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Indonesien  /  23. Oktober 2023

Togian Islands – Paradies oder 7 vs. wild

Hallo Nenec

Etwas verwirrt stehen wir noch in der Kabine herum, da kommt ein Mann und fragt, ob ein Mr. Konsti da wäre. Wir sind uns zwar nicht ganz sicher, was das zu bedeuten hat, aber gehen mal mit. Der Mann, der sich als Mr. Roman herausstellt, der vielen Touris bei der Organisation der Transfers hilft, führt uns in ein kleines Büro am Hafen. Dort müssen sich alle Tourist:innen erst einmal registrieren und eine Gebühr für den Besuch des Nationalparks „Togian Islands“ blechen. So richtig weiß hier gefühlt niemand, wie es weiter geht. Mr. Roman sagt uns, dass der Captain noch in der Moschee ist, wir warten also mit den anderen. Taco und Tim wurden bereits abgeholt, bei ihnen war die Abholung mit im Preis der Unterkunft enthalten. Wir haben uns schon mit Anja und Andi zusammen gefunden. Die beiden haben noch ein französisches Pärchen getroffen, die ebenfalls auf die gleiche Insel wie wir müssen. Wir haben vorab bei Nurdin nachgehakt, ob wir auch zu sechst auf das Boot können. Seine Antwort: Bei gutem Wetter ja. Das sieht trotz des Regens in der Nacht schonmal ganz gut aus. Konsti nimmt irgendwann das Ruder in die Hand und fragt nochmal bei den Mitarbeitenden nach. Er zeigt seine Kommunikation mit Nurdin und der freundliche Mitarbeiter hilft uns weiter. Nachdem wir 30 Minuten gewartet haben, geht es nun recht schnell. Ein weiteres Paar aus Belgien möchte ebenfalls nach Malenge. Jetzt sind wir zu acht. Hm selbst bei gutem Wetter ist das Boot, das sich wirklich als kleine Nussschale herausstellt, nur für sechs Personen gedacht. Anscheinend ist das nicht weiter schlimm. Wir haben jedenfalls Glück, dass wir uns zumindest den Preis durch drei Parteien teilen können. Das belgische Paar muss einen anderen Preis zahlen. Diese Preispolitik kann man unseres Erachtens nicht durchschauen. Unser Gepäck wird übrigens unter den Bodenlatten des Bootes verfrachtet, darauf nehmen wir Platz. Während Caro schon als erste Platz im Boot genommen hat, machen die anderen eine spannende Entdeckung: Vom Steg sichten sie ein Krokodil. Ein wirklich großes Krokodil. Eine Angestellte des Hafens sieht unsere schockierten Gesichter, dann erzählt sie gelassen, dass das Krokodil Nenec heißt und in den Mangroven bei Wakai lebt. Nenec ist wirklich kein kleines Kaliber, von uns wusste auf jeden Fall keiner, dass es hier überhaupt Krokodile gibt. Angeblich nur hier, aber wir können uns kaum vorstellen, dass Nenec nach einem Urlaub hierhin ausgewandert ist. Auf Nachfrage, ob es auf Malenge auch Krokodile gibt, hören wir, dass es dort keine Mangroven gibt, also keine Sorge. Wie beruhigend, dass wir gleich mit 2-4 Personen zu viel in einer Nussschale an Nenec vorbeifahren müssen. Hier möchte jedenfalls niemand eine nähere Bekanntschaft mit ihm machen. Dennoch fahren wir wirklich nahe am Krokodil vorbei und sehen nochmal, dass Nenec bestimmt 2-3 Meter groß ist. Schnell weg hier und auf nach Malenge! Die Fahrt vorbei an Dschungel und ab und zu einem kleinen Dörfchen mit Stelzenhäusern dauert ca. 1,5 Stunden und während wir etwas übermüdet aufs Wasser blicken, sieht Caro in großer Entfernung einen Delfin, der aus dem Wasser springt. Erst traut sie ihren Augen nicht, aber dann taucht er noch zwei weitere Male kurz auf. Welch schöne Begegnung am Morgen!

Willkommen im Paradies

Nachdem wir nach und nach alle anderen Mitfahrer:innen bei ihren Unterkünften abgesetzt und ein paar Mangroven passiert haben (wir dachten, die gäbe es hier nicht?!), sind wir die letzten. In einer kleinen Bucht steuern wir einen kleinen Sandstrand an. Das Wasser ist recht niedrig und schon beim Reinfahren sehen wir das Korallenriff. Wie schön! Wir freuen uns schon sehr auf das Schnorcheln hier. Wir sehen ein größeres, überdachtes Haus und daneben, entlang des Strandes, kleine Bungalows. Wir werden freundlich von Nurdin in Empfang genommen. Wir sollen in Ruhe ankommen und dann zum Frühstück kommen. Frühstück? Das klingt hervorragend, da sagen wir natürlich nicht nein, langsam haben wir wirklich Appetit. Erstmal werfen wir einen Blick in unseren Bungalow. Auf einer kleinen Terrasse hängen zwei Hängematten und es gibt eine kleine Sitzgelegenheit. Die große Fensterfront ermöglicht vom Bett einen wunderschönen Blick aufs Meer. Das ist traumhaft schön. Wir können es kaum abwarten, morgens das Meeresrauschen beim Aufwachen zu hören. Das Bad ist klein, aber fein. Es gibt ein WC (ohne Spülung) und eine Dusche (ohne warmes Wasser). Aber gut, das ist vollkommen ausreichend. Was es übrigens nicht gibt, ist ein Waschbecken. Das hatten wir tatsächlich auch noch nicht. Zum Frühstück gibt es heute Pancakes und frittierte Bananen sowie frisches Obst. Das Obst ist immer unser Highlight, besonders die Papayas und Drachenfrüchte schmecken köstlich! Die deutschen Versionen der Drachenfrüchte sind ja unfassbar unspektakulär und schmecken quasi nach nichts. Hier hingegen schmecken sie ganz hervorragend und die Farbe ist natürlich ein absoluter Hingucker.

