Eine Weltreise bringt so einige Herausforderungen mit sich: organisatorische, finanzielle, psychische und eben auch physische Herausforderungen. Schließlich tragen wir beide in etwa 23 Kilogramm Gepäck mit uns herum. Was liegt da also näher, als sich zu Reisebeginn einem kleinen Bootcamp zu unterziehen.
Sicherlich verbinden die meisten mit Nepal als Erstes den Himalaya. Und so kam, wenn wir von unserem ersten Stopp erzählt haben, oft die Frage: Geht ihr dort auch wandern?
Für die, die es noch nicht so oft in das Rabbithole „Bergsteigerdokus“ auf YouTube verschlagen hat, hier ein kleiner Crashkurs:
Der Himalaya ist das höchste Gebirge der Welt und erstreckt sich über 2.500 km von Pakistan über Indien, China (vor allem Tibet), Nepal und Bhutan bis nach Myanmar. Zehn der insgesamt vierzehn Achttausender befinden sich in Nepal. Besonders bekannt ist dabei natürlich der Mount Everest.
Eine besondere Rolle kommen bei den Touren durch den Himalaya (sowohl bei den touristischen als auch bei Expeditionen) den Helfern zu, die diese Touren erst möglich machen. Bei der Begrifflichkeit muss man allerdings etwas aufpassen: Oftmals wird der Begriff Sherpa mit Träger (oder auch Porter) von Ausrüstung, Nahrung usw. übersetzt. Sherpa ist allerdings der Name für einen tibetischen Volksstamm mit eigener Kultur und eigener Sprache. Die meisten Sherpas leben inzwischen in Nepal. Seit es die ersten Expeditionen in den Himalaya gibt, werden Sherpas als Helfer angeheuert, da sie sich sehr gut in den Bergen auskennen und sehr belastbar in der Höhe sind. Viele Sherpas, die als Guides oder Porter arbeiten, haben meist noch andere Jobs (beispielsweise als Landwirte) und können oftmals nur mit dem dazuverdienten Geld der teils gefährlichen und kräftezehrenden Arbeit ihre Familien ernähren. Allerdings arbeitet nicht jeder Sherpa als Helfer und nicht jeder Helfer ist ein Sherpa.
Für uns kommt es nicht infrage, einen Porter mitzunehmen, der unser Gepäck durch die Gegend trägt. Wenn wir da hochwollen, sollten wir auch in der Lage sein, unsere Sachen selbst zu tragen. Auch wenn wir keinen persönlichen Porter engagiert haben, wäre es naiv zu sagen, dass wir keine Porter benötigen würden. Sämtliche Nahrung, Getränke, Ausrüstung, Toilettenpapier, Putzmittel, Waschmittel, Gas usw. wird entweder von Mulis oder von Portern auf die Lodges getragen.
Beim Guide sieht es hingegen etwas anders aus: Seit dem 01. April 2023 gibt es ein Gesetz in Nepal, das es Touristen, die wandern gehen wollen, vorschreibt, einen Guide zu nehmen. Grund dafür sind zu viele Unfälle, verschwundene Touristen und Todesfälle in den Bergen. Während des Treks haben wir allerdings auch Leute getroffen, die ohne Guide unterwegs waren. Teilweise, weil sie ihr Permit schon vor dem 01. April hatten, teilweise gibt es wohl aber auch andere Möglichkeiten. Ehrlicherweise braucht es für den ABC den Guide aber auch nicht wirklich. Es gibt nur einen einzigen Weg und zig andere Wanderer, denen man hinterherlaufen kann.
Neben einem Guide braucht es für die Wanderung eine Permit für die Region, in der man wandern gehen möchte. Da wir alles über die Agentur aus dem Hostel in Kathmandu gemacht haben, hatten wir das Glück, dass sich dort auch um alles gekümmert wurde. Andernfalls hätten wir aber auch einfach in Pokhara ins Tourist Office gehen und uns dort das Permit ausstellen lassen können.

Um es vorwegzunehmen: Wir sind sehr froh, dass wir unseren Guide Ngima dabei hatten. Für den Weg hätten wir ihn wahrscheinlich nicht gebraucht, er hat uns aber sehr viel über Nepal, die verschiedenen Völker, die hier leben, Kultur, Essen, Sprache, Pflanzen, Buddhismus, die Berge, Traditionen, Brauchtümer und lustige Anekdoten von anderen Kunden erzählt. Neben dem Wissen haben wir dabei vor allem viel über die Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Nepalis lernen können. Dazu aber später mehr. Jetzt geht es los:
Anreise nach Pokhara
Da unser Abenteuer in Pokhara starten soll, müssen wir aus Kathmandu erst einmal dorthin kommen. Als wir im MonkeyBunky-Hostel fragen, wie wir in den Bus nach Pokhara kommen, bekommen wir als Antwort, dass man alles für uns organisieren und buchen würde und uns am kommenden Morgen auch zum Bus begleiten wird, damit wir auch in den richtigen Bus einsteigen. Mega!
