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Indonesien  /  5. November 2023

Über Padang Bai nach Ubud

Jetzt doch Bali?

Ja? Nein.. doch! Vielleicht? Bali hatten wir ursprünglich mal mit auf unsere Reiseliste gesetzt, dann hinterfragt, zwischendurch verworfen und dann doch wieder als optional aufgenommen. Der Grund liegt wahrscheinlich für jeden auf der Hand. Bali ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Urlaubsziel. Für Europäer:innen, aber besonders auch für Australier:innen. Von hier benötigt man nur 6 Stunden und es gibt einen direkten Flug. Das werden wir noch öfter zu hören bekommen. Besonders der Süden der Insel ist in sämtlichen Teilen überlaufen. Darüber hinaus gibt es viele Menschen, die in den letzten Jahrzehnten hierhin ausgewandert sind. Für die sogenannten Expats ist Bali natürlich verlockend. Urlaubsfeeling in Kombination mit sehr guten Bedingungen zum Arbeiten, geringe Lebenshaltungskosten und dennoch hat man alles in der Umgebung, was man braucht. Wir hingegen gehen ja meistens den Touriströmen aus dem Weg.

Besonders während unserer Zeit auf Sulawesi sind wir immer wieder Reisenden begegnet, die vor dem Trubel auf Bali geflohen sind. Tja, warum wir jetzt doch hier landen? Ursprünglich war unser Plan von hier weiter nach Flores zu fliegen, da die Flüge günstig sind. Nach unserem Tauchschein haben wir uns aber dazu entschlossen, Flores zu skippen und uns stattdessen auf den Weg ins nächste Land zu machen. Für Flores hätten wir nur begrenzt Zeit, tauchen wäre für uns Anfänger dort schwierig und wir müssten zwei zusätzliche Flüge einplanen. Aber auch für unsere Weiterreise bietet sich Bali an, da am Flughafen, Urlaubsparadies sei Dank, ziemlich viele Flüge abgewickelt werden. Also beschließen wir ein paar Tage hier zu verbringen, bevor es weitergeht.

Padang Bai

Die Fähre von Lombok (wir sind übrigens bis auf einen westlich aussehenden Mann die einzigen Touris) legt in Padang Bai an. Die kleine Hafenstadt ist ein beliebter Ausgangspunkt für Reisende, die Richtung Lombok und zu den Gili Inseln weiterreisen möchten. Das merken wir spätestens, nachdem wir ein paar Schritte durch die Stadt gelaufen sind. Es gibt viele Unterkünfte, Restaurants und Shops. In der kleinen Bucht gibt es eine Promenade. Hier reihen sich Tauchschulen, Tourenanbieter und Restaurants aneinander. Da wir mal wieder etwas spät dran sind, haben wir auch erst heute morgen eine Unterkunft gebucht. Die drei Unterkünfte, die wir gestern angeschrieben haben, waren alle schon ausgebucht. Was uns für eine Nacht hier hält? Sagen wir mal so, wir haben etwas Blut geleckt und die Tauchbasen sind nicht ohne Grund hier. Direkt vor Padang Bai liegt die Blue Lagoon, ein schöner Tauchspot, der auch für Anfänger:innen geeignet ist. Konsti hat bereits eine SSI Tauchbasis rausgesucht und sie kontaktiert. Wir steuern aber erst einmal unsere Unterkunft an und beziehen unser Zimmer.

Kaffee und noch mehr Kaffee

Zu unserer Unterkunft ist es nicht weit zu Fuß und wir sind froh, dass wir die Taxifahrer abwimmeln können. Nachdem wir unser Zimmerchen bezogen haben, machen wir uns auf direktem Weg ins nächste Café. Wir sind müde und hungrig, da hilft nur ein Snack und ein guter Kaffee. Dann schmieden wir unsere weiteren Pläne. Da wir Mitte November in Hanoi sein müssen, hätten wir noch knapp einen Monat Zeit. Ursprünglich wollten wir von Südvietnam in den Norden reisen. Im Süden ist das Wetter allerdings noch sehr regnerisch, wir beschließen ein weiteres Land unserer Liste vorzuziehen: Laos! Darauf freuen wir uns ganz besonders. Wir checken also nochmal das Wetter, die Flüge und auch die Visa-Bestimmungen. Wenn wir noch diese Woche einreisen möchten, müssen wir uns heute um die Beantragung des eVisa kümmern. Nach der ersten Stärkung beschließen wir ein bisschen spazieren zu gehen und der Tauchbasis für morgen schon mal einen Besuch abzustatten, um den Papierkram zu erledigen.