Neben uns sitzt eine französische Familie beim Frühstück. Wir kommen schnell ins Gespräch und möchten euch daran teilhaben lassen. Zumindest passiv und in gekürzter Version: Das gutaussehende und freundliche Paar ist mit fünf Kindern zwischen 4 und 14 Jahren unterwegs. Uns das nicht etwa nur im Urlaub, sondern bereits seit 1,5 Jahren und ein halbes Jahr steht noch aus. Wie bitte? Mit fünf Kindern Langzeitreisen? Wahnsinn, wir sind wirklich sprachlos. Dabei steuern sie nicht nur traumhafte Inseln in Indonesien an, sondern waren bereits in Indien, Nepal und Südafrika. Wir haben größten Respekt und merken schon nach fünf Minuten, dass dieser Geräuschpegel 24/7 nichts für uns wäre. Wir sind ehrlich gesagt auch gar nicht so traurig, als wir erfahren, dass die beiden schon morgen abreisen. Ansonsten nächtigen noch ein weiteres deutsches Pärchen und zwei Spanier hier. Diese sind gerade allerdings noch auf der Schnorcheltour. Beim Mittagessen lernen wir die Vier kennen. Sie sind super nett, reisen aber auch schon morgen ab.

Erkundung und spontaner Ausflug

Den Rest des Tages lassen wir entspannt angehen und erkunden erstmal das Riff vor der Tür. Es ist nicht ganz so traumhaft wie auf den Bunaken, aber dennoch gibt es einiges zu sehen. Nach einer Dusche entspannen wir gerade in der Hängematte, als Noah kommt und fragt, ob wir spontan mit auf eine Affen-Wandertour kommen möchten. Da der Preis immer pro Boot ist, entscheiden wir spontan, dass wir die anderen Vier begleiten. Was wir genau vorhaben, wissen wir zu dem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht. Mit dem Boot geht es zwei Buchten weiter und wir legen wieder an. Hier steht ein kleines Häuschen und wir werden von Meidy begrüßt, die einen kleinen, schwarzen Makaken-Affen auf dem Arm trägt. Ihre Dackeldame weicht ihr ebenfalls nicht von der Seite. Meidy ist sehr freundlich und es dauert einen Moment, bis wir alle verstehen, was wir hier eigentlich machen. Wir gehen nicht etwas auf Wanderung in den Dschungel, um Makaken-Affen zu sehen, sondern warten hier, dass die Affen ganz vielleicht zu uns kommen. Gut, dass wir alle Schuhe, Socken und Sonnenschutz eingepackt haben.

„Wildtiere“ beim DoLittle Center und Dr. Arting

Wo sind wir hier eigentlich gelandet? Wir unterhalten uns sehr nett mit Meidy, die uns aufklärt. Sie und ihr Mann leben seit 2014 hier auf Malenge und haben die Dr. Ating Foundation gegründet. Die gemeinnützige Organisation dient der Rettung der Tierwelt, sowohl an Land als auch im Meer. Sie ist eigentlich Englischlehrerin und unterrichtet ehrenamtlich nebenan im Dorf Englisch. Dabei legt sie viel Wert darauf, den Kindern den nachhaltigen und rücksichtsvollen Umgang mit der Natur beizubringen. Ihr Mann, Dr. Ating, ist die indonesische Version des Dr. Dolittle. Er hat ein breites Grinsen auf dem Gesicht, wirkt sehr positiv und fröhlich und ist tatsächlich gelernter Arzt. Er hat einen Pfad im Wald angelegt, der zur Wildtierbeobachtung und -überwachung gedacht ist. Er wird auch für die Vermittlung von Wissen für Tourist:innen und Schüler:innen genutzt. Meidy erklärt uns, dass manchmal eine Gruppe an Makaken-Affen am Abend vorbeikommt und etwas Obst abgreift. Darauf warten wir jetzt anscheinend.

Bekanntschaft mit Coco

Aber dann wäre da noch Coco. Und auf Coco ist Verlass. Coco ist ein Hirscheber, auch Babirusa genannt und gehört zur Familie der Schweine. Sie leben ausschließlich auf Sulawesi sowie ein paar vorgelagerten Inseln. Unverkennbar sind sie aufgrund ihrer langen, den Rüssel durchbrechenden Hauer. Coco stattet uns tatsächlich einen Besuch ab und kommt wie bestellt hinter dem Haus hervor. Auch Coco ist ein „wildes“ Tier, das ab und an (wir glauben da eher an eine gewisse „Regelmäßigkeit“) vorbeikommt, um eine Kokosnuss oder ein bisschen Spinat abzugreifen. Zu Beginn haben wir noch etwas Respekt als er langsam angetrottet kommt. Aber spätestens als er genüsslich seine frische Kokosnuss knabbert und Meidy uns versichert, dass wir Coco bedenkenlos streicheln können, nähern wir uns interessiert. Die Ähnlichkeit mit der deutschen Version eines Wildschweins ist eindeutig. Allerdings ist Coco wesentlich weniger borstig, bestimmt suhlt er sich regelmäßig im Matsch gegen die Sonne und die warmen Temperaturen. Was er besonders mag? An seinem faltigen Hals gekrault zu werden. Wenn er nicht gerade am Essen ist, lässt er sich auch gerne mal fallen und gibt sich so weiteren Streicheleinheiten hin. Wir sind begeistert, schließlich sind Schweine Caros Lieblingstiere. Während Coco noch weiter schmatzend seinen Snack genießt, führt Meidy uns durch ihren Garten, der hinter dem Haus angelegt wurde.

