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Usbekistan  /  19. August 2023

Zweiter Stopp an der alten Seidenstraße: Buchara

Hotel mit Wow-Effekt

Angekommen in Buchara, Bukhara, Buxoro haben wir uns erneut für ein Doppelzimmer entschieden und sind bei der Recherche auf ein Hotel gestoßen, bei dem die Gäste das Interieur als besonders schön hervorgehoben haben. Eigentlich das letzte, worauf wir achten oder Wert legen. Aber da es auch sonst gut bewertet ist, relativ zentral liegt und es auch keine gute Hostel-Alternative gibt, buchen wir uns ein Zimmer. Und tatsächlich, von außen sehr unscheinbar, staunen wir nicht schlecht, als wir in die „Lobby“ treten. Es sieht fast schon nach einem kleinen Palast aus: Hohe Decken, Kronleuchter, schicke Sessel und interessante Wandmalereien eröffnen sich vor uns. Etwas pompös, nicht wirklich echt und irgendwie lustig. Die Wand unseres Zimmers ist ebenfalls schön bunt bemalt und es gibt sogar einen Wasserkocher. Ihr kennt uns ja mittlerweile, Wasserkocher lieben wir!

Was wir bei der Buchung vollkommen vergessen haben: Ein Hotel bedeutet auch, keine Küche. Mist. Wir beschließen etwas die Stadt zu erkunden und im Anschluss etwas essen zu gehen.

Hallo Buchara

In ca. 10 Minuten sind wir in der Altstadt. Schon auf dem Weg dorthin sind wir überrascht und perplex, wie viele Hotels wir sehen. Uns war klar, dass hier sicher mehr Tourist:innen unterwegs sein werden. Aber das überrascht uns nun wirklich. Obwohl auch ein bisschen was los ist, zwei Cafés, die wir ansteuern haben geschlossen. Wir beschließen, weiter zu spazieren und einfach früh zu Abend zu essen. Die Straßen und Gebäude aus Sandstein geben ein sehr schönes Bild ab, es gibt viele kleine Gassen und mittendrin gibt es viele schöne Medressen und Moscheen. Zum Teil renoviert, zum Teil „original“ und schon etwas herunter gekommen. Schon beim Schlendern könnten wir permanent Fotos von schönen Ecken, Gebäuden und dem Leben hier machen.

Dennoch leben die Einheimischen hier zwischen den Hotels, Restaurants und zahlreichen Souvenirshops. Besonders die bunten Teppichläden fallen uns auf. Plötzlich fängt es an, zu regnen, unglaublich, aber bei fast 40 Grad ist Regen eine sehr willkommene Abwechslung. Es riecht nach nasser Straße, wenngleich die Tropfen gefühlt direkt wieder verdunsten. Wir steuern das Restaurant für den Abend an und nehmen auf der überdachten Terrasse Platz. Heute gibt es gegrillten Gemüsespieß und Laghman Nudeln, dazu einen Salat. Das Essen ist ganz gut, was uns aber mehr begeistert, nimmt auf einem Stuhl gegenüber von uns Platz. Ein gut genährter und hübscher Kater.

Er ist nicht zum ersten Mal hier und wartet geduldig auf seine Portion. Diese bekommt er von den Kellnern nach dem Abräumen zugestanden. Danach spaziert, oder sagen wir stolziert, er erhobenen Hauptes entlang der Balustrade mit dem Blick über die Stadt. Leider sind wir nicht schnell genug, das wäre ein tolles Foto gewesen. Zwischendurch regnet es aus Kübeln, wir bekommen ein paar Tropfen ab, freuen uns aber wieder über die kleine Erfrischung. Als wie gehen, hört es gerade auf, zu regnen. Wir spazieren zurück ins Hotel, genießen die beleuchteten Gebäude und machen uns einen entspannten Abend in unserem gemütlichen Zimmerchen.

Sightseeing in Buchara

Das Frühstück ist im Preis enthalten und im Hinterhof sind die Tische morgens schon gedeckt. Frisches Obst, Brot und Marmelade werden serviert.

Wir bekommen noch eine Art Milchreis und werden gefragt, ob wir Eier möchten. Wir haben schon auf die anderen Teller gespinkst und bei den Eiern Würstchen gesichtet. Wir erklären, dass wir kein Fleisch essen und keine Würstchen benötigen. Ein weiterer Gast hilft bei der Übersetzung. Was bekommen wir? In Öl schwimmende Spiegeleier neben Würstchen. Naja, wir haben es zumindest versucht. Kleiner Spoiler, am kommenden Morgen bekommen wir wieder Würstchen. Wir freuen uns über das ausgiebige Frühstück und die Melone. Danach starten wir in die Stadt.