Waterworxx

Die Tauchbasis wird von drei deutschen Männern betrieben. Mit David hatte Konsti bereits über Whatsapp Kontakt. Er ist seit 1996 hier in Padang Bai und betreibt seitdem seine Tauchbasis. Wir können schon heute die Registrierung abschließen und können direkt ein paar Dinge klären. Gerade für uns als Anfänger:innen ist es wichtig, dass wir sichergehen mit Personen des gleichen Levels und nicht in zu großen Gruppen tauchen zu gehen. Caro betont auch nochmal, dass sie noch gewisse Unsicherheiten hat. Alles kein Problem. David erklärt uns alles und sagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Die Tauchbasis liegt direkt an der Promenade und von hier können wir direkt ins Boot steigen uns einmal um die Ecke zur Blue Lagoon fahren. Nach dem ersten Tauchgang geht es dann für die Pause zurück zur Tauchbasis. Danach folgt der zweite Tauchgang. Wir haben ein gutes Gefühl. Aufgeregt ist Caro natürlich trotzdem.

Dann folgt ein weiterer Besuch im nächsten Café. Wir planen noch ein bisschen weiter und überlegen ebenfalls, wo wir die nächsten Tage auf Bali verbringen. Da wir die letzten Wochen viel Zeit am Meer verbracht haben, beschließen wir die Tage bis zu unserem noch nicht gebuchten Flug im Ubud zu verbringen. Die Stadt ist ebenfalls als sehr touristisch deklariert, liegt aber etwas im Landesinneren. Wir planen die Weiterfahrt direkt nach unserem Tauchgang und Konsti recherchiert, wie wir dorthin kommen.

Taxi Mafia 👀

Bei der Recherche findet er interessante Dinge heraus. Uns sind ja bereits ein paar aufdringliche Taxifahrer begegnet, dass hier aber eine regelrechte Taxi Mafia ihr Unwesen treibt, wussten wir noch nicht (naja gut war auf Sulawesi auch nicht anders). Fahrer von Gojek und Grab werden hier nämlich nicht geduldet und werden von den anderen Taxifahrern aus dem Zentrum „vertrieben“. Das geht so weit, dass den Fahrern sogar Gewalt angedroht und tatsächlich auch entgegen gebracht wird. Nicht gefährlich für Tourist:innen, aber dennoch eine sehr unangenehme Vorstellung. Die Taxifahrer fürchten ihre Preispolitik und wollen ihre „Macht“ in Padang Bai unbedingt verteidigen. Sobald man aber die Innenstadt zu Fuß verlässt, soll es auch kein Problem sein, auf die Anbieter zurück zu greifen. Konsti findet aber noch eine bessere Option: Die Fahrt mit einem Bus. Online kann man kein Ticket mehr kaufen, also nimmt er Kontakt via WhatsApp auf. Der Bus fährt schonmal. Jetzt müssen wir nur noch schauen, ob das zeitlich mit unseren Tauchgängen vereinbar ist. Abend gehen wir noch etwas essen und danach geht es früh ins Bett.

Tauchen!

Mit unserem gesamten Gepäck laufen wir am nächsten Morgen zur Tauchbasis. Mit uns kommen heute noch zwei weitere Deutsche sowie unsere beiden Tauchguides aufs Boot. Wir bekommen also unseren eigenen Tauchguide, das freut uns sehr. Vor allem als wir Wayan kennenlernen. Er strahlt übers ganze Gesicht ist super nett und versichert Caro direkt, dass wir ganz entspannt und einfach tauchen gehen: „Keine Sorge!“ sagt er auf Deutsch und lacht. Er lernt nämlich Deutsch und versucht, wo es nur geht zu üben: „Alles klar, Herr Kommissar“ 😅 Für Caro besorgt er sogar eine Kinder-Tauchmaske. Nachdem wir uns fertig gemacht haben geht es auch schon aufs Boot und keine 10 Minuten später ins Wasser.

Hallo Blue Lagoon!

Nachdem wir uns ins Wasser haben plumpsen lassen, fallen uns direkt zwei Dinge auf, die hier ganz anders sind als bei unseren ersten vier Tauchgängen:

  1. Kaum zu glauben, aber wahr – das Wasser ist viel kälter. Trotz unserer langen Neos ist das Wasser viel frischer. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, wie kalt es wäre, wenn man in der Ostsee tauchen gehen würde..
  2. Hier gibt es Strömung. Wir sind direkt vor der Küste und schon vom Boot haben wir die Wellen gespürt. Jetzt erleben wir auch zum ersten Mal ein bisschen Strömung unter Wasser. Was uns vorkommt wie extreme Wellenbewegungen, ist für die anderen minimale Strömung.