Pünktlich um 7 stehen wir also abmarschbereit mit 3 weiteren Hostel-Gästen bereit und werden zum Bus begleitet. In Nepal wird zwischen dem Public Transport für alle und speziellen Touristen Bussen unterschieden. Der Public Transport besteht entweder ebenfalls aus Bussen oder auch aus Minivans, die so voll gemacht werden, wie es geht und die die Strecke auch in deutlich kürzerer Zeit zurücklegen können (was vor allem an der Fahrweise liegt). Wir landen in einem Tourist Bus und sind froh, dass die Klimaanlage funktioniert. Uns stehen jetzt 9 Stunden (in Nepali-Zeitrechnung 6-7 Stunden) Busfahrt bevor.
Nachdem wir ein Stück aus Kathmandu herausgefahren sind, halten wir zur ersten kurzen Frühstückspause. Als wir aus dem Bus steigen, werden wir freudestrahlend von Ngima begrüßt, der im selben Bus sitzt wie wir. Wir haben ihm schon gestern kennengelernt und er wird unser Guide für die kommenden Tage sein. Wir unterhalten uns ein wenig, frühstücken und steigen wieder in den Bus, der uns abwechselnd durch wunderschöne Landschaften, kleinere und größere Ortschaften und viele Baustellen zum Bau neuer Straßen und Brücken immer weiter Richtung Osten bringt. Wir vertreiben uns die Zeit mit Podcasts, Musik, aus dem Fenster gucken und Dösen.
Nachdem der Busfahrer bei der Einfahrt in Pokhara zunächst einen Passanten und im Anschluss noch ein herunterhängendes Stromkabel angefahren hat, kommen wir wohlbehalten in Pokhara an. Ngima begleitet uns noch bis zu unserer Unterkunft, der New Pokhara Lodge. Das Tempo, das er dabei schon anschlägt, lässt uns Böses für den nächsten Tag erahnen.
Nach der langen Busfahrt, beschließen wir, uns noch etwas die Beine zu vertreten und laufen durch Pokhara Lakeside, bis wir schließlich das Asian Tea House entdecken, ein kleines Restaurant in einem Hinterhof, in dem wir unser erstes Dal Bhat essen. Da Pokhara bei unserer Ankunft sehr ausgestorben ist, kommen wir uns vor, als würden wir an einem Sonntag durch ein McArthurGlen-Outletdorf laufen. Alles wirkt sehr touristisch und künstlich.
Zurück in der Unterkunft packen wir unsere Sachen für den nächsten Tag zusammen, sodass wir beide einen geeigneten Wanderrucksack (Konsti seinen Backpack und Caro Konstis Wanderrucksack) haben. Das restliche Gepäck wird in den übrigen Taschen verstaut und bleibt für die Tage unserer Wanderung in der Unterkunft.
Tag 1 (Pokhara – Chomrong)
Wie besprochen holt uns Ngima pünktlich um 8 Uhr mit einem Taxi an der Unterkunft ab.
An der Stelle sollten wir Ngima vielleicht kurz vorstellen, da der Name wahrscheinlich in jedem 3. Satz fallen wird: Ngima ist ein unfassbar liebenswürdiger, freundlicher, leicht untersetzter Sherpa aus der Everest-Region. Wie viele, ist er eigentlich Landwirt. Da seine Eltern früh verstarben, musste er nach der 2. Klasse die Schule beenden, um für die Familie und seine 8 Geschwister zu sorgen. Das tat er, indem er sich von seinem Onkel alles übers Trekking, Portern und Guiden lehren ließ. Inzwischen ist Ngima Mitte 50, stolzer Vater und Opa, Buddhist, Vegetarier, irgendwie so etwas wie ein Bürgermeister in seiner Community und stößt viele kleine und große Projekte an (sei es die Versorgung mit Hydropower seines Dorfes oder die Unterstützung einer Schule für Menschen mit Behinderung). Uns war Ngima vom ersten Moment an sehr sympathisch und so haben wir ihn unterwegs mit allen Fragen gelöchert, die uns eingefallen sind.
