Unser letzter Halt in Thailand steht an. Für die Hauptstadt mit über 8 Millionen Einwohner:innen nehmen wir uns vier Tage Zeit. Wir haben noch ein paar Besorgungen zu machen und freuen uns auf ein weiteres Wiedersehen mit Chrissi und Flo sowie mit Hagen, den wir kurz auf dem Ha Giang Loop kennengelernt haben. Erstmal steht uns aber unsere Anreise bevor: 13 Stunden mit dem Nachtzug.
Letzter Nachtzug
Da wir ja jetzt wissen, wie der Hase läuft, buchen wir dieses Mal etwas früher unser Zugticket und entscheiden uns bewusst für den günstigsten Wagon mit Sitzplätzen und ohne Klima. Wäre da nicht die Kälte gewesen, war die letzte Fahrt ja gar nicht mal so schlimm. Daher sparen wir uns lieber ein paar Baht. Ausgestattet mit Speis und Trank fahren wir um 17 Uhr los. Zu Beginn ist es noch ordentlich heiß, aber bald schon geht die Sonne unter und es wird angenehmer.

Dafür halten uns dieses Mal das Licht, die Mücken und ein Regenschauer vom erholsamen Schlaf ab. Konsti muss ganz schön an dem alten Holzfenster rütteln und zerren, bis es sich endlich schließen lässt. Mit ca. einer Stunde Verspätung kommen wir dann ganz verschlafen an. Zumindest am Bahnhof. Von hier müssen wir mit dem Bus weiter. Es stellt sich aber als kleine Herausforderung heraus, den richtigen Bus zu finden. Erst finden wir die Haltestelle nicht und warten 20 Minuten an der falschen Stelle und dann fahren zwei Busse der Linie einfach an uns vorbei. Irgendwann erklärt uns jemand, dass dies die falsche Richtung war, also nochmal warten. Irgendwann schaffen wir es dann doch bis in die Unterkunft. Da wir noch nicht einchecken können, erledigen wir auf die Schnelle das nötigste: Zähne putzen und Deo benutzen.
First things first
Bevor wir uns unserer To Do Liste widmen, brauchen wir erstmal Kaffee. Und zwar dringend. Danach fahren wir mit dem Bus in Richtung einer Mall. Das ist vielleicht eim verrücktes Ding. Wir haben ja schon die ein oder andere krasse Mall gesehen (zu gerne erinnern wir uns an die Achterbahn in der Mall von Kuala Lumpur), aber diese hier kann mithalten: Es gibt lauter Luxusmarken, unter anderem stehen hier, mitten auf der dritten Etage ein Aston Martin, ein Bentley oder ein Porsche. Ganz unten gibt’s dann ganz nebenbei auch noch ein Sealife. Furchtbar. Aber hier gibt’s tatsächlich auch einen Buchladen und einen stinknormalen H&M.
Nachdem wir die Mall mehr oder weniger erfolgreich hinter uns gebracht haben, geht es mit der Metro weiter stadtauswärts. Nach fast 50 Minuten Fahrt kommen wir endlich bei einem Outdoor-Laden raus, in dem wir unseren Grayl Trinkflaschen-Wasserfilter austauschen können. Praktischerweise gibt’s hier direkt um die Ecke einen Decathlon. Auch hier müssen wir ein paar Einkäufe für die Weiterreise tätigen. Wenn wir gerade schon hier sind, machen wir auf dem Rückweg noch einen Abstecher.
Chatuchak Weekend Market
Der riesige Markt hat nur von freitags bis sonntags geöffnet. Da heute Sonntag ist, nutzen wir also die Chance. Obwohl wir ja schon den ein oder anderen Markt in Südostasien gesehen haben, sind wir überrascht. Mit etwa 15.000 Ständen und 250.000 Besucher:innen an jedem Verkaufstag ist er (laut Wikipedia) der größte Markt in Thailand sowie größter Open-Air-Markt der Welt. Er zieht sich über eine Fläche von 1,13 Quadratkilometer. Es gibt hier so ziemlich alles zu kaufen, von Retro-Kleidung bis Elefantenhosen, über Penisseifen und Trockenobst bis hin zu Massagen, die an jeder Ecke angeboten werden. Kulinarische Highlights selbstverständlich auch. Wir lassen uns ein bisschen treiben, kaufen aber nur kandierte Kiwi für Jo, die wir bald besuchen. Ganz selten sind wir auch ein bisschen traurig, dass wir kein klassisches Souvenirshopping betreiben können, hier hätte es definitiv das ein oder andere Goldschätzchen gegeben.