Mal wieder ein paar Fakten

Wir wollen euch nicht mit wiederkehrenden Fakten langweilen. Ja, auch Buchara liegt an der alten Seidenstraße und ist bekannt für seinen Handel. Natürlich zählt das historische Zentrum zum UNESCO Weltkulturerbe. Aaaaber dennoch können wir es nicht unterlassen, mit euch ein paar Infos zu teilen, über die auch wir gestaunt haben:

  • Die Muttersprache der Mehrheit der Menschen hier ist nicht etwas Usbekisch, sondern Tadschikisch.
  • Historiker stellten fest, dass der Ort und Usbekistan selbst einst hauptsächlich von Buddhisten und wenigen Zoroastriern bevölkert waren.
  • Im Laufe der Geschichte hatte Buchara unglaublich viele Namen, unter anderem auch „Bumsikat“. Woher dieser Name kommt, überlassen wir eurer Fantasie.
  • Weil wir unserer Mamis so lieb haben und sie auch noch beide Susanne heißen, noch ein kleiner weiterer Schwenk zu den weltweit berühmten Suzani-Testilien: Suzani ist eine Art bestickter und dekorativer Stammestextil, der in Tadschikistan, Usbekistan, Kasachstan und anderen zentralasiatischen Ländern hergestellt wird. Suzanis sind eher empfindlich und es sind nur sehr wenige Exemplare aus der Zeit vor dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert erhalten. Sie gehören jedoch zu einer sehr alten Tradition. Mamis Suzanis – wir vermissen euch und haben euch sehr lieb!

Kalon Moschee

Die Kalon Moschee liegt im historischen Zentrum von Buchara und ist Bestandteil des Gebäudeensembles Poi Kalon, das südöstlich der Zitadelle Ark liegt. Sie liegt westlich der Mir-Arab-Madrasa und ist dieser im Kosch-Prinzip gegenübergestellt.

An der Südseite des Platzes zwischen der Moschee und der Madrasa stehen das Kalon-Minarett, das über eine Brücke mit der Moschee verbunden ist, und die Emir-Alim-Khan-Madrasa. Sie ist nach der Bibi Khanum Moschee in Samarkand die zweitgrößte Moschee Zentralasiens. Wir setzen uns auf eine Bank im Innenhof und genießen die fast tourifreie Aussicht.

Kalon Minarett

Das ca. 50 m hohe Minarett ist das Wahrzeichen von Buchara. Es würde 1127 errichtet. Selbst Dschingis Khan soll bei der Eroberung der Stadt so beeindruckend von dem Minarett gewesen sein, dass er es vor der Zerstörung verschonte. Neben seiner Funktion als Minarett, erfüllte der Turm noch andere Aufgaben. So diente er einerseits als Wachtturm und war andererseits ein weithin sichtbares Zeichen, das den Karawanen den Weg in die Stadt zeigte.

Bis in das frühe 20. Jahrhundert diente er auch als Richtstätte, von dem aus zum Tode Verurteilte in einem Sack eingeschnürt herabgeworfen wurden. Na gut, ein komischer Gedanke, während wir am Abend den schön beleuchteten Platz bestaunen.

Feste Festung

Wir spazieren weiter zur Festung der Stadt. Ursprünglich sollte der Bau in Form eines Vielecks erfolgen. Nach vielen misslungenen Versuchen ließ der Buchara-Herrscher – Buchar Khudat Bidun – die Festung auf Anraten weiser Männer in Form eines Siebenecks entsprechend dem Sternbild des Großen Bären errichten. Klingt erstmal spannend. Dies hat dann tatsächlich auch funktioniert. Ihre mächtigen Mauern ragten über den Platz und wurden zu einem Symbol der Unbezwingbarkeit und Größe. Im 13. Jahrhundert betrat Dschingis Khan Buchara, die Bewohner der Stadt flüchteten in die Festung. Dschingis Khans Armee konnte lange Zeit nicht einbrechen, aber am Ende wurde die Zitadelle „Ark“ besiegt. Infolgedessen wurde der Widerstand gebrochen, und die Festung wurde geplündert und zerstört. Im 16. Jahrhundert erhielt die Festung ihr heutiges Aussehen.

Zur selben Zeit wurden neue östliche und westliche Tore gebaut. Im 10. Jahrhundert unter der Herrschaft der Samaniden wurde die Festung komplett wieder aufgebaut: Jetzt gab es Aussichtstürme und die Mauern wurden doppelt so dick.