Zu Beginn ist es etwas gewöhnungsbedürftig. Wir müssen uns erstmal an die neuen Bedingungen gewöhnen, aber dann tauchen wir auf einer entspannten Höhe und können uns umschauen. Dann taucht vor uns ein großer und wunderschöner Sepia auf. Es sieht aus als würde er sein Kostüm wechseln. Das kann man kaum in Worte fassen, daher haben wir unten ein kleines Video zusammengefasst. Dann kommt direkt das nächste Highlight: ein riesiger Stachelrochen, der es sich auf dem Grund bequem gemacht hat. Wir tauchen ein bisschen weiter ab und sind total perplex. Wahnsinn, wie riesig er ist. Wayan schätzt ihn auf 100 kg. Wir sehen noch viele weitere Fischis und eine Schildkröte. Wow, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Ansonsten ist es ganz schön kalt und in der „Strömung“ gar nicht so einfach voran zu kommen. Dann sind wir auch schon bei 70 Bar und beginnen wieder mit dem Aufstieg. Normalerweise haben wir das immer im flachen Wasser gemacht, aber jetzt schwimmen wir etwas raus und befinden uns gefühlt im Meeresuniversum. Unter uns ist alles tief und dunkelblau, kein Grund ist in Sicht. Caro hält sich sicherheitshalber mal an Wayan fest, vor ihrem inneren Auge hat sie ansonsten ein Unterwasser-Interstellar-Szenario vor Augen. Während Caro sich mal wieder auf die Atmung und das Festhalten konzentriert, übt Konsti mit Wayan wieder, lustige Luftblasen zu erzeugen 😅

Zurück an Bord warten wir noch kurz auf die andere Tauchgruppe und dann geht’s zurück zur Basis. Erstmal aufwärmen, wir sind alle etwas durchgefroren. Wohlbemerkt bei einer Außentemperatur von 30 Grad. Insgesamt waren wir auch nur 37 Minuten unter Wasser. Das liegt aber unter anderem auch an der kühleren Temperatur des Wassers.

Ist das noch zu toppen?

Wir sind total begeistert von unserem ersten Tauchgang und sehr glücklich, dass wir den Sepia und den Rochen gesehen haben. Beim zweiten Tauchgang geht es wieder zur Blue Lagoon, dieses Mal ist der Plan entlang des Grundes zu einer Steilwand zu tauchen. Wir sind sehr gespannt, was uns erwartet. Wir sehen viele verschiedene Feuerfische, Wayan entdeckt eine kleine Mini-Schnecke und dann schwimmen wir noch an einem etwas gruselig dreinschauenden Fisch, der am Grund liegt. Wir fragen nachher Wayan was für ein Fisch das war: „Scorpionfish“. Da klingelt etwas in unseren Köpfchen. In unserem Skript für den Tauchschein stand doch etwas zum Skorpionsfisch. Genau, er kann stechen und Gift absondern: Das Gift des Skorpionsfisch bewirkt einen raschen Abfall des Blutdrucks, Lungenödeme, kann aber auch einen Anstieg des Blutdrucks in den Lungenaterien verursachen. Es verursacht im Bereich des Einstichs starke Schmerzen, die sich in den Stunden nach dem Einstichs verstärken und mehrere Tage anhalten können. Aaaaber: Im Gegensatz zu Vergiftungen durch Steinfische sind allerdings keine Todesfälle aufgrund von Skorpionsfisch-Stichen bekannt.

Aber es geht noch weiter, wir sehen an der Wand unseren ersten Kraken. Wir können auch hier ganz nah heran schwimmen und ihn begutachten. Kraken sind sooo intelligent und wir sind wahnsinnig fasziniert von diesen Tieren. Wer es noch nicht gesehen hat, bekommt jetzt eine Hausaufgabe: Schaut euch unbedingt die Netflix Doku „Mein Lehrer, der Krake“ an.

Nur ein kleiner Vorgeschmack: Sie haben ein sehr gutes Gedächtnis und können sich zum Beispiel an Farben und Formen erinnern. Außerdem sind sie lernfähig. Sie passen ihr Verhalten an, je nachdem, welche Erfahrungen sie machen. Manche Oktopusse benutzen Steine, um Muscheln aufzuknacken. Andere schleppen leere Muschel- oder Kokosnussschalen mit sich herum, um sich jederzeit darin verstecken zu können. – Auszug aus wwf Junior 😅 Ein bisschen schade ist allerdings dass Oktopusse ihr Wissen nicht weitergeben und somit die gesamte Art nicht intelligenter werden kann (oder aus Menschensicht: Zum Glück, denn wer weiß, ob die Oktopusse uns sonst irgendwann gefährlich werden könnten?!).