Auf dem Rückweg (mittlerweile ist es schon Nachmittag) merken wir noch einmal mehr, wie groß und weitläufig diese Stadt ist. Wir brauchen mit den Öffis über eine Stunde nach Hause. Kaum vorstellbar, dabei sind wir heute locker 15.000 Schritte gegangen und dabei noch viel mit Bus und Bahn unterwegs gewesen. Mittlerweile machen sich besonders zwei Dinge bemerkbar: Zum einen unsere Müdigkeit und zum anderen unser Körpergeruch. Wir freuen uns wie Bolle auf die Dusche und ein paar ruhige Minuten in der Unterkunft. Angestrengt versuchen wir, wach zu bleiben, denn heute Abend steht noch ein Date an.
Nightmarket Date mit Hagen
Wir sind mit Hagen auf dem Nachtmarkt bei ihm um die Ecke verabredet. Bei ihm um die Ecke bedeutet für uns eine kleine Weltreise. Ehrlicherweise haben wir keine Lust mehr mit den Öffis über eine Stunde bis dorthin zu fahren und entscheiden uns trotz des Preises für ein Grab. Das braucht by the way übrigens auch eine halbe Stunde bis zum Ziel. Aber es lohnt sich. Während der Fahrt schauen wir begeistert auf die leuchtend riesige Stadt. Überall sehen wir Hochhäuser, riesige Werbetafeln und wildes Treiben auf den Straßen. Der Nachtmarkt ist richtig cool, aber besonders freuen wir uns natürlich, Hagen wiederzusehen. Wir bestellen uns drei köstliche Pad Thai und verquatschen uns. Nachdem wir uns verabschiedet haben, schlendern wir noch einmal über den Markt, besorgen uns zwei Mango Sticky Rice (Nummer 1 der Dinge, die wir hier sehr vermissen werden) und machen uns auf den Heimweg – ab ins Bett!
Bangkok zu Fuß
Statt wie wir uns vorgenommen haben, früh aufzustehen, schlafen wir einfach weiter. Wir haben anscheinend doch mehr Schlaf nachzuholen gehabt. Daher machen wir heute keinen groß geplanten Tagesausflug sondern erkunden zu Fuß ein bisschen die Hauptstadt. Von unserer Unterkunft ziehen wir los.





Wat Saket Ratcha Wora Maha Wihan
Klingt komisch? Heißt aber so. Oder auch „Tempel des Goldenen Berges“. Der Name kommt, wie ihr euch sicher schon denken könnt, von dem 79 Meter hohem, künstlich aufgeschütteten Berg, auf dem sich der Tempel befindet. Nachdem wir 318 Stufen hinter uns gebracht haben, staunen wir nicht schlecht über die Aussicht. Die Geschichte des Wat Saket geht zurück aus der Zeit des Ayutthaya Reiches von 1350 bis 1767. Einst lag der Tempel noch außerhalb der Stadtmauern und wurde im 18. Jahrhundert als Einäscherungsstätte und dann als Abladeplatz für die rund 60.000 Pestopfer genutzt. Durch den Gestank wurde in dieser dunklen Epoche meist ein großer Bogen um den Tempel gemacht. Erst zur Regierungszeit von König Chulalongkorn wurde der Golden Mount fertiggestellt. Heute ist dieser Tempel eine wichtige Wallfahrtsstätte für Gläubige und gehört unumstritten zu den beliebtesten Tempeln von Bangkok.


