt uns eine Begegnung gerade recht: Eine total süße Katze begrüßt uns und schreit förmlich danach, von uns gestreichelt zu werden. Sie ist eine absolute Genießer-Katze mit einem ganz dicken und flauschigen Fell. Sie lässt sich sogar den Bauch genüsslich streicheln und wir wissen alle, dass das bei Katzen nicht selbstverständlich ist. Wir sind verliebt in diese süße Maus. Irgendwann sieht Caro einen Mann vom Berg herunter kommen. Sie läuft ihm entgegen und fragt, ob man den Weg nach oben gehen kann: „Yes, you can go.“ Damit war die Konversation beendet und für uns klar, dass wir es auf jeden Fall versuchen. Rucksack wieder auf und weiter geht’s.

Der Weg ist deutlich zugeschneiter, steiler und rutschiger. Immer wieder kommen Passagen mit steilen Treppen, die ebenfalls komplett zugeschneit sind. Aber neben dem Weg sind immer wieder Pöhler mit Seilen, an denen wir uns etwas festhalten können. Soweit so gut. Zumindest bergauf. Wie wir hier nachher wieder herunterkommen ist ein Problem für Zukunfts-Konsti und Zukunfts-Caro. Wir wollen unbedingt nach oben. Je weiter wir gehen, umso mehr Leuten begegnen wir.

Es sind also tatsächlich noch mehr Leute an der Absperrung vorbeigegangen. Einen Unterschied gibt es aber zwischen denen und uns: Spikes und Wanderstöcke. Die Quote hier liegt bei 100 %, wenn man uns außen vorlässt. Einfach jeder hat Spikes unter seinen Schuhen. Und wir? Wir sind vielleicht ein kleines bisschen neidisch auf dieses Accessoire. Obwohl das letzte Stück weniger als 2 km lang ist, ist es furchtbar anstrengend. Trotz eisiger Temperaturen kommen wir ordentlich ins Schwitzen. Hinzu kommt auch immer wieder die Höhe, neben den Stufen geht es steil bergab.

Aber dann haben wir es geschafft und kommen oben an. Das hat sich mehr als gelohnt. Ihr wisst schon, was jetzt kommt.. Die Aussicht ist der Hammer. Traumhaft schön! Wir sehen von hier sogar das Meer und haben einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Berge, die vom Schnee gezuckert sind. Da bleibt uns glatt der Atem weg, vom Hochlaufen und der Aussicht. Den anderen koreanischen Wanderer:innen geht es ähnlich, auch sie sind total begeistert und freuen sich über diesen schönen Ort. Ausländische Touris (soweit wir sie identifizieren können) begegnen wir erst auf dem Rückweg, ansonsten sind so früh anscheinend nur die Koreaner:innen unterwegs.

Rutschpartie

Dann müssen wir den Spaß wieder herunter. Die Treppen sind noch dankbar. Immerhin gibt es hier ein Geländer, an dem wir uns zusätzlich festhalten können und die Stufen sind relativ trittsicher. Anders sieht es weiter unten aus. Die Sonne hat mittlerweile auch ihren Beitrag geleistet und den Schnee antauen lassen. Einige Teilstücke gleichen eher einer präparierten Schlitten-Bahn. Wir hangeln uns langsam und vorsichtig Stück für Stück herunter. Dabei werden wir immer wieder von anderen überholt, die mit ihren Spikes und Stöcken keinerlei Probleme haben und einfach an uns vorbeistapfen. Die Krönung ist ein Koreaner, der uns auf koreanisch zutextet, laut lacht und auf seine Spikes zeigt. Ahja, wir können uns denken, was er uns sagen möchte. Und ja, Recht hat er. Spikes wären eine gute Idee gewesen. Irgendwie ist es auch lustig, aber in erster Linie auch wirklich anstrengend. Umso glücklicher sind wir, als wir wieder an der Zwischenstation bei der Pagode ankommen. Das Schlimmste haben wir hinter uns. Die nächste Stunde geht es weiter bergab, aber längst nicht so steil und rutschig.

Mittlerweile kommen uns immer mehr Leute entgegen. Als wir dann am Parkplatz ankommen sind wir verblüfft. Der riesige Parkplatz ist komplett voll. Als wir in den Bus einsteigen und zurückfahren, sehen wir, dass eine kilometerlange Schlange an Autos ansteht, um zum Nationalpark zu kommen. Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Dann waren wir ja wirklich noch zu einer guten Zeit hier. Zurück im Hotel springen wir unter die Dusche und ruhen uns erstmal aus. Insgesamt war es doch etwas anstrengender als gedacht und da ist eine Pause im Warmen genau das richtige. Am Abend gehen wir tatsächlich noch einmal in das Bimbap Restaurant, dieses Mal sind sie auch tatsächlich vegetarisch und wieder sehr lecker. Danach spazieren wir in Ruhe zurück ins Hotel. Morgen geht es nach Seoul.

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Großes Seoul

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