Ein paar Eindrücke könnt ihr euch hier anschauen (vielen lieben Dank an unseren Mittaucher Patrick, der uns sein Videomaterial zur Verfügung gestellt hat):

Bester Abschluss

Zurück auf dem Boot sind wir bei bester Laune und quatschen gerade mit Wayan, als die Crew tierische Besucher sichtet. Gar nicht weit von uns springen Delfine aus dem Wasser. Wie cool! Wir fahren sogar noch ein Stück näher und die Delfine scheinen beste Laune zu haben. Sie springen hoch aus dem Wasser und liefern uns eine kleine Show. Anscheinend werden hier oft Delfine gesichtet (zumindest an der Oberfläche), aber für uns ist es noch das Sahnehäubchen auf unserem Tauchausflug. Das hat sich wirklich mehr als gelohnt. Sehr zufrieden und glücklich kommen wir zurück zur Tauchbasis. Wir duschen uns schnell ab und packen unsere sieben Sachen. Bzw. sechs. Konsti vergisst leider seine Tauchermaske, was uns erst am Abflugtag in Ubud auffällt. Ärgerlich, die Tauchermaske hatten wir ja erst in Singapur gekauft. Wir machen uns mit dem Gepäck auf den Weg zum Abfahrtsort des Busses. Unterwegs essen wir noch schnell in einem Warung zu Mittag.

Bei der „Bushaltestelle“ angekommen, werden wir beim Warten auf den Bus mehrmals von Taxifahrern angequatscht: „Ein Bus? Hier kommt kein Bus.“ Jaja, schon klar, hier gibt’s nur Taxen, aber die bieten alle einen super Preis an. Der Bus kommt etwas verspätet, aber er kommt und wir zahlen knapp die Hälfte von einer privaten Fahrt. Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir in Ubud an.

Tourist-City

Bereits beim Ankommen in Ubud sehen wir aus dem Busfenster zahlreiche Cafés, Shops, Restaurants und Trubel. Mit dem Trubel sind Touris gemeint, davon wimmelt es hier geradezu. Genau so haben wir es uns tatsächlich auch vorgestellt.

Im Folgenden kommen wir zu unserer subjektiven Einordnung unsererseits: Wohlbemerkt sind wir ja auch Touris und haben uns bewusst für drei Übernachtungen hier entschieden. Alles hat sein für und wider. Für uns bedeuten viele Touris nämlich auch: viele gute Restaurants und Cafés. Ihr wisst ja, auch wir erfreuen uns von Zeit zu Zeit an Pizza und Pasta sowie einem köstlichen Flat White als Abwechslung zum Indo-Kaffee, den man übrigens folgendermaßen zubereitet: Tasse plus einen Teelöffel Kaffeepulver plus heißes Wasser = Kaffee. Obacht beim letzten Schluck, da kann man sich schonmal ein schwarzes Zahn-Peeling einfangen ☝️ Darüber hinaus gibt’s hier Supermärkte und so etwas wie Drogerien, bei denen wir neue Zahnpasta und vor allem Sonnencreme beschaffen können. Nicht zuletzt ist es auch super easy, sich einen Roller zu mieten und etwas die Gegend zu erkunden. Das geht aber auch einher mit viiiel Verkehr. Die Straßen sind geradezu verstopft mit Autos und Rollern. In der Umgebung gibt es zahlreiche Wasserfälle und Tempel, die man sich anschauen kann. Der Haken: Man ist meistens nicht alleine dort und oft ist man so in Gesellschaft von Wannabe-Influencern, die sich in Schlangen aneinander reihen, um ein perfektes Bikini-Wasserfall-Foto zu bekommen. Wannabe-Influencer sind wir natürlich auch, aber keine Sorge, ein Bikini-Bild müsst ihr euch nicht von uns anschauen und auf das Anstellen in einer langen Schlange haben wir erst recht keine Lust. Wir beschließen also, erstmal unsere Unterkunft aufzusuchen, uns um die Weiterreise nach Laos zu kümmern und dann spontan zu schauen, was wir die kommenden beiden Tage hier unternehmen möchten.