Es ist weniger los als gedacht und entspannt laufen wir den Hügel und die Stufen hoch zur Pagoda. Auch wenn es von unten nicht so aussah, haben wir eine tolle Aussicht auf die Stadt. Mal wieder denken wir: Krass, wie groß das hier alles ist. Die bebaute Stadt scheint kein Ende zu nehmen. Hier oben ist es aber entspannt ruhig, viele Menschen sind zum Beten hier. Auch die zahlreichen Buddha Statuen sind wirklich schön und in der gesamten Pagode verteilt. Auf dem Weg nach unten gibt es noch ein weiteres Highlight zu entdecken – Buddhas Fußabdruck. Ähm ja, beim Betrachten des Fotos wird schnell klar, so ein ganz originaler Abdruck wird es wohl eher nicht sein. Langsam macht sich der Hunger und vor allem der Kaffeedurst bemerkbar, erstmal brauchen wir eine Stärkung.




Chinatown
Wir sind zwar nicht während der Rushhour hier, aber es macht trotzdem Spaß durch die kleinen engen Gassen zu schlendern und zu schauen, was für absurdes Zeug hier angeboten und tatsächlich auch verkauft wird. Bald steht das Chinesische Neujahr an und es ist deutlich zu erkennen, dass die Menschen sich bereits gut mit Material eindecken. Irgendwie gefällt uns der Flair hier. Wir lassen uns einfach durch die Straßen treiben und entscheiden uns nach über 10.000 Schritten nun doch für eine kurze Fahrt mit der Metro.


Der Lumphini Park
.. oder wie wir sagen „Lumpi Park“ hält im unseren Augen nicht ganz, was er verspricht. Das eigentlich so grüne Herz von Bangkok, in dem die Leute vor dem Lärm der Stadt Zuflucht suchen, Sport treiben und es sich gut gehen lassen, wirkt auf uns eher trocken und in die Jahre gekommen. Die „Grünfläche“ ist schon lange in ein braun übergegangen, mit großen Lastern wird großzügig gegossen. Das wiederum sorgt für eine entsprechende Geräuschkulisse und Obacht ist geboten. Man möchte ja nicht überrollt werden. Sport macht hier eigentlich niemand, aber gut, das können wir den Menschen bei über 30 Grad in der Mittagszeit wirklich nicht vorwerfen. Ein paar Menschen spazieren hier gemütlich durch, ein paar Touris posieren für Fotos. So ganz verstehen wir das nicht, da ist jede Seitenstraße hier ein schöneres Foto Motiv. Was uns dann aber doch positiv überrascht ist die Begegnung mit einer gar nicht mal so kleinen Echse, die unseren Weg kreuzt. Wenigstens einer geht hier schwimmen und kühlt sich im Tümpel ab. Sonstige Tiere sehen wir nicht wirklich. Ach doch, eine Katze verweilt im Gras. Immerhin! Wir durchkreuzen den Park einmal und steigen dann auf der anderen Seite im den Bus. Eine Stunde werden wir von hier mit dem Bus nach Hause brauchen.


Den Rest des Tages verbringen wir mit weiteren Planungen. Dringend müssen wir unsere weitere Route fix planen und Flüge buchen. Gar nicht mal so einfach „so weit“ im Voraus zu planen. Am Abend gehen wir um die Ecke thailändisch essen. An so ziemlich jeder Ecke gibt es kleine Restaurants und es schmeckt immer gut. Ach, das Essen hier werden wir definitiv vermissen. Was Südostasien betrifft, sind wir uns ziemlich einig: Das beste Essen gibt’s in Thailand. Die Vielzahl an Currys, Suppen, Mango Sticky Rice (hier war nach wie vor der MSR in Laos der beste) und natürlich Pad Thai und Khao Soi, alles ist sehr geschmackvoll. Die Kombi aus Schärfe, Frische und ein bisschen Crunch lässt unsere Food-Herzen höher schlagen.

Zu unserer sehr großen Freude bekommen wir dann noch Besuch am Abend. Als wir zurück kommen, wartet die große, rote Katze schon auf uns. Sie lässt sich bereitwillig streicheln und folgt uns bis zum Zimmer. Selbstverständlich steht unsere Tür für Katzen immer offen und das lässt die Gute sich nicht zweimal sagen. Zack ist sie im Zimmer und eine Minute später hat sie beschlossen, unser Bett einzunehmen. Das, im Kombination mit unseren Streicheleinheiten scheint ihr durchaus gut zu gefallen. Sie genießt es sichtlich und macht es sich bei Konsti im Arm bequem. Als Konsti aufsteht, um Wasser zu holen, nimmt sie seinen Platz ein und macht es sich besonders gemütlich – weg gegangen, Platz vergangen.