Mit dem Taxi fahren wir zur nächsten Jeep-Station, verladen unser Gepäck aufs Dach und steigen gemeinsam mit einer Gruppe Nepalis in einen Jeep um, der uns in den nächsten 2 1/2 Stunden in Richtung der Annapurna Conservation Area bringt. Teilweise geht es über sehr gut ausgebaute Straßen, teilweise über Buckelpisten. Das ist selbst irgendwann dem Jeep zu viel und er entschließt sich, kurz vorm Ziel liegenzubleiben. Nach einem Anruf und einer kurzen Wartepause, in der wir das erste Mal wirklich bestaunen können, in welcher schönen Natur wir hier gelandet sind, kommt schon der nächste Jeep aus der Gegenrichtung und sammelt uns ein.
Wir werden kurz vor der Brücke über den Modi, die in das nächste Dorf Jinhu führt rausgelassen, setzen die Rucksäcke auf und laufen los. Zunächst über die lange Brücke und dann hinein ins Dorf. Als wir die ersten Stufen erklommen haben und uns gerade warmgelaufen haben (wobei man sich bei den Temperaturen nicht warm laufen muss), verkündet uns Ngima, dass wir nun auch schon die Lodge erreicht hätten, an der wir Lunchpause machen. Wir sind kurz perplex, da wir erwartet haben, nun erst einmal stundenlang bergauf zu laufen und uns nicht direkt den Magen vollzuschlagen. Aber wir freuen uns auch auf das nächste Dal Bhat und über die schöne Aussicht. Nach der Lunchpause geht es in der heißen Mittagssonne unzählig viele Stufen bergauf. Für alle, die Kill Bill gesehen haben: Der Weg zum Haus von Pai Mei ist dagegen ein Kindergeburtstag. Zum Glück macht Ngima viele Pausen mit uns. Während einer Pause wird Ngima von anderen Wanderern gefragt, wie weit es noch nach Sinuwa, das nächste Dorf hinter unserem Tagesziel Chomrong, wäre. Er erklärt, dass es in etwa noch zwei Stunden nach Sinuwa wären. Erwartungsvoll fragen wir ihn, ob das heißt, dass es weniger als zwei Stunden für uns sind. Er grinst, antwortet freundlich mit „Yes“ und setzt sich in Bewegung. Nach weniger als 2 Stunden erreichen wir tatsächlich Chomrong und damit auch unsere erste Lodge. Strecke haben wir heute gefühlt kaum zurückgelegt, dafür aber schon gut an Höhe gewonnen (in etwa 600-700 Höhenmeter). Wir lernen, dass man hier ohnehin nicht in so einem komplizierten Maß wie Kilometer, sondern einfach alles in Stunden rechnet. Zwischen jedem Dorf liegen zwei Stunden auf dem Weg hoch. Wenn man also vier Dörfer weit laufen will, sind das 8 Stunden. Bei den Höhenmetern sieht es ähnlich aus: Auch das ist hier relativ egal und auf jeder Karte, die wir so sehen, stehen etwas unterschiedliche Angaben über die Höhe. Wir erklären Ngima, dass es wahrscheinlich sehr deutsch ist, ständig nach Details wie Kilometer, Höhenmeter, Linkskurve, Rechtskurve und solchen Dingen zu fragen. Seine Antwort:“We just say: After the next corner, there is another corner.“
Nun sind wir erstmal froh, dass der erste Tag recht kurz gewesen ist und wir in der Lodge einen Tee trinken und vor allem warm duschen können. Die Lodge wird von sehr sehr sehr freundlichen Menschen betrieben, die zu den Gurung gehören. Die Gurung stammen ebenfalls ursprünglich aus Tibet, haben eine eigene Sprache und sind manchen vielleicht dadurch bekannt, dass die Gurkhas, eine nepalesische Einheit von Soldaten im Dienste der Briten, sich zu großen Teilen aus ihnen rekrutiert (Kurzer 7 vs. Wild-Nerdtalk-Einschub: Gurkhas kennt man vor allem für ihre Khukuri- oder auch Kukrimesser).
Nachdem wir uns frisch gemacht, etwas gespielt, mit Ngima gequatscht und gegessen haben, geht es zeitig ins Bett für uns. Der nächste Tag soll zeitig um 7 Uhr beginnen.




Tag 2 (Chomrong – Himalaya)
Noch während Konsti im Bett liegt und durch das Fenster auf die Spitzen des Annapurna South schaut, auf dessen Rückseite das Base Camp liegt, läuft die Besitzerin der Lodge mit ihrem morgendlichen Räucherritual am Fenster vorbei und grinst freundlich herein. GuMooo!