Blu Mango Paradise

Wir haben uns in einen kostengünstigen Bungalow eingemietet und sind begeistert. Er liegt in einer Nebenstraße und unsere kleine Terrasse zeigt quasi in die Natur. Es ist super sauber, wir haben Ablagefläche (lieben wir) und im Zimmer gibt es eine Thermoskanne sowie Kaffee. Darauf erstmal einen schönen Indo-Kaffee auf der Terrasse. Hier fühlen wir uns direkt wohl. Wir sind super schnell wieder auf der Hauptstraße, bekommen aber vom Trubel und dem Verkehr nichts mit.

Nach weiteren Planungen beschließen wir, um die Ecke zum Italiener zu gehen. Dieser ist ziemlich gut bewertet, dennoch sind wir etwas überrascht, dass es bereits eine Schlange vor dem Restaurant gibt. Wir reihen uns ein und ergattern noch einen Tisch. Die neapolitanische Pizza und die Pasta sind wirklich köstlich. Ausnahmsweise gönnen wir uns zwei Gläser Wein, die so viel kosten wie ein Hauptgericht 🙊 Wein vermissen wir übrigens auch seeehr. Den Rest des Abend machen wir es uns im Bungalow gemütlich.

Slow Morning

Konsti hat sich einen slow morning ohne Wecker gewünscht. Den kann er haben! Entgegen unserer Erwartungen schlafen wir länger als gedacht, normalerweise wachen wir immer (der Hunde-Alltag lässt grüßen) gegen 6 Uhr auf. Caro schafft es heute bis 7 und Konsti bis 8 Uhr. Wir bleiben noch etwas liegen, trinken Kaffee im Bett und beschäftigen uns etwas mit dem Blog. Zum Frühstück gibt es Banana Pancakes und Rührei mit Toast. Dazu ein bisschen Obst, serviert auf unserer Terrasse. Wir kommen uns tatsächlich vor wie im Cluburlaub, zumindest ein bisschen.. Wir waschen ein bisschen Wäsche, räumen etwas rum und machen uns in Ruhe fertig. Einen richtigen Plan haben wir für heute nicht, wir wollen einfach mal drauf los laufen.

Im Adiletten kann man gut…

… auf Erkundungstour gehen. Schon bei den kleineren Straßen bei unserer Unterkunft sehen wir lauter kleine „Haus-Tempel“ und die typischen Steinfiguren. Diese in Kombination mit den bunt blühenden Pflanzen, Räucherstäbchen und lauter kleinen Gaben-Körbchen, die überall Straßenrand stehen, sind für uns absoluter Bali-Vibe. Die größeren Straßen sind voll mit hippen Cafés und Bars. Allesamt laden mit stylischem Interieur zum Verweilen ein. Yoga-Shop reiht sich an Yoga-Retreat. Lustigerweise gehört Yoga eigentlich gar nicht zur Kultur der Balinesen, aber mittlerweile hat sich das Angebot sehr etabliert. Es gibt viele Souvenirshops und zum Teil sehen die Sachen auch ganz cool aus. Aber wir sind natürlich nicht zum Shoppen hier. Wir laufen Richtung „Walk of Fame“, wo sich 2003 Einheimische und Reisende in großen Steinplatten mit Bildern und kurzen Texten verewigt haben. Rechts und links sind nun überall Verkaufsstände, ab und zu werden wir von Rollern überholt.

Wir laufen einfach immer weiter und kommen irgendwann zu einem kleinen Spazierweg, der durch die Reisfelder führen soll. Unsere Adiletten sind übrigens unser primäres Fuß-Bekleidungsstück geworden. Ohne Adiletten, ohne uns. Wir können an einer Hand abzählen, wann wir in den letzten sechs Wochen überhaupt mal Sneaker oder Trailrunning-Schuhe an hatten.

In Adiletten kann man gut…

… durch die Reisfelder spazieren. Je weiter wir gehen, desto weniger ist los. Plötzlich sind links und rechts kleine Reisfelder. Zum Teil werden die geerntet, zum Teil sind sie noch im Anfangsstadium oder werden gerade mit kleinen Reispflanzen besteckt. Mittendrin stehen immer wieder kleine Kraniche und Entenfamilien. Diese laufen dann in Reih und Glied entlang der Reisfelder. Ebenso akkurat wie auch die Pflanzen gesetzt sind. Teilweise strahlen die Reisfelder in einem satten grün. Richtig schön.

Gegen Ende kommen wieder ein paar kleine Cafés und Galerien, aber es ist tatsächlich kaum etwas los. Und das obwohl wir mitten am Tag hier sind. Wir steuern ein kleines Café an. Es gibt nicht nur köstlichen Flat White, sondern auch ein leckeres Sandwich mit Käse, Pilzen und Spinat. Da hätten wir dann wieder die Vorteile.