Ayutthaya oder „Are you tired?“
Endlich mal wieder früh aufstehen! Juchhu. Da wir es gestern nicht geschafft haben, starten wir heute einen neuen Versuch. Um 5:15 Uhr klingelt der Wecker. Gestern Abend haben wir einen Zeitplan erstellt, damit wir nicht allzu spät in Ayutthaya ankommen. Er lautete folgendermaßen:
5:00 Uhr – Erster Wecker
5:15 Uhr – Aufstehen
5:45 Uhr – Ab geht die Post
5:55 Uhr – Bus kommt vielleicht (Opposite Trang Hotel)
6:26 Uhr – Ankunft am Bahnhof
6:35 Uhr – Ticket kaufen
6:45 Uhr – Kaffee und Frühstück kaufen
7:00 Uhr – Checkin Zoch
7:10 Uhr – Der Zoch kütt (RP135)
8:27 Uhr – Ankunft Ayutthaya (hopefully), Fußweg zum Fahrradverleih mit Bootsfahrt
9:00 Uhr – Fahrrad zum besten Preis ausleihen
9:10 Uhr – Tempel 1, wir kommen
So verläuft der tatsächliche Zeitplan und damit willkommen im unserem Reisealltag:
5:00 Uhr – Erster Wecker, natürlich erstmal Schlummertaste
5:15 Uhr – Aufstehen, weil der weit entfernte Handywecker klingelt, Müdigkeitslevel 1000
5:30 Uhr – Konsti macht mit der letzten Instant Kaffee Tüte zwei Becher „Kaffee“, die rote Katze, die wir Edna Krabappel getauft haben, kommt zum morgendlichen Kuscheln mit ins Zimmer, Sachen packen, eincremen, Katze kuscheln, Zähne putzen
5:48 Uhr – Erster Delay als wir losgehen, daher wird die Schrittgeschwindigkeit erhöht
5:53 Uhr – Ankunft an der Bushaltestelle, kein Bus in Sicht
6:13 Uhr – Alle Buslinien waren da, nur unsere nicht, wir checken wie viel ein Grab kostet
6:16 Uhr – Der Bus kütt, eim Hoch auf Nr. 65
6:40 Uhr – Wir sollen aussteigen, sind aber noch 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt, die Schrittgeschwindigkeit wird erneut hochgeschraubt
6:50 Uhr – Ankunft am Bahnhof, wo zur Hölle bekommen wir jetzt ein Ticket? Am anderen Ende an Gate 6
6:55 Uhr – Kauf Zugticket
7:00 Uhr – Kauf von Kaffee und Frühstück, wir teilen uns auf
7:07 Uhr – Checkin am Gleis, der Zug hat etwas Verspätung
7:15 Uhr – Dr Zoch kütt – yeah!
8:35 Uhr – Ankunft, wir können uns direkt am Bahnhof Fahrräder leihen
8:55 Uhr – Der erste Tempel!