Heute soll es von Chomrong bis ins Dorf mit dem passenden Namen „Himalaya“ gehen. Von Punkt zu Punkt in etwa 800 Höhenmeter, allerdings mit zwei größeren Ab und entsprechend wieder Aufstiegen. Seit der Hüttenwanderung in Österreich will sich aber vor allem Caro über bergauf gehen nicht mehr beschweren.
Zunächst müssen wir in Chomrong noch am Checkpoint vorbei und unsere Permits abstempeln lassen. Dann müssen wir, um weiterzukommen, zunächst aus Chomrong absteigen, um in Sinuwa wieder aufsteigen zu können. Als wir unten an einer weiteren Brücke kurz Pause machen, merken wir, dass unsere Beine im Stehen ganz amtlich zittern. Die endlos langen Stufen von gestern haben wohl doch ihren Reiz gesetzt. Nach dem Frühstück in Lower Sinuwa, bei dem wir sehen, wie einige Mulis durchs Dorf getrieben werden, geht es uns allerdings schon deutlich besser und wir erklimmen Stufe für Stufe und Dorf für Dorf. In Bamboo machen wir eine längere Mittagspause und laufen dann die 600 Höhenmeter hoch nach Himalaya. Inzwischen bestehen die Wege auch nicht mehr aus reinen Treppenstufen, sondern aus schönen Wanderwegen durch den Dschungel, der ein bisschen Schatten spendet. Gegen 14:30 erreichen wir Himalaya und sind froh, dass es eine warme Dusche gibt. Etwas übermütig waschen wir während der Dusche auch ein paar unserer Klamotten aus, bei der Hitze sollte ja alles schnell trocken sein. Die Rechnung haben wir aber ohne das Wetter gemacht, denn schon kurz nachdem wir die Wäsche aufgehängt haben, beginnt es zu regnen und auch deutlich abzukühlen. Die Wäsche wird so auf jeden Fall nicht trocken. Wir verbringen den Tag mit den vielen anderen Wanderern im Dining Room, spielen und essen. Auch heute geht es wieder früh ins Bett, denn am nächsten Tag wollen wir bereits um 6 starten und bis ins Base Camp laufen (von 2.920 m auf 4.130 m).
Inzwischen ist es nachts recht kalt geworden und so sind wir froh, die dicken Schlafsäcke dabeizuhaben, die wir uns leihen konnten.
Da unser Zimmer direkt an die Sanitäranlage der Lodge angrenzt, schlafen wir mit verschiedensten Sinneseindrücken von den Toilettengängen anderer Menschen ein. Süße Träume!




Tag 3 (Himalaya – Annapurna Base Camp – Machhapuchhre Base Camp)
Freundlich grinsend erwartet uns Ngima, als wir um kurz vor 6 das Zimmer verlassen und noch schnell Zähne putzen wollen. Er ist gefühlt immer bester Laune und gibt uns damit auch immer ein gutes Gefühl. Etwas Gedanken wegen der Höhe machen wir uns schon und nicht ganz zu Unrecht, wie wir später merken werden.
Die vom Vortag noch nasse Wäsche klemmen wir außen an den Rucksack. Genug Sonne zum Trocknen haben wir heute zum Glück wieder.
Heute führt uns der Weg links und rechts des Flusses hinauf, den wir dir letzten Tage bereits von oben bestaunt haben. Wir sehen tolle Wasserfälle, klettern über Stock und Stein und über Brücken am und über den Fluss herum und laufen das erste Mal über etwas Schnee.
Um kurz vor halb 11 erreichen wir schließlich das Machhapuchhre Base Camp, das Base Camp unterhalb des Annapurna Base Camp. Da wir hier auch heute nächtigen werden, bekommen wir schon unseren Zimmerschlüssel und können nach einem schnellen Suppen-Lunch unsere Sachen so umpacken, dass wir nur mit wenig Gepäck weiterlaufen müssen und den Rest hier, im MBC lassen können. Das macht den Weg allerdings nicht weniger anstrengend. Wir gehen in einem langsamen Tempo mit vielen Pausen weiter und erreichen um 13 Uhr das Annapurna Base Camp! Wow! Geschafft!
Leider sind wir etwas spät dran und die Aussicht auf den Annapurna I ist durch Nebel beschränkt, unserer Freude tut das aber keinen Abbruch. Wir sind überglücklich, dass wir es hierher geschafft haben und stoßen mit einer Cola und einer Limo darauf an. Wir haben uns das Base Camp zwar etwas rudimentärer vorgestellt, aber auch hier gibt es bewirtschaftete Lodges und süße Hunde.
Nachdem wir den Riesengletscher oder das, was dank Klimakatastrophe davon übrig ist, bestaunt und etwas oben verweilt haben, steigen wir wieder ins MBC ab.