Warung ums Eck

Nach einer Pause in unserer Unterkunft und einem weitere kleinen Spaziergang landen wir auf der Dachterrasse einer kleinen Bar. Die ist zwar sehr touri, aber man hat einen schönen Blick auf die Straße und die vorbeiziehenden Gestalten unten auf der Straße. Hier trinken wir unser kleines Vor-Dinner-Bier.

Was ein Warung ist, wisst ihr ja bereits. Hier wird der Titel allerdings etwas breiter ausgelegt. Richtige Restaurants mit vielen Sitzplätzen betiteln sich hier auch als Warung. Auch die Preise sind dementsprechend höher und die Auswahl der Speisen etwas breiter. Bei uns um die Ecke gibt es allerdings ein kleines Warung mit vier Tischen, günstigen Preisen, aber mit einer etwas erweiterten Speisekarte. Das testen wir aus. Die Besitzerin ist super nett, das Essen schmeckt und inkl. zwei großen Bier haben wir umgerechnet 9 Euro gezahlt. Da war die Pizza deutlich kostspieliger 🍕🙈 das man aber auch noch günstiger wegkommt, erfahren wir morgen Abend.

Zurück bei der Unterkunft sehen wir die kleine graue Katze wieder. Konsti nimmt sie kurzerhand mit auf unsere Terrasse und wir geben ihr etwas Katzenfutter. Logisch, auf den Moment sind wir vorbereitet. Das scheint dem Kater (wie wir beim genauen hinsehen feststellen) gut zu gefallen. Er bleibt bei uns und macht keinerlei Anstalten, zu gehen. Auch dann nicht, als wir reingehen. Er kommt mit und bleiben möchte er auch. Wir gehen davon aus, dass er nach ein paar Stunden sowieso maunzt und raus möchte. Aber nein, er bleibt und schlummert die ganze Nacht seelenruhig an unserer Seite. Wir taufen ihn übrigens Abu, was so viel wie Asche auf Bahasa bedeutet.

Keep on rollin‘

Der eigentliche Plan ist, sehr früh aufzustehen, vor dem Frühstück einen Ausflug zu ein paar Wasserfällen zu machen und gegen Nachmittag Katzen zu streicheln. Aber „leider“ bekommen wir den Roller erst um 9 Uhr, daher ändern wir etwas die Tagesordnung. Wir stehen zeitig auf, frühstücken und packen dann unsere Sachen für den Ausflug mit dem Roller.

Etwas unangenehm aber unser kleiner Übernachtungsgast wurde von dem kleinen Mädchen der Besitzerin letzte Nacht schmerzlich vermisst. Wir sind Catnapper 🐱💰😱 Und haben ein sehr sehr schlechtes Gewissen. Aber zu unserer Verteidigung – wir haben uns bestens um ihn gekümmert und kein Lösegeld gefordert. Es wird Zeit, dass wir uns auf legale Art und Weise unseren Bedarf an Tier-Kuscheleinheiten decken. Daher, nächster Halt:

Villa Kitty Foundation

Barbara hat uns den Besuch der Villa Kitty ans Herz gelegt. Die Organisation gibt es seit 2009, seit 2011 ist sie nun auf einem 3.500 Quadratmeter großem Gelände beheimatet. Wir werden einmal herum geführt und alle Bereiche werden uns gezeigt und erklärt. Die insgesamt 520 geretteten Katzen, die hier leben, sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Die Gehege sind mit Türen und Schleusen voneinander getrennt, aber jeder Bereich bietet den Tieren ein tolles Zuhause. Es gibt immer einen überdachten Bereich, Kletter- und Spielmöglichkeiten, gemütliche Ecken zum Schlafen und Verstecken und selbstverständlich auch Katzenklos, denn wir wissen ja: Das macht die Katze froh! Für kranke und noch nicht vollständig geimpfte Tiere gibt es Quarantäne-Bereiche. Ebenso wie separate Räume für die ärztliche Versorgung. Wir sind wirklich erstaunt, was hier auf die Beine gestellt und von Spendengeldern getragen wird. Ziel der Organisation ist die Vermittlung von gesunden und geimpften Tieren. Ebenso wird eine kostenfreie Sterilisation und Impfung für Katzen angeboten.