Besichtigt haben wir die Festung von innen übrigens nicht. Der Eintrittspreis war es uns nicht so wirklich wert für das, was uns innen erwartet hätte.

Buchara-Juden

In einer Doku haben wir von einer einst großen jüdischen Gemeinde in Buchara gehört. Tatsächlich, mitten in der Altstadt laufen wir an der alten Synagoge vorbei. Der Legende nach kehrten die Buchara-Juden nach dem Ende der babylonischen Gefangenschaft nicht zurück nach Israel, sondern ließen sich als Händler der Seidenstraße nieder, auf dem Gebiet des heutigen Iran, Tadschikistan und Usbekistan. Für das Recht, die eigene Religion zu praktizieren und Synagogen zu bauen, zahlten die Buchara-Juden hohe Steuern.

Manche Herrscher ließen die Juden in Frieden. Andere wiederum, vor allem die als fanatisch geltenden usbekischen Herrscher in der frühen Neuzeit, haben sie als „Ungläubige“ unterdrückt. Vor 100 Jahren lebten hier 25.000 Juden. Heute sind es nur noch etwa 50 Familien.

Siesta

Wir beschließen, direkt einkaufen zu gehen. Heute Abend gibt es wieder unseren Signature Dish – Tupperdosen Salat mit einem Brot. Caro redet schon seit Wochen davon, heute ist es so weit: Wir kaufen uns ein überteuertes Glas Nutella. Wir wissen natürlich, dass eigentlich alles schlecht daran ist: Zucker, Zucker, Zucker und dann auch noch Fett, Fett, Fett und zu guter Letzt auch noch in Form von Palmöl. Aber es schmeckt ganz köstlich und ist durchaus praktisch, denn es muss nicht gekühlt werden und die Auswahl an Käse ist (mal wieder) enttäuschend. Wir laufen zurück ins Hotel und gönnen uns eine Pause von der Hitze. Mittlerweile ist es wieder richtig heiß.

Tupperdosen Dinner Rezept

Stellt es euch so vor: Wir verfügen über eine Tupperdose, zwei geklaute Teelöffel aus Indien, zwei gekaufte Kunststoffbecher und zwei Taschenmesser. Soweit das Equipment. Unser Speisekammer-Vorrats-Beutel umfasst Olivenöl, Essig und ein Gewürzkarussel. Manchmal auch noch Knoblauch, Honig und Haferflocken. Wir haben leider nicht immer einen Kühlschrank, es sei denn, wir sind im Hostel. Wir waschen unser Gemüse (Auswahl je nach Verfügbarkeit) in unserem Badezimmer-Waschbecken und versauen min. ein Badezimmer Handtuch. Und weil wir euch, unsere liebsten und treuen Leser:innen so gerne haben, weihen wir euch natürlich in unser Geheimrezept ein. Man nehme:

  • 1x Spitzpaprika rot
  • 1x Mini Gurke
  • 3x Tomate
  • 1x Koriander oder Dill
  • 1x Dosen Bohnen, Kichererbsen oder Mais
  • 1x kleine Zwiebel
  • 1x Knoblauchzehe
  • Olivenöl, Essig und Gewürze
  1. Schritt
    Zuerst wird die Zwiebel geschält, halbiert und in dünne Streifen geschnitten. Die geschnittenen Zwiebelstreifen kommen in einen der Becher, hinzu kommt etwas Essig und alles wird gut gemischt, etwas zerdrückt und beiseite gestellt.
  2. Schritt
    Das restliche Gemüse wird klein geschnitten und in die Tupperdose gefüllt. Statt einem Brettchen kann der Deckel der Tupperdose genutzt werden. Obacht, es kann zu einem Sprung im Deckel der Tupperdose kommen, was wiederum dazu führt, dass weder die Dose noch das Brettchen dicht ist.
  3. Schritt
    Hinzu kommen Öl und Gewürze, alles was passt und was wir haben. Frischer Knoblauch sorgt für Umami.
  4. Schritt
    Serviert wird das Ganze in den Bechern. Der Koriander wird am Ende frisch darüber gestreut. Dazu wird Brot gereicht. Wenn der Supermarkt es her gibt, an guten Tagen, auch mit Frischkäse. Dieser wird dann entweder direkt mit dem Brot gedippt oder mit dem Teelöffel aufs Brot geschmiert.