Viele der uns entgegenkommenden Menschen, die den Weg noch vor sich haben, fragen erwartungsvoll, wie lang der Weg noch wäre. Ngima gibt jedem eine unterschiedliche Antwort. Er hat im Gefühl, was die Menschen hören möchten, um motiviert weiterzugehen.
Nach der Ankunft im MBC sind wir ganz schön geschafft und legen uns etwas hin. Als wir aufwachen, merken wir beide, dass wir nicht ganz fit sind. Während es bei Konsti nur leichte Kopfschmerzen sind, kommt bei Caro auch noch ein verrückt spielender Magen dazu. Also wollen wir nur noch zu Abend essen und dann wieder ins Bett. Ngima bestellt noch deftigen Nachtisch für uns: eine große Teigtasche mit so etwas wie Apfelkompott und viel Vanillesauce dazu, nepalesischen Apfelstrudel im Prinzip.
So richtig gut ist das für einen angeschlagenen Magen natürlich nicht, aber wir wollen ja alles mitnehmen.
Zu Caros großer Freude gibt es immerhin eine europäische Toilette, wie man ansonsten auf einer Stehtoilette mit den Folgen eines „unruhigen“ Magens klarkommen soll, ist uns schleierhaft. Leider funktioniert nur weder die Spülung noch das Licht, was die Toilettengänge noch spaßiger machen. Die Nacht wird etwas unruhiger, als die vorherigen Nächte und wir hoffen, dass der Abstieg am nächsten Tag Besserung bringt.






Tag 4 (Machhapuchhre Base Camp – Chomrong)
Ein letztes Mal blicken wir in Richtung des Annapurna, dessen über 8.000 m hoher Gipfel schon die ersten Sonnenstrahlen kitzeln.
Dann starten wir pünktlich um 6 Uhr den Abstieg. Wir wollen heute wieder bis Chomrong zurücklaufen, da es laut Ngima dort die beste Lodge gibt. Dank Tablette und zügigem Abstieg geht es uns schnell etwas besser und wir kommen sehr gut voran. Frühstück gibt es wie am Vortag in Deurali, in Bamboo dann Lunch.
Als wir wieder durch den Dschungel bergab laufen, passiert Konsti noch ein kleines Missgeschick. Während er beim Abstieg mit dem linken Fuß auf ein nasses Plastikrohr tritt und die Synapsen dem Gehirn melden, dass das wahrscheinlich gar nicht mal sooo clever ist, ist auch schon der rechte Fuß aufgesetzt und weggerutscht. Eine kurze Slapstickeinlage, die es wahrscheinlich auch in „Kevin allein zuhaus“ geschafft hätte, später liegt Konsti auf dem Rücken. Der ist zum Glück durch den großen Rucksack gut geschützt. Das gilt leider nicht fürs Steißbein, das Kontakt zu einem lokalen Stein aufgenommen hat. Das wird wohl noch eine Weile weh tun.
Kurz vor unserem Ziel in Chomrong werden wir noch kurz vom Regen überrascht und müssen kurz pausieren. Dann kommen wir um 15:45 Uhr wieder an unserer Lodge der ersten Nacht an. Wir freuen uns auf die warme Dusche, die heute aber leider ausbleibt und so müssen wir uns mit kaltem Wasser waschen. Auch okay, denn die Temperatur hat, je tiefer wir gekommen sind, wieder merklich zugenommen.
Da wir von der langen Strecke des heutigen und der letzen Tage geschafft sind, gehen wir früh ins Bett und verschlafen somit, ohne unser Wissen, den Start ins nepalesische Neujahr 2080. Happy New Year!!





Tag 5 (Chomrong – Pokhara)
Heute steht nur eine kleine Etappe an, die hauptsächlich bergab führt. Daher starten wir entspannt in den Tag, frühstücken etwas später als sonst und laufen, nachdem wir uns von den lieben Menschen aus der Lodge verabschiedet haben, los. Heute begleitet uns auf dem Weg noch ein Wanderer aus China, den Ngima für einen Kollegen mit nach Pokhara nehmen soll. Er spricht zwar so gut wie kein Wort Englisch, zeigt uns aber stolz mit Händen und Handy, was er schon alles so in Pokhara erlebt hat. Dabei nutzt er jede Pause, die wir zum Trinken benötigen, zum Rauchen.
Gegen frühen Mittag erreichen wir den Jeep, der uns wieder nach Pokhara bringt. In Pokhara angekommen werden wir bis vor unser Guesthouse gefahren, tauschen noch Kontaktdaten aus und verabschieden uns von Ngima, dem wir sehr dankbar für alles sind.

Bootcamp check!