Meidy, Ating, Frau Dackel und Jenny

Hier gibt es Chilis, Wasser-Spinat, anderes Gemüse und zwei Papaya-Bäume. Kleiner Sidefact: Nur die männlichen Bäume tragen Früchte, die weiblichen haben dafür Blüten. In kleinen, hängenden Körben sitzen Hühner, die für den Nachschub an Eiern sorgen. Das Ehepaar verlässt selten die Insel und lebt größtenteils als Selbstversorger. Und dann ist da ja noch Jenny. Jenny ist das kleine Baby-Makaken-Äffchen. Zugegebenermaßen waren wir auf den ersten Blick etwas schockiert, als wir das kleine Äffchen an einen Menschen geklammert gesehen haben. Aber auch hier erzählt Meidy uns die Geschichte dahinter. Einheimische haben das Affenbaby zu ihnen gebracht, da die Mutter gestorben sei. Meidy und ihr Mann gehen aber trauriger Weise davon aus, dass die Mutter von den Menschen getötet wurde. Die Einheimischen gehen tatsächlich noch auf die Jagd nach Tieren und haben ein sehr geringes Bewusstsein für ihre Umwelt. Genau dem möchten Meidy und Ating entgegenwirken. Meidy kümmert sich nun um Jenny, möchte sie aber zurück zur Gruppe der Makaken geben und sie somit wieder auswildern. Momentan ist sie allerdings noch etwas klein und sehr fixiert auf die beiden menschlichen Ersatzeltern. Sie ist jedenfalls wahnsinnig niedlich und bekommt mit der Zeit etwas mehr Vertrauen, auch außerhalb von Meidy’s Armen um uns herum zu laufen und auf die umliegenden Bäume und Sträucher zu klettern. Meidy ist es sehr wichtig, dass wir keine Fotos machen. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass sie hier kleine Äffchen als Touristenattraktion zur Schau stellen. Ein kleines Foto haben wir doch gemacht, das muss also unser Geheimnis bleiben 😉 Es ist wirklich super interessant, was wir hier alles erfahren. Die Makaken haben heute (zur Enttäuschung der Spanier) keine Lust zu kommen, dafür hatten wir eine tolle Begegnung mit Meidy und dem Rest der wilden oder etwas weniger wilden Familie. Wir sind beeindruckt, was die beiden hier auf die Beine stellen und wofür sie sich einsetzen. Mit Jane Goodall hatte Dr. Ating übrigens schon höchst prominenten Besuch hier auf der Insel. Wir bedanken uns für den tollen Ausflug, die vielen Geschichten und für die tolle Arbeit, die die beiden hier leisten. Dann geht es im Sonnenuntergang wieder zurück in unsere Bucht.

Ausflug mit Hindernissen

Den zweiten Tag starten wir ganz entspannt. Wir haben keinen Wecker gestellt und als wir aufwachen, genießen wir bei offenem Fenster erstmal den Blick aufs Meer und vor allem die Geräusche der strandenden Wellen im Sand. Wir fühlen uns wirklich wie im Paradies. Nach dem Frühstück geht es wieder auf eine kleine Schnorchel-Expedition in die Bucht vor unserer Tür. Bei Ebbe ist es allerdings gar nicht so einfach und wir müssen erstmal durch die Bootsschleuse nach vorne kommen, wo es etwas tiefer ist. Anschließend widmen wir uns dem Waschen unserer Wäsche, so langsam wird es Zeit, denn wir haben keine frische Unterwäsche mehr. Dann ist auch schon wieder Mittagessen angesagt. Wir stärken uns für unsere Nachmittags-Pläne. Von unserer Bucht kann man laut Nurdin ins nächste Dorf laufen. Dort gibt es einen langen Steg, an dem man super schnorcheln kann. Das wollen wir uns unbedingt näher anschauen. Zu Fuß braucht man ca. eine Stunde dorthin und falls man für den Rückweg zu müde ist, kann man einfach einen Fischer im Dorf fragen, ob dieser einen mit dem Boot zurückbringt (natürlich gegen einen kleinen Obulus). Unterwegs soll es dann noch eine Bat Cave geben, dafür sollten wir dann noch eine Taschenlampe einpacken. Das gibt Nurdin uns mit auf den Weg und versichert uns, dass es kein Problem mit Ebbe und Flut gibt. Wir sollten aber besser richtige Schuhe anziehen. Na gut, also Schuhe an, Hut auf und ab geht’s ins kleine Abenteuer. Wer sich übrigens unseren Style wundert noch einmal kurz zusammengefasst: Wir gehen schnorcheln, müssen, um dahin zu kommen allerdings über Felsen klettern, ggf. durchs Wasser waten, das alles bei keiner Wolke am Himmel und gehen zwischendurch noch durch den Dschungel, um eine Höhle zu erkunden.