Das Dinner wird traditionell auf dem Bett eingenommen. Dazu lässt sich hervorragend eine NDR Dokumentation auf Youtube schauen. Empfehlen können wir unter anderem „Calli! – Eine Familie lebt Imbiss„, „Bei Hannover: Bulettenbude mit Herz und Schnauze„,“Trucker: Rolly und ihre Raststätte“ oder auch „Kantine Krüger – gut, günstig, ganz weit draußen„. Nach dem Essen wird rudimentär im Waschbecken im Badezimmer gespült, mit Wasser und Handseife. Das Handtuch wird mit Ölresten, die sich nicht abwaschen lassen, weiter eingesaut. Darüber hinaus ist es durchaus empfehlenswert, das Bettlaken auszuschütteln. Dort befinden sich mit großer Sicherheit Brotkrümel und ein paar Dillspitzen. Ansonsten wünschen wir: Guten Appetit!

Slow morning

Da wir bis um 13 Uhr noch in unserem Zimmer hausen können, bevor wir auschecken müssen, nutzen wir die Zeit aus und sind etwas produktiv. Ein bisschen Sport können wir auch noch einschieben. Dann verlagern wir unseren „Arbeitsplatz“ in die Lobby des Hotels und erledigen weitere to do’s. Da es draußen wieder wahnsinnig heiß ist, drücken wir uns etwas vor dem Schwitzen. Da wir aber nicht nur drinnen hocken möchten, beschließen wir, uns etwas die Beine zu vertreten.

Kaffeepause ohne Kaffee

Wir wollen es nochmal beim Café vom ersten Tag versuchen. Das hatte nämlich geschlossen, sah aber eigentlich auf den Bildern ganz nett aus. Wir sind aber wieder erfolglos. Das Café hat anscheinend dauerhaft geschlossen. Wir gehen weiter zum Book Café – auch zu. Na toll, dann vielleicht zum Café mit der Terrasse? Ebenfalls geschlossen. Was ist denn nur los heute?

Wir nehmen schließlich auf einer Bank Platz und bekommen bald Gesellschaft von einer kleinen Katze. In bester Gesellschaft beobachten wir abwechselnd die Katze, die es sich im Basilikumbeet gemütlich macht und die Touristengruppen, die eine Führung bekommen.

Der Stadtführer schwingt ordentlich die Werbetrommel für eine Shopbesitzerin auf der anderen Straßenseite. „Alles Handarbeit und eine tolle und authentische Qualität“. Wir sind nun doch ein kleines bisschen froh, dass wir uns gegen die teure Stadtführung entschieden haben. Hier scheint man nämlich das Konzept einer Freetour (wie wir es in Europa schon so oft gemacht haben) nicht zu kennen. Stattdessen sind die Touren sehr lang, sehr teuer und es macht den Anschein, als wenn man auch noch eine gemeinsame Mittagspause einlegt.

Wir beschließen auf den Kaffee zu verzichten und direkt zum Abendessen überzugehen. Heute wollen wir zu einem Italiener bei uns um die Ecke gehen.

Bella Buchara

Wir staunen nicht schlecht, als wir das Restaurant betreten. Es ist riesig. Der Raum ist durch künstliche Torbögen unterteilt. Die Möbel sind recht modern, das sonstige Ambiente kitschig. Natürlich ist noch nichts los. Es ist ca 17.30 Uhr, keine typische Essenszeit. Auch wir starten erstmal mit einem Bier. Zwei Kellner wuseln um uns rum, als wir dann aber bestellen wollen, lässt sich keiner mehr blicken. Vielleicht haben sie sich am Arbeitsplatz verirrt oder vielleicht auch versteckt? Genügend Möglichkeiten gäbe es auf jeden Fall. Musik gibt es übrigens auch. Schön laut und italienisch natürlich auch nicht 😅 Wir bestellen uns Pizza und Pasta. Es ist beides okay.

Konsti ist erneut empört, dass hier überall Tomaten auf eine Pizza Margherita gelegt werden – das geht doch nicht! Im Anschluss gehen wir zum Hotel, packen unsere sieben Sachen und fahren in die Altstadt.