Meistens kommt es anders als man denkt, aber klappt dann doch irgendwie immer. Und meistens ist das auch immer mit kurzzeitigem Stress (zumindest bei Caro) verbunden. So jetzt aber zu Ayutthaya.
Ayutthaya auf zwei Rädern
Ayutthaya liegt etwa 80 km nördlich von Bangkok. Die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Siam hatte von 1350 bis zur Zerstörung durch die Burmesen 1767 einen florierenden internationalen Handelshafen. Die Ruinen der Altstadt bilden heute den Geschichtspark Ayutthaya, eine archäologische Stätte mit Palästen, buddhistischen Tempeln, Klöstern und Statuen. Die unterschiedlichen Tempelanlagen, die wie heute besichtigen, liegen innerhalb der Stadt etwas auseinander, sodass die Besucher:innen meistens auf Tuktuks, Roller oder Fahrräder zurückgreifen, um sich von Tempel A zu Tempel B zu bewegen. Wir radeln von einem zum nächsten Tempel, schauen uns vor Ort die Ruinen an und müssen zugeben: Ayutthaya ist richtig schön. Die Anlagen lassen erahnen, dass die Tempel und Bauten zu ihrer Zeit etwas ganz besonderes für die Menschen waren. Beim ersten Tempel gibt es einen Buddha-Kopf, der mittlerweile von Baumwurzeln umwachsen ist, richtig schön. Zwar sind hier auch Touris unterwegs, aber es ist längst nicht so laut und voll wie in der Stadt. Ansonsten lassen wir einfach mal die Bilder für sich sprechen. Gegen Mittag bringen wir die Räder wieder zurück, essen eine Kleinigkeit und treten dann wieder die Heimreise an. Heute Abend kommen Chrissi und Flo für ihren letzten Abend in Bangkok an. Da gehen wir bestimmt nochmal ein Abschlussbier trinken.

















Einmal Khaosan Road
Falls sie jemand noch nicht namentlich gehört hat: Die Khaosan Road ist hier in Bangkok berühmt und berüchtigt. Allerdings nicht im besonders positiven Sinne. Es ist die Partymeile und es gibt hier in einer Straße so ziemlich alles, was die 19-jährigen Lisas, die 22-jährigen Ryans und vielleicht auch die 45-jährigen Stefans brauchen: Bars aus denen ohrenbetäubende schlecht Musik schallt mit billigen Cocktails und 2for1 Bier-Sonderangeboten, Tattoo- und Piercingstudios, zahlreiche Weed-Cafés, Streetfoodverkäufer:innen, die u.a. Skorpione und Maden anbieten, Shops voller Elefantenhosen und -hemden, Reiseanbieter für ganz attraktive All-Inclusive-Touren und nicht zu vergessen – Männer, die „Pingpong-Shows“ und weitere Programm-Highlights wie „Pussy Eel“ oder „Pussy Fishes“ oder auch „Pussy smokes cigarette“ bewerben. Alles leuchtet, die Musik dröhnt und es ist brechend voll. Man drängt sich zwischen Straßenverkäufer:innen und Touris durch die Menge, schaut links und rechts um sich und ja.. wir sind echt etwas schockiert. Zur Belohnung gönnen wir uns einen ganz langweiligen Roti mit Nutella und ziehen wieder von dannen.






Für unser Abendessen und ein gemeinsames Bier mit Chrissi und Flo verziehen wir uns in eine Nebenstraße. Bei uns um die Ecke trinken wir noch das ein oder andere Getränk und verabschieden uns dann auch schon ins Bett. Wie schade, dass das unser letzter gemeinsamer Abend war. Am nächsten Morgen frühstücken wir noch einmal zusammen, aber dann heißt es erstmal Abschied nehmen. Soooo schön, euch beide nochmal getroffen zu haben! Auch, wenn wir uns noch gar nicht lange kennen, wir würden sagen: It’s a match! Und es bleibt dabei: Falls wir nicht nochmal irgendwo in der weiten Welt treffen, spätestens in Köln gibts Veggie-Lasagne von Chrissi, Bananenbrot von Flo, vielleicht das ein oder andere Badminton Match und wir würden dann ne Runde Pasta schmeißen. Wir freuen uns drauf!
Kein Thailand ohne Thai-Küche
An unserem letzten Tag tauchen wir noch einmal in die Kulinarik Thailands ein. Heute aber ausnahmsweise mal mit etwas Einsatz. Wir haben uns für einen Kochkurs angemeldet, den uns Tim und Taco empfohlen haben. Das passt ganz hervorragend, denn Konsti hat Caro zum Geburtstag einen Gutschein für einen Kochkurs in einem Land ihrer Wahl geschenkt während unserer Reise geschenkt. Wir freuen uns schon seeehr und hoffen, dass wir in Deutschland das ein oder andere authentische Gericht für euch zaubern können. Pünktlich um 15 Uhr kommen wir bei der Kochschule an.