Verletzungs-Alarm nach 5 Minuten

Wir sind keine 5 Minuten unterwegs und zack, erwischt es Konsti. Beim Versuch entlang der Felsen zu klettern, um in die nächste Bucht zu kommen, rutscht Konsti ab. Die Felsen sind super scharfkantig. Es erwischt ihn am Oberarm und an der Seite des Oberkörpers. Da wir beide aber schon unsere Wetshirts tragen, schauen wir uns die Kratzer erst später an. Wir entschließen uns lieber mit den Schuhen durchs Wasser zu laufen, entlang des Felsens zu klettern, ist wahrscheinlich nicht die beste Idee. Lustig, dass wir noch überlegt hatten, ob wir unsere Adiletten statt der Trailrunning-Schuhe anziehen. Da wären wir wohl nach 3 Minuten wieder umgedreht. Mit nassen Füßen können wir hingegen leben und so werden die Schuhe wenigstens richtig sauber. Nach der Ebbe heute Vormittag kommt übrigens langsam mehr Wasser und schon jetzt fragen wir uns, wie es wohl sein wird, wenn wir zu Fuß zurückkommen. Kurze Zeit später kommen wir zu einer Art Pavillon, hier geht ein kleiner, zugewachsener Trampelpfad Richtung Bat Cave. So hat es uns zumindest Nurdin beschrieben.

In Batmans Versteck

Der Trampelpfad führt in den zugewachsenen Dschungel und kurz nachdem wir abgebogen sind, zirpt und raschelt es überall um uns herum. Der Dschungel/Wald wird immer dicht bewachsener und genau aus dem Grund wird es auch etwas dunkler. Ohne die frische Brise am Wasser und die leichte Steigung, kommen wir schnell ordentlich ins Schwitzen. Da hören wir es, das Drohnengeräusch. Das gehört natürlich zu keiner Drohne, denn Menschen sind hier weit und breit nicht zu entdecken, sondern zu einem Nashornvogel, wie wir ihn schon im Tangkoko Nationalpark gesehen haben. Wir halten die Augen offen. Es dauert einen Moment, aber irgendwann können wir ihn wegfliegen sehen. Natürlich super weit weg, aber dafür unser erster selbst entdeckter Nashornvogel. Zufrieden ziehen wir weiter und kommen kurze Zeit später zum Eingang der Höhle. Schon aus einiger Entfernung merken wir, dass wir richtig sind. Es riecht nach „Tod“ (das mit dem True Crime sollten wir wirklich langsam zurückfahren) und wir hören es schon flattern. Wir gehen ein Stück in die Höhle rein uns sehen schon wahnsinnig viele Freunde von Batman an der Decke. Tiefer in der Höhle gleicht es dem schlimmsten Albtraum von Bruce Wayne: Unzählbare Schwärme an Fledermäusen flattern umher, beim Hineinleuchten schauen uns viele kleine Augenpaare an und das Flattern wird immer lauter. Cool. Aber auch nur für drei Minuten, dann reicht es uns. Wir wollen die Tiere nicht weiter stören und lieber wieder raus an die „frische“ Luft. Ein bisschen gruselig fanden wir es dann doch. Wir gehen den Weg wieder zurück und weiter am Strand entlang.

Schnorchel-Paradies

Wir laufen weiter entlang des Wassers. Auf dem Wasser sehen wir ein paar Fischerboote. Die kommen anscheinend aus dem Dorf, denn hinter der nächsten Kurve erreichen wir das erste Teilziel. Das Dorf, in dem ausschließlich Einheimische zu leben scheinen, liegt direkt am Meer. Wir laufen entlang eines kleinen Weges und werden von zahlreichen Kindern begrüßt. Zwei Mädchen wollen unbedingt ein Foto mit Caro machen. Alle grüßen uns mit einem Lächeln. Die Häuser haben zum Teil richtige Vorgärten, zwischendrin liegen ein paar Ziegen am Wegesrand.

Wir ziehen weiter und sehen irgendwann den beschriebenen Steg. Der ist übrigens ziemlich lang und führt zu einer kleinen vorgelagerten Insel. Wir sind vom deutschen Pärchen schon vorgewarnt worden. Bei einem Sturm wurde ein Teil des Stegs zerstört, dieser wird gerade wieder erneuert. Mal fehlen ein paar Planken, mal ist nur ein Loch zu sehen. Insgesamt sieht die Konstruktion aber gar nicht mal so stabil und sicher aus. Zumindest kommt es uns so vor, daher laufen wir einfach mal mittig. Da ist noch eine Zwischenplanke, zumindest am Anfang. Rechts, links und unter uns, egal, wohin wir schauen, überall sehen wir Korallen und wildes Fischtreiben. Dadurch, dass das Wasser hier nicht zu tief und nicht zu flach ist, ist das tatsächlich der ideale Schorchelspot.