Walisisches Date

Es sind zwar noch rund 6 Stunden, bis unser Zug gegen 1 Uhr nachts losfährt, aber heute Abend haben wir ein Date. Gareth und Ryce, Vater und Sohn aus Wales, sind ebenfalls in Buchara und lustiger Weise haben wir den gleichen Zug nach Xiva gebucht. Wir wollen uns die Wartezeit noch mit ein paar Bierchen vertreiben und dann gemeinsam zum Bahnhof fahren. Wir treffen uns in einer kleinen Bar und erzählen, was bei uns in den letzten Wochen passiert ist. Die beiden haben viel zu erzählen und sind dabei wie immer sehr unterhaltsam und humorvoll. Als Ryce erzählt, dass er beim Feiern in Taschkent (wahrscheinlich mit KO-Tropfen) in den Arm gespritzt wurde, fallen wir aus allen Wolken. Er zeigt uns das Foto der Einstichstelle. Gott sei Dank war er nicht alleine unterwegs und wurde von den anderen wieder zurück in sein Hostel gebracht. Gut, dass nicht mehr passiert ist. Und Wahnsinn, dass die beiden das mal eben so mit einem Lächeln auf dem Gesicht erzählen.. Eine weitere Bekanntschaft der beiden, ein Ire, kommt ebenfalls noch zu unserer Runde und die Zeit geht schneller rum, als gedacht.

Nachtzug auf Usbekisch

Wir sind sehr gespannt auf unsere erste Nachfahrt in Usbekistan. Da wir unser Ticket, nicht wie empfohlen früh, sondern sehr spät gebucht haben, haben wir zwei Plätze ohne Klimaanlage in der 3. Klasse. Als wir in den Zug einsteigen, sind die anderen Plätze größtenteils schon belegt. Überall ragen Füße aus den Liegeflächen, Gepäck steht überall genauso wie die Luft, die alles andere andere als frisch und blumig ist. Herzlich willkommen im Nachtzug nach Xiva. Hier werden wir die nächsten sechs Stunden verbringen und vermutlich nicht den besten Schlaf haben.

Es sind in einem Abteil jeweils immer zwei „Betten“ übereinander, ein Tisch, dann nochmal ein Doppelstockbett. Auf den Liegen ist jeweils eine Art gepolsterte Matte und ein Kissen platziert. Wir haben die beiden Betten unten. Als wir bei unseren Plätzen ankommen, sitzen allerdings zwei Männer des Militärs und mittleren Alters auf unseren Liegen. Der Boden ist nass, ist das Wasser? Sie machen Platz, aber wir fragen uns: Haben die beiden da jetzt auf den Matten geschlafen (und damit einhergehend auch schon darauf geschwitzt)? Gibt es gar keine Laken, wie wir es aus Indien kennen? Fragen über Fragen. Die beiden Männer werden sie uns auf jeden Fall nicht beantworten, sie können nämlich kein Englisch und beobachten uns lieber etwas skeptisch. Wir sind etwas überfordert. Erstmal hinsetzen und uns fragend anstarren 😅 Dann kommt ein Mitarbeiter der Bahn, der uns ein Paket in die Hand drückt. Laken! Damit hätte sich die erste Frage geklärt. Und weil wir gerne auf unseren Plätzen nächtigen möchten, beziehen wir unsere Liegen, das scheint für die beiden Männer dann wohl auch in Ordnung zu sein. Sie suchen sich ein anderes Plätzchen. Gerade als wir Zähne putzen wollen, wird dann das Licht gelöscht und mit einem Mal in es duster im Zug. Wir putzen schnell die Zähne. Denn auf der Toilette möchte man sich auch nicht länger aufhalten als unbedingt notwendig. Es ist wahnsinnig heiß, wir legen uns hin, machen und einen Podcast an und versuchen so gut es geht zu schlafen. Naja, es wird nicht unsere beste Nacht, wir (besonders Konsti – wir erinnern uns an seine Erfahrung im indischen Zug 🤮💩) hatten aber auch schon schlimmere Nächte. Es ist so heiß, dass wir uns gar nicht wirklich mit dem Laken zudecken möchten. Ein kleines bisschen warmer Fahrtwind kommt aber trotzdem bei uns an. Beim ersten Halt in aller Frühe wird das Licht angemacht, dann geht es im Dunkeln weiter, aber so langsam geht die Sonne auf. Als Caro das nächste Mal die Augen öffnet, ist einer schon sehr wach. Der Soldat sitzt schräg gegenüber und schaut sie direkt an. Ein Traum am frühen Morgen. Als er auf Toilette verschwindet ist Caro’s erste Handlung sich ihren BH wieder anzuziehen. Konsti wacht auch langsam auf. Um 7 Uhr kommen wir dann an. Ein lang ersehnte Traum von Konsti wird bei der Ankunft wahr…

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Samarkand – Willkommen auf der alten Seidenstraße
Freilichtmuseum Xiva

1 comment

  • Mein Name ist Niklas Fischer
    21. August 2023

    1A Cliffhanger! Bin gespannt wie ’n Flitzebogen, wie es weitergeht 🤗

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