Oder wie man hier sagt (Überraschung!!) : Salom!
Eigentlich Quatsch, dass wir jetzt hier ein „Hallo Usbekistan“ einfügen, da es uns nur für ein paar Tage in den Nachbarn Kirgisistans verschlägt. Wir werden nur eine kurze Station einlegen und dann nach Tadschikistan weiterreisen. Die Grenzen zwischen Kirgisistan und Tadschikistan sind aufgrund der aktuellen Lage zwischen den beiden Staaten entweder dicht oder nur schwer passierbar und aktuelle Informationen dazu leider sehr rar. Daher machen wir den kleinen, aber feinen Schlenker über Usbekistan, der von der Route her aber ebenfalls Sinn macht. Und da wir im Anschluss dann wieder nach Usbekistan reisen werden, passt es trotzdem ganz gut 🙂
Daher hier ein paar Länderfacts zu Usbekistan für euch:
- Neben Liechtenstein ist Usbekistan der einzige Binnenstaat, der nur von Binnenstaaten umgeben ist, also praktisch ein Binnenbinnenstaatstaat
- Usbekistan ist der sechstgrößte Produzent von Baumwolle weltweit. Da es für das Land eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Zweige ist, wird Baumwolle auch das weiße Gold genannt. Aufgrund der Arbeitsbedingungen wurde usbekische Baumwolle international allerdings lange boykottiert
- Einige usbekische Städte (wie auch anderswo in Zentralasien) sind Teil der alten Seidenstraße, sind als solche auch besonders gut erhalten und erinnern an Aladdin und 1001 Nacht. Samarkand und Bukhara sind jeweils über 2.700 Jahre alt
- Usbekistan beherbergt eine der größten Goldminen weltweit. Usbekistan ist generell einer der wichtigsten Förderer von Gold weltweit, weshalb das Land auch eine deutlich höhere Wirtschaftskraft hat als die beiden Nachbarn Kirgisistan und Tadschikistan
- Wie sehr wir Menschen die Natur zerstören können, kann man wunderbar in Usbekistan betrachten. Einst und damit sind die 1960er Jahre gemeint lag sowohl auf usbekischem als auch auf kasachischem Gebiet der Aralsee. Dank von Menschen verursachter Austrocknung und damit einhergehender Versalzung ist von dem einst viertgrößten Binnensee der Welt nicht mehr viel übrig – mit katastrophalen Folgen für die Natur aber auch für die Menschen
- Usbekistan hat eine Fläche von fast 450.000 Quadratkilometern (fast 90.000 Quadratkilometer großer als Deutschland) und hat 36 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Das sind mehr als alle anderen zentralasiatischen Staaten zusammen haben
- Tee spielt eine zentrale Rolle in der usbekischen Kultur. Es gibt bestimmte Regeln, nach denen der Tee serviert und in die Piala, die meist handverzierten Gefäße, eingeschenkt wird
Was erwarten wir von Usbekistan?
Einige Zeit vor unserer Reise waren wir bei einem Reisevortrag von Christian Biermann, in dem es um Zentralasien ging. Dort sind wir mit der Erwartungshaltung hingegangen, vor allem etwas über Kirgisistan zu sehen, das uns bis dato immer am meisten gefangen hat. Wovon wir allerdings überrascht waren: Den spektakulären Bildern aus Samarkand, Buxoro und Xiva, die teilweise eine jahrtausende alte Geschichte haben und extrem gut erhalten sind (nicht zuletzt, weil Usbekistan auch viel für den Tourismus tut).
Was uns Usbekistan wahrscheinlich auch bescheren wird, ist eine ordentliche Hitze. Aktuell befinden sich die Temperaturen wieder im hohen dreißiger / tiefen vierziger Bereich. Darauf freuen wir uns so semi.
Wir sind sehr gespannt, da Usbekistan ganz ganz anders aussehen wird als die bisherigen zentralasiatischen Länder, in denen wir waren. Wir freuen uns auf die alten Städte und eine ganz andere Art des Reisens. Vermutlich weniger in der weniger grünen Natur, dafür mehr in den alten Städten am Puls der Geschichte der alten Seidenstraße. Für den Transport gibt es ein sehr gut ausgebautes Bahnnetz mit Hochgeschwindigkeitszügen sowie Nachtzügen. Die Tickets sind allerdings früh ausverkauft und man sollte sich möglichst früh um die Buchung kümmern. Das kennen wir zwar aus Indien, wissen aber auch gerade deshalb, dass unsere aktuelle Art zu reisen, schwer mit dieser frühzeitigen Planung zu vereinen ist. Wir sind daher gespannt, ob und wie wir das Bahnnetz nutzen werden.