Da bliebe nur eine Frage? Wie kommen wir rein ins erfrischende Nass und vor allem: Wie kommen wir wieder raus? Es scheint uns nicht, als wenn es hier irgendwo einen passenden „Ein- und Ausstieg“ gibt. Natürlich sind auch sonst keine Schnorchler:innen weit und breit zu sehen. Tatsächlich verfolgen wir sonst des Öfteren die Taktik „Wie machen das die anderen?“. Irgendwann sehen wir eine Art kleine Plattform am Wasser, die dazu gedacht ist, mit kleinen Booten hier anzulegen. Caro ist skeptisch. Sie hat schon einige weniger erfolgreiche Erlebnisse hinter sich gelassen, wo sie (vergleichbar mit einem übergewichtigen Seelöwen) versucht hat, ihren Körper wieder ins Trockene zu verlagern. Konsti ist da wesentlich optimistischer: „Das ist kein Problem, das bekommen wir hin.“ Schon ist er im Wasser. Zur Probe testet er netterweise nochmal den Ausstieg, ihm gelingt er problemlos. Das heißt natürlich nicht, dass Caro dies ähnlich athletisch hinbekommt, aber da wir gerade keine Alternative sehen und heiß aufs Schnorcheln sind, gehen wir ins Wasser. Es ist wirklich traumhaft hier. An den Stelzen des Stegs wachsen auch zahlreiche Wasserpflanzen und Korallen. Eine Pflanze sieht aus wie ein farbiger Tannenbaum-Ast. Die „Äste“ sind rosa bis pink und bewegen sich leicht mit dem Wasser, so schön und mit der Kamera kaum einzufangen. Wir beobachten wieder eine Nemo-Familie in ihrer Anemone und lassen uns durchs Wasser treiben. Dann kommen wir zurück zur befürchteten Herausforderung. Und ja, natürlich schafft es Caro nicht so easy und problemlos, sich an der Plattform hochzuziehen. Damit war zu rechnen. Sie versucht es mehrfach und die unangenehmen Details ersparen wir euch, wobei das Bild mit Sicherheit sehr unterhaltsam war. Irgendwann klappt es dann doch, zur Erleichterung von Caro, Konsti und dem vorbeigehenden Pärchen. Klar, die ganze Zeit ist keine Menschenseele zu sehen und genau jetzt kommt jemand vorbei. Sie sind sichtlich amüsiert, wir können es ihnen nicht verübeln. Als wir uns kurz von diesem kleinen Abenteuer erholt haben, treten wir wieder den Heimweg an.

Heimweg

Eine Entscheidung steht uns hier noch bevor: Laufen wir den Weg wieder zu Fuß zurück oder fragen wir eines der Fischerboote, ob es uns zurückbringt? Wir wägen die Vor- und Nachteile ab. Es wäre mit Sicherheit ein cooles Erlebnis, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und mit einem der kleinen Fischerboote zu fahren. Und: Wir wissen einfach nicht, wie hoch die Flut mittlerweile ist und ob wir noch problemlos um die letzte Kurve in unsere Bucht zurückkommen. Laut Nurdin kein Problem, aber hier weiß man ja nie, was mit „kein Problem“ gemeint ist. Wenn wir dann merken, dass wir nicht weiter kommen, müssten wir den ganzen Weg ins Dorf zurückgehen, auf dem die Flut in der Zwischenzeit allerdings auch weiter steigen würde. Auf der anderen Seite müssten wir erstmal einen Fischer finden, der uns fährt und, was nicht ganz unwichtig ist: Der Transfer würde uns ca. 9 Euro, was umgerechnet zwei große Bier sind. Kein Schnäppchen also. Ratet doch mal, wofür wir uns entscheiden 😉 Natürlich für das Bier.

Wir wollen uns das Geld sparen und nehmen uns fest vor, uns dafür heute Abend ein Bier zum Sonnenuntergang zu gönnen. Wenn das mal keine Motivation ist. Wir begeben uns also auf den Rückweg und packen sicherheitshalber alle wichtigen Sachen in den Drybag. Wir merken schnell, dass das Wasser höher ist als auf dem Hinweg und entlang des Wassers müssen wir immer wieder durchs Wasser waten. Dann kommen wir irgendwann zur „kritischen Stelle“. Hier ist das Wasser tatsächlich ca. hüfttief. Klettern am Felsen ist keine Option und die Wellen bringen uns leicht ins Wanken. Wenn wir umfallen, werden wir komplett nass (weniger schlimm), könnte aber blöd sein, wenn wir dann noch auf die Steine fallen. Wegen der Flut kann man den Grund des sonst so klaren Wassers leider auch nicht so gut sehen. Wir hangeln uns also etwas an den Steinen entlang, um das Gleichgewicht zu halten und waten dabei durchs Wasser. Hinter der Kurve ist das Ziel schon in Sichtweite. Den Rest klettern wir oberhalb des Wassers am Felsen entlang. Zurück an unserem Strand springen wir erstmal ins Wasser und kühlen uns ab. Das war ein richtig schöner und etwas abenteuerlicher Ausflug. Nach der Dusche und dem Auswaschen unserer Kleidung, gönnen wir uns dann tatsächlich das (wie wir finden) wohlverdiente Bier zum Sonnenuntergang. Nach dem Abendessen machen wir es uns in der Hängematte gemütlich und lassen den Tag entspannt ausklingen.

Riff 1, 4 und 5

Über unsere Unterkunft können auch Schnorchelausflüge mit dem Boot gebucht werden. Leider kein Schnäppchen, es sei denn, man teilt sich den Preis. Außer uns ist allerdings nur noch ein weiteres Pärchen seit gestern im Malenge Indah. Die beiden haben blöderweise heute keine Lust, mit schnorcheln zu kommen. Wir entscheiden uns trotzdem für die Tour mit den Riffen 1, 4 und 5, die uns die französische Familie empfohlen hat. Direkt nach dem Frühstück machen wir uns also zu dritt mit dem Kapitän auf den Weg. Bis zum ersten Riff fahren wir ganz schön lange. Wir sind sehr gespannt, ob wir noch auf andere Tourist:innen treffen. Aber hier ist wirklich weit und breit niemand zu sehen. Wir sind mitten auf dem Meer, es ragt nur eine kleine verlassende Plattform auf dem Wasser. Dort machen wir das Boot fest und wir springen direkt ins erfrischende Wasser. Es gibt wieder eine kleine steile Kante, die vom Riff herunter geht. Dort entlang begeben wir uns auf Erkundungstour. Direkt zu Beginn sehen wir einen etwas größeren Fisch schnell wegschwimmen. Wie ihr wisst, kennen wir uns quasi gar nicht aus, aber das war wohl ein kleiner Thunfisch. Da sind wir uns schnell einig, leider war er zu schnell weg, als das wir ein Foto hätten machen können. Aber wie cool, einen Thunfisch haben wir beide noch nie lebend gesehen. Was wir hier aber nicht zu Gesicht bekommen sind Haie. Die würde Konsti nur zu gerne auch mal sehen. Wir lassen uns Zeit und erkunden das Riff. Danach geht’s wieder an Bord. Übrigens wird dafür eine kleine Leiter ins Wasser gelassen. Schöne Sache. Ab zum nächsten Riff.