Im überdachten Innenhof gibt es ein paar Outdoor-Kochstationen. In einem kleinen klimatisierten Raum werden wir erstmal mit Wasser und unserem kleinen Rezeptbuch für heute ausgestattet. Eine Holländerin ist schon fleißig am Kochen, sie hat das „große Paket“ gebucht und bereits eine grüne Currypaste zubereitet. Wir kommen etwas mit ihr ins Gespräch und sie ist jetzt schon ratlos, wie sie all die zubereiteten Speisen essen soll. Klar, so ist hier der Ablauf: Erst Kochen, dann essen. Das gefällt uns. Wir haben in bester Vorbereitung einen guten Appetit mitgebracht. Dann geht es auch schon los. Wir bereiten eine rote Currypaste zu. Die Zutaten sind bereits geschnitten und vorbereitet. Anhand des Rezeptbuchs, schmeißen wir alle Zutaten in den heißen Wok. Die Kochfeen sprechen kein besonders gutes Englisch, es reicht aber für die Abfolge der Schritte und weitere Infos zu den Zutaten. Statt dem Ingwer, den wir in Deutschland so oft nutzen, kommt hier Galgant zum Einsatz. Galgant gehört zwar zu den Ingwer-Pflanzen ist allerdings etwas süßlicher und wesentlich weniger scharf als der Ingwer, den wir nutzen. Die Kaffir-Limetten-Blätter, die herrlich frisch und säuerlich duften, kommen auch mit in den Wok. Die Anzahl der roten Chilis, die für die Chilipaste logischerweise unverzichtbar sind, bestimmt nachher den Schärfegrad. Alles wird im Öl leicht frittiert, danach schöpfen wir die Zutaten ohne das Öl ab und mixen alles mit etwas Wasser in einem Mixer. Wir sind erstaunt, wie schnell und simpel wir eine köstliche Paste herstellen. Sie schmeckt fantastisch und um längen besser als jede Currypaste, die wir bei uns kaufen können. Sie kann vielseitig eingesetzt werden. Wir stellen als nächstes zwei Suppen her: Tom Kha und Tom Yum. Tom Kha ist mit etwas mehr Kokosmilch zubereitet, während Tom Yum mehr in die säuerlich-scharfe Richtung geht. Wir können mithilfe von Limetten und der roten Currypaste selbst entscheiden, wie der Geschmack am Ende sein soll. Ansonsten fügen wir beliebige Gemüsesorten und Tofu in die Suppen. Danach wird verköstigt.




Auf die Suppen folgt der (nicht ganz authentische) Klassiker der thailändischen Küche: Pad Thai. Wir stellen selbst eine Erdnusssoße her und im Anschluss mischen wir alle Zutaten für das Pad Thai. Wieder geht alles total schnell, für jedes Gericht brauchen wir immer nur ein paar Minuten. Dazu muss man natürlich sagen, dass die Zubereitung in einem großen Edelstahl-Wok über einer großen Gasflamme ihren Beitrag dazu leistet. Eigentlich sind wir jetzt schon gut gesättigt.

Es folgt aber noch ein grünes Curry und im Anschluss ein kleines Highlight: Der Mango Sticky Rice. Zugebenermaßen waren wir hier besonders gespannt auf die Zubereitung, aaaber es ist natürlich viel simpler als wir dachten. Das wichtigste ist eigentlich nur der richtige Reis. Dieser wird vorab zubereitet und im Anschluss nur mit Kokosmilch und etwas Zucker im Wok gewendet. Die süße Soße in Form von (again) Kokosmilch mit viel Zucker stellen wir natürlich auch selbst her. Die Kombi wird ein bisschen eingekocht und dann später über den Reis gegeben. Nun folgt noch die hübsch geschnittene Mango und natürlich die hübsche Deko-Blüte. Wir bekommen dazu noch einen Iced-Thai-Tee. Der aromatisierte Schwarztee wird kurz aufgekocht und mit viel Eis abgekühlt. Je nach Belieben dürfen wir süßen und jede Menge frischen Limettensaft hinzufügen. Das wird uns auf jeden Fall nach dem ganzen Essen und schnellen Input wieder wach machen. Wir sind pappsatt und glückselig.