Damit das Personal die Katzen unterscheiden kann, gibt es Namenstafeln. Hinter dem jeweiligen Namen steht dann noch die passende Beschreibung, Alter sowie das Geschlecht. Dann kommt der beste Part. Wir dürfen Katzen kuscheln. Es ist kein Problem sich zwischen den Gehegen zu bewegen. Wir genießen das Streicheln und Spielen sehr und sind erstaunt, wie gut die Katzen miteinander auskommen. Es sind so viele.. Und klar, am liebsten würden wir wieder jeder drei Katzen mitnehmen und sie fortan mit auf Reisen nehmen. Eine süße Mieze hat schonmal auf Konstis Schulter Probe gesessen. Das würde sicher hervorragend klappen, oder was meint ihr? Wer jetzt noch nicht vor Langeweile hinten übergekippt ist, kann sich natürlich auch nochmal die Website (https://www.villakitty.com/) anschauen.

Mit dem Abschied tun wir uns natürlich schwer, aber als kleine Erinnerung nehmen wir drölftausend Katzenhaare an Körper und Kleidung mit (im Nachhinein eine sehr clevere Entscheidung, dass wir beide komplett in grau/schwarz unterwegs sind). Im Anschluss brauchen wir erstmal einen Kaffee, den wir uns an einem süßen Stand um die Ecke besorgen. Der Kaffee ist hervorragend und by the way auch eine ganze Ecke günstiger als in der Innenstadt von Ubud. Danach schwingen wir unsere Hintern wieder auf den heißen Rollersitz und düsen weiter zum nächsten Ziel:

Aan Secret Waterfall

Jetzt denkt ihr bestimmt. Ja klar, ein Secret Waterfall. Wenn der schon so deklariert ist, ist er bestimmt alles andere als secret. Wir sind auch etwas skeptisch, aber im Gegensatz zu den anderen Google Rezensionen ist dieser Wasserfall nicht mit lauter Kommentaren zu überfüllten Insta-Hotspots deklariert. Es gibt generell nicht wahnsinnig viele Kommentare und der Wasserfall ist etwas weiter weg. Das deuten wir als gutes Zeichen und nehmen den Weg von 40 Minuten auf uns. Und wir werden belohnt. Es gibt eine Art kleines Café und Info-Center von der Familie des Wasserfall-Entdeckers. So steht es zumindest in den Rezensionen. Als wir ankommen sind dort aber nur zwei Männer, die sich als Deutsche herausstellen. Sie kommen gerade vom Wasserfall uns sind hellauf begeistert. Der Wasserfall an sich ist nicht super spektakulär, aber der Weg dorthin soll sehr schön sein UND sie waren ganz alleine. Cool, wir stiefeln direkt los.

In Adiletten kann man gut…

… zu einem Wasserfall stiefeln?! Zugegebenermaßen ist unsere Schuhwahl hier vielleicht nicht die beste. Wir folgen einem kleinen Pfad über Felder und kommen dann schon in einer Art kleinem Wald an. Es geht eine steile und zugewachsene Treppe herunter. Spätestens als die Treppen großen, mit Moos bewachsenen Steinen weichen, die zudem noch feucht sind, wird uns klar. Die beste Schuhwahl haben wir wahrscheinlich nicht getroffen. Unten angekommen sind wir in einer kleinen Schlucht, durch die ein kleiner Bach fließt. Genau den müssten wir aufwärts laufen (flussaufwärts wäre etwas übertrieben). Haben wir doch die richtigen Schuhe an? Zumindest können wir mit den Adiletten gut durchs Wasser waten. Zwischendurch müssen wir etwas über Baumstämme balancieren und eine kleine Leiter hochklettern, aber wir sind gut im Adiletten-Training.

Da kommt er, der Wasserfall. Er ist tatsächlich weder wasserreich noch besonders groß, aber trotzdem ist er schön. Besonders durch das Licht, das in die Schlucht fällt. Muskulöse Schwimmposen sowie ästhetische Bikini-Dusch-Fotos fallen leider flach, sorry!

Auf dem Rückweg (Konsti geht vorne) sagt er plötzlich: „Oh eine Schlange und ich weiß nicht, was für eine.“ (Nicht, dass wir in der Lage wären, überhaupt irgendeine Schlangen-Art zu definieren.) Zu unserer großen Erleichterung ist die Schlange aber nicht groß und schlängelt sich an einer Seite des Felsens entlang. Schnell vorbei und schnell raus aus dem kleinen Bächlein, wer weiß ob die Schlange gerade an einer Unterwasser-Schlangen-Versammlung teilgenommen hat. Man weiß ja nie. Als wir wieder oben ankommen, sind wir nassgeschwitzt. Wir steuern erstmal einen Warung an, wir brauchen dringend Wasser. Die Dame haben wir wohl aus einem tiefen Mittagsschlaf geholt. Sie ist noch etwas überfordert, spricht wahrscheinlich sowieso kein Englisch und ist wahrscheinlich froh, als wir weg sind. Wir machen uns auf den Heimweg und legen zuhause erstmal eine Pause ein.