Hi Hai

Um es direkt vorweg zu nehmen: Ja, wir haben tatsächlich Haie gesehen! Der zweite Stopp liegt auch mitten im Wasser, fernab von irgendwelchen Inseln. Am Rand des Riffes ankert unser Boot. Wir gehen direkt auf Erkundungstour. Hier können wir direkt über dem Riff schnorcheln, nur die Strömung ist hier deutlich stärker. Wir müssen also aufpassen, dass wir uns nicht zu weit weg treiben lassen. Wir sind beide vertieft in unsere Umgebung und etwas voneinander entfernt, also Caro den Hai sieht. Es ist wahrscheinlich ein Riff-Hai. Geschätzt 1-1,5 m lang und schnell unterwegs. Sie versucht Konstis Aufmerksamkeit zu bekommen, aber da ist der Hai schneller weg, als Konsti gucken kann. Mist, wir halten weiter die Augen offen. Doch dann irgendwann bekommen wir nochmal einen Hai zu sehen und Konsti hat sein Tagesziel erreicht: Wir haben einen Hai gesehen, juchhu! Die kleinen Exemplare sind natürlich nicht gefährlich und Angst hatten wir nicht, aber man muss dennoch sagen, dass das äußere Erscheinungsbild und die Fortbewegung sehr eindrücklich sind. Aber Haie sind unsere Freunde und insgeheim hoffen wir, dass es nicht der letzte Hai ist, den wir auf unserer Reise sehen.

Hi Muräne

Während wir mal wieder sehr fasziniert eine Nemo-Familie beobachten (daran können wir uns einfach nicht sattsehen), entdecken wir noch einen weiteren Nachbarn. Gut versteckt und zurückgezogen in einer kleinen Höhle, sehen wir eine Muräne. Nicht zu verwechseln mit einer Moräne 😉 Ein kleineres Exemplar haben wir auch schon auf den Bunaken gesehen. Aber diese Muräne ist wesentlich größer und zumindest Caro empfindet es als etwas angsteinflößend, wie wie ihren Kopf mit geöffnetem Maul aus der Höhle streckt. Da möchte anscheinend jemand nicht bei der Mittagsruhe gestört werden. Diesem Wunsch kommen wir natürlich nach. Muränen gehören übrigens zur Familie der aalartigen Knochenfische, die in flachen tropischen und subtropischen Meeren verbreitet sind. Sie können bis zu vier Metern lang werden und eine Art wird sogar bis zu 30 kg schwer. Davon ist unser Exemplar sowohl in Länge als auch beim Gewicht weit entfernt. Durch das Äußere wirken sie angriffslustig und gefährlich, das sind sie aber eigentlich nicht. Sie können allerdings giftig sein, wenn sie Aas gefressen haben und sich die Bakterien bei einem Biss übertragen. Sie beißen Menschen aber nur sehr selten und dann auch nur, um sich selbst zu verteidigen.

Letzter Halt: Riff 5

Am letzten Riff machen wir ebenfalls Halt mitten im Wasser. Auf dem Riff selbst, befindet sich zu dem Zeitpunkt kaum Wasser, es ist ziemlich Ebbe. Aber wir schnorcheln entlang des Riffes und sehen einige kleine Fischschwärme. Wir nutzen die restliche Zeit und genießen das Schnorcheln, bevor es zurück in unser kleines Paradies geht. Dort wartet auch schon das Mittagessen auf uns. Wir duschen uns schnell ab und verbringen einen entspannten Nachmittag am Strand. Natürlich gehen wir auch bei uns in der Bucht schnorcheln. Caro muss noch ein paar letzte Vorbereitungen für den morgigen Tag treffen und Konsti widmet sich der Vielzahl an GoPro Videos, die sich nach den Schnorchelausflügen gesammelt haben.

Rein in den 32sten

Nach einem entspannten Nachmittag, einem schönen Sonnenuntergang am Strand, einem köstlichen Abendessen und netten Gesprächen mit dem anderen deutschen Pärchen, heißt es: Spielen und wach bleiben. Logisch, wir holen uns ein paar Bierchen zur Hilfe und spielen eine Runde Kniffel nach der nächsten. Nurdin ist auch noch wach und versorgt uns mit frischen und gekühlten Bierflaschen. Gegen 23 Uhr wechseln wir zu unseren Hängematten. Eigentlich geht um 23 Uhr der Strom und damit das Licht aus. Heute macht Nurdin eine Ausnahme, bis 0:05 Uhr :D. Wir feiern ein kleines bisschen in den Geburtstag rein und stoßen statt mit Sekt oder Rum mit Bier an. Aber immerhin kalt, wir hatten auch schon warmes Bier aus Dosen. Um kurz nach 0 Uhr geht dann auch das Licht aus, wir bleiben noch ein bisschen in den Hängematten liegen, gehen dann aber auch ins Bett.

Geburtstagssause

Wir schlafen aus und begeben uns zum Frühstück. Da gibts auch direkt die erste Geburtstagsüberraschung: Nurdin und seine Küchenfee kommen singend aus der Küche. Es gibt einen kleinen „Kuchen“ in Form von Bananenbrot, welches mit dem köstlichen Schokoaufstrich eingeschmiert ist. Selbstverständlich inklusive Geburtstagskerzen. Das Ständchen gibts einmal auf Indonesisch und einmal auf Englisch. Caro hatte Nurdin schon vor zwei Tagen erzählt, dass Konsti heute Geburtstag hat. Zur Feier des Tages gibt es sogar Ananas zum Frühstück, die mag Konsti besonders gern.

An dieser Stelle müssen wir kurz thematisieren, dass es Caro wahnsinnig schwer gefallen ist, mit Konstis Geburtstagsorganisation von Caros Geburtstag mitzuhalten. Für die Erstellung eines Geburtstagsvideos reichen schlichtweg die Skills nicht und das wäre ja sowieso nachgemacht. Auch die Planung der Unterkunft war schwierig als Überraschung umsetzen, ganz abgesehen von der Unmöglichkeit, einen Kuchen zu backen oder sonstiges Programm zu planen. Ein haptisches Geschenk zu kaufen, kommt bei uns auch nicht wirklich in Frage. Schließlich verbringen wir quasi 24/7 gemeinsam. Mal abgesehen von Toilettensitzungen, die zeitlich aber nicht ausreichen, um unauffällig ein Geschenk zu besorgen. Es musste also eine alternative Idee her. Das Geschenk in Form eines Gutscheins war schnell gefunden, aber nur einen einfachen Gutschein basteln? Das kommt nun wirklich nicht in Frage.

Geburtstagsolympiade

Neben ein paar netten Worten bekommt Konsti also einen Abreißzettel inklusive verschiedener Challenges, die er bewältigen muss. Sobald er eine Challenge erfolgreich absolviert hat, darf er in und um unseren Bungalow herum auf die Suche nach einem kleinen Zettelchen gehen. Davon gibt es 12 Stück. Auf jedem Zettel steht ein Buchstabe. Richtig zusammengesetzt ergeben die Buchstaben das Lösungswort, in diesem Fall Konstis Geburtstagsgeschenk. Er kann sich also selbst aussuchen, welche Challenge er wann machen möchte. In der Planung hat Caro damit gerechnet, dass wir damit vielleicht zwei Stündchen des Tages beschäftigt sind. Das ganze wird aber dann doch etwas zeitintensiver.

Damit ihr euch das ganze etwas besser vorstellen könnt, seht ihr hier die verschiedenen Aufgaben:

  • Sulawesi-Quiz
  • Hangman am Strand
  • Floß-Bau
  • Konsti-Caro-Quiz
  • Foto-Challenge
  • Stand-Land-Fluss
  • Erdkunde-Quiz
  • Muschel-Zielscheibe
  • Kniffel
  • Musik-Challenge
  • Flieger bauen
  • Kokosnuss-Weitwurf

Weitestgehend sind die Aufgaben selbsterklärend. An ein paar Herausforderungen lassen wir euch natürlich teilhaben und ein paar Fotos sind natürlich ebenfalls entstanden. Zusammenfassend kann man auf jeden Fall sagen, dass Konsti sich wirklich stark geschlagen hat. Gut, dass beim Erdkunde-Quiz kein Timer gelaufen ist, hier gab es die ein oder andere Bedenkzeit. Beispielhaft ist hier die Frage nach den Nachbarländern von Burkina Faso. Hier vorausgegangen sind allerdings Gespräche zur aktuellen Lage im Niger und ein Erdkunde-Quiz, über das Konsti sich einen besseren Überblick über die Länder in Afrika aneignen wollte. Mit etwas Hilfe schaffte er es aber vier von sechs Ländern zusammen. Ich (Caro) hätte zugegebenermaßen wahrscheinlich keine drei Länder hinbekommen. Für die Foto-Challenge muss Konsti drei Selfies mit Tieren machen: Anders als überall sonst auf unseren Reisen, gibt es hier verhältnismäßig wenig Tiere in der Bucht, die sich bereitwillig für ein Foto zur Verfügung stellen, aber Konsti, der kleine Tierflüsterer, meistert die Aufgabe natürlich problemlos. Bei der Musik-Challenge drückt Caro ein Auge zu. Statt der Interpreten zahlreicher Karnevalslieder, darf Konsti die Titel benennen. Sehr knapp kann er auch diese Aufgabe bewältigen.

Auffällig ist allerdings, dass er beim Quiz, dass sich mit Erinnerungen befasst, an das ein oder andere nicht so viele Erinnerungen hängengeblieben sind. Von 24 Adventskalender-Inhalten von vor 3 Jahren erinnert er sich am Anfang an genau.. eins. Mit ein bisschen Gedächtnisstützen kommen wir gemeinsam aber auf ein paar weitere. Wie ihr dem Titel entnehmen könnt, kommen bei uns leichte 7 vs. wild Vibes (für unsere Mamas: Youtube-Survival-Format) auf. Wir befinden uns zwar nicht fernab jeglicher Zivilisation, aber die kleine einsame Bucht mit ein paar Palmen erinnert uns dennoch an die letzte Staffel in Panama. Passend dazu ist es Konstis Aufgabe, ein Floß zu bauen. Nutzen darf er ausschließlich Naturmaterialien vom Strand. Tragen muss das Floß aber nicht etwa sein oder Caros Körpergewicht, sondern eine große Muschel. Passend zum Sonnenuntergang sticht das Floß mit der Muschel in See und tatsächlich: Es geht nicht unter und trägt die Muschel an der Wasseroberfläche. Für den Fall, dass wir also irgendwann mal in eine Insel-Überlebens-Situation geraten, können wir auf Konstis Floßbau-Skills setzen. Dementsprechend würde ich den Abschnitt mit folgendem Lied-Zitat von Lupo abschließen wollen:

Mööt ich op en einsame Insel, nöhm ich drei Saache met (Ja, wat denn?)
‚Ne Fußball, e Handdoch un natürlich Konsti

Und dann musste Konsti ja noch ein paar Buchstaben-Zettelchen finden. Einige Zettelchen findet er recht schnell, andere sind einfach zu gemein versteckt. Damit Caro nicht selbst vergisst, wo sie die zwölf Zettel versteckt hat, hat sie übrigens Fotos von allen Verstecken gemacht. Besonders fies war beispielsweise das Versteck im Deckel der Sonnencreme oder das Versteck am Klebezettel unserer Mülltüte, welche Konsti nur mit Hilfe findet. Ob es hier vielleicht an Ostern eine kleine Revanche gibt? Ich wäre dafür zu haben.

Obwohl Konsti nicht alle Challenges gewinnt, kommt der Fuchs natürlich trotzdem auf das richtige Lösungswort: Tattoo Taiwan. Taiwan steht auch noch auf der Liste unserer Wunsch-Destinationen und wie ihr wisst, haben wir in Tadschikistan die Tätowiererin Jo kennengelernt. Also stay tuned, was wir so in Taiwan treiben werden.

Und aus Konstis Sicht vielleicht auch noch ein paar Worte an der Stelle: Ein ganz ganz großes Dankeschön an alle, die an mich gedacht haben, an alle, die mir geschrieben und an alle die, sofern es dann in diesem kurzen Zeitfenster möglich gewesen ist, angerufen haben. Danke an meine Familie für das schöne Überraschungsvideo inklusive Geschenk! Danke an das Malenge Indah für den schönen Ort zum Geburtstag feiern und den Bananenbrotkuchen. Und natürlich ein ganz ganz großes Dankeschön an die tollste Frau der Welt, die sich so viel überlegt und organisiert und den Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht hat! 😊 Wer kann schon sagen, dass er an seinem Geburtstag auf einer relativ einsamen Insel ein Floß gebaut hat?!

Geburtstags-Ausklang

Auch heute genießen wir den schönen Sonnenuntergang am Strand mit einem Kaltgetränk. Heute ist nicht nur Konstis Geburtstag, sondern auch unser letzter Abend hier auf der Insel. Morgen früh reisen wir wieder ab und haben einen längeren Reisetag vor uns. Umso mehr erfreuen wir uns nochmal an diesem wunderschönen und idyllischen Ort.

Die meiste Zeit lag hier das Handy neben uns (außer für die fotografische Dokumentation) und wir haben die internetfreie Zeit sehr genossen. Wir waren fast komplett alleine in dieser schönen Bucht und haben uns ganz besonders am Rauschen des Meeres erfreut. Wir hoffen sehr, dass dieser Ort in Zukunft nicht weiter kommerzialisiert wird und hier niemals große Ferienresorts stehen werden. Hoffentlich steigt das Bewusstsein für die Umwelt und die Erhaltung des Lebensraumes für die Korallenriffe und die darin wohnenden Fische in Zukunft immer weiter. Das ist den Menschen und Tieren zu wünschen. Wir genießen den letzten Abend, lernen noch unsere neuen Nachbarn (auch ein deutsches Pärchen) kennen und machen uns einen entspannten Abend.

Abreise

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, frühstücken und verabschieden uns dann von den netten Leuten, die sich jeden Tag so toll um uns gekümmert haben. Zur Erinnerung machen wir noch ein gemeinsames Foto, bevor wir auf das kleine Bötchen steigen. Es bringt uns in 10 Minuten entfernte Dorf, welches wir vor ein paar Tagen besucht haben. Heute können wir von hier das Public Boot Richtung Ampana nehmen. Während wir am Steg warten und einer Katze beim Verspeisen ihres Fisch-Frühstücks zusehen, lernen wir Konrad kennen. Der Schweizer, der seine Rente mit Reisen verbringt, fährt auch Richtung Ampana und möchte von dort aus weiter nach Luwuk. Cool, wir haben das gleiche Ziel und da wir wissen, dass es keine öffentlichen Busse mehr um diese Uhrzeit geht, hoffen wir, ein Auto mit ihm zu teilen. Organisiert haben wir natürlich noch nichts, aber auch Konrad ist unvorbereitet, da er die letzten Tage kein Internet hatte. Aber er kümmert sich und organisiert uns von der Fähre aus einen Fahrer, der uns in Ampana abholt. Wie nett, da freuen wir uns. Außerdem ist sein Fahrer günstiger als eine normale Fahrt uns kosten würde. Erstmal stehen uns aber 6 Stunden Fahrt auf dem Boot bevor. Wir halten erst gefühlt in jedem kleinen Dorf. Ziegen werden abgeladen, Hühner mischen sich unter die Fahrgäste. Ebenso zahlreiche Verkäufer:innen. Aus Körben können Wasser, Gado-Gado, in Bananen-Blätter gerollter Reis mit etwas undefinierbaren und Chips gekauft werden. Ansonsten ist es ziemlich heiß unten im Boot. Es füllt sich immer weiter, die Fenster können kaum geöffnet werden, da sonst das Wasser reinspritzt. Wir schwitzen uns also einen ab, snacken zwischendurch Brot mit Erdnussbutter und sind froh, als wir den Hafen von Ampana erreichen. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel!

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Über Tomohon nach Gorontalo
60 Stunden Luwuk

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