So macht man uns glücklich: Gutes, authentisches Essen und jetzt wissen wir auch, wie man diese ganzen Köstlichkeiten zubereitet – mega! An dieser Stelle ein ganz ganz großes Dankeschön für dieses schöne Geburtstagsgeschenk, ich habe mich riiiesig gefreut und bin gespannt, wie wir irgendwann alles versuchen, nachzukochen 🙂

Abschluss mit Hagen und Soju
An unserem letzten Abend haben wir noch ein Date: Mit Hagen und Soju (wie wir später herausfinden). Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Soju ist nicht etwa eine koreanische Kommilitonin von Hagen, sondern eine Reis-Spirituose aus Korea mit ca. 20 % Alkoholgehalt. Hagen erzählt uns, dass die Leute es hier gerne in Kombination mit Bier trinken. Oookay, dann testen wir es doch mal. Obwohl wir genau wissen, dass wir morgen früh aufstehen und unseren Flug bekommen müssen, bleibt es weder bei einem Bier noch bei einer Flasche Soju. Wir sitzen in einer fast leeren kleinen und gemütlichen Bar. Es ist richtig nett und wir unterhalten uns zu gut. Es folgen weitere Biere, mehr Soju, immer lustigere Unterhaltungen.

Nach einem wirklich lustigen Abend verabschieden wir uns von Hagen in der Hoffnung, dass wir uns in Köln wiedersehen. Natürlich ist es inzwischen auch etwas später geworden, sehr spät. In wenigen Stunden müssen wir wieder aufstehen. Das wird kein Spaß. Wie schlimm es wird, merken wir aber erst, als der Wecker klingelt. Im Halbschlaf drücken wir erstmal die Schlummertaste, bevor Caro irgendwann klar wird, dass wir schon viel zu spät dran sind. Es kostet sie einige Kraft, Konsti dazu zu bewegen, aufzustehen. Der geht im Halbschlaf erstmal noch duschen. Aber gut, das dauert wenigstens nicht lang. Wacher erscheint er danach trotzdem nicht. Ratet mal, wer zu dieser Uhrzeit aber schon wach ist und uns einen letzten Besuch abstattet? Auf unsere rote Schmusekatze ist wirklich Verlass, wir verabschieden uns mal wieder schweren Herzens und lassen sie noch ein bisschen in unserem Bett schlafen. Mit dem Grab machen wir uns auf den Weg zum Flughafen.
Glücklicherweise klappt alles recht reibungslos. Wir können direkt einchecken und unser Gepäck aufgeben, wir holen uns unseren Ausreisestempel ab und kommen einigermaßen schnell durch den Sicherheitscheck. Danach geht es bergab. Konsti ist der Meinung, dass da nur eins hilft: Eine Pommes mit Mayo von McDonalds. Lustigerweise ist das nicht unsere erste Pommes hier, auf unserem Flug von Indonesien nach Laos hatten wir schon eine erste kulinarische Begegnung hier. Da war es allerdings spätabends, jetzt ist es 6 Uhr morgens. Eine Pommes später fühlen wir uns minimal besser. Vor dem Gate legt Caro ein Nickerchen an. Hoffentlich wird der Flug ruhig, unsere Mägen würden Turbulenzen wahrscheinlich im Minusbereich verkraften. Aber sobald wir Platz genommen haben, schlafen wir auch direkt ein.



Lasst euch gesagt sein: Die Kombination aus Bier, Soju und bester Gesellschaft ist toll, aber bevor man sich auf einen Flug begibt, definitiv weniger empfehlenswert. Nach unserer Silvester-Erfahrung hätten wir es besser wissen können. Tja…
Ciao Kakao Bangkok
Wir sagen Ciao Kakao Bangkok, bis baldrian Thailand und tüdeldü Südostasien! Unsere lange Zeit in Südostasien neigt sich dem Ende zu. „Tiefer gehende Gedanken“ dazu kommen in unserem Tschüss Thailand Artikel. Zu mehr wären wir jetzt eh nicht mehr in der Lage.