In Adiletten kann man gut…

… zum Nachtmarkt fahren. Heute steuern wir für das Abendessen einen nahegelegenen Nachtmarkt an. Hier gibt es verschiedene Straßenstände mit Streetfood. Dahinter gibt es noch viele weitere Marktstände mit Kleidung, was für unseren Appetit nicht weiter von Bedeutung ist. Nachdem wir zwei oder drei Mal über den Markt gelaufen sind, entscheiden wir uns für einen Stand, der hoffentlich Gado Gado in vegetarisch anbietet. Volltreffer. Der Verkäufer ist super nett und serviert und das beste Gado Gado, das wir bisher hatten. Das könnte an der köstlichen scharfen Soße liegen. Wir sind auf jeden Fall hellauf begeistert vom Geschmack, genau wie vom Preis. Wir ziehen weiter und testen als nächstes Pukis. Das sind halbkreisförmige, kleine und fluffige Pfannkuchen mit Topping. Im unserem Fall mit Nussstückchen und Käse. Danach folgt eine Portion Sticky Rice mit Mango. Ebenfalls die beste Version, die wir bisher hatten. Zu guter Letzt testen wir noch traditionelle dünne Pfannkuchen auf denen ein Kleks Reispudding ist. Der absolute Renner wären mit Sicherheit auch Satéspieße sowie Bakso, eine Hühnersuppe mit kleinen runden Fleischbällchen gewesen. Insgesamt haben wir übrigens umgerechnet drei Euro für alles zusammen bezahlt. Zwei gebackene Bananen hatten wir auch noch 🍌🙊

Bye bye Bali!

Oder: in Adiletten kann man gut im Flugzeug sitzen. Wer übrigens bis hierhin die Überschriften gelesen hat und sich denkt: „What the fuck?! Was stimmt nicht mit ihnen?“ Hier ein Link, der helfen könnte.

Da unser Flug am nächsten Tag erst abends startet, haben wir einen entspannten Morgen. Wir schaffen es zwar nicht mehr, den Blogartikel fertig zu stellen, können aber noch ein paar Fotos sortieren. Wir statten uns im Supermarkt mit ein paar Snacks aus und machen und dann gegen Mittag auf den Weg zum Flughafen. An der Anzeigetafel suchen wir vergeblich nach unserem Flug. Wir checken nochmal unsere Tickets, ach da steht Don Mueang statt Bangkok. Na hoffentlich geht unser Weiterflug dann auch von dort weiter.. Aber ja, nach einer kurzen Google Recherche stellen wir fest, dass Bangkok einfach zwei große Flughäfen hat. Mit etwas Verspätung starten wir am Abend mit Air Asia Richtung Bangkok und landen dort gegen 23.30 Uhr Ortszeit. Für uns eigentlich schon längst Schlafenszeit. Unser Weiterflug geht um 6:25 Uhr. Und da wir für diese paar Stunden zu geizig für ein Hotelzimmer sind, suchen wir uns ein kleines lauschiges Plätzchen im Wartebereich vor einem Gate. Jetzt wird sich erstmal bettfertig gemacht: Jogginghosen, Socken (die machen sich besonders gut in Adiletten), Kapuzenpulli anziehen, einmal Zähne putzen und die Kuschelschweine aus dem Rucksack holen. Wecker stellen nicht vergessen und dann werden die Äuglein zugemacht. Gute Nacht Bangkok!

Es ist tatsächlich gar nicht so schlimm, wobei wir doch merken, dass unsere Rücken nicht mehr 21 Jahre alt sind. Und obwohl wir uns lange Sachen angezogen haben, ist es irgendwann doch recht frisch. Um viertel nach 5 wachen wir beide vor dem Wecker auf. Konsti steht auf und womit kommt er zurück? Mit zwei heißen Cappucino. Denn obwohl es recht früh ist, ist um uns herum schon mehr Trubel. Die Geschäfte und Shops haben geöffnet und die Reisenden sitzen munter vor ihren Gates. Caro freut sich immens über diesen Cappucino! Genau das richtige, wenn man etwas durchgefroren ist. Es hat auch ein bisschen was von Kaffee ans Bett gebracht bekommen. Halt nur auf dem Boden am Flughafen um 5 Uhr morgens statt in einem weichen Bett am Sonntagmorgen um 10 Uhr. Wir werden langsam wach und dann geht auch schon das Boarding los.

Für uns geht es jetzt ins 11 Land unserer Reise. Ab nach Laos, wir freuen